Gesamtenergie Menge Kochen

Hallo, ich habe eine Frage, wie man die Gesamtenergie berechnet, die man beim Kochen benötigt. Ich finde überall Infos, aber nichts, was meine Frage beantwortet.

Und zwar Folgendes: Ich will erst mal 3 Liter Wasser erhitzen von 15 °C auf 100 °C, da habe ich ein Delta T von 85 °C. Wenn ich das mit 4,19 kJ multipliziere, habe ich 356,15 kJ*3= 1068 kJ.

Jetzt bin ich beim kochenden Wasser. Aber ich will es ja noch weiter kochen und muss weitere Energiezuführen, damit es kochend bleibt! Um z. B. Pasta zu kochen.

Wie mache ich dann weiter? Wie viel Energie muss, ich hinzufüge, um das Wasser, für sagen wir 8 Minuten am Kochen zu halten?

Grüße

Das hängt von vielen Faktoren ab. Welche Abmessungen hat der Topf? Ist ein Deckel drauf? Wie warm ist die Umgebung? Wie bewegt sich die Luft um den Topf herum? Wie stark kocht das Wasser? usw… Das gilt übrigens nicht erst nachdem das Wasser kocht, sondern auch schon vorher.

Langer Rede kurzer Sinn: Das kann man nicht pauschal beantworten.

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Um mal die Ausführungen von @DrStupid zu verdeutlichen: Du musst letztlich so viel Energie zuführen, wie das System an seine Umgebung verliert, um das Wasser am Kochen zu halten (und, wie bereits erwähnt auch schon, während man das Wasser zum Kochen bringt.). Wie viel Energie das ist, ist nur sehr schwer zu berechnen.

Die Kochplatte führt zunächst dem Topf Energie zu und der überträgt die Energie einerseits auf das Wasser und andererseits in die umgebende Luft. Auch das Wasser überträgt (bei offenem Topf) Energie auf die umgebende Luft.

Wie viel Energie das ist, hängt von der Temperatur der Luft ab. Diese ändert sich aber ständig. Selbst bei Windstille wird die Erwärmung der Luft in der Umgebung des Topfes dazu führen, dass sich die Luft konvektiv bewegt. Das heißt plötzlich müsste man die Größe des Raumes mit einbeziehen, weil sich dort die Luft nach und nach erwärmen würde. Bei Wind findet der Luftaustausch gegebenenfalls noch schneller statt und entsprechend größer wären die Energieverluste.

Vielen Dank für die Antwort. Ja, das kann ich mir denken, aber kann man es irgendwie überschlagsmäßig berechnen? Könnte man nicht über die verdampfte Menge des Wassers die Gesamtenergiemenge berechnen?

Ich würde dann 500 g Nudeln in 3 Liter Wasser kochen, bis sie gar sind. Dann das Wasser danach wiegen und die Energiemenge berechnen? Klar werden die Nudeln auch was Wasser aufnehmen. Aber nur, um eine Idee zu bekommen.

Davon abgesehen, dass das nur ein Teil der Energie ist, kann das Wasser in Abhängigkeit von den Bedingungen und der verfügbarer Wärme unterschiedlich scnell verdampfen. Wenn Du die Nudeln immer gleich kochst und wissen willst, wie viel Energie Du dabei verbrauchst, dann ist es bei einem Elektroherd am einfachsten, alle anderen Verbraucher abzuschalten und dann den Stromzähler vor und nach dem Kochen abzulesen.

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@KeineAhnungKalle ja, wenn Du mit einem Physiker das genau berechnen magst, ist dieser schon genervt, wenn Du nicht genau sagst, wie viel Salz mit welcher Verunreinigung Du dem Wasser WANN zufügst und ob es gerade regnet…
Nach einiger überlegung hier einflußnehmende Faktoren:
Topf- und Platten-Maße, Material, Umgebungstemperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Nudeltemperatur, Dichte der Nudeln, Wärmekoeffizient einer Nudel…
Dagegen steht auch wieder: was bezeichnest Du als „kochen“… habe mit meiner Holden immer wieder die Diskussion, dass Sieden eben auch schon kochen ist, nur blubberts dann halt viel weniger. Ist halt … nicht ansatzweise mit physikalischen Grundkenntnissen gesegnet. Oder andersrum: verdampfen kühlt… je mehr Blubber, desto heißer ist der Topfboden, desto stärker wird dieser gekühlt, desto mehr Plattenhitze wird benötigt…
Bevor aber das wirklich scheitert: Strommessgerät, Einplattenkocher und dann Versuch starten. Empirisch würde mich die Ergebnisse schon interessieren… mit/ohne Deckel, sprudelnd/siedend Kochen…

Hallo, ich habe leider kein Einplatten Kocher hier. Nur einen Gaskocher. Könnte natürlich die Kartusche vorher und nachher wiegen? Und darüber den Gasverbrauch bzw. die Energiemenge?

