Weshalb sind Geruch und Geschmack nicht digitalisierbar ??
Weshalb sind Geruch und Geschmack nicht digitalisierbar ??
Sie sinds… teilweise. Um die chemischen Verbindungen alle ausseinander zu halten bräuchte man einen Massenspektographen (teuer) und eine Liste aller Stoffe die der Mensch reichen (schmecken) kann (ist nicht komplett bekannt) ausserdem noch alle diese Stoffe als Probe in einem Zersteuber.
Das grösste Problem ist die Wiedergabe/Wiedergabegeräte. Anders als bei Ton und Video müssten dabei nämlich „Stoffe“ verbraucht werden.
Erste Duft-Geräte gibts ja schon, nur sind die Nachfüllkartuschen sauteuer, es gibt erst 1-2 Spiele die’s per Plugin unterstützen und sie beherschen nur 10-20 Düfte.
cu
dem Grunde nach war ich erstaunt darüber, dass ich im Studiengang Informatik als Wahlpflichtbereich KI geählt habe und als Teilbereiche wurden die üblichen Dinge wie Sehen Hören Fühlen, über die Riechen und Schmecken wure ein Strich gezogen.
Da ich aus dem Bereich stamme (nicht das ich Rieche ; sondern ursprünglich etwas mit Geschmack zu tun hatte), war ich natürlich gerade darüber etwas erstaunt bis verstimmt.
Es wäre für mich eine faszienierende Geschichte, an einem solchem Projekt zu arbeiten…
Daher die Frage…
cu
Theo
Hallo Theo,
dem Grunde nach war ich erstaunt darüber, dass ich im
Studiengang Informatik als Wahlpflichtbereich KI geählt habe
und als Teilbereiche wurden die üblichen Dinge wie Sehen Hören
Fühlen, über die Riechen und Schmecken wure ein Strich
gezogen.
Es gibt schon „technische Riechmaschinen“, aber diese sind entweder sehr beschränkt aber günstig (z.B. gibt es Sensoren für brennbare Gase und Kohlenmonoxid) oder teuer und trotzdem dumm (einige Sprengstoff-Schnüffler schlagen auch bei Schokolade alarm).
MfG Peter(TOO)
Weshalb sind Geruch und Geschmack nicht digitalisierbar ??
Weil die Anzahl der geruchsverursachenden Substanzen einfach viel zu groß ist, und gemeinerweise die Wechselwirkungen verschiedener Geruchsstoffe kaum vorhersehbar ist.
Dazu kommt noch, dass sich die Geruchsempfindung bei ein und der selben Substanz auch noch je nach Konzentration völlig verändern kann.
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es zuweilen schon sehr schwierig ist, einen einzigen Geruch (mittels Gaschromatographie und entsprechender Auswertung) meßbar zu machen. Von einer elektronischen Nase die in ihren Fähigkeiten dem biologischen Pendant auch nur ansatzweise nahe kommt, sind wir mit Sicherheit noch meilenweit entfernt.
Dagegen sollte der Geschmack (zumindest süß, sauer, salzig) vergleichsweise gut durch Chemosensoren erfaßbar sein.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
letztendlich kann der Mensch nur 4 Richtungen des Geschmacks unterscheiden zu den genannten kommt noch bitter. Die Nuancen im geschmacklichen Empfinden kommen durch den Geruch.
Meiner Meinung nach sollte aber auch der Geruch, soweit mir bekannt, ist der Mensch in der Lage etwa 2000 verschiedene Gerüche zu unterscheiden, ein lösbares Problem darstellen.
Würde man sich daran machen den Geruchssinn bspw. eines Hundes nachzubilden, könnte ich mir nicht vorstellen, wie dies als Unterschied erkennbar sein sollte. Doch dies muss ja insgesamt nicht sein.
Gruß
Theo
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Hallo Theo!
letztendlich kann der Mensch nur 4 Richtungen des Geschmacks
unterscheiden zu den genannten kommt noch bitter.
Schon klar. Nur ist mir für bitter so ganz spontan kein Chemorezeptor eingefallen der das Problem lösen könnte. Sauer läßt sich gut über den pH-Wert ausfindig machen, salzig über die Leitfähigkeit bzw. über ein Ionenchromatogramm und süß müßte auch irgendwie machbar sein, durch einen Chemorezeptor der auf OH-Gruppen in einem Molekül reagiert.
Meiner Meinung nach sollte aber auch der Geruch, soweit mir
bekannt, ist der Mensch in der Lage etwa 2000 verschiedene
Gerüche zu unterscheiden, ein lösbares Problem darstellen.
Nur 2000? Im Leben nicht. Da kannst du getrost noch zwei bis drei Nullen dranhängen. Ich kann dir aus dem Stegreif jetzt keine niet- und nagelfesten Zahlen liefern, aber wenn du willst guck ich morgen noch mal in der Bibliothek nach.
