Liebe Roxelane 1161
Hi voltaire!
Ich bin im Moment bei dem Thema etwas provokant drauf.
Das macht nichts. Dieser Zustand trifft für mich nicht zu; insofern ergänzten wir uns da gut.
Du nimmst folgende Äußerungen von mir unter die Lupe
- die Anzahl der Demokratien steigt
(Dazu etwas zu sagen, sprengt den Rahmen)
Nein. Such’ dir Kernsätze aus. Klappt gut.
- die Sklaverei ist abgeschafft
Das ist mein Stichwort:
Es wird verlangt z.B. in Bezug auf Arbeit in Kauf zu nehmen:
-immer längere Anfahrtswege (3-4 Stunden u.>/Tag nur Fahrt i.O.)
-unterqualifizierte Arbeit anzunehmen
-zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufbar sein (praktisch
Arbeitskraft bei Fuß)
-Überstunden schrubben müssen, ohne Bezahlung oder zeitl. Aus-
gleich
-dabei ständig Angst um den bescheidenen Arbeitsplatz haben
müssen
-immer mehr Abstriche an zusätzl. Leistungen…
-das Geld, was ich durch meine Arbeit für mich!!! erwerbe,
beträgt nach Abzug aller staatlicher Steuern u. a. Abgaben
nur einen Bruchteil von meinem erwirtschafteten „Lohn…“
Sind es mit der Zeit nicht nur noch die letzten 2einhalb
Monate, eines Jahres, die wir für uns arbeiten?)
„Das alles und noch viel mehr“ - unter der Rubrik, man müsse :"flexibel sein.
Wo ist da der gravierende Unterschied zur Sklaverei (außer daß der :Ring um den Hals fehlt und es ein paar kleine Rechte zur Ablenkung… :gibt)?
Gleichzeitig erleben die Bürger, wie mit ihrem erwirtschafteten Geld :um sich geschmissen wird…- und es unsere Abgeordneten immer noch :nötig haben regelmäßig z.B. das Kantinenbesteck zu dezimieren!!!
Puuhh, da redet aber jemand mit heißem Herzen. Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass der wirtschaftliche Druck, der erzeugt wird, manchmal kaum noch zu ertragen ist. Und ich nehme als Begleitumstand unseres gesellschaftlichen Schaffens mit Bedauern zur Kenntnis, dass wir Individuen für die Belange der Wirtschaft da sind und nicht etwa umgekehrt. Das ist ein großes Manko.
Allerdings haben wir die Wahl. Die hat ein Sklave nicht.
Dass solche Strukturen nur sehr schwer zu ändern sind, zumal auch außenstehende Gründe hinzukommen, die zu beeinflussen noch schwerer ist, macht die ganze Sache noch komplizierter. Aber: Ich muss dabei bleiben: Wir haben die Wahl.
- die Anzahl (nicht die „Qualität“) der Kriege sinkt
Richtig. Stelle man sich vor, von irgendjemanden ein gut plazierter :Treffer hier in Europa. Nach der auf mehreren Ebenen laufenden :Kettenreaktion treffen sich mögliche Überlebende Europas (eher :unwahrscheinlich),der Welt? tatsächlich zum nächsten Krieg mit Pfeil :und Bogen…oder Steinaxt?
Ja. Einige Volltreffer mit konventionellen Waffen auf ein paar Atomkraftwerke und Europa sinkt mit Windgeschwindigkeit in den Untergang.
- Diktatoren stehen nach Ende ihrer Herrschaft schon mal vor
Gericht
- und je nachdem, wie gewogen oder nicht - die … demjenigen sind,
fällt das Urteil aus: erhobener Zeigefinger bis Kopf ab.( So gingen :Sieger immer mit Besiegten um - auch wenig dazu gelernt)
Du hast recht. Ich glaube, für die Nürnberger Prozesse mussten erstmal Rechtsgrundlagen für die Verurteilung von verantwortlichen Politikern und Militärs geschaffen werden. Nichtsdestotrotz: Sie sind geschaffen worden! Auch diese Entwicklung wird nicht stehenbleiben. Verbrecher wie Milosevic und Saddam standen vor Gericht und mussten sich erklären. Betrachtet man den Verlauf der Geschichte, so stellt man fest: Das gibt es noch nicht allzulange.
