Geschlechter'kampf' am Beispiel des Autofahrens

Grüßt Euch,
vorab: ich finde es gut, dass sich Männer hier „einmischen“, ich mag sie nicht, die Feministinnen erster Stunde, die die Ausgrenzung von Männnern einforderten in ihren Debatten, auch wenn sie für Frauen mehr geleistet haben, als sich die heutige Generation vielleicht vorstellen kann.
Und von Feminismus war hier - seit ich bei w-w-w aktiv bin - eigentlich noch nie wirklich die Rede. Manchmal ist mir die Thematik hier sogar zu lau (ich erinnere an den Thread, ob uns denn auffiele, dass immer weniger Frauen Röcke tragen, *grmpf).
Aber was mir wirklich auffällt, ist die untenstehende „Umfrage“ von Raimund bezüglich Selbstbewusstsein/Autofahren/Qualitätsunterschiede der Fahrweise von Männern und Frauen und ihre Statistiken. Es ist ja nicht die erste Diskussion dieser Art.

Meines Erachtens hätte eine Frau eine derartige „Umfrage“ nie gestartet. Wozu auch? Was ist daran „hilfreich“? Zur Verständigung zwischen den Geschlechtern ist dieses Thema für mich wirklich nicht geeignet. Frauen sind in Sachen Auto einfach pragmatischer (nach dem Motto, ich brauche das, um von A nach B zu kommen, oder einen Kombi, weil ich drei kleine Kinder habe und damit auf das Parkdecks eines Supermarktes in der Pampa direkt vor die Tür fahren kann, oder für meinen Job, weil ich Kundenbesuche mache). Für Männer ist das „heilix Blechle“ eine Glaubensfrage. Sie berührt Imagefragen und Selbstbewußtsein, bedient das Bedürfnis nach Omnipotenz und ihr Fahren ist ein Akt der Sublimierung, die ihm für ein paar Kilometer weit das Gefühl gibt, der Tollste und der Beste zu sein - so what? Lassen wir ihm doch sein Spielzeug…

Mich interessiert im Rahmen der Geschlechterverständigung eher die Frage, was diese „Verständigung“ offensichtlich so schwer macht. Ich sehe sie nicht wirklich, weil ich die Unterschiedlichkeit der Geschlechter als konstruktiv und bereichernd empfinde. Bitte kommt jetzt nicht mit diesem „Einparken“-Buch, dann fängt die Autochose von vorne an. Also was ist es für Euch Frauen und Euch Männer, das Euch diese Frage immer wieder bewegt?

Freue mich auf Eure Beiträge,
Anja

Hi,

Mich interessiert im Rahmen der Geschlechterverständigung eher
die Frage, was diese „Verständigung“ offensichtlich so schwer
macht. Ich sehe sie nicht wirklich, weil ich die
Unterschiedlichkeit der Geschlechter als konstruktiv und
bereichernd empfinde.

Meinst Du die Unterschiedlichkeit generell oder in Bezug auf’s Autofahren?

Gruß,

Malte.

Hi,
Meinst Du die Unterschiedlichkeit generell oder in Bezug auf’s
Autofahren?

Eben-um-Himmels-Willen nicht in Bezug auf’s Autofahren - sondern generell! Hab’ ich mich soo blöd ausgedrückt???
Gruß,
Anja

Die Verständigung allgemein
Hi Anja,

Es ist nicht mal die Verständigung zwischen den Geschlechtern, die so schwer ist, sondern die Verständigung zwischen Menschen allgemein. Ein homosexuelles Pärchen versteht sich meistens genauso gut oder schlecht wie ein heterosexuelles. Das Problem liegt eben darin, dass mn kaum zwei Menschen zusammen finden wird, die jederzeit voll auf den anderen eingehen und sich in ihn hineinversetzen.
auch innerhalb der „Geschlechtsmengen“ wird man so große Unterschiede feststellen, dass sie die einzelnen Elemente der Menge nicht verstehen.
Die ganze Diskussion ist ziemlich zweckbefreit - aber sie macht Spaß :smile:

Vampy

Hi,

Meinst Du die Unterschiedlichkeit generell oder in Bezug auf’s
Autofahren?

