Gerechtigkeit und Menschenrechte

Hallo,

zur Zeit läuft ein Gottesdienst, an dem nicht nur Katholiken, Protestanten und Orthodoxe teilnehmen, sondern auch u.a. Paul Spiegel (Zentralrat der Juden) und der Vorsitzende der Muslime in Deutschland.

Akzeptanz, gegenseitigs Verstehen und nicht vorzuverurteilen war Teil der Eingangsrede!

Unsere ethischen Werte, unsere liberale Gesellschaft zu verteidigen, heißt auch, sich unserer humanistischen Wurzeln bewusst zu machen!

Meine Mutter erzählte mir, das gestern ein Schwarzer in einem Geschäft an der Kasse anfing zu heulen, sein Kreuz herausholte, das er trug und laut rief: ich bin Katholik, ich habe damit nichts zu tun. Er hatte unglaubliche Angst und zitterte, weil die Verkäuferin ihn daraufhin gewiesen hatte (eigentlich nett gemeint, aber naja, wies halt so is, aufm Dorf…), dass das Fleisch Schweinefleisch wäre und nichts für Moslems. Sie wollte ihn auf merkwürdige Art eigentlich nur behilflich sein (welche Vorurteile auch darin stecken, ist klar).

ich denke, so sehr ich sicherheitspolitische Maßnahmen für notwendig halt und mich hier heftig mit einigen anderen deswegen zoffe, an erster Stelle muss immer stehen, was uns zusammenhält. Das ist für mich auf jedenfall das Bewusstsein, dass alle Menschen gleich (viel wert) sind, das sind die Menschen - und Grundrechte! Sie dürfen nicht ausgehebelt werden, denn dann haben diese Terroristen erreicht, was sie wollten. Das Ende der westlichen Welt und damit auch das Ende der liberalen Idee von einer pluralistischen Demokratie.

http://www.amnesty.de/rechte/aemr.htm

Ich kann sie einfach nicht oft genug zitieren! Weil wir noch so weit von ihrer Verwirklichung entfernt sind!

Politik muss auch in Zukunft heißen (und das hat nicht zuletzt Genua gezeigt!): mehr Demokratie im Globalisierungsprozess und mehr Gerechtigkeit für die Schwachen.

Das ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern politische Notwendigkeit.

In Afrika sind in einigen Staaten mehr als 50 Prozent der Menschen mit HIV infiziert, Hunger und Unterdrückung ist nicht weniger, sondern mehr geworden.

Es ist an der Zeit, die Menschenrechte ernst zu nehmen und wirklich umzustezen. Das heißt auch, das Recht der Stärkeren auszuhebeln!

barbara

P.S. Irgendwie ist hier mein Amokposten einfach ein Art, das Gesehen zu verarbeiten. Sorry.

Mir fehlen die Worte.

B2

Hi Barbara!

Nur kurz zu dem Thema Menschenrechte:

dies sind Rechte, die die zivilisierte Welt für ihr Zusammenleben festgelegt hat.
Regeln, die auch im Kriegsfall optimalerweise nicht übertreten werden und die jeder zivilisierte Mensch durch seine Erziehung in sich trägt und zumindest ansatzweise respektiert.

Nur was soll man tun, wenn plötzlich Leuite in unsere zivilisierte Welt eindringen, die sich nicht für unsere Regeln interessieren?

Wie soll man reagieren?

Zivilisiert oder adäquat?

Grüße,

Mathias

Wie soll man reagieren?

Zivilisiert oder adäquat?

*ggg* Schön formuliert. Ich wäre aber für zivilisiert und adäquat.

Ich habe es hier schon mal geschrieben. Optimal wenn die USA Bin Laden in Den Haag anklagen würden und er dort - zur Not auch in Abwesenheit - verurteilt werden würde. Wenn Afghanistan dann Bin Laden immer noch nicht ausliefert, dann könnte die USA Afghanistan angreifen. Denn dann stünde das Rechtsystem dahinter.

Sicher wird Den Haag von vielen (allen?) Fundamentalisten nicht anerkannt, aber darum geht es nicht. Die kann man nicht überzeugen. Überzeugen muß man die, die noch nicht endgültig in den Fundamentalismus gefangen sind. Den Fundamentalisten die Basis entziehen.

