Geplante Zuzahlungen für Krebskranke

Hallo,

ich beziehe mich auf folgende Nachricht:

http://focus.msn.de/politik/deutschland/gesundheitsp…

und habe eine Frage: Welche Vorsorgeuntersuchungen sind denn Pflicht? Mir als Frau fällt eigentlich nur die beim Gynäkologen ein - aber welche weiteren fallen da noch drunter???

Ratlos und empört:

Anja

Hallo Anja,

gibt wohl noch ein paar, Darmspiegelung z.B. Ich weiss sie aber auch nicht alle.
Auskunft erteilt Dir Deine Krankenkasse.

Das man Krebskranke in Zukunft nochmal zu ihrer Krankheit bestrafen will ist schon makaber und dreist. Spiegelt aber die Unverfrorenheit unserer perfekt altergesicherten Politiker wieder. - Ein Staatssekretär der 2 Jahre im amt war erhält lebenslang traumhafte Bezüge - dem Krebskranken kann man aber finanziell nochmal kräftig belasten :frowning:

Gruß elmore

Hallo!

Das man Krebskranke in Zukunft nochmal zu ihrer Krankheit
bestrafen will ist schon makaber und dreist.

Man kann die Sache auch anders sehen: Im Frühstadium erkannte Krebserkrankungen lassen sich mit hoher Erfolgsquote und überschaubarem Aufwand therapieren. Im fortgeschrittenen Stadium verschlechtern sich die Heilungschancen und explodieren die Behandlungskosten.

Gruß
Wolfgang

hallo wolfgang,

aber auch nur in wenigen fällen. es gibt auch genug argumente dagegen.

http://www.mythos-krebsvorsorge.de/texte/texte_haupt…
also, untersuchungen nur, wo auch notwendig. sonst kommen wir ganz schnell zum standpunkt, jemand sei an der krebserkrankung selbst schuld. ein teufelskreis.

strubbel
8:open_mouth:)

Hi Anja,

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind denn Pflicht?

bislang keine, davon abgesehen, dass es Vorsorgeuntersuchungen nur für Kinder gibt. Die Früherkennung von Krebserkrankungen ist keine Vorsorge, auch wenn sie von bierseligen Gesundheitspolitikern gerne so genannt wird.

Ratlos und empört

Dem kann ich mich nur anschließen. Offensichtlich sind hier ein paar Hinterbänkler zugange, die schon länger nicht mehr in der Zeitung waren. Eine Krebsbehandlung wird schließlich nicht billiger, nur weil der Krebs früher entdeckt wurde.

Gruß Ralf

Hi Wolfgang,

Man kann die Sache auch anders sehen: Im Frühstadium erkannte
Krebserkrankungen lassen sich mit hoher Erfolgsquote und
überschaubarem Aufwand therapieren. Im fortgeschrittenen
Stadium verschlechtern sich die Heilungschancen und
explodieren die Behandlungskosten.

Mh - klingt ja zunächst überzeugend. Aber hat mal jemand darüber nachgedacht, was es kostet, wenn die bisherigen Vorsorge-Untersuchungs-Verweigerer alle auf einmal zur Vorsorgeuntersuchung rennen ???

Noch immer grübelnd:

Anja

Hallo, Ralf

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind denn Pflicht?

bislang keine, davon abgesehen, dass es Vorsorgeuntersuchungen
nur für Kinder gibt. Die Früherkennung von Krebserkrankungen
ist keine Vorsorge, auch wenn sie von bierseligen
Gesundheitspolitikern gerne so genannt wird.

Du beziehst dich sicher auf:
http://www.die-gesundheitsreform.de/themen_az/tabell…

Die Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen laufen aber unter dem Überbegriff „Vorsorge“:
http://www.vdk.de/perl/CMSPage.cgi?ID=de6692&individ…
http://www.morgenpost.de/content/2006/10/16/politik/…

… Eine Krebsbehandlung wird schließlich nicht
billiger, nur weil der Krebs früher entdeckt wurde.

