Geschichtsatlas für Akademiker?

Hallo,
Ich suche einen Geschichtsatlas für etwas gehobenere Ansprüche:
Er sollte (wegen Platzproblemen) entweder ein größeres oktav-Format (gr.8°, etc) haben, oder gleich ein ganz großer (quart oder folio) sein.
Er sollte keine zusätzlichen Abbildungen (von Figuren, Büsten, Gedenkmünzen, o. dergl.) haben, sondern möglichst nur aus reinem Kartenmaterial bestehen, mit ein wenig (erklärendem) Text.

Da mir eigentlich alle Epochen wichtig sind, sollte er von der Vorzeit im Alten Orient/Vorderasien zB die verschiedenen Naqada/Negade- und Obed/Obeid-phasen hervorheben.
Die Zeit von 5000 v. Chr. bis heute (2000er) wäre mir wichtig.

Und der Redaktionsschluss sollte nach 2010 sein! (notfalls 2000)

Ausschlüsse:
Gleich vorweg: den dtv-Atlas zur Weltgeschichte habe ich schon, der ist mir manchmal etwas zu mangelhaft, auch die Farb-Darstellungen haben in meinen Augen manchmal nur schwache ‚Unterscheidungskraft‘, das Konzept (wie Parteien, Fraktionen, etc dargestellt sind) könnte kontrastreicher sein! (wenn es der Platz erlaubt, würde ich den als Referenzwerk behalte)

Den Klett-Perthes habe ich auch schon ins Visier genommen, ist nicht berauschend!

Der „Historische Atlas der antiken Welt“ fängt dummerweise erst bei etwa 3000 v.Chr. an, und ist in diesem Bereich etwas lückenhaft (kein Negade/Naqada, Obed/Obeid/El-Obed, etc). Sonst hätte ich den behalten.

Auch der Haywood ‚Atlas der alten Kulturen‘ hat mich nicht überzeugt (zu viele Darstellungen von Kunstobjekten, wo ich Kartenmaterial erwarte!)

Vom Putzger muss ich sagen: wenn ich von dem digitalen (online-?) Kartenmaterial auf den papiernen schliessen soll, dann würd ich den gar nicht erst anfassen! (korrigiert mich!)

Mich würde mal interessieren, ob es etwas zwischen all den o.g. gibt, der meine Erwartungen nicht so enttäuscht?

Vielen Dank für eure (hoffentlich) zahlreichen Kommentare!

ich hab mal ChatGPT „gefragt“

Es scheint, als suchst du nach einem besonders detaillierten, gut strukturierten und wissenschaftlich fundierten Geschichtsatlas, der die gesamten Epochen von der Frühzeit bis in die Moderne abdeckt – ohne zu sehr auf Abbildungen oder Illustrationen zu setzen. Das ist ein eher spezieller Wunsch, aber ich kann dir sicher einige Empfehlungen geben, die deinen Anforderungen besser entsprechen könnten als die genannten Werke.

Mögliche Empfehlungen:

  1. „Historischer Atlas der Weltgeschichte“ (Band 1–5) von Hermann Kinder und Werner Hilgemann
    Der Klassiker in der Geschichtsatlas-Welt! Dieser Atlas hat ein wirklich großartiges Kartenmaterial und ist in verschiedenen Formaten erhältlich, darunter auch das größere Format (Folio). Die Karten sind hervorragend detailliert und beinhalten sowohl antike als auch mittelalterliche sowie moderne Karten. Das Konzept ist relativ klar und gut gegliedert, mit detaillierten Erläuterungen zu den jeweiligen historischen Epochen. Auch wenn er eher breiter angelegt ist als du es wünschst, ist die Kartenqualität sehr hoch und er könnte, bei genauer Auswahl, deine Ansprüche gut erfüllen.

  2. „Der Atlas der Weltgeschichte“ von Peter N. Stearns
    Dieser Atlas ist zwar relativ neu, hat aber einen klaren Fokus auf historische Karten, ohne zu viele ablenkende Abbildungen. Er deckt die gesamte Weltgeschichte ab und geht bis in die Moderne, mit Karten und textlichen Erklärungen zu den wichtigsten globalen Ereignissen. Das Layout ist nicht ganz so überladen wie beim dtv-Atlas, und es gibt keine unnötigen Darstellungen von Kunstobjekten. Es könnte eine gute Alternative sein, auch wenn er vielleicht weniger detailliert als der von Kinder und Hilgemann ist.