Eben-um-Himmels-Willen nicht in Bezug auf’s Autofahren -
sondern generell! Hab’ ich mich soo blöd ausgedrückt???

Äh, blöd vielleicht nicht, aber mißverständlich. Vielleicht einfach nur weiblich :wink:

Zum Thema: Ich denke, die Aussage „haaaach, die Unterschiede machen das Leben doch erst interessant und sind eigentlich doch ganz schön“ ist genauso unhaltbar wie die Aussage „Frauen sind zu blöd zum Auto fahren“.

Man muß sich das schon im Einzelfall anschauen. Was Die erkennbar unterschiedlichen Tendenzen bzgl. des Verhaltens im Strassenverkehr angeht, finde ich die Unterschiede z.B. überhaupt nicht toll und liebenswert, sondern lästig. Das kann man bestenfalls mit Galgenhumor geradebiegen, à la „Naja, sonst hätt man ja nix zum drüber aufregen, also is schon okay…“

In anderen Bereichen des Lebens wiederum stimme ich Dir voll zu, und grundsätzlich wird’s immer dann ätzend, wenn’s tatsächlich in einen Kampf ausartet.

Meine Antwort also:

Ein entschiedenes „vielleicht“. :smile:

Gruß,

Malte.

Gruß zurück,

vorab: ich finde es gut, dass sich Männer hier „einmischen“,

Das finde ich nett, eine gegenteilige Meinung würde aber auch nichts ändern:wink:

Und von Feminismus war hier - seit ich bei w-w-w aktiv bin -
eigentlich noch nie wirklich die Rede.

Frägt sich doch eh’, was das überhaupt ist. Daran reiben sich die Männer ja auch regelmäßig:wink: Denn im Grunde haben wir Männer noch nie das auf uns bezogene Gegenteil vermisst…

Meines Erachtens hätte eine Frau eine derartige „Umfrage“ nie
gestartet. Wozu auch? Was ist daran „hilfreich“? Zur
Verständigung zwischen den Geschlechtern ist dieses Thema für
mich wirklich nicht geeignet. Frauen sind in Sachen Auto
einfach pragmatischer (nach dem Motto, ich brauche das, um von
A nach B zu kommen, oder einen Kombi, weil ich drei kleine
Kinder habe und damit auf das Parkdecks eines Supermarktes in
der Pampa direkt vor die Tür fahren kann, oder für meinen Job,
weil ich Kundenbesuche mache). Für Männer ist das „heilix
Blechle“ eine Glaubensfrage. Sie berührt Imagefragen und
Selbstbewußtsein, bedient das Bedürfnis nach Omnipotenz und
ihr Fahren ist ein Akt der Sublimierung, die ihm für ein paar
Kilometer weit das Gefühl gibt, der Tollste und der Beste zu
sein - so what? Lassen wir ihm doch sein Spielzeug…

Womit wir wieder alle Vorurteile gepflegt hätten von wegen „die Männer“ und „die Frauen“. Mir z.B. ist mein Auto wurscht, es muss starten und fahren, wenn ich es will, und es muss wasserdicht sein, das reicht mir:wink: Und der Hälfte meiner Kollegen und Freunde geht es ebenso. Sind wir also keine Männer?:wink:

Mich interessiert im Rahmen der Geschlechterverständigung eher
die Frage, was diese „Verständigung“ offensichtlich so schwer
macht. Ich sehe sie nicht wirklich, weil ich die
Unterschiedlichkeit der Geschlechter als konstruktiv und
bereichernd empfinde.

Ich sehe schlicht verschiedene Arten der Kommunikation, die spannend, aber in mancher Situation auch ungemein anstrengend sind. Aber ich bin z.B. momentan in Tschechien beruflich unterwegs. Mit Tschechen als Deutscher zielgerichtet zu kommunizieren ist mindestens ebenso schwer für mich Deutschen, wie die zielgerichtete:wink: Kommunikation mit mancher Frau. Wenn ich nicht wollte (oder müßte:wink:), würde ich es oft gerne einfach lassen. Und das ist mit manchen Frauen für mich eben auch nicht anders:wink:

Was ich meine: Es geht weniger um MannFrau, sondern eigentlich um Verhaltensunterschiede in der Kommunikation. Und es geht eben um Zielkonflikte, die aber auf einer kommunikativen Zwischenebene ausgetragen werden.
Spannend ist, woher sie kommen. Welcher Anteil ist z.B. genetisch bedingt und welcher alleine über gesellschaftliche Prägung?