Natürlich dazu bräuchte man Beweise gegen Bin Laden, aber die braucht man ja auch, wenn man sofort angreift.

Ich weiß, dazu wird es nicht kommen. Hielte ich aber dennoch für die einzig mögliche zivilisierte und adäquate Lösung.

Hi Ralf!

Wie soll man reagieren?

Zivilisiert oder adäquat?

*ggg* Schön formuliert. Ich wäre aber für zivilisiert
und adäquat.

Einverstanden.

Ich habe es hier schon mal geschrieben. Optimal wenn die USA
Bin Laden in Den Haag anklagen würden und er dort - zur Not
auch in Abwesenheit - verurteilt werden würde. Wenn
Afghanistan dann Bin Laden immer noch nicht ausliefert,
dann könnte die USA Afghanistan angreifen. Denn dann
stünde das Rechtsystem dahinter.

Das wäre der optimale Weg. Wenn nun aber eindeutige Beweise für die Schuld von bin Laden vorlägen, würde es denn dann einen Unterschied machen, direkt loszuschlagen?

Sicher wird Den Haag von vielen (allen?) Fundamentalisten
nicht anerkannt, aber darum geht es nicht. Die kann man nicht
überzeugen. Überzeugen muß man die, die noch nicht endgültig
in den Fundamentalismus gefangen sind. Den Fundamentalisten
die Basis entziehen.

Das ist aber nicht zu machen, indem man Osama bin Laden kassiert.
Hier muß man sie alle kriegen. Die Staatslenker und Mullahs, die Terrorchefs und die Unterstützer aus der Wirtschaft.
Und das ist schwierig.

Natürlich dazu bräuchte man Beweise gegen Bin Laden, aber die
braucht man ja auch, wenn man sofort angreift.

Ich weiß, dazu wird es nicht kommen. Hielte ich aber dennoch
für die einzig mögliche zivilisierte und adäquate Lösung.

Ich hoffe inständigst, daß es kene Aktionen ohne eindeutige und öffentlich kommunizierte und diskutierte Beweise geben wird.

Grüße,

Mathias

Das wäre der optimale Weg. Wenn nun aber eindeutige Beweise
für die Schuld von bin Laden vorlägen, würde es denn dann
einen Unterschied machen, direkt loszuschlagen?

Einen großen. Es würde der ganzen Welt zeigen, dass der Westen nicht einfach nur zuschlägt sondern wirklich den Weg des Rechtsstaates geht.

Das ist aber nicht zu machen, indem man Osama bin Laden
kassiert.
Hier muß man sie alle kriegen. Die Staatslenker und Mullahs,
die Terrorchefs und die Unterstützer aus der Wirtschaft.
Und das ist schwierig.

Das ist nicht nur schwierig sondern unmöglich.

Ich hoffe inständigst, daß es kene Aktionen ohne eindeutige
und öffentlich kommunizierte und diskutierte Beweise geben
wird.

Ich bin mir sicher, dass die Beweise nicht diskutiert werden. Ist vielleicht auch unmöglich (Zeugenschutz etc.). Daher bedarf es dafür einer dritten Institution, die als einigermaßen unparteilich gilt. Und da fällt mir nur der Gerichtshof in Den Haag ein. Wenn der bin Laden auch aufgrund geheimer Beweise verurteilt, dann wäre das schon eine große Basis.

Grüße,

Mathias

Hi Ralf!

Das wäre der optimale Weg. Wenn nun aber eindeutige Beweise
für die Schuld von bin Laden vorlägen, würde es denn dann
einen Unterschied machen, direkt loszuschlagen?

Einen großen. Es würde der ganzen Welt zeigen, dass der Westen
nicht einfach nur zuschlägt sondern wirklich den Weg des
Rechtsstaates geht.

Führt der „Weg des Rechtsstaates“ in diesem Fall nicht auch zu einem Militärschlag?
Mir geht es hier nur um eventuelle moralische Unterschiede.
Gibt es die hier?

Das ist aber nicht zu machen, indem man Osama bin Laden
kassiert.
Hier muß man sie alle kriegen. Die Staatslenker und Mullahs,
die Terrorchefs und die Unterstützer aus der Wirtschaft.
Und das ist schwierig.

