Georg Maaßen und sein Satzbau

Hallo!

Das Zitat geht auf Georg Maßen zurück! Ich habe den Satz einfach kopiert und nicht getippt. Trotzdem fühle ich mich , dass etwas mit diesem Satz nicht stimmt. Ich meine grammatikalisch macht er keinen Sinn. Aber wo das Problem liegt, weiß ich nicht.

»Was Politiker
aus uns
machen
wollen sind
Unter tanen,
die auf die
20 Uhr Nachrichten
schauen um
zu hören, was
die politische
Elite entschieden
hat.«
Hans-Georg Maaßen

Hallo,

„Untertanen“ ist ein Wort und grammatikalisch ist der Satz schon i.O.

Inhaltlich ist er natürlich kompletter Stuss, aber das ist man von ihm ja gewöhnt.

Gruß,
Steve

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Nein! Ich meine, dass der Satz grammatikalisch nicht in Ordnung ist.
Besonders ist hier ziemlich alles durcheinender: machen wollen sind
Das kapiere ich nicht

Grüße

Da gehört auch noch ein Komma zwischen wollen und sind, vielleicht wird es dann verstöndlicher.

Gruß,
Steve

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(1) Was Politiker aus uns machen wollen sind Untertanen,
(2) die auf die 20-Uhr-Nachrichten schauen,
(3) um zu hören was die politische Elite entschieden hat.

(1) Die Politiker wollen Untertanen aus uns machen
(2) („die“ bezieht sich auf „Untertanen“) und zwar solche Untertanen, die nichts tun als auf die 20-Uhr-Nachrichten zu warten
(3) („um zu“ erklärt, warum die Untertanen die Nachrichten anschauen) Aus diesen Nachrichten erfahren sie dann, was die Politiker beschlossen haben.

So klarer?

Hallo!

Mit Komma verstehe icht nun den Satz.

Aber „was“ zieht Singular nach sich. Wir haben hier „sind“. Das passt nicht zu „was“, oder?

Grüße

Das „sind“ ist Mehrzahl, weil „die Untertanen“ auch Mehrzahl sind.

Was ich aus den Wollresten machen will, ist ein Pullover
Was ich aus den Wollresten machen will, sind zwei Topflappen

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Der Teil mit „Was“ ist eigentlich ein Einschub, bei dem der Sprecher das Wörtchen „Das“ am Satzanfang weglässt: Daraus ergibt sich der verständliche Aufbau „Das ist“ bzw. „Das sind“

Das, was ich aus den Wollresten machen will, ist ein Pullover,
Das, was ich aus den Wollresten machen will, sind zwei Topflappen.

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Was du als Problem siehst, sind, wie du sagst, nicht allein die fehlenden Kommata und ist keineswegs banal.

Im Spiegel wird der Satz übrigens komplett und mit richtiger Kommasetzung zitiert:
„Was Politiker aus uns machen wollen, sind Untertanen, die auf die 20-Uhr-Nachrichten schauen, um zu hören, was die politische Elite entschieden hat, was wir zu tun und wie wir uns zu benehmen haben.“

Hier ist der ins Vorfeld gerückte Nebensatz „Was Politiker aus uns machen wollen“ ein → Prädikativsatz, d.h. er ist ein Prädikativ zu „Untertanen“. (Nein, es ist kein „Einschub“ - sorry @KeinesHerrenKnecht :wink: )

Der Plural „sind“ ist natürlich kongruent zum Plural „Untertanen“. Etwas irritierend mag sein, daß das Prädikativ ein Neutrum ist („Das, was …“). Das ist hier ein ebensolches Neutrum wie das bekannte, am Satzanfang stehende Stellvertreter-es. Eine Umstellung kann das verdeutlichen:

„Die Politiker wollen etwas aus uns machen. Es sind Untertanen.“
Oder
Es sind Untertanen, was Politiker aus uns machen wollen“

Gruß
Metapher

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Ich neige mein Haupt in Demut.
*schiebt es wieder raus

Pardon, habe es nicht aus Spiegel-Online, sondern aus n-tv, wo der Spiegel zitiert wird: https://www.n-tv.de/politik/Weitere-CDU-Politiker-ruecken-von-Maassen-ab-article22556764.html

Stimmt. Statt 20-Uhr-Nachrichten hätte es „Aktuelle Kamera“ heißen müssen.

Gruß T