Aber: Manipulieren von anderen macht schlicht Spass. Man muss dafür aber die Verhaltensmuster der anderen durchschauen. Und das Manipulieren des anderen Geschlechts macht letztendlich sehr viel Spass. Und genau deswegen ist es spannend, sich mit dem Verhalten und die persönlichen Ziele des anderen zu beschäftigen…

Grüße
Jürgen

Auf den Schultern von Riesinnen
Hallo Anja,

ich mag sie nicht, die Feministinnen erster Stunde, die die
Ausgrenzung von Männnern einforderten in ihren Debatten

1988 war die esg Braunschweig zu Besuch bei der esg Magdeburg zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Nun war in der DDR der „Nebenwiderspruch“ mit Eliminierung des „Hauptwiderspruches“ qua Definition nicht mehr existent, deshalb fanden es einige von uns Wessis interessant, etwas über die Lebensumstände von Frauen (im speziellen Studientinnen) in der DDR zu erfahren. Wir gingen in einzelne Arbeitgruppen, ich in die Feminismus-Gruppe, und fand mich mit vielen Wessis, einem Ossi und einer Ostfrau wieder. Wir fragten, unter welchen Umständen Frauen in der DDR studieren. Der Ossi fing an, uns das zu erläutern, die Ost-Frau saß daneben und hörte interessiert zu…

Ich finde sie gut, die Feministinnen der ersten Stunde. Bevor sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu Tarifverhandlungen treffen, gehen sie ja auch erstmal getrennt in Klausur, um ihre Forderungen auszutüfteln. Tut mir leid, aber ich halte das „Buh, ich darf nicht mitreden“-Argument für männliches Selbstmitleidgewäsch einer gekränkten Seele, das leider von manchen Frauen übernommen wurde.

Nichts für ungut.

Prinzipiell glaube ich, dass Männer und Frauen zum gleichen Verhalten fähig sind. Aber: Zwischenmenschliche Kommunikation beruht meines Erachtens auf der Interpretation von Aussagen vor dem eigenen Erfahrungshintergrund. Wenn ich abends durch die Stadt gehe, suche ich mir den kürzesten Weg. Meine Frau würde das, allein, nicht tun. Manchmal glaube ich, cum grano salis, Frauen haben in Teilen eine andere Sicht auf die Welt aufgrund spezifischer Erfahrungen. Das kann Kommunikation schwierig gestalten.

Grüße, Thomas

Hallo Anja,
das hier ist halt eine Internet Plattform und nicht das wirkliche Leben :smile:
Es gibt bestimmt mehr emanzipierte Frauen und geistreiche Männer die sich einen Teufel um solche Umfragen scheren. Aber hier kommen halt immer schnell die „extremen“ zu Tage: Frauen die hinter alles und jedem frauenfeindliches Verhalten sehen und Männer die ala Don Quichote sich hier einen Schlagabtausch mit diesen liefern wollen.(Grüße an Heinrich).
Ab und an finden sich jedoch durchaus sinnvolle Beiträge hier, aber nur sehr selten.
Gruß elmore

Hi!

Mich interessiert im Rahmen der Geschlechterverständigung eher
die Frage, was diese „Verständigung“ offensichtlich so schwer
macht. Ich sehe sie nicht wirklich, weil ich die
Unterschiedlichkeit der Geschlechter als konstruktiv und
bereichernd empfinde. Bitte kommt jetzt nicht mit diesem
„Einparken“-Buch, dann fängt die Autochose von vorne an. Also
was ist es für Euch Frauen und Euch Männer, das Euch diese
Frage immer wieder bewegt?

Es ist das Wörtchen „Kampf“ wie z.B. im „Geschlechterkampf“. Ziel eines Kampfes ist es, den anderen zu vernichten (Maximallösung) oder ihn durch einen erfolgreichn verlaufenen Kampf zumindest zu unterdrücken.

