Hallo,angenommen man hat monatlich ein eher geringes versteuertes Einkommen und gleicht das Gehalt durch ein Kleingewerbe (ohne MwSt) aus - wie hoch wäre das Risiko, eine hohe Nachzahlung bei der Steuererklärung leisten zu müssen?Als Beispiel:
Ein geringes Einkommen wären z.B. 1500 € brutto monatlich, also 18000 € brutto jährlich, das wäre der Betrag, der versteuer wird. Beim Kleingewerbe wird ja nichts „direkt“ versteuert, sondern erst nach Abgabe der Steuererklärung. Was könnte man monatlich dazuverdienen, ohne eine hohe Nachzahlung zu riskieren? Womöglich schlagen schon 500 € monatlich stark zu Buche, weil das Gehalt und damit die Steuerabgaben so niedrig sind, dass das beim Nebenverdinest wieder „reingeholt“ wird.
Macht es Sinn in so einem Fall ein Kleingewerbe anzumelden?
Danke für eine Info.
Servus,
in der beschriebenen Situation ist die ESt-Belastung des Einkommens aus Gewerbebetrieb in der Gegend von 25% (etwas niedriger), d.h. von 500 € Gewinn (nicht: Umsatz!) müssten etwa 125 € für die ESt zurückgelegt werden.
Mit der ersten Veranlagung werden dann Vorauszahlungen festgesetzt, das verteilt sich dann etwas besser.
Schöne Grüße
MM
Bedeutet das, monatlich 125 € zurücklegen, wenn man von einem monatlichen Gewinn von 500 € ausgeht? Das wäre ja ganz schön viel Geld am Ende des Jahres. 1500 € Nachzahlung, auf 12 Monate gesehen. Wirkt jedenfalls sehr hoch, zumindest wenn man keine besonders hohen, absetzbaren Ausgaben hat.
Servus,
egal ob monatlich, per Quartal oder per Jahr - die zusätzliche ESt-Belastung von zusätzlichen Einkünften liegt bei der Höhe des Einkommens, die Du beschrieben hast, etwas unter 25 %.
Wenn jemand einen Zehner mehr verdient, sind das halt 2,50 € („ganz schön wenig“), und wenn er 6.000 € mehr verdient, sind es ungefähr 1.500 €. Und für die übrigen 4.500 €, die er mit dieser gewerblichen Nebentätigkeit verdient hat, kann er z.B. ungefähr 530 Portionen Spaghetti Carbonara essen - ganz schön viel, finde ich.
Was sich daran „nicht lohnen“ sollte, wenn man in dieser Situation fast 380 € monatlich hat, die man sonst nicht hätte, bleibt mir rätselhaft.
Erinnere Dich bei der ganzen Sache aber daran, dass sich die angegebene grobe Schätzung der Steuerbelastung nicht, ich wiederhole nicht auf die Einnahmen aus Gewerbebetrieb bezieht, sondern auf den Gewinn: Das sind die Einnahmen minus die Ausgaben, also viel weniger.
Schöne Grüße
MM
Klar, ist schon verständlich - 380 € monatlich sind besser als nichts. Für jemanden, der aber sonst monatlich 800-900 € mehr hatte und am Jahresende nichts nachzahlen musste, tut es trotzdem weh. Aber danke für die Auskunft.
Servus,
ja, das waren ja von vornherein nicht 800-900 € mehr, sondern ungefähr 1.100 - 1.200 € mehr - bloß vom Rest hat man halt gleich schon bei der Abrechnung nichts mehr gesehen.
Schöne Grüße
MM