Dazu:
http://www.morgenpost.de/content/2006/10/16/politik/…

„Vorsorge vergrößert die Heilungschancen“

Interessant finde ich, welche Konsequenzen z.B. aus einem in Zukunft alle zwei Jahre vorgeschriebenen Check-up gezogen werden.
Z.B. Zu hoher Blutzuckerspiegel -> wöchentliche Zwangskontrolle des Blutzuckerspiegels.
Die logische Schlussfolgerung müsste ein Werbeverbot für Nahrungsmittel sein, die eine schädliche Erhöhung des Blutzuckerspiegels fördern.

Meiner Ansicht nach, steht eindeutig der Gedanke der Einsparung im Gesundheitsbereich im Vordergrund. Es wird die Tatsache ausgenutzt, dass so viele Deutsche „Vorsorgemuffel“ sind.

Gruß
karin

Hallo, Anja

… Aber hat mal jemand
darüber nachgedacht, was es kostet, wenn die bisherigen
Vorsorge-Untersuchungs-Verweigerer alle auf einmal zur
Vorsorgeuntersuchung rennen ???

wo ist da ein Problem?
Dann wird man über eine dementsprechende Gebühr für Vorsorgeuntersuchungen nachdenken.

Gruß
karin

Man kann die Sache auch anders sehen: Im Frühstadium erkannte
Krebserkrankungen lassen sich mit hoher Erfolgsquote und
überschaubarem Aufwand therapieren. Im fortgeschrittenen
Stadium verschlechtern sich die Heilungschancen und
explodieren die Behandlungskosten.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,
sicherlich richtig,
aber es ist ethisch schon ein Unterschied ob ich jemand wegen 1/2 jährlicher Zahnarztbesuche den Zuschuss zu Zahnersatz bei 40 oder 50 % festlege, oder ob ich einen krebskrankenin seiner Sterbensphase noch mal finanziell richtig zur Ader lasse.
Da sollte es Grenzen geben was man tun kann oder besser lässt. Menschen zur Vorsorge zu motivieren muss da ganz klar auf einer anderen Schiene erfolgen.
Gruß elmore

Erhöhung der Zuzahlung für chronisch Kranke
Hallöchen,

sicherlich richtig,
aber es ist ethisch schon ein Unterschied ob ich jemand wegen
1/2 jährlicher Zahnarztbesuche den Zuschuss zu Zahnersatz bei
40 oder 50 % festlege, oder ob ich einen krebskrankenin seiner
Sterbensphase noch mal finanziell richtig zur Ader lasse.

insbesondere sollte man die 93 Jahre alten einbeinigen Mütter von 12 einäugigen und mindestens halbseitig gelähmten Kindern nicht vergessen, die in ihrer spärlichen Freizeit südkongolesische Einwanderer in Ikebana und Süßwassermuschelbestimmung unterrichteten.

Im übrigen geht es um zwei statt ein Prozent vom Jahreseinkommen, die chronisch Kranke maximal für Medikamente und Hilfsmittel an Zuzahlung leisten sollen, wobei es da schon jetzt eine Härtefallklausel gibt, die niedrige Einkommen komplett von der Zuzahlung freistellt.

Ich weiß ja nicht, wie hoch Dein Einkommen ist, aber bei einem durchschnittlichen Arbeitnehmer macht diese Zuzahlung zukünftig 60 statt 30 Euro pro Monat aus. Ein durchschnittlicher chronisch Kranker verursacht Kosten - je nach Erkrankung - vom fünf- bis fünfhundertfachen.

Außerdem sei noch angemerkt, daß sich die Medien und Kämpfer für die Rechte der Entrechteten natürlich wieder auf siechende, krebskranke Kinder gestürzt haben. Daß der Artikel unten mit einem Hinweis auf die meist ernährungsbedingte Volkskrankheit Diabetes schließt, ist wohl den meisten Diskutanten entgangen.

Gruß,
Christian

Auch Hallo!

insbesondere sollte man die 93 Jahre alten einbeinigen Mütter
von 12 einäugigen und mindestens halbseitig gelähmten Kindern
nicht vergessen, die in ihrer spärlichen Freizeit
südkongolesische Einwanderer in Ikebana und
Süßwassermuschelbestimmung unterrichteten.