Jede Aussage wie „Frauen könnnen … besser als Männer“ oder „Männer können … besser als Frauen“ ist Munition in diesem Kampf - nein, Krieg der Geschlechter. Es ist dabei völlig egal, ob es um Autos, Kindererziehung oder Gehälter geht. Letztendlich lässt sich alles auf die drei Begriffe Macht, Geld und Sex reduzieren (wobei jeder dieser drei Begriffe in einen der anderen umgewandelt werden kann: Macht führt zu Sex und Geld, wie Geld zu Macht und Sex führt usw.).

Frauen können Männer nicht verstehen, weil sie nie in ihrem Leben jemals wie Männner leben oder denken. Und Männer können niemals Frauen verstehen, weil sie eben nie wie Frauen leben oder denken. Aber aus dem Selbstanspruch, die eigene Lebens- und Denkweise sei die einzig richtige, entsteht die Forderung, der andere müsse nur nach meiner Art und Weise leben, und schon wäre die Welt besser (Marilyn French). Genau das ist der Quell des Geschlechterkrieges.

Mir ist es völlig egal, ob Männer oder Frauen besser Autofahren. Wenn ich eine Motorpanne habe, dann brauche ich jemanden, der den Fehler findet und behebt. Was spielt das Geschlecht dabei für eine Rolle?

Mir ist das Geschlecht des Beraters ebenfalls völlig egal, wenn es um die Beseitigung meiner Steuerproblemen geht, ich einen Anwalt brauche, der für mich vor Gericht zieht, oder wenn ich in Urlaub fliege und auf einen Piloten angewiesen bin. Entweder die verantwortliche Person kann es oder kann es nicht.

Meine Meinung. Doch der Krieg tobt weiter.

Grüße
Heinrich

@Heinrich

Es ist das Wörtchen „Kampf“ wie z.B. im „Geschlechterkampf“.
Ziel eines Kampfes ist es, den anderen zu vernichten
(Maximallösung) oder ihn durch einen erfolgreichn verlaufenen
Kampf zumindest zu unterdrücken.

Genau das ist es, was mich ja stört, was ich für überflüssig wie’n Kropf halte… Ich nenne es für mich ja „Geschlechterk r ampf“…

Jede Aussage wie „Frauen könnnen … besser als Männer“ oder
„Männer können … besser als Frauen“ ist Munition in diesem
Kampf - nein, Krieg der Geschlechter.

Ja, die Frauen sind soundso und die Männer soundso…, Ich *liebe* es…

Frauen können Männer nicht verstehen, weil sie nie in ihrem
Leben jemals wie Männner leben oder denken. Und Männer können
niemals Frauen verstehen, weil sie eben nie wie Frauen leben
oder denken.

Genau wie ein Nicht-süchtiger das Denken und Handeln eines Junkies nie wirklich wird nachvollziehen (und damit verstehen) können oder wie ich, wenn ich schon hunderte Dokumentationen über den zweiten Weltkrieg gesehen und gelesen habe, wie sich ein Jude im KZ fühlte, als er die Kleidung ablegen musste um „duschen“ zu gehen oder ein Soldat in der Schlacht um Stalingrad?

Aber aus dem Selbstanspruch, die eigene Lebens-
und Denkweise sei die einzig richtige, entsteht die Forderung,
der andere müsse nur nach meiner Art und Weise leben, und
schon wäre die Welt besser (Marilyn French). Genau das ist der
Quell des Geschlechterkrieges.

Aber das wäre ja völlig destruktiv für die ganze Gesellschaft, eine Ansammlung von Robotern auf der Welt, die alle die gleiche Software im Kopf haben *brrrh

Für mich sehe ich in dem Menschen gegenüber zunächst das Individuum, seine/ihre Persönlichkeit und nicht das Geschlecht (es sei denn, ich bin auf Partnersuche, da ist dann das Geschlecht doch nicht ganz unwesentlich *g).
Heute habe ich im Radio eine schöne Aussage gehört: "Die Welt ist ein Vogel, getragen von einem Flügel der Männer und einem zweiten der Frauen

Meine Meinung.

mit der ich übereinstimme

Doch der Krieg tobt weiter.

aber es ist einer, von dem ich sagen kann: Da geh’ ich nicht hin…

@Thomas

Ich finde sie gut, die Feministinnen der ersten Stunde.