  3. „Der Historische Atlas der Antike“ von J. B. Bury (neuere Auflagen)
    Dieser Atlas ist vielleicht eher spezialisiert auf die Antike und die frühe Geschichte, bietet aber sehr präzise Kartenmaterial für die frühen Phasen der menschlichen Geschichte, die du genannt hast (z.B. Naqada, Obed). Eine neuere, aktualisierte Ausgabe könnte hilfreich sein, auch wenn sie nicht die gesamte Weltgeschichte abdeckt.

  4. „Atlas der Weltgeschichte“ von Andreas A. Popp und Bernd W. Schwenk
    Ein weiteres Werk, das sowohl inhaltlich als auch visuell gut strukturiert ist. Es fokussiert auf Karten und vermeidet unnötige Kunstobjekte. Der Text ist zwar erklärend, aber ohne zu sehr von den Karten abzulenken. Auch hier gibt es moderne Ausgaben, die nach 2010 erschienen sind.

  5. „Atlas der alten Welt“ (Herder) von Manfred K. H. R. Osiander
    Diese Ausgabe könnte deinen Anforderungen recht nahekommen, da sie sich auf alte Kulturen konzentriert, von der Frühzeit bis zum klassischen Altertum. Sie hat ebenfalls ein sehr detailliertes Kartenwerk, das die frühen Phasen der menschlichen Geschichte abdeckt (mit deutlich mehr Detail als z.B. der „Historische Atlas der antiken Welt“ von Haywood). Auch der Formatbereich könnte hier passen.

Punkte, die man beachten sollte:

  • Detailreichtum und Fokus auf Karten: Achte bei den Ausgaben auf die Anzahl der Karten und deren Detailtiefe. Es gibt auch neuere Ausgaben von älteren Atlanten, die oft eine verbesserte, klarere Darstellung und genauere Chronologie bieten.
  • Erklärende Texte: Viele Atlanten bieten informative Texte zu den historischen Entwicklungen, aber nicht in einem Maße, das die Karten überladen würde. Es gibt jedoch auch Atlanten, die minimalistisch sind und nur die wichtigsten historischen Daten bieten, was deinen Vorstellungen besser entsprechen könnte.

Ich denke, ein Atlas von Kinder & Hilgemann oder der Stearns-Atlas könnte für dich gut geeignet sein, auch wenn sie insgesamt breiter in ihrer Betrachtung sind. Wenn du jedoch etwas noch spezialisierteres suchst, könnte ein spezieller Atlas zu den frühen Hochkulturen und deren Entwicklung (wie der von Osiander) eine bessere Wahl sein.

Falls du das perfekte Exemplar nicht gleich findest, gibt es auch einige Online-Plattformen und Bibliotheken, die dir helfen könnten, eine noch genauere Empfehlung basierend auf deinen Wünschen zu finden.

nicht von ChatGPT sonder von mir:
P.S. Dein Fragetitel Geschichtsatlas für Akademiker? finde ich etwas … komisch.

Vielen Dank für die 5 interessanten tipps, von denen zZt leider keiner auf meiner bevorzugten Suchplattform (eurobuch) zu finden ist. Nr. 1 scheint mir eine erweiterte Variante des bekannten dtv-Atlas zur Weltgeschichte zu sein, in 5 Bdn habe ich den jedoch noch nie gesehen, bei mir steht derzeit die einbändige Ausgabe von 2005.

Ansonsten würde ich mich am ende zwischen Stearns und Osiander entscheiden. Muss ich dazu mal den Suchradius erweitern (ebay, Amazon, Kleinanzeigen, Medimops, Google, etc)

Der Titel war deshalb so gewählt, weil ich auch hier bereits so etwas wie ‚Verfallserscheinungen‘ bemerke, daß es unendlich viele Atlanten gibt, bei denen u.U. bestimmte Fakten nicht ganz korrekt wiedergegeben zu sein scheinen. Ich möchte nat. einen verlässlichen Atlas, bei dem man keine Abweichungen festellen kann. Daher der Versuch einer Abgrenzung vom Allerwelts-Atlas aus Billig-Verlagen (Bassermann, Weltbild, Komet, Hugendubel) mit ungenau recherchierten Fakten.