Was soll die Polemik?

Im übrigen geht es um zwei statt ein Prozent vom
Jahreseinkommen, die chronisch Kranke maximal für Medikamente
und Hilfsmittel an Zuzahlung leisten sollen, wobei es da schon
jetzt eine Härtefallklausel gibt, die niedrige Einkommen
komplett von der Zuzahlung freistellt.

Ich weiß ja nicht, wie hoch Dein Einkommen ist,

Es geht nicht um mich

aber bei einem

durchschnittlichen Arbeitnehmer macht diese Zuzahlung
zukünftig 60 statt 30 Euro pro Monat aus.

Für manche Rentner in Deutschland sehr viel Geld!

Nicht jeder hat eine hohe Pension

Außerdem sei noch angemerkt, daß sich die Medien und Kämpfer
für die Rechte der Entrechteten natürlich wieder auf
siechende, krebskranke Kinder gestürzt haben. Daß der Artikel
unten mit einem Hinweis auf die meist ernährungsbedingte
Volkskrankheit Diabetes schließt, ist wohl den meisten
Diskutanten entgangen.

Trotzdem ist mir nicht schlüssig, warum nun gerade an Krebs erkrankte zusätzlich belastet werden sollen. Die Krankenversicherung ist eine Solidargemeinschaft, notwendige Erhöhungen sollten alle tragen.

Gruß,
Christian

Gruß elmore

hi karin,

Dann wird man über eine dementsprechende Gebühr für
Vorsorgeuntersuchungen nachdenken.

Wie dumm von mir! Daran habe ich gar nicht gedacht… Wieder ein Beweis dafür, dass ich als Politikerin völlig ungeeignet bin.

Gruß zum Tach,

Anja

Hallöchen,

insbesondere sollte man die 93 Jahre alten einbeinigen Mütter
von 12 einäugigen und mindestens halbseitig gelähmten Kindern
nicht vergessen, die in ihrer spärlichen Freizeit
südkongolesische Einwanderer in Ikebana und
Süßwassermuschelbestimmung unterrichteten.

Was soll die Polemik?

Polemik beinhaltet direkte persönliche Angriffe. Wo siehst Du das hier gegeben?

Mir ging es darum, darauf aufmerksam zu machen, daß sich immer wieder gerne auf Randgruppen gestürzt wird, um deren Nöte dann zu verallgemeinern und dafür zu nutzen, die eigene Meinung zu belegen. In der Konsequenz reagiert der überwiegende Teil der Bevölkerung - wie gewollt - bestürzt und fordert Abschaffung, Neuregelung, wasauchimmer. Das hat hier wieder einmal hervorragend geklappt.

Der kleine Rest denkt sich, daß da wieder auf Kosten der Vernunft Stimmung gemacht wird…

aber bei einem

durchschnittlichen Arbeitnehmer macht diese Zuzahlung
zukünftig 60 statt 30 Euro pro Monat aus.

Für manche Rentner in Deutschland sehr viel Geld!

Nicht jeder hat eine hohe Pension

…wie Du hier wieder schön unter Beweis stellst: Es geht um ein Prozent Zuzahlung vom Bruttoeinkommen. Das heißt: Niedriges Einkommen=niedrige Zuzahlungsobergrenze; sehr niedriges Einkommen=gar keine Zuzahlung.

Wir reden hier übrigens von Zuzahlungen , d.h. von den 4-5 Euro pro Medikamentenpackung, die pro Stück problemlos einige hundert-tausend Euro kosten kann. Der Patient beteiligt sich also mit einem Bruchteil der entstehenden Kosten an den Medikamenten; von Arzthonoraren und Krankenhausaufenthalten ist überhaupt nicht die Rede.

Hinzu kommt, daß die Zuzahlung von allen gesetzlich Versicheren zu zahlen sind, nur hat man für die schwerwiegend chronisch Kranken die besagte Obergrenze von einem Prozent des Bruttoeinkommens eingezogen.