Das ist nicht nur schwierig sondern unmöglich.

Mit absolutem Anspruch ist das unmöglich, richtig.
Aber mit dem Anspruch, einen großen Teil der Leute zu bekommen, wirkt die Sache schon relaistischer, nicht wahr?

Ich hoffe inständigst, daß es kene Aktionen ohne eindeutige
und öffentlich kommunizierte und diskutierte Beweise geben
wird.

Ich bin mir sicher, dass die Beweise nicht diskutiert werden.
Ist vielleicht auch unmöglich (Zeugenschutz etc.). Daher
bedarf es dafür einer dritten Institution, die als
einigermaßen unparteilich gilt. Und da fällt mir nur
der Gerichtshof in Den Haag ein. Wenn der bin Laden auch
aufgrund geheimer Beweise verurteilt, dann wäre das schon eine
große Basis.

Da wollen sie ja mit ihm hin (nach Den Haag).
Außerdem möchte George W. Bush nun in einer Rede vor dem Kongreß alle Fakten und Beweise vorlegen. Mal sehen, was er da zu erzählen hat.

Grüße,

Mathias

Das wäre der optimale Weg. Wenn nun aber eindeutige Beweise
für die Schuld von bin Laden vorlägen, würde es denn dann
einen Unterschied machen, direkt loszuschlagen?

Einen großen. Es würde der ganzen Welt zeigen, dass der Westen
nicht einfach nur zuschlägt sondern wirklich den Weg des
Rechtsstaates geht.

Führt der „Weg des Rechtsstaates“ in diesem Fall nicht auch zu
einem Militärschlag?

Vielleicht. Ich halte es aber nicht für unmöglich, dass die Taliban auch innerhalb der islamischen Welt bei einer solch rechtsstaatlichen Vereinbarung bin Laden doch ausliefern. Unwahrscheinlich vielleicht, aber nicht unmöglich.

Mir geht es hier nur um eventuelle moralische Unterschiede.
Gibt es die hier?

Selbstverständlich. Es macht schon einen Unterschied, ob man einen Tatverdächtigen oder einen vom Gericht verurteilten Täter verfolgt. Bislang ist bin Laden lediglich der Tat verdächtigt (da nicht verurteilt) und damit juristisch unschuldig.

Das ist aber nicht zu machen, indem man Osama bin Laden
kassiert.
Hier muß man sie alle kriegen. Die Staatslenker und Mullahs,
die Terrorchefs und die Unterstützer aus der Wirtschaft.
Und das ist schwierig.

Das ist nicht nur schwierig sondern unmöglich.

Mit absolutem Anspruch ist das unmöglich, richtig.
Aber mit dem Anspruch, einen großen Teil der Leute zu
bekommen, wirkt die Sache schon relaistischer, nicht wahr?

Klar, aber oben hast Du ja selbst von „allen“ gesprochen. „Einen großen Teil“ (muß ja noch nicht mal die Mehrheit sein) ist natürlich möglich.

Ich hoffe inständigst, daß es kene Aktionen ohne eindeutige
und öffentlich kommunizierte und diskutierte Beweise geben
wird.

Ich bin mir sicher, dass die Beweise nicht diskutiert werden.
Ist vielleicht auch unmöglich (Zeugenschutz etc.). Daher
bedarf es dafür einer dritten Institution, die als
einigermaßen unparteilich gilt. Und da fällt mir nur
der Gerichtshof in Den Haag ein. Wenn der bin Laden auch
aufgrund geheimer Beweise verurteilt, dann wäre das schon eine
große Basis.

Da wollen sie ja mit ihm hin (nach Den Haag).

Echt? Bist Du Dir sicher? Wollen sie ihn nicht lieber in den USA verurteilt sehen?

Außerdem möchte George W. Bush nun in einer Rede vor dem
Kongreß alle Fakten und Beweise vorlegen. Mal sehen, was er da
zu erzählen hat.

Du hast dies ja vor der Rede geschrieben, konntest es nicht wissen. Heute wissen wir: nichts.

Hallo Ralf!