Was ich dagegen bisher gefunden habe, sind diese beiden:
„Brockhaus: Der große Atlas zur Weltgeschichte“ und Könemann (Hsg?) Historica: Der grosse Atlas der Weltgeschichte (auch so ein Weltbild-Ableger??)
von denen ich aber weder etwas über das Kartenmaterial noch zur Faktengenauigkeit weiss!

edit:
und gerade aus Bestellung eingetroffen (mit kostenloser Rückgabe-Option): der „Klett-Perthes Atlas zur Weltgeschichte“ den ich aber erst noch auf Faktengenauigkeit prüfen müsste.
Was mir jetzt schon etwas komisch vorkommt: ich finde dort keinerlei Impressum, allenfalls eine ISBN (immerhin!), mittels derer man sich seine Infos im netz zusammen kratzen muss.

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Servus,

der Putzger ist ein Geschichtsatlas für Schüler, ich habe mit ihm wie viele, viele Jahrgänge (und Generationen) ein anschauliches, plastisches Bild von der Geschichte der Menschheit erhalten, freilich beschränkt auf das, was in unserem Geschichtsuntericht im Fokus war: Paläolithikum im Gebiet von Europa und die frühen Hochkulturen im fruchtbaren Halbmond stellten sozusagen den Beginn der Geschichte dar, und den fernen Osten gab es genau wie Australien und ähnlich wie Afrika und die beiden Amerika eigentlich nur als Weltgegend, die von Leuten wie Vasco da Gama bereist worden ist und wo sich später verschiedene Interessensphären europäischer Staaten befanden.

Ich habe mit dem Putzger und mit dem dtv-Atlas zur Weltgeschichte (übrigens beides Schulliteratur - es gab eine Zeit, wo ein Abi aus Baden-Württemberg etwas galt…) gerne gearbeitet und dabei viel gelernt. Hängt aber auch damit zusammen, dass mein Interesse an dieser Materie zwar akademisch im Sinn Platons (d.h. im Rahmen eines sehr breiten Spektrums von interessanten Gebieten stehend) war und ist, aber eben nicht akademisch im Sinn von hohen Graden von Hochschulbildung (da bin ich mein Leben lang ein „latin’scher Buur“ geblieben).

Wenn Du abstrakteres, umfassenderes und nirgends didaktisch vereinfachtes Material suchst, sei Dir der Gang zur nächsten Universitätsbibliothek (ggf. auch Fachbereichsbibliothek der philosophischen Fakultät bzw. der einzelnen Institute für die verschiedenen Abschnitte der Geschichte) empfohlen: Lass Dir schlicht der Reihe nach alles Einschlägige, was dort im Bestand ist, in den Lesesaal geben, schau rein und schreib Dir auf, was Du dann zu Eigentum erwerben möchtest.

Schöne Grüße

MM

Ich fürchte ja, dass ChatGPT in wohlklingende allglatte Sätze kleidet, was bei genauerer Betrachtung dann doch nicht ganz so hochwertig wie erhofft ist.
Ich vermute auch, dass der erste Tipp nichts anderes als der dir bekannte dtv-Atlas ist.

Suchst du eigentlich ein Werk, das möglichst nur aus Karten besteht, also Länder, Kulturen, geschichtliche Ereignisse auf Landkarten verortet - oder suchst du ein Werk, dass neben Landkarten auch Grafiken, Schaubilder, Tabellen beinhaltet?

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in erster Linie solches, da ich die Hauptlektüre in Werken wie zB „Geschichte Alt-Vorderasiens“ von Nissen sehe, bei denen mich solch ein Atlas begleiten sollte. Also das geschriebene auf der Karte nachvollziehbar machen sollte.
Wenn es nebenbei mit ein paar Diagrammen, Graphiken oder Schaubilder gewürzt sein will, sollte das möglichst nicht überborden. Mann kann auch von Tabellen erschlagen werden! :face_with_head_bandage:

Was spricht in diesem Zusammenhang gegen einen Weltatlas? Verwendet dieser Autor Bezeichnungen von Orten und Gegenden, die nicht im Diercke zu finden sind?

Ich glaube, dass Deine Suche nicht zum Erfolg führen wird. Du suchst ein Produkt, das von der Detailtiefe her für Spezialisten gemacht ist, aber gleichzeitig einen Überblick über die ganze Menschheitsgeschichte vermittelt. Letzteres ist aber nicht das, was Spezialisten brauchen.

Um einen Vergleich zu bemühen: Du suchst im Grunde ein Buch, in dem Explosionszeichnungen für alle Motoren enthalten sind, die jemals in PKW verbaut wurden. So ein Buch wird aber von niemandem benötigt. Wer einen bestimmten Motor zerlegen bzw. zusammenbauen will, der sucht sich die entsprechende Dokumentation für genau diesen Motor.

