Hallo. Wir sind mehrere Personen in einer Wohngemeinschaft welche unterschiedliche Einkommen haben. Bei Anschaffungen und Unterhaltskosten die der WG zukommen wollen wir die Kosten gerne gerecht aufteilen. D.h. wer mehr verdient sollte auch mehr bezahlen. Wie kann ein Koeffizient ermittelt werden wieviel jeder anteilig bezahlen muss?
Indem man das in einer Prozentrechnung vom Nettoeinkommen macht. Ramses90
Hallo,
ein einfacher Ansatz eine Kostenaufteilung durch Verteilung proprtional zum Einkommen:
A verdient 10.000 im Jahr, B verdient 20.000 im Jahr, C hat 30.000, B hat 40.000.
In der Summe dann 100.000€.
Dann zahlen A 10%, B 20%, C 30% und D 40% bei Anschaffungen.
Man könnte eine Gerechtigkeitskomponente einführen. So könnte man 50% der Anschaffung „pro Kopf“ aufteilen (jeder den selben Teil) und nur den Rest an Hand des Einkommens.
Man könnte auch eine soziale Komponente einführen, indem man das Einkommen um einen Grundfreibetrag vermindert, z.B. 5000€ im Jahr. Dann würde man entsprechend der Resteinkommen verteile: 5000 : 15000 : 25000 : 35000.
Man könnte zudem unterschiedliche Anschaffungen unterschiedlich behandeln.
Regelrechte Gegenstände des tatsächlichen Bedarfs pro Kopf, Luxus und Spaßkäufe dann nach Einkommen.
Einige Vorschläge wurden Dir ja gemacht. Interessanterweise ist das Wort „gerecht“ relativ, d.h. die Auffassungen darüber, was gerecht ist, gehen auseinander. Eine Aufteilung der Ausgaben nach Nettoeinkommen kann man sicherlich als gerecht bezeichnen. Es kann aber auch sein, daß derjenige, der am wenigsten verdient, die meiste Dreckwäsche produziert, den meisten Champagner in sich reinkippt und regelmäßig Geschirr zerdeppert. In der Konstellation kann es gut sein, daß einer der Besserverdienenden in der WG Gerechtigkeit anders definiert als die Kosten rein nach dem Einkommen aufzuteilen.
Es kann auch sein, daß einer auf den Gedanken kommt, daß derjenige am meisten bezahlen sollte, der das größte Zimmer bewohnt. Denn schließlich ist die anteilige Miete dann höher. Andererseits kann es auch sein, daß der mit dem kleinsten Zimmer subtropische Temperaturen bevorzugt, während der mit dem größten Zimmer Pinguine züchten will und dementsprechend die niedrigsten Heizkosten „produziert“.
Wie Du siehst, ein schwieriges Problem, das nicht leichter lösbar wird, wenn man sich immer länger damit befaßt und immer ausgefuchstere Lösungen produziert.
Gruß
C.
Moin,
evtl. muss jemand auch - ob juristisch oder „nur“ moralisch - eine nahestehende Person unterstützen, wie wirft man dies in die Waagschale?
Den „richtigen“ Vorschlag habe ich natürlich auch nicht.
Ich wünsche euch, dass ihr euch einigen könnt.
Gruß Volker
Hi, ich würde sowas nicht tun. Jeder bezahlt den gleichen Anteil und fertig.
Gruß T
Sehe ich genauso. Versucht es anfangs mit der einfachsten Lösung wie z. B. von Ramses90 vorgeschlagen. Redet und haltet schriftlich fest, was dabei „ungerecht“ ist.
Und wie man es für die nächsten 4 Wochen oder 2 Monate ändert und anders handhabt. Das vermutlich immer wieder. Müssen halt alle Durchhaltevermögen haben. Viel Glück aber bei dem Versuch.
Servus,
noch eine unterhaltsame Version ist, in Anlehnung an X_Stroms 'Grundfreibetrag", als Aufteilungsschlüssel die verfügbaren Nettoeinkommen minus dem, was man noch dringender braucht als ein Dach überm Kopf, nämlich Essen und Trinken mit z.B. 120 … 160 € / Monat herzunehmen.
Schöne Grüße
MM
Hallo MM,
man könnte es unendlich weiterführen mit Ausnahmen und Ergänzungen.
Wenn dann die ersten 2000 DIN A4 Seiten voll beschrieben sind, kommen wir in den Bereich der Grundregelungen des deutschen Steuerrechts.
Zusätzlich könnte man sich dann noch Gedanken über Stimmrechte bei Anschaffungsentscheidungen machen.
Der, der am meisten zahlt, sollte auch eine gewichtigere Stimme haben.
Preußens Dreiklassenwahlrecht lässt grüßen.
Indem ihr darüber abstimmt und Euch einig werdet. Am Ende muss jeder damit zufrieden sein, d.h. seinen Anteil als gerecht empfinden. Diese Berechnung der Koeffizienten findet allerdings vorwiegend im Kopf, nicht auf dem Papier statt.
Der eine verdient und zahlt vielleicht mehr, erhofft sich von den Hipster-Loosern aber vielleicht geile Kontakte, was ihm z.B. 100€ mehr Wert ist.
Der andere hat ein größeres Zimmer, das aber vielleicht eine üble Aussicht und einen anderen Makel hat, so dass es ihm nicht einen Cent mehr Wert ist.
Der Dritte schläft mit der vierten und braucht dazu die Attitüde des Kommunisten und zahlt darum nach Brutto.
Der fünfte arbeitet den ganzen Tag, zahlt allein die Hälft und erwartet, dass er dafür nicht das Klo putzen muss.
Der sechste zahl nur minimal, wird aber alles zurückzahlen, wenn er entdeckt wird.
Wirklich schön wird es in der Regel, wenn für Anschaffungen eine Kasse gefüllt wird und dann abgestimmt wird, was für ein Kühlschrank oder Sofa gekauft wird. Allein schon, wenn es um die Anzahl der Nullen geht.
Danke für die Antworten, leider war keine zufriedenstellende Lösung dabei. Ich bin selbst drauf gekommen.
Man zählt alle Einkommen zusammen, diese entsprechen 100%, errechnet dann 1% davon, dividiert das Nettoeinkommen jedes Einzelnen durch den Wert des 1% und erhält den Anteil in Prozent.
Servus,
habt Ihr in der Schule denn keinen Dreisatz mehr behandelt, dass Du da so umständlich herumrechnen musst?
Übrigens sind in dem „nicht zufriedenstellenden“ Thread mindestens sieben Pfund gute Gründe dafür zu finden, gerade das Verhältnis der Nettoeinkommen zueinander eben nicht als Maßstab heranzuziehen.
Du hättest auch gleich sagen können, dass Du einfach nur Hilfe bei zwei Grundrechenarten benötigst, die zum Grundschulstoff gehören. Das hätte es billiger getan. Aber dass Du das als „die Lösung“ bezeichnest, zeigt, dass Du nicht mal das Problem verstanden hast, das gelöst zu haben Du vorgibst.
Nunja, da bin ich ja gespannt, wie es der ersten Nebenkostenabrechnung in dieser WG gehen wird.
Schöne Grüße
MM
Wo steht denn was von Nebenkosten?
Da fällst du wohl unter die Kategorie „Der Schein-Experte“
Auflösung, aber bitte diesmal genau lesen:
Quackquackquackquackquack.
Du hast offenbar weder jemals in einer WG gewohnt, noch irgendeine Ahnung davon, was das sein könnte.
Du hast keinen Experten gesucht, sondern jemanden, der Dir den Dreisatz erklären kann. Experten für die optimale Aufteilung von Ausgaben in Wohngemeinschaften gibt es nicht, weil das jede WG mit sich selber ausmachen muß und das abhängig von den Leuten ist, die in der WG wohnen. Die Erfahrung - ganz unabhängig von WG oder nicht - zeigt, daß die Unzufriedenheit mit dem Verteilungsschlüssel für Ausgaben mit der Größe der Gruppe, der Varianz des Konsumverhaltens und der Ausgefuchstheit des Umlageschlüssels zunimmt.
Anders formuliert: ob die Verteilung von Ausgaben zu Streit führt, ist nicht primär vom Einkommen abhängig, sondern davon, wie viele Leute den Breit verderben können, wie sehr sich das Konsumverhalten unterscheidet und wie viel Mühe man sich gibt, ein gerechtes Verfahren zu finden.
Um es noch einmal anders zu formulieren (keine Ahnung, warum ich glaube, daß bei Dir nur die plakativsten Aussagen ankommen): wenn einer 4000 Euro netto nach Haus trägt und sich nur von Staub und altem Brot ernährt und ein anderer nur 1000 Euro verdient, aber gerne mal Trüffelkäse und alkoholische Getränke verzehrt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß der erste irgendwann entweder den Finger hebt oder den Vogel zeigt, wenn er bemerkt, daß er zwar mit Abstand am meisten zahlt, aber mit Abstand am wenigsten verzehrt/verbraucht.
Interessanterweise präferiert der Gesetzgeber die verbrauchsabhängige Umlage z.B. in der Heizkostenverordnung, während er bei Steuern und Sozialabgaben das Leistungsfähigkeitsprinzip verfolgt.
Stellt sich also die Frage, ob Ihr eher eine kapitalistische oder kommunistische WG seid. Letzteres ist zwar gefühlt gerechter, führt aber absehbar zu mehr Streit und mutmaßlich auch zu einer schnelleren Auflösung der WG.
Die dritte Lösung ist m.E. die einzig vernünftige: Umlage nach Köpfen.