Das wäre der optimale Weg. Wenn nun aber eindeutige Beweise
für die Schuld von bin Laden vorlägen, würde es denn dann
einen Unterschied machen, direkt loszuschlagen?

Einen großen. Es würde der ganzen Welt zeigen, dass der Westen
nicht einfach nur zuschlägt sondern wirklich den Weg des
Rechtsstaates geht.

Führt der „Weg des Rechtsstaates“ in diesem Fall nicht auch zu
einem Militärschlag?

Vielleicht. Ich halte es aber nicht für unmöglich, dass die
Taliban auch innerhalb der islamischen Welt bei einer solch
rechtsstaatlichen Vereinbarung bin Laden doch ausliefern.
Unwahrscheinlich vielleicht, aber nicht unmöglich.

Bislang wurde ja noch nichts getan.
Und dennoch haben die Taliban es abgelehnt, Bin Laden auszuliefern.
Lieber gehen sie in einen Krieg.
Damit ist wohl alles gesagt.

Mir geht es hier nur um eventuelle moralische Unterschiede.
Gibt es die hier?

Selbstverständlich. Es macht schon einen Unterschied, ob man
einen Tatverdächtigen oder einen vom Gericht verurteilten
Täter verfolgt. Bislang ist bin Laden lediglich der Tat
verdächtigt (da nicht verurteilt) und damit juristisch
unschuldig.

Richtig.
Und so sehen das die USA auch.
Er soll vor ein Gericht gestellt und nicht standrechtlich erschossen werden…

Das ist aber nicht zu machen, indem man Osama bin Laden
kassiert.
Hier muß man sie alle kriegen. Die Staatslenker und Mullahs,
die Terrorchefs und die Unterstützer aus der Wirtschaft.
Und das ist schwierig.

Das ist nicht nur schwierig sondern unmöglich.

Mit absolutem Anspruch ist das unmöglich, richtig.
Aber mit dem Anspruch, einen großen Teil der Leute zu
bekommen, wirkt die Sache schon realistischer, nicht wahr?

Klar, aber oben hast Du ja selbst von „allen“ gesprochen.
„Einen großen Teil“ (muß ja noch nicht mal die Mehrheit sein)
ist natürlich möglich.

Das Ziel müssen natürlich „alle“ sein.
Dann kann man sehen, wie weit man kommt.
Man sollte die Ziele niocht gleich von Anfang an zu niedrig stecken und dann nichts tun (wie in Deutschland üblich). Darum ging es mir.

Ich hoffe inständigst, daß es keine Aktionen ohne eindeutige
und öffentlich kommunizierte und diskutierte Beweise geben
wird.

Ich bin mir sicher, dass die Beweise nicht diskutiert werden.
Ist vielleicht auch unmöglich (Zeugenschutz etc.). Daher
bedarf es dafür einer dritten Institution, die als
einigermaßen unparteilich gilt. Und da fällt mir nur
der Gerichtshof in Den Haag ein. Wenn der bin Laden auch
aufgrund geheimer Beweise verurteilt, dann wäre das schon :::eine
große Basis.

Da wollen sie ja mit ihm hin (nach Den Haag).

Echt? Bist Du Dir sicher? Wollen sie ihn nicht lieber in den
USA verurteilt sehen?

Das wollen sie sicherlich. Aber ich glaube, man kommt hier um Den Haag nicht herum.
Ich finde es wichtig, daß das Verfahren dort stattfindet. Das demonstriert rachefreies, rechtsstaatliches Vorgehen. Damit zeigt man diesen Verrückten, wo sie stehen.

Außerdem möchte George W. Bush nun in einer Rede vor dem
Kongreß alle Fakten und Beweise vorlegen. Mal sehen, was er da
zu erzählen hat.

Du hast dies ja vor der Rede geschrieben, konntest es nicht
wissen. Heute wissen wir: nichts.

Richtig.
Vielleicht fällt ihnen noch was ein.
Ansonsten halte ich die bisher gefundenen Infos schon für sehr interessant und stichhaltig. V.a. die Zugehörigkleit der „deutschen“ Terroristen (die Studenten der Uni HH) zu Bin Ladens Organisation sagt schon sehr viel aus.

Grüße,

Mathias