Ich kann dir nur sagen, das wir mal die Aufgabe einen Geruch zu erkennen und halbwegs zu quantifizieren für eine lösbare Aufgabe gehalten haben. Ich hab jetzt 'nen fetten Ordner mit allerlei Messdaten und Auswertungen dazu, aber nicht eine einzige auch nur ansatzweise funktionierende Lösung.
Gerüche analysieren und identifizieren ist bei den in der Praxis vorkommenden Stoffgemischen wahrlich kein Kindergeburtstag.
Würde man sich daran machen den Geruchssinn bspw. eines Hundes
nachzubilden,
Das scheitert schon daran, dass ein Hund seine Geruchsempfindungen nicht präzise genug artikulieren kann.
Und wenn du dich mal mit der Materie etwas intensiver auseinandersetzt (z.B. die Weinkunde bietet da ein angenehmes Forschungsfeld, weil erstens lecker und zweitens kannst du den Frust gleich im Alkohol ertränken) wirst du merken, dass auch die meisten Menschen nicht in der Lage sind ihre Geruchsempfindungen ausreichend fein und vor allem reproduzierbar zu Protokoll zu geben.
Geruchsempfindungen sind einfach zu subjektiv, als dass man sie meßbar machen könnte.
CU
Stefan
PS: Das oben gesagte soll nicht heißen, dass es nicht geht. Ich selbst bin überzeugt davon, dass es irgendwie gehen muss, aber bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg.
Weshalb sind Geruch und Geschmack nicht digitalisierbar ??
Sie sinds… teilweise. Um die chemischen Verbindungen alle
ausseinander zu halten bräuchte man einen Massenspektographen
(teuer)
Genauer gesagt einen kombinierten Gaschromatographen/Massenchromatographen. Aber das Gerät selbst wäre noch gar nicht mal das teuerste, sowas ist für rund 100.000€ zu haben, in der Forschung ist das 'n Klacks.
Viel teurer wird es, tausende von Stoffen und Stoffgemischen durch das GC-MS zu jagen und auszuwerten, sowie zig Testpersonen nach ihren Geruchseindrücken zu befragen. Und dann noch den Zusammenhang zwischen den Empfindungen und Zusammensetzungen zu finden. Da gibt’s dicke Bücher drüber, aber eine Lösung wirst du derzeit nicht finden.
Gruß
Stefan
letztendlich kann der Mensch nur 4 Richtungen des Geschmacks
unterscheiden zu den genannten kommt noch bitter. Die Nuancen
im geschmacklichen Empfinden kommen durch den Geruch.
Wurde nicht vor ein paar Jahren ein weiterer Geschmack entdeckt - Glutamat und ähnliche Substanzen, der Name dafür war IIRC japanisch für „gut“?
Hallo allerseits!
Meiner Meinung nach sollte aber auch der Geruch, soweit mir
bekannt, ist der Mensch in der Lage etwa 2000 verschiedene
Gerüche zu unterscheiden, ein lösbares Problem darstellen.Nur 2000? Im Leben nicht. Da kannst du getrost noch zwei bis
drei Nullen dranhängen.
Hier muss ich mich selber korrigieren. Es wird zur Zeit angenommen, dass der Mensch etwa 10000 verschiedene Gerüche unterscheiden kann. Die Anzahl geruchsaktiver Moleküle wird aber dennoch größer sein.
Zu dem ursprünglichen Thema aber noch zwei halbwegs aktuelle Literaturhinweise:
Cosmetics & Toiletries magazine, Vol. 117 No. 9/September 2002, page 83: „Odor Reception: Structure and Mechanism“ by Stephen J. Herman
und
Euro Cosmetics, 9-2002, page 20: „Electronic Noses“ by Rolf Daniels
Gruß
Stefan
Hallo,
… oder teuer und trotzdem dumm (einige Sprengstoff-Schnüffler
schlagen auch bei Schokolade alarm).
Der Punkt deutet ein generelles Problem an - das zur Geruchs-
differenzierung vom Menschen Kontextwissen eingesetzt wird
(ebenso wie bei anderen Sinneseindrücken).
Gruss
Enno
Hallo Enno,
… oder teuer und trotzdem dumm (einige Sprengstoff-Schnüffler
schlagen auch bei Schokolade alarm).Der Punkt deutet ein generelles Problem an - das zur Geruchs-
differenzierung vom Menschen Kontextwissen eingesetzt wird
(ebenso wie bei anderen Sinneseindrücken).
Naja, das Kontextwissen nützt in diesem speziellen Fall wohl gar nichts.
- Der Mensch kann den Sprengstoff gar nicht riechen.
- Sokolade ist kein ungewöhnlicher Gegenstand im täglichen Leben. Er kann also nicht durch Erfahrung ausgeschlossen werden. Zudem werden solche Geräte genau dort eingesetzt wo wahrscheinlich Sprengstoff auftauchen kann.
MfG Peter(TOO)