Hallo Antal,
es ist ganz einfach die Patina, die an uns allen „klebt“. Da legt so jeder seine Duftmarke. Ich erinnere mich an einen Ausspruch unseres Turnlehrers (kurz vor dem Abi), als er in die Umkleidekabine von uns Jungs kam und mäkelte, warum es so mieft. Woraufhin ein Vorlauter bemerkte: „Das ist edler Männerschweiß, Herr Doktor!“ Großes Gelächter.
Gerade als Nichtraucher ist mein Riechzinken noch in Ordnung, auch über 50, und da kriegt man so einiges mit, auch im Intimbereich *räusper*. Nun gibt es ja in der Sensorik unserer Sinne die Adaption, also die Gewöhnung oder Anpassung, weshalb „Miefverbreiter“ ihren eigenen Mief nicht mehr wahrnehmen. Deutlich wird das nach dem Duschen, wenn man die alten Klamotten zu nahe an der Nase vorbeiziehen lässt. Was vorher kaum aufgefallen ist, mieft jetzt überdeutlich. Und dann möchte man (gerade als Single sehr aufwendig) am liebsten alles wechseln, incl. Bettwäsche und Tapete 
Ich würde dieses Phänomen also nicht nur auf alte Leute beziehen, sondern generell dann, wenn ein Geruchsmuster verlassen wird (z.B. durch Duschen oder nach einem Spaziergang wieder nach Hause kommen). Freilich tragen Haustiere ein übriges bei und last but not least die von Meteorismus begleitete Verdauung bei Fehlernährung (it’s a gas).
„Eigenwillig“ riecht es also überall, wenn nicht gelüftet, geputzt und/oder mit Aromastoffen drübergeduftet wird. Am schlimmesten ist es aber dann, wenn jemand in Klamotten übernachtet. Als Nebenverdienst-Taxler in meiner Studentenzeit in Mannheim durfte ich öfters mal gelernte Binnenschiffer zum Hafen fahren, die offenbar in ihren Kajüten keine Waschgelegenheit hatten. Nach Möglichkeit hielt ich die Nase zum offenen Fenster raus. Das waren also keine Ausländer!
Und wenn Du schon Kochen erwähnst: Gerade da gibt es bei älteren Menschen die von jüngeren abweichende Metabolisation, was auch gerne in der Medizin vernachlässigt wird. Da unsere zugelassenen Medikamente meist an jungen Menschen erprobt werden, erleben dann gerade die Oldies ihr blaues Wunder, wenn sie von ihren Ärzten mit sinnlosen Medikamenten abgefüllt werden. Kein Wunder, dass viele alte Leute wieder gesund werden, wenn sie ihren Tablettenkonsum reduzieren.
Und Lebensmittel haben auch „Nebenwirkungen“ wie Medikamente, nicht nur Hülsenfrüchte.
Aber welchen Arzt interessiert das schon? Daran verdient er eben nichts.
Gruß R.
(der seit ca. 2 Jahren sich privat mit alten Leuten aus dem Bekanntenkreis beschäftigt: die duschen beide täglich)