Aber es geht ja hier um einen Orientierungswert und nicht um eine absolut korrekte Erfassung!

Ich meine sprudelnd kochen;)

Wenn Du sie wieder raus nehmen kannst, ohne dass das restliche Gas entweicht, dann geht das. Ansonsten musst Du den ganzen Kocher wiegen. Das wird wahrscheinlich weniger genau. Noch einfacher ist es, so oft hintereinander Nudeln zu kochen, bis die Kartusche leer ist.

Du sprichst mir aus der Seele.
Ich sage dann immer, heißer als 100° wirds nicht, auch wenn der Regler auf 12 steht.
Was wohl der Habeck dazu sagen würde?
Oder hat er schon?

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Servus,

doch, schon - am Topfboden nämlich. Und im größten Teil des Kochguts im Topf werden beim Kochen keine 100 Grad erreicht - erst knapp drüber wieder, vom Dampf.

Gleichmäßig knapp hundert Grad im Topf kann man erreichen, wenn man Wasser pur im Topf hat. Aber - unter uns Pfarrerstöchtern: Mir persönlich ist da ein Gaisburger Marsch lieber.

Schöne Grüße

MM

Nur interessiert das die Nudeln nicht.
Und meine Frau auch nicht. :grin:

Warum haben die Männer immer wieder dieselben Probleme mit Ihrem Gschpusi !
Udo Becker

Richtig - die erleben nämlich keine 100 Grad, egal ob mit oder ohne Deckel auf dem Topf.

Wenn man diese Temperatur im Topf haben möchte, muss man heftig sprudelnd kochen. Und das klappt mit Kochgut, das nur wenig höher viskos ist als Wasser, überhaupt nicht, weil dazu der Topfboden viel stärker erhitzt werden muss, als es verträgt (vgl. Maillard-Reaktion).

Moral: Die Küchenphysik ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit.

Schöne Grüße

MM

'- beiläufig ist das der Sinn des Kochens von Nudeln ohne Deckel auf dem Topf: Wenn man sie sowieso „durch“ haben möchte, ist es egal, wie lange sie bei welcher Temperatur im Wasser liegen, wenn es nur etwas über vielleicht 95 Grad ist. „Al dente“ geht aber deswegen nur ohne Deckel, weil das Wasser dafür sprudelnd kochen muss = 100 Grad erreichen soll. Wenn es weniger heiß ist, quillt die Stärke der Nudeln nicht gleichmäßig, sondern sie werden außen baatschig und bleiben im Kern hart. Und Deckel auf dem Pott plus sprudelndes Kochen verträgt sich halt nicht so.

Ist aber eine Spitzfindigkeit - „Hauptsache gar“ wird in sehr vielen Fällen ausreichen, und dafür tut es Sieden mit Deckel genauso gut.

Schöne Grüße

MM

Ich lerne hier viel über das Nudel kochen. Vielen Dank

Ich plane mal einen Versuch zu machen mit der Gaskartusche und Einflammen Brenner. Ich teile dann die Ergebnisse hier.

Von den Ergebnissen des Versuchs mit Gaskocher kannst du aber nicht auf den Elektroenergieumsatz bei analog ablaufendem Garvorgang mit elektrisch betriebenem Kochfeld schließen. Gaskocher haben deutlich schlechtere Wirkungsgrade, weil viel Wärme durch die Konvektion am Topf seitlich vorbeirauscht.

Hat so was nie jemand untersucht? Irgendwas, woran man sich orientieren kann?

Servus,

messe die Stromaufnahme der Herdplatte über den gesamten Kochverlauf. Und dann hast Du das gewünschte Ergebnis.

Gruß
Trianon