Gesamtschule

hallo ,unser tochter bekommt in 2 wochen ihren enwicklungsbericht sie ist eigentlich sehr gut in der schule und ich denke das sie gymnasiumsemfehlung bekommen wird.da sie sehr fleisig ist und sehr selbstständig arbeitet hatte ich überlegt ob ich sie nicht auf die gesammtschule schicke.bei unser tochter spricht gegen das gymnasium das sie sehr auf leistungsdruck reagiert sie hat jetzt schon vor jeder arbeit bauchschmerzen und sie ist auch sehr ehrgeizig .wer von euch hat erfahrung mit gesamtschulen,ich habe mich leider noch nicht so sehr damit beschäftigt ,lieben gruss an alle babsihr,

Hallo Barbara.
Ich versuchs mal kurz. Ich habe drei Kinder in der Gesamtschule, allerdings nur, weil wir keine andere Möglichkeit haben.
Eine Gesamtschule versucht allen Schülern gleiche Chancen zu geben. Alle Kinder kommen wie in der Grundschule zuerst weiterhin für zwei Jahre in eine Klasse. Bei uns wird nach einem halben Jahr gekurst in Mathe und Englisch, nach einem Jahr in Deutsch. D.h., die Klasse wird für diese Stunden in leistungsmäßige Kurse aufgeteilt. Wir haben den Fall, dass unser Ältester ein schwacher Schüler ist, der von der Kursung profitiert, auch wenn er natürlich in Fächern wie Bio, Gl usw. immer hintendran ist, weil die starken Schüler einfach besser sind. Da baut sich Frust auf.
Unser zweiter Sohn ist ein Gymnasialschüler, der in einer sehr schwachen Klasse sitzt ( 17 C- Schüler in Deutsch ( C=Hauptschulniveau), für den ist das umgekehrt genauso blöd, er lernt das Arbeiten nicht, weil er alles so kann in den Nebenfächern und es ist streckenweise langweilig. In den Nebenfächern wird später teilweise auch gekurst, aber erst ab der 8. Klasse. In der 9. wird nach theorie-und praxisbezogen geteilt.
Wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich das Gymnasium versuchen. Da hat man ein einigermaßen gleiches Niveau, deine Tochter wird älter und lernt auch mit Leistungsdruck umzugehen. Ich finde, dass der Leistungsdruck in der GS auch sehr hoch ist, weil man immer gewahr sein muss, dass man aus dem Kurs fliegt und nach unten abgestuft wird, wenn man die Leistung nicht bringt. Die Abstufungsandrohung kommt schon nach der zweiten schlechten Arbeit, da kannst du nicht mal mehr Nachhilfe nehmen um etwas zu retten.
Gruß
Corinna

hallo corinna,
vielen dank für deine antwort.ich werde noch mal in der familie darüber sprechen aber es hilft immer sich mit anderen über ihre erfahrungen zu unterhalten.
noch mal vielen dank gruss babs

Hallo Barbara,

…und sie ist auch sehr ehrgeizig.

Was möchte deine Tochter?

Ich war damals stinkesauer auf meine Mutter, weil sie mich auf eine Gesamtschule geschickt hat, anstatt auf ein Gymnasium, weil sie sich von einer Freundin beeinflussen liess.

Ich hielt es damals für eine Fehlentscheidung und tue dies noch heute.

Gruß
Carlos

Hallo Barbara,
in unserer Stadt ist die Gesamtschule ein Auffangbecken für deutsche Kinder mit Hauptschulniveau. Die eigentliche Hauptschule ist voll mit ausländischen Kindern und stellt eher ein soziales Problem dar als eine Lehranstalt.
Auf jeden Fall schicken die Eltern alle Kinder mit Gynasialniveau aufs Gymnasium, selbst Kinder mit Realschulniveau gehen hier eher zur Realschule. Das bedeutet für die Gesamtschule, dass dort eine überwiegende Anzahl schlechter Schüler landet. Da auch dort kursweise differenziert wird, liegt das Niveau grundsätzlich unter gleicher Altersstufe Realschule oder Gymnasium. Schüler, die das Gymnasium nicht schaffen, wechseln in höheren Klassen oft zur Gesamtschule, da sie dort mit Leichtigkeit ihren Abschluß schaffen.
In unserer Stadt bedeutet das, dass auch Lehrstellen lieber an Schüler anderer Schulen vergeben werden.
Sicherlich mag das Problem nicht überall so krass auftreten wie bei uns, doch finde ich bedenkenswert, dass die Schüler hinterher schlechtere Berufschancen haben als die Schüler anderer Schulen.
Wenn du meinst, dass Deine Tochter die Empfehlung zum Gymnasium bekommt, würde ich sie auch dort hinschicken. Leistungsdruck empfindet man sicher an jedem Schultyp, und jede Art von Prüfung (und sei sie noch so unwichtig) führt zu einem komischen Gefühl im Bauch.
Aber, was möchte denn Deine Tochter? In vielen Fällen haben 10jährige auch schon ganz exakte Vorstellungen davon, was sie erreichen möchten. Welchen Beruf kann sie sich heute für sich vorstellen?
Schöne Grüße
Sabine

