Gerade bei n-tv gelesen:

Moin moin,

da hat der Herr Oettinger wohl recht.
Keiner glaubt mehr an nix.
Wahlbeteiligung: 37% ! siebenunddreissig !!

„Die Partei“ zieht erstmals in ein Parlament ein. Ein Abgeordneter sitzt ab Juni in der Lübecker Bürgerschaft. Er fordert ein Verbot für Parteien mit F am Anfang, einen Swingerclub im Holstentor und „städtische Kifferhöhlen“.

Na denn „Gute Nacht“

Hallo,

es wäre wenigstens sinnvoll gewesen zu erwähnen, welche Wahl gemeint ist. In Anlehnung an den erwähnten Lübecker forder ich hier im Forum ein ultimatives Verbot von Artikeln ohne „?“ .

vdmaster

gibt es eine Frage?

nun gut - hier die Frage:
Moin moin, dachte eine Frage würde sich nach dem Lesen des Artikels erübrigen.

  1. Frage: Was sagt uns eine Wahlbeteiligung von 37% ?
  2. Frage: Wie bewertet/erklärt Ihr den Erfolg des Kandidaten der „Partei“ ?
  3. Frage: Sagt das etwas über unser Land aus?
  4. es handelt sich um die Wahl zur Lübecker Bürgerschaft
  5. weitere Einsichten würden mich schon interessieren.

und bitte keine „Formfehler“
Danke.

Hi,

  1. Frage: Was sagt uns eine Wahlbeteiligung von 37% ?

Das die Menschen in Lübeck kein Vertrauen in die Politik haben?..Ich komme nicht mehr auf das Wort…Politikignorant? Das was man meistens jungen Leuten vorwirft…
Traurig…

  1. Frage: Wie bewertet/erklärt Ihr den Erfolg des Kandidaten
    der „Partei“ ?

Naja, wenn 37% nur wählen, kommen kleine Parteien eben ins Parlament. Da „Satire“ gut bei den Leuten ankommt, ist es verständlich, das so eine Partei es ins Parlament schafft. Ich denke aber das Thema mit „F“ Parteien ist ein großer Punkt gewesen, den viele überzeugt hat.

  1. Frage: Sagt das etwas über unser Land aus?

Jain…das sagt was über die Lübecker aus, aber nicht zwangsläufig auf ganz Deutschland. Wir können sagen, das einige Leute die Politik nicht mehr ernst nehmen (was verständlich ist), ob es aber reicht damit in den Bundestag zu ziehen ist fraglich. Wäre mal eine Abwechslung.

  1. es handelt sich um die Wahl zur Lübecker Bürgerschaft

In der Tat!

  1. weitere Einsichten würden mich schon interessieren.

Nichts zu sagen. :wink:

Gruß,

Hanzo

Hallo,

Naja, wenn 37% nur wählen, kommen kleine Parteien eben ins
Parlament. Da „Satire“ gut bei den Leuten ankommt, ist es
verständlich, das so eine Partei es ins Parlament schafft.

bist Du sicher, daß die 831 Wähler, die Die Partei wählten, wußten, daß es sich um einen Ableger der Titanic handelt? Ich glaube, daß ein gewisser Teil der Wähler sein Kreuz einfach irgendwo macht und „Die Partei“ klingt ja schon ziemlich staatstragend und elitär - so wie Volkswagens „Das Auto“ oder „Das König der Biere“.

Gruß
C.

Hi.

Vor allem steht auf dem Wahlzettel ja nicht nur „Die Partei“, sondern auch der voll ausgeschriebene Name von „Die Partei“. Und der ist eben „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“. Hört sich doch ziemlich verlockend an. :smile:

Ausserdem: Ich weiss nicht, wie „Die Partei“ in Lübeck so drauf ist, aber Martin Sonneborn halte ich, abseits von der Satire, für einen hochintelligenten Mann, der zwar mit (zum Teil bitterbösem, schwarzen) Humor an die Sache rangeht, aber in wichtigen Fragen dann doch genug Weitblick und Ernst an den Tag legen kann, um wichtige, politische Entscheidungen auch dementsprechend zu behandeln. Man schaue sich einfach mal die öffentlichen Auftritte an, besonders die, zu denen er nicht als Parteiorsitzender, sondern als Privatmann eingeladen wird. Sehr zu empfehlen: WDR „Zimmer frei!“ mit Martin Sonneborn.

MfG,
TheSedated

Hallo,

geht doch. Nix für ungut, aber so läßt sich antworten:

  1. Frage: Was sagt uns eine Wahlbeteiligung von 37% ?

Dass die Lübecker zu faul sind, um ihr Wahlrecht zu nutzen.
Andererseits sind die sonstigen Wahlbeteiligungen in Kommunen, Ländern und bei der Bundestagswahl auch ein Ausdruck der Politikerverdrossenheit.

  1. Frage: Wie bewertet/erklärt Ihr den Erfolg des Kandidaten
    der „Partei“ ?

Es gibt genug a.) Blöde, die wählen gehen. und/oder b.) Humorvolle, die den anderen Parteien eine Nase drehen wollen. Außerdem gibt es in Lübeck keine Fünfprozenthürde. Erhellend ist aber, dass die fraglche Spaßpartei auch schon in Schranken gewiesen wurde:

Aus Süddeutsche.de vom 27.05.13: „Bei der Bundestagswahl 2009 war sie nicht zugelassen, weil sie nicht nachgewiesen hatte, „mit ausreichender Ernsthaftigkeit das Ziel zu verfolgen, Einfluss auf die politische Willensbildung nehmen und im Bundestag oder in Landtagen mitwirken zu wollen“. Eine Klage dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht blieb erfolglos. An anderen Wahlen hat Die Partei aber bereits teilgenommen.“

Also liegt der schwarze Peter in Lübeck selbst, da sie sich juristisch nicht ausreichend gegen Blödelparteien abgesichert haben.

  1. Frage: Sagt das etwas über unser Land aus?

Nö, schlimmer finde ich noch Stefan Raabs neue "Polit"sendung. Das ist Kasperletheater für Politiker, die unbedingt ihre Medienpräsenz pushen wollen. „Was kann Europa vom deutschen Fußball lernen?“. Da bekommt die Sendung „Schlag den Raab“ für mich ganz neue Perspektiven.

  1. es handelt sich um die Wahl zur Lübecker Bürgerschaft

es wundert Dich sicher nicht, dass ich mir das schon „irgendwie“ gedacht hatte :wink:

  1. weitere Einsichten würden mich schon interessieren.

Die Wahlbeteiligungen sind seit Jahrzehnten mit einem rückläufigen Trend versehen. Divergierende Thesenansätze:

http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verha…

http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/14518…

Gruß
vdmaster

Vergiss:

…Es gibt genug a.) Blöde, die wählen gehen. …

Lies:
Es gibt genug a.) Blöde, die sowas wählen gehen. …

So was dämliches aber auch. Natürlich ist das Wahlrecht das höchste Gut einer Demokratie. Auch wenn man oft nur zwischen Pest und Cholera wählen kann :wink:

vdmaster

So was dämliches aber auch. Natürlich ist das Wahlrecht das
Auch wenn man oft nur zwischen
Pest und Cholera wählen kann :wink:

vdmaster

sehe ich total anders. Wenn ich mich entscheiden kann ob ich von den Löwen gefressen oder den Krokodilen zerrissen zu werden – dann bleibt mir als dritte Alternative immer noch die Flucht. Sprich da gehe ich nicht hin.
Und unseren „Demokraten“ sollte das als Denkanstoß dienen. Stellt bessere/glaubwürdigere Politiker auf. Macht eine nachvollziehbarere dem Volke dienende Politik. Und keine Versprechungen an die sowieso niemand glaubt. Eigentlich ist es doch ganz einfach.
Im Großen wie im Kleinen was ich nicht mag kaufe ich nicht.

Hallo,

Du wirst sicher eingestehen, dass Dein Vergleich mit den Krokos und Löwen etwas hinkt :wink: .

Klar ist das Wahlrecht das höchste Gut der Demokratie. Es ist ja auch ein Recht und keine Pflicht. Aber das Nichtwählen selbst ist ein Akt, der zwar die Verdrossenheit signalisieren mag, jedoch nach hinten losgeht. Weil es im Ergebnis gar nix ändert. Jeder, der nicht wählen geht, trägt die Mitverantwortung für die herrschenden Verhältnisse.

Dies ist schlecht für diejenigen Nichtwähler, die einen anderen Wahlausgang lieber gesehen hätten. Und geht gut für diejenigen Nichtwähler, die mit dem Wahlausgang zufrieden sind.

Dann gibts natürlich noch die, die das gar nicht interessiert. Vielleicht auch besser so, weil ein völlig unpolitischer Mensch meist nur zu dämlich oder devot ist, um eine eigene Entscheidung zu treffen.

Die Nichtwähler, die zwar politisch sind, aber aus Protest nicht wählen gehen, weil sie mit dem Angebot nicht zufrieden sind, sollten eventuell eine Partei gründen. Oder sich in die bestehenden einschreiben und dort mitwirken, um die Parteien zu ändern. Denn die unterliegen einem ständigen, inneren Wandel.

Gruß
vdmaster

Klar ist das Wahlrecht das höchste Gut der Demokratie.

Hallo,

allerdings nur in einer parlamentarischen Demokratie. Über Abstimmungen darf auch noch nachgedacht werden.

Nicht dass du mich falsch verstehst. Ich stehe zur parlamentarischen Demokratie. Der Souverän soll allerdings die Möglichkeit haben, einzelne Frage direkt zu entscheiden.

Grüße

Ulf

Hallo,

falls Du an den Punkt „direkte Demokratie“ denkst, also Volksbegehren u.ä., dann hat er ja diese Möglichkeit. Parteiprogrammatische Änderungen kann man üblicherweise nur direkt als Parteimitglied beeinflussen. Indirekt natürlich auch über NGOs, Bürgerinitiativen, Demonstrationsrecht, Abgeordenten anschreiben und ähnliche low-level-Aktionen (nicht abwertend gemeint).

Natürlich meine ich Demokratien im freiheitlichen Sinne mit verbrieften Bürgerrechten :wink:. Im Gegensatz zu den um sich greifenden Pseudo-Demokratien in Schwellen- und Entwicklungsländern. Obwohl die ja auch ein erster Schritt in eine gute Richtung sind.

Gruß
vdmaster