Germaniumdioden

Warum wurden in den frühen Detektorempfängern bzw. Rundfunkempfängern lange Zeit Germaniumdioden zur Demodulation/HF-Gleichrichtung verwendet:
Weil zufällig der erste Detektorkristall aus Germanium bestand?
Weil die Menschheit für Silizium noch nicht ausgerüstet war? -oder-
Hat das grundsätzlich mit der niedrigeren Durchlassspannung zu tun?
Funktionieren tuts ja eigentlich auch mit Siliziumdioden. Vieleicht nicht so optimal.
Wenns aber auf de niedrige Durchlasspannung rausläuft, müßten doch die „neueren“ Dioden mit Ufwd von 100mV und weniger noch besser funktionieren als Germaniumdioden - oder?
OK, ich weiß, daß es heute die einschlägigen ICs für diesen Zweck gibt und habe solche auch schon verwendet - aber hier gehts mir rein um die Grundlagen.
Vielen Dank fürs Erste.

Hallo,

Hat das grundsätzlich mit der niedrigeren Durchlassspannung zu
tun?

Ja.

Funktionieren tuts ja eigentlich auch mit Siliziumdioden.
Vieleicht nicht so optimal.

Richtig. Und man hat den Aufwand, den Arbeitspunkt richtig einzustellen.

Ich vermute, dass es auch noch andere Faktoren gibt, wie z.B. Eigenrauschen und Reaktionsgescchwindigkeit (ok, ist bei ein paar 100 MHz bei einer einzelnen Diode vermutlich noch nicht so wichtig).

Wenns aber auf de niedrige Durchlasspannung rausläuft, müßten
doch die „neueren“ Dioden mit Ufwd von 100mV und weniger noch
besser funktionieren als Germaniumdioden - oder?

Ja - sofern sie kein zu großes Rauschen haben.

Grüße,
Moritz

Ich habe für EMV Messung schon eine Menge Silizium Dioden u.Schottky-Dioden brobiert auch welche noch im 2-3GHz Bereich sollten funktionieren,aber immer mit negativen Werten,so bin ich immer wider auf die Altbekannten Germanium Dioden zurück,man muss sie logisch einwenig Selektieren und wegen der Temperatur-Drift bei Germanium gibts ja geeignete Schaltungen die das Automatisch ausgleichen wie OP-verstärker.
Gruß Transitron

Hallo Gruß- und Namenloser,

Warum wurden in den frühen Detektorempfängern bzw.
Rundfunkempfängern lange Zeit Germaniumdioden zur
Demodulation/HF-Gleichrichtung verwendet:
Weil zufällig der erste Detektorkristall aus Germanium
bestand?

Die ersten Detektorkristalle bestanden aus Bleiglanz. Der optimale Gleichricht-Punkt auf dem Kristall war aber schwer zu finden.

Weil die Menschheit für Silizium noch nicht ausgerüstet war?

Als erstes Halbleitermaterial für Serienfertigung wurde Germanium verwendet.
Der Halbleiter-Effekt von Silizium wurde erst später zur Serienreife entwickelt.

Hat das grundsätzlich mit der niedrigeren Durchlassspannung zu
tun?

Wenn Heute Germaniumdioden eingesetzt werden, ja, dann hat es mit der Durchlassspannung zu tun.

Funktionieren tuts ja eigentlich auch mit Siliziumdioden.
Vieleicht nicht so optimal.

Silizium-Shottky-Dioden sind in vielen Werten für HF-Einsatz besser als Germaniumdioden.

…doch die „neueren“ Dioden mit Ufwd von 100mV und weniger noch
besser funktionieren als Germaniumdioden - oder?

Über diese Dioden habe ich leider noch keine Erkenntnisse.

Gruß, Edi