Welchen Beruf kann sie sich heute für sich
vorstellen?

Ohhhh, werden die Berufswünsche heute schon so früh realisiert?
Über Aufklärung und Aktualierung seines Wissens freut sich

Axel Jochen Pioch

Hallo

Welchen Beruf kann sie sich heute für sich
vorstellen?

Ohhhh, werden die Berufswünsche heute schon so früh
realisiert?

Realisiert wird oft nicht viel von den frühen Wünschen. Das Mädchen, das Tierärztin werden möchte, wird vielleicht hinterher Chemikerin oder so. Nur für viele Wünsche braucht man das Abitur. Und wenn das Kind jetzt schon Wünsche hätte, die das Abitur erforderten, dann sollte man dem Kind nicht allzuviel von Leistungsdruck am Gymnasium erzählen, sondern die positiven Möglichkeiten der großen Berufsauswahlmöglichkeiten, wenn man fleißig ist. Das alles ganz einfach wird, muß ein Kind ja auch nicht unbedingt denken.
Allerdings - das vorgesagte gilt nur für den Fall, dass das Kind auch die Empfehlung zum Gymnasium bekommt. Auf Biegen und Brechen würde ich es auch nicht dorthin schicken.
Sabine

hallo sabine,

ich habe mit 2 freundinnen gesprochen die jeweils 2 kinder in der gesamtschule haben.beide haben mir gesagt das es hier nicht so sein soll wie in vielen gesamtschulen.es soll wirklich so sein das jede klasse ,angefangen von der 5 klasse aus 30% kinder mit haupschulempfehlung 30%real. und 30% gym.und in den i. klassen ca.10% behinderte.die kinder von meinen freundinnen sind sehr glücklich auf der gesamtschule.von deinen argumenten habe ich auch sehr oft gehört und ich denke es ist in den meisten gesamtschulen so.wir wohnen aber eher dörflich und haben noch nicht einen so hohen ausländeranteil wie z.b.in hamburg.nun zutz deiner frage was meine tochter möchte.sie möchte nicht auf die gesamtschule.ich kann dir nicht mal sagen warum.wir haben abgemacht das wir uns alle in frage kommenden schulen anschauen.alana möchte sich nach der empfehlung der schule richten und ich denke das ich sie auf keinen fall zu einer schule zwingen werde.berufich möchte sie irgend etwas mit tanzen machen.sie hat wirklich talent und tanzt ca.10 stunden die woche,.sie bereitet sich gerade auf die norddeutsch hip-hop meisterschaft vor.wenn sie wirklich weiter beim tanzen bleibt wird es schwer ihr zu erklären sie soll abi machen.wir haben noch ein paar wochen um uns zu entscheiden mal sehen .
ganz lieben gruss
babs

Hallo Babs,
ich wünsche Dir viel Glück und das richtige Händchen bei der Schulauswahl!
Schöne Grüße
Sabine

Moin Sabine,

auch nach der Auflösung des „klassischen 2. Bildungsweges“ im Lande gibt sehr viele Möglichkeiten den Zugang zur Hochschule zu erhalten. Das wird sich in den nächsten Jahren nicht verändern, wenn ich beachte, dass der Anteil an Abiturientinnen und Abituienten in Deutschklnd im Vergleich zu weiteren (europäischen) Ländern nicht gerade übermäßig hoch ist.

Berufswahl hat - m. E. sehr zum Whol der Menschen - nicht mehr die Zwangsläufigkeit des Zusammenhanges von Bildungsgrad, Bildungsperspektiven und Zufriedenheit.

Das Thema Arbeits- und Perspektivlosigkeit ist gerade in Hochschulkreisen mehr als nur heikel.

  • In einem Punkt stimme ich mit etlichen Beiträgen im Forum überein: Die Wahlfreiheit ist durch das Abitur größer. Auszugehen ist vom Wohl des Menschen; hier: dem Kind.

Ob allerdings die Quantität der Wahlmöglichkeit auch Qualität bietet, ist eine spannende Frage.

Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus schätze ich den Zugang zur Hochschule ohne direktes Abitur sehr.

  • Auch die entstehende Transparenz im Schulwesen…

Lieber Gruß
Axel

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Hallo,

Meine Meinung als Schüler an einem Berliner Gymnasium ist, dass Du Deine Tochter nicht an eine Gesamtschule schicken solltest. Am Gymnasium hat sie meist bessere Chancen sich zu entwickeln, weil das Lernklima, die Mitschüler und die Lernplanausrichtung eine bessere Umgebung bieten.
Mit dem Prüfungsstress kommt man schon klar, dass verpflüchtigt sich im Laufe der Zeit.
Schau nur zu, dass Du am Anfang gut darauf achtest, dass nichts in die Hose geht. Wenn man am Anfang nicht enttäuscht wird und halbwegs mit dem Strom mitkommt, dann entwickelt eigentlich jeder ein Gefühl dafür mit der Situation klar zu kommen.
Für Deine Tochter ist eine Laufbahn am Gymnasium sicherlich förderlich. Auch von der charakterlichen Ausbildung.
Ich will keine Vorurteile schüren, aber teilweise sind die Verhältnisse an Gesamtschulen bzgl. Umgang mit Mitschülern, Lehrern, Kontakt zu Drogen und Gewalt nicht unbedingt ideal.
Falls Deine tochter sich nicht wohl fühlt, kann sie immernoch wechseln, dann hat sie vom Wissen her eher einen erfreulichen Start in der Gesamtschule.
Wie gesagt, mein Tip: Gymnasium.
Gruß,
Zwergenbrot

Hallo,

der 2te Bildungsweg ist schön und gut, für jemanden, der noch Lust hat, nocheinmal die Schulbank zu drücken.
Die Verhältnisse an vielen Berliner Gymnasien sind schon nicht unbedingt ansprechend; an den Gesamtschulen wird das Umfeld meist nicht besser.
Wenn man zu lange Zeit in einer Schule verbracht hat, wo viele Schüler nicht motiviert sind zu lernen, dann kann man schnell die Lust und den Spaß an der Schule verlieren.
Das kann natürlich auch bei Überforderung passieren, aber der „Abstieg“ in die Gesamtschule ist meist leichter, als der Weg ins Gymnasium.

Will nur sagen, dass eine falsche Schule schnell die Lust auf den 2ten Bildungsweg verscheuchen kann.

Gruß,
Zwergenbrot

HalliHallo,

wer von euch
hat erfahrung mit gesamtschulen,

ich war auf einer und bin ganz erschreckt, wie negativ die anderen PosterInnen zum Thema eingestellt sind.

Ich hatte an dem Punkt, an dem Deine Tochter jetzt steht, keine Gymnasialempfehlung und habe durch die Gesamtschule die Möglichkeit erhalten, mein Abitur (und kein schlechtes) abzulegen. Ich bin ausgesprochen froh, dass man mich mit 10 nicht in irgendeine Schul-Schublade gesteckt, sondern mir alle Möglichkeiten offen gehalten hat.

Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung heraus berichten, aber so gesehen ist mir ein wenig unklar, wo die ewigen Gerüchte über das niedriege Niveau an Gesamtschulen herkommen. Die Schüler meines Jahrganges, die einen externen Leistungskurs auf einem anderen Gymnasium besucht haben, hatten keine Probleme, dem Unterricht dort zu folgen, bei einigen MitschülerInnen hat es sich sogar gegenteilig verhalten. Mein Abitur habe ich nach den gleichen Regeln abgelegt wie alle anderen auch.

Ich kann auch nicht von Drogenkonsum oder Gewaltbereitschaft berichten. Und das in Hamburg…

Der Umgang zwischen Schülern und Lehrern und zwischen Schülern und Schülern war meiner Ansicht nach völlig normal bis sehr gut (mein Tutor war geladener Gast auf meiner Hochzeit…).