Ich auch! Das schrieb ich ja! Aber für mich lieferten sie nur den „Anschub“, mittlerweile müsste die Gesellschaft und vor allem die Politik diesen Gedanken längst impliziert haben, aber außer so einem demütigendem Scheiß wie „Quotenfrauen“ kommt da ja nichts raus…

@Jürgen

Für Männer ist das „heilix Blechle“ eine Glaubensfrage.(…)

Womit wir wieder alle Vorurteile gepflegt hätten von wegen „die Männer“ und „die Frauen“.

Scheiße, Volltreffer, dafür kriegst Du 10 Punkte, siehste, so leicht dappt man in die Falle…

@Malte

Zum Thema: Ich denke, die Aussage „haaaach, die Unterschiede machen das Leben doch erst interessant und sind eigentlich doch ganz schön“ ist genauso unhaltbar wie die Aussage „Frauen sind zu blöd zum Auto fahren“.

Als Allgemeinplatz behauptet gebe ich Dir vollkommen Recht. Dennoch finde ich die Unterschiede spannender :wink:

Gruß an alle
Anja

Unterschiede, Klischees und Realität (länglich)
Hallo Anja,

Vorweg, ich denke, dass jeder Mensch in sich unwahrscheinliche Potenziale mit sich herumträgt. Potenziale betreffen nicht nur, aber auch, Fähigkeiten. Für die meisten Probleme existieren unzählige Lösungswege. Einige dieser Lösungswege sehen vor, dass man ein konkretes technisches Problem direkt in Angriff nimmt und ‚repariert‘ andere Lösungswege gehen dahin, ein Problem mit Hilfe Anderer zu lösen und die eigentliche Problemlösung darin besteht, andere zur
Mithilfe zu ermuntern. Ich denke, jeder von uns beherrscht im Prinzip beide Varianten, von seinen Anlagen her. Nur macht es Männern vermutlich meistens mehr Spaß ein Problem allein, auf technische Art zu lösen, so zumindest das Klischee, und Frauen suchen angeblich eher die Kooperation.
Die meisten Menschen besitzen wohl eine Veranlagung dazu, brilliant zu sein, in dem, was sie tun, wenn man sie nur das Tun lassen würde, was sie tun wollen und wie sie es tun wollen. Sie finden ganz von alleine zu den Lösungsstrategien, die sie am virtuosesten handhaben können und deren Anwendung ihnen am meisten Spaß macht.
Dennoch scheint es zwischen den Geschlechtern Unterschiede in Bezug darauf zu geben, was welchem Geschlecht Spaß macht, weswegen die Grundfähigkeiten wohl unterschiedlich stark trainiert und ausgebildet werden. Eine Frau kann genausogut einen technischen Studiengang absolvieren, sofern sie wirkliches Interesse an der Technik hat. Ein Mann kann ein genausoguter Ballettänzer sein, wenn er das sein will.
Allerdings finde ich es eine stets recht einseitige Angelegenheit, die zur Verkümmerung unserer Potenziale führt, wenn wir uns auf einen ganz bestimmten Zweig festlegen, wie wir gerne Probleme lösen wollen.
Wenn wir also unsere technischen Skills perfektionieren, dafür aber soziale Krüppel sind, ist das genauso schwach, wie wenn wir nicht mal selbst (Handicaps ausgenommen) einen Telefonapparat bedienen können, dafür aber einen unvergleichlichen Draht zu anderen Menschen besitzen.
Ich vermute, dass dies ein durchaus kulturelles Problem ist.
Die chinesische Philosophie mit ihrem Yin und Yang und der Forderung, Ausgleich zwischen den beiden Polen zu schaffen, ist uns in dieser Hinsicht (meine Vermutung) weit überlegen. Die Nutzung zweier Potenziale stellt viel viel mehr dar, als die Summe der beiden Einzelpotenziale.
Wer gerne und erfolgreich Probleme mit seinem Bauchgefühl löst, ist gut beraten sich auch in Syllogismen und Aussagenlogