Geplagt von Ratlosigkeit, Verzweiflung und kurz davor aufzugeben. Rat?

Mir ist es nicht gerade leicht solche persönliche Probleme im internet preis zu geben, aber wenn ich ganz ehrlich bin, ich habe niemanden der mir dabei zuhören würde, weil meine Gefühle und was ich möchte keinen wirklich interessiert.

Ich war bis vor einen Monat an einem Kolleg um mein Abitur nachzuholen, bin übrigens 28 Jahre alt. Leider ist es wegen dem Fach Mathematik gescheitert, und so habe ich es nicht mehr zur nächstern Stufe geschaft. Ich bin bis heute etwas enttäuscht, doch aufgeben will ich jetzt nicht. Da ich aus der Hauspschule komme, fehlt mir das Grundwissen in Mathe. An der HS sind die Fächer ganz anders, also es ist einfacher und unkompliziert, zudem unterscheiden sich dir Themen vom Gymnasium extrem. Ich habe mich, nach gründlicher überlegung entschieden, meine Mittlere Reife nachzuholen an einer Abendschule und werde ab September dieses Jahres anfangen. Ich möchte nichts verpassen, also bewerbe ich mich trotz Schule weiterhin für eine Ausbildung und sollte ich das Glüch haben, werde ich die Ausbildung machen.

Mein Problem ist gerade, ich habe nichts und niemanden. Ich bin total pleite, bin vom Amt abhängig, wofür ich mich total schäme, habe fast nichts mehr zum Leben, mein Konto ist total im minus und alles geht wieder zurück.Hatte erst vor eine Woche meine Unterlagen eingereicht weil es was gefehlt hatte und sie es nicht bearbeiten konnten. Ich habe keine Familie, von Freunden brauche ich gar nicht erst reden. Ich fühle mich total sinnlos gerade und bin nur noch am heulen. Hatte auch bis vor kurzem eine trennung und mein ex hat nichts besseres zu tun als mich konstant reinzuwürgen wie sche** es mir doch geht ohne ihn und das er es gewusst hat das ich alleine nichts packe. Mich macht das fertig. Ich bin schon unten, also warum och drauf stampfen? Als Sahnehäupchen bekomme ich auch noch zu hören das ich die böse bin, weil ich die Chance nicht erfgreifen will und wieder mit ihm zusammen sein will. Ich habe das gute Recht mich gegen etwas zu entscheiden was mir nicht gut tut, hat auch nichts damit zutu das ich eine schlechte Persönlichkeit habe, so wie er es immer behauptet.

Ich weiss einfach nicht was ich machen soll. Meine Augen sind schon ganz Rot vor lauter weinen, mein Kopf explodiert bald vor schmerzen, ich fühle mich total leer und absolut kraftlos. Ich kann nicht schlafen und wenn dann habe ich fast jede Nacht Albträume. Ich gehe sehr spät im Bett und wache irgendwann nachmittags wieder auf, habe meinen Rytmus total verloren.

Ich weiss nicht weiter. Manchmal denke ich, anstatt mich wäre eine andere Person besser auf dieser Welt, eine mit wenig Probleme die etwas gutes auf dieser Welt beitragen könnte. Ich bin gerade total sinnlos hier. Ich kann nichts, ich bin nichts und liege dem Staat auch noch in die Tasche. Als Ausländerin sehen mich manche Menschen sowieso als eine Art störung, jetzt erst recht.

Ich hatte bis jetzt immer gekämpft und versuchte immer stark zu sein, doch jetzt verlassen mich meine Kräfte.

Hallo mit 28 Jahren kann man noch viel erreichen . Was sollen die Menschen machen die 50 Jahren keine Arbeit mehr bekommen . Ich habe auch nur die Hauptschule besucht und habe mein Leben gut bis zu meiner Rente gemeistert . Alle meine Wünsche habe ich mir erfüllt und jetzt bin ich für meine beiden Enkel da und hoffen dass ich sie noch aufwachsen sehe und noch eine Weile für sie da sein kann . Kopf hoch und nach vorne sehen denn das Leben geht weiter ,auch wenn es manchmal etwas stolpert .
viele Grüße noro

Hallo,

ich denke, jedem Menschen trifft es, dass er an einem Punkt kommt, wo einfach nichts mehr zu gehen scheint. Und dann sitzt man (Frau) da so richtig schön fest.

Ich hatte öfter diese Punkte und bin da immer raus gekommen, keine Ahnung wie, das Leben geht weiter.

Aber dann, einmal vor ein paar Jahren war ich an einem Punkt wo dann garnicht nix, überhaupt nichts mehr ging. Ich bin in eine psychosomatischen Klinik gegangen und habe mir eine gepflegte Auszeit gegönnt. Das war das Beste, das ich tun konnte. Ich bin dort erst einmal zur Ruhe gekommen, es haben Gespräche stattgefunden. Es gab Regeln, sehr wichtig: Morgens aufstehen, sich bewegen und toll war, dass man sich nicht um alltägliche Sachen wie Essen kochen, putzen oder so Zeugs kümmern musste. Ich habe Medikamente bekommen.

Als ich dann ruhig wurde, habe ich auch wieder Perspektiven gesehen. Es gab einen sozialmedizinischen Dienst, die können auch helfen. Gespräche mit anderen Patienten waren einfach toll, ich habe gemerkt, ich bin nicht die einzige, der es schlecht geht.

Vielleicht wäre ein Klinikaufenthalt jetzt etwas?

Ich wünsche Dir alles Gute

Hallo,

hast Du schonmal darüber nachgedacht Dich an die Caritas zu wenden?
http://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/ oder hierhin:
http://www.telefonseelsorge.de/

Lass Dich auf keinen Fall von Deinem Ex runterziehen. Wieso hast Du überhaupt noch Kontakt zu ihm, wenn er Dir doch nicht gut tut??
Du hast doch einen Plan! Du weißt nur nicht so genau welcher Schritt als erstes kommt.
Die genannten Institutionen können Dir helfen, Dich zu sortieren.
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt…also mache genau das, einen Schritt nach dem Anderen.

Bringe Deine Gedanken wo es hin gehen soll, doch mal lose zu Papier, so wie sie gerade ankommen.
Setze Dir einen Zeitpunkt wie lange Du das machen möchtest.
Danach und wenn Du Dich später in der Lage fühlst sie zu ordnen, dann schreibe sie ins Reine (das muss auch nicht am gleichen Tag/ in der gleichen Woche…) sein.

Wegen Deiner Schlafstörungen kann es hilfreich sein, einen Arzt zu besuchen.
Empfehlen würde ich Dir zunächst einen Neurologen. Dieser kann dann neben Medikamenten zu verschreiben (das kann nützlich sein um ersteinmal diesen Tunnelblick in die Abwärtsspirale loszuwerden) auch schauen, ob Dir mit psychologischer Unterstützung geholfen wäre. Da hättest Du zumindest mal einen Ansprechpartner.

Viel Erfolg!
Mau

Vieles kommt mir bekannt vor. Viele kommen in ihrem Leben an den Punkt, wo sie nicht mehr weiterkommen, erst recht nicht alleine.

Auch dein Verhalten passt dazu. Depressiv werden eben nicht die faulen Egoisten, sondern die Perfektionisten, die immer eher an andere Denken als an das eigene Wohlergehen.

All das lässt sich lernen. Auch Freunde lassen sich finden und Familien gründen. Das alles ist sehr wenig eine Frage des Alters. Mich hat es erst spät erwischt, da hatte ich schon eine Familie und die Fähigkeit, Hilfe und Freunde zu suchen. Jeder muss halt mir seinen Schwierigkeiten fertig werden, und es ist möglich.

Nicht dass alles perfekt läuft, und man jeden Tag gut drauf ist. Sondern dass man lebt, und dann ist das Leben auch lohnend.

Du kannst mich auch gern persönlich ansprechen, viel deutlicher will ich hier nciht werden.

Es gibt viele soziale Anlaufstellen wo man nachfragen kann …

Liebe Cocusnuss.

Hast Du überlegt, ob für Dich sinnvoll wäre, Dir eine/n Therapeutin zu suchen? Schön finde ich, dass Du Dir das Recht nimmst, Dich gegen die Fortsetzung einer Beziehung zu entscheiden, von der Du schon aus Erfahrung zur Genüge weisst, dass sie Dir nicht gut tut - das ist ein wichtiger Anfang. Die weiteren erforderlichen Schritte zu Deiner Genesung (Entdeckung des „Sinns“ Deines Lebens) wirst Du mit ein wenig Erwägung bestimmt auch in die Wege leiten.

Sag mir gerne Bescheid, wenn ich Dir behilflich sein soll, die für Dich geeignete Therapierichtung zu finden, oder/und Deine Situation für den Moment weiter zu klären.

Mehr als Du es in Deinem Eingangspost getan hast, ist im Prinzip nicht erforderlich. Durch Deinen Bericht hast Du Dir und jedem der Fachleute hier die Möglichkeit eröffnet, das Gespräch im Privaten fortzusetzen, sei es via Skype oder eMail. Ich werde mich selbstverständlich gerne weiter mit Dir befassen.

Mit einem herzlichsten Gruß,
J.