Und genauso werden Spezialisten nicht einen Atlas suchen, der die gesamte Menschheitsgeschichte in erheblicher Detailtiefe darstellt, sondern die Karten zu der Zeit und Region suchen, mit der sie sich beschäftigen.

Gruß
C.

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es gibt Unterschiede in Schreibweise und Aussprache, je nach Zeit bzw Epoche. Aber das sollte eigentlich bekannt sein. Ausserdem zeigt ein ordinärer Weltatlas nicht die geschichtlichen Zusammenhänge, wie zB Reichsgrenzen, EiInflusszonen, Wanderungsbewegungen, etc pp

nicht einen Atlas suchen, der die gesamte Menschheitsgeschichte in erheblicher Detailtiefe darstellt

sollte ich diesen Eindruck erweckt haben, so korrigier ich mich jetzt selber: es darf auch ein Atlas der alten Kulturen sein (nur eher weniger der von Haywood). In dem eine bestimmte Epoche, wie zB Altertum, Antike, oder die Frühen Hochkulturen behandelt werden.
Für zB das Mittelalter hab ich schon einen anderen im Visier.

Ich weiss, das ist diese - wie sagen die Bayern? - ‚eierlegende Wolfsmilchsau‘, oeder so ähnlich.

Mir scheint, dass diese in

deutlich genug bezeichnet sind. Es ist freilich mit ein wenig Aufwand verbunden, die dort genannten geographischen Begriffe in einem Atlas zu verorten. Das ist allerdings der Aufwand, der mit jeder ernsthaften Lektüre verbunden ist.

Schöne Grüße

MM
der Potockis „Handschriften von Saragossa“ mit der Landkarte an der Hand gelesen hat, freilich ohne bedeutenden Erkenntnisgewinn durch die Landkarte

Ich habe keines der Bücher bei Google oder Amazon gefunden. Zum Teil kennt das Internet noch nicht einmal die Autoren, z.B. Popp oder Osiander. Ich befürchte, dafür gibt es eine ebenso einfache wie plausible Erklärung: Keiner der Titel existiert in dieser Form.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber ich gehe davon aus: Was @Fronk da veröffentlicht hat, ist schlicht und einfach nur Bullshit. Das soll keine Beleidigung sein, sondern ist schlicht und einfach nur der Fachbegriff, den einige KI-Experten dafür verwenden. Andere sprechen von Halluzinationen:

Niemand würde hier einfach ungeprüft etwas posten, was ihm irgendwer an der Straßenecke erzählt, ohne vorher mal kurz nachzuprüfen, ob das überhaupt stichhaltig ist. Sobald es aber um künstliche Inzelligenz gibt, setzt die menschliche Intelligenz völlig aus.

Ansonsten würde ich mich am ende zwischen Stearns und Osiander entscheiden.

Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu Osiander existiert Stearns wirklich, und er ist tatsächlich Historiker. Aber ich finde in seiner Veröffentlichungsliste und auch bei Amazon keinen derartigen Atlas.

Was @Fronk da mit Hilfe der KI erzeigt hat, erfüllt formal alle Erwartungen., die man an eine Buchempfehlung hat. Der KI ist sogar aufgefallen, dass renommierter Wissenschaftler häufig einen Mittelinital haben, und hat bei „Andreas A. Popp“ und " „Bernd W. Schwenk“ davon Gebrauch gemacht. Beide Namen konnte ich bei Google jedoch nicht finden.

Es gibnt einen „Atlas der alten welt“ von Margaret Oliphant. Und einen „Historischen Atlas der antiken Welt“ von Anne-Maria Wittke, Eckart Olshausen und Richard Szydlak, den man unter anderen bei der Buchhandelskette Osiander finder ,

Grüße,
Max

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den hab ich auch schon im Visier. Nur kommen da die Testbegriffe Obed & Negade (inkl. var.) nicht vor.

Äh, am ende ist ‚Fronk‘ womöglich auch nur ne KI???

äh… ich (Fronk) hab ChatGPT „gefragt“ (deine Frage eingegeben)
was ChatGPT ist, habe ich als bekannt vorausgesetzt.

Aber Danke für das „Kompliment“.

Fronk <- glaubt über NI zu verfügen… schulterzuck

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war nicht so gemeint, lass den Kopf nicht hängen:
vielleicht stellt sich irgendswann ja heraus, daß unser aller Intellekt von künstlicher Herkunft ist?? :grin:

Ps: war schon klor, was chatGPT ist!

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