Geruch von Haarfärbemitteln

Liebe Expertin, lieber Experte,

für eine Erzählung, an der ich gerade arbeite, benötige ich eine Auskunft. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen.In meiner Kindheit (das war Anfang der 70er Jahre) hat meine Mutter öfters die Haare meiner Großmutter braun gefärbt, was beim Auftragen des Färbemittels stets mit drastischem Gestank verbunden war, der mich das Weite suchen ließ. In meiner Erinnerung roch es nach Teer, ungefähr so wie beim Asphaltieren einer Straße. Ist meine Erinnerung korrekt? Wenn nicht, wonach stank es stattdessen (denn dass es gestunken hat, soviel ist sicher)?
Inzwischen sollen die Haarfärbemittel in geruchlicher Hinsicht weniger unerfreulich sein. Da meine Geschichte aber Anfang der 70er bis MItte der 80er Jahre spielt, ist mir mit Auskünften über den Geruch heutzutage leider nicht gedient.

Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Hilfe. Freundlich grüßend

Uwe Durst

Moin,

Inzwischen sollen die Haarfärbemittel in geruchlicher Hinsicht
weniger unerfreulich sein. Da meine Geschichte aber Anfang der
70er bis MItte der 80er Jahre spielt, ist mir mit Auskünften
über den Geruch heutzutage leider nicht gedient.

Deine Erinnerung trügt Dich nicht.
Früher (zu der Zeit, in der Deine Geschichte spielen soll) durfte weit tiefer in die Chemiekiste gegriffen werden als heute.
Als kleiner Einstieg mag der entsprechene Artikel in der Wikipedia dienen https://de.wikipedia.org/wiki/Haarf%C3%A4rbung#Perma… wobei speziell der Unterpunkt ‚Verbotene Inhaltsstoffe‘ für Dich interessant sein dürfte.
Die dort aufgeführten Stoffe haben einen mehr als deutlich vernehmbaren Eigengeruch, den ich persölich aus eigenem Riechen als sehr unangenehm bezeichnen würde. Speziell die genannten Diamine (1,4-Phenylendiamin, 2,4-Toluoldiamin und 2,4-Diaminoanisol) haben es in dieser Hinsicht ‚gut drauf‘.
Je nach Qualität der Ware waren noch Nebenprodukte enthalten, die es bezüglich Geruch/Gestank mit den Hauptkomponenten mühelos aufnehmen konnten.

Hoffe geholfen zu haben.

Gandalf

Hallo Uwe,
der Gandolf hat schon vieles davon gesagt, es ist auch die Reaktion der Chemikalien und deren Ausdünstungen dann als fertiger Färbebrei, die den Geruch ausgemacht haben.
Gerade in den 70iger und 80iger Jahren hatte man viele versuche es zu übertönen, mit andren Düften die man beigemengt hatte. Aber leider mit dem Ergebnis das sie völlig anders gerochen haben als man es wollte.
Es gab natürlich auch viele verschiedene Hersteller und daher auch die verschiedensten Gerüche. Ich kann mich an die Gerüche der Haarfarben, die ich zu dieseer Zeit im Salon verarbeitet hatte noch sehr genau erinnern, stark nach Amoniak und etwas salmikgeruch, fast stechend…aber im Drogerie - Handel waren völlig andere Produkte teilweise und die kannte ich nicht. Den Geruch wie du ihn beschreibst kenne ich daher nicht von Haarfarben und die meisten sollten auch nach Amoniak gerochen haben.
Hoffe dir geholfen zu haben

Hallo Uwe
Es hat sich natürlich seit den 70 er Jahren einiges getan,weil es doch auch für uns Friseure immer sehr gefährlich war die ganzen giftigen Dämpfe einzuatmen.
Der "Teergeruch"entsteht eigentlich nur noch bei Ammoniakhaltigen Haarfarben,und heute gibt es zum Glück Haarfarben auf Ölbasis ohne Ammoniak,womit ich fast nur noch arbeite.Da riecht man absolut nichts mehr.
Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen
LG Christine