Und um noch eines draufzusetzen: Es sind die schwerwiegend chronisch Kranken gemeint und nach der Definition dafür, sind das in der Regel Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung ohnehin nicht mehr arbeiten können (bspw. Pflegestufe 2 oder 3, Grad der Behinderung bzw. Minderung der Erwerbstätigkeit > 60%).

Alle anderen müssen also nicht maximal ein bzw. zwei Prozent vom Bruttoeinkommen sondern u.U. deutlich mehr für Zuzahlungen ausgeben. Wenn Du also gegen die finanzielle Belastung von Krebskranken bist, hast Du Dir genau das falsche Tätigkeitsfeld ausgesucht.

Außerdem sei noch angemerkt, daß sich die Medien und Kämpfer
für die Rechte der Entrechteten natürlich wieder auf
siechende, krebskranke Kinder gestürzt haben. Daß der Artikel
unten mit einem Hinweis auf die meist ernährungsbedingte
Volkskrankheit Diabetes schließt, ist wohl den meisten
Diskutanten entgangen.

Trotzdem ist mir nicht schlüssig, warum nun gerade an Krebs
erkrankte zusätzlich belastet werden sollen. Die
Krankenversicherung ist eine Solidargemeinschaft, notwendige
Erhöhungen sollten alle tragen.

Siehe oben.

Gruß,
Christian

Tag auch,

aber bei einem

durchschnittlichen Arbeitnehmer macht diese Zuzahlung
zukünftig 60 statt 30 Euro pro Monat aus.

…und…

…wie Du hier wieder schön unter Beweis stellst: Es geht
um ein Prozent Zuzahlung vom Bruttoeinkommen.
Das heißt:
Niedriges Einkommen=niedrige Zuzahlungsobergrenze; sehr
niedriges Einkommen=gar keine Zuzahlung.

…und…

Wir reden hier übrigens von Zuzahlungen , d.h. von den
4-5 Euro pro Medikamentenpackung, die pro Stück problemlos
einige hundert-tausend Euro kosten kann. Der Patient beteiligt
sich also mit einem Bruchteil der entstehenden Kosten an den
Medikamenten; von Arzthonoraren und Krankenhausaufenthalten
ist überhaupt nicht die Rede.

Hier von Kostenbeteiligung zu sprechen ist doch Augenwischerei.

Und um noch eines draufzusetzen: Es sind die schwerwiegend
chronisch Kranken gemeint und nach der Definition dafür, sind
das in der Regel Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung
ohnehin nicht mehr arbeiten können (bspw. Pflegestufe 2 oder
3, Grad der Behinderung bzw. Minderung der Erwerbstätigkeit
> 60%).

Und damit auch kein Einkommen haben, von dem sie „Zuzahlung“ bestreiten können.

siechende, krebskranke Kinder gestürzt haben. Daß der Artikel
unten mit einem Hinweis auf die meist ernährungsbedingte
Volkskrankheit Diabetes schließt, ist wohl den meisten
Diskutanten entgangen.

Wer glaubt denn allen Ernstes, dass die neue Unterschicht auf Süßkram, Currywurst und vitaminfreie Kost verzichtet, wenn 30 Jahre später Zuzahlungsbefreiung droht?

Die Maßnahme und die Diskussion dazu kostet mehr als sie nützt. Gesundheitsaufklärung in Schulen oder kostenlose Ernährungsberatung in allen Lebenslagen bringt mehr als Zuzahlungen, die eine Prävention vor deren Fälligkeit zum Ziel haben.
Der ach so mündige Bürger beharrt zwar auf Zonen ohne Tempolimit und glaubt der vernünftigste aller Autofahrer zu sein, hat aber weder seine Finanzen noch seine Gesundheitsvorsorge im Griff.

Rauchende Grüße aus dem verkehrsberuhigten Bereich
Nils

Hallöchen,

Die Maßnahme und die Diskussion dazu kostet mehr als sie
nützt.

ganz genau. Ich halte davon auch nichts, aber noch weniger halte ich davon so zu tun, als risse man zukünftig den krebskranken Säuglingen zwecks Pfändung für Zuzahlungen die Strampelanzüge vom Leib.

Gruß,
Christian