Alles in allem: Ich habe es nie bereut, auf einer Gesamtschule gewesen zu sein.

Schöne Grüße
Yasmin

Liebe Barbara,

das Fazit aus den Postings scheint mir das zu sein, was ich dir auch ohne die Lektüre geraten hätte: schau die die konkreten in Frage kommenden Schulen an und beziehe deine Tochter unbedingt mit ein. Ehrlich gesagt, ich würde auch sehr auf die Sauberkeit und die Äußerlichkeiten im Schulgebäude achten, weil man daran den allgemeinen Umgang an der Schule sehen kann, die Lernatmosphäre einschätzen kann, sehen kann, inwieweit der Stil der Schule den eigenen Vorstellungen entspricht. Es hört sich verrückt an, aber es ist geradezu unglaublich, wie stark so „nebensächliche“ Faktoren wie die Einstellung des Hausmeisters oder des Fachvorsitzenden Sport oder des Mittelstufenleiters eine Schule prägen können. Es geht deshalb weniger um die Schulform, sondern um die Prioritäten, die eine bestimmte Schule setzt und ob sie zu einem passen oder nicht.

Gerade in einem Fall wie deinem scheint es mir von großem Vorteil zu sein, das Kind wirklich mit entscheiden zu lassen, Kleinigkeiten wie die Bequemlichkeit des Schulweges oder die Wahl der Freundin sind gerade bei einem sensiblen Kind eben keine Kleinigkeiten. Es könnte sein, dass ein ausführliches Gespräch mit deiner Tochter, mit Plus-Minus-Liste oder so, sich nachhaltig positiv auf die „Karriere“ deiner Tochter auswirkt und letztlich eine viel größere Rolle spielt, als die Wahl der Schulform.

Alles Gute,
Juliane

Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung heraus
berichten, aber so gesehen ist mir ein wenig unklar, wo die
ewigen Gerüchte über das niedriege Niveau an Gesamtschulen
herkommen. Die Schüler meines Jahrganges, die einen externen
Leistungskurs auf einem anderen Gymnasium besucht haben,
hatten keine Probleme, dem Unterricht dort zu folgen, bei
einigen MitschülerInnen hat es sich sogar gegenteilig
verhalten. Mein Abitur habe ich nach den gleichen Regeln
abgelegt wie alle anderen auch.

Die „Gerüchte“ kommen z.B. daher, dass praktisch jeder, der von einer Gesamtschule in Hessen, NRW, etc. nach BW auf ein Gymnasium wechselt, ein bis zwei Klassen zurückgestuft wird, weil er mit dem hierigen Niveau nicht zurechtkommt.

pro und contra - unbedingt selber ein bild machen
meine gesamtschul-karriere ist schon etwas her - 79-88 -
für mich persönlich kann ich sagen, dass evtl. ein gymnasium mit mehr druck etwas besser gewesen wäre - aber ich durfte viele mitschüler erleben, die an gymnasien gescheitert wären und an meiner schule jedoch durch die förderung individueller fähigkeiten und neigungen aufblühten.

rückblickend kann ich sagen, dass ich aber auch viele angebote der igs gar nicht genutzt habe, was ich heute teilweise bedauere.

viel interessanter finde ich meine erlebnisse bei meinem späteren pädagogikstudium. dort wurden mir in „herrkömmlichen schulen“ in praktika „neue“ pädagogische erkenntnisse in den jahren 93-95 versucht zu vermitteln, die ich von meiner zeit als schüler aus den anfängen der 80er jahre schon kannte.

auch meine schule hatte einen schlechten ruf. es ist hahnebüchen, wie der zustande gekommen ist. später, nach eindringen in das hiesige politische netzwerk der stadt, wurde mir eindeutig gesteckt, wo die vielen sticheleien gegen die schule herkamen. in der redaktion der stadt beherrschenden tageszeitung sassen zwei oder drei lehrer, die in den späten 70ern keine anstellung im schuldienst erhielten. diesen war die gesamtschule ein dorn in den augen und sie nutzten jede möglichkeit, die schule in schlechtem licht darzustellen.

langer rede, kurzer sinn: unbedingt selber in die schule gehen; fragen, ob du im unterricht mal hospitieren darfst etc.

gruss tin_tin