- Politiker, die Kriege führen, stehen immer scharf in der Kritik
Äh was - aber nicht doch- wir brauchen doch dringend unsere Truppen :zu unserem Schutz und dem unserer Freunde samt Tornados, Marine usw. :in Afghanistan, Eritrea, Sudan, Somalia…
Das soll nicht heißen, das demokratisch gewählte Politiker keine Kriege führen, sondern dass sich sich immer mehr einem gewaltigen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt sehen. Zum Vergleich: Vor dem Ersten Weltkrieg gab es viele Politiker, die einen Krieg gegen den „Erbfeind Frankreich“ offen befürworteten. Ein Politiker, der eine solche Äußerung von sich gibt, schon gar mit solch einer Begründung, ist erledigt und das ist gut so.
- die Ausübung der Todesstrafe ist eindeutig auf dem
Rückmarsch
Das Töten aber leider nicht.
Zu diesem generellen Aspekt habe ich weder Daten noch Vermutungen. Ich glaube aber, dass sich die Zahl der Hinrichtungen nach unten bewegt.
- die Trennung von Kirche und Staat schreitet voran
- evtl. der christl. Relegion - aber die anderen möchten immer :größere Räume z.B. neben den Unterrichtsfächern Relegion und Ethik :auch „Islam“… - im Fernsehen werden in Deutschland geborene :südländischer Aussehende gezeigt, die fordern, daß wir uns ihnen :anpassen sollen, und sie hier nach ihrer Fasson leben lassen sollen, :sie seien schließlich …(was man am Sprechen deutl. erkennt).
Bitte, ich habe kein Problem mit denen, die sich an unsere Gesetze :und staatl. …Gepflogenheiten halten. Aber die schreien nicht rum, :sondern gehen wie wir ihrer Arbeit und ihren sonstigen Pflichten :nach.
An noch anderen darf man gleich gar keine Kritik üben, sonst ist man :ein ganz Böser!
Ich verstehe, was du meinst, aber ich halte dies für eine falsche Annahme. Ohne es zu wollen, fördert eine solche Einstellung den Antisemitismus.
Generell hast du aber erstmal recht damit, dass uns Leute, die von außerhalb unseres Kulturkreises kommen, keine Verhaltensnormen und Werte abverlangen können. Wenn sie hier nicht leben möchten, sollen sie dort leben, wo ihnen die Bedingungen eher zusagen. Wer hier lebt, findet etwas vor, was mehrheitlicher Konsens aller BürgerInnen ist. Das bleibt so, bis sich neue Mehrheiten bilden und basta.
- immer weniger Leute wählen CDU
Verzeih’ mir diesen kleinen Seitenhieb.
Immer mehr Menschen wählen immer weniger. Manche nur noch aus :Verzweiflung, damit es vielleicht die einen nicht werden - die Wahl :des kleineren Übels…! -
Selbst deutl. Niederlagen für die Beteiligten werden zu Siegen roklamiert. Das ist Demokratie, aber gewählt ist gewählt - und wenn :nur einer zur Wahl ginge (und das X-Mal, so daß die Wahl zählen :würde) würde diese eine Stimme jemanden zum Sieger erklären.
Doch es sagte einst ein Weiser (keine Ahnung wer- ich denk es war ein :Asiate)- „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“
Letzterem stimme ich vorbehaltlos zu.
Grundsätzlich wähle ich aber immer, egal bei welcher Art von Wahl, das kleinere Übel.
Doch nun genug der trüben Phrasen …-
wir jubeln zu Sonne und Demokratie -
und grillen fröhlich auf grünem Rasen!
Viel Spaß dabei
Noch einen schönen 1.Mai
Gruß Roxelane
Den wünsch’ ich dir auch.
Viele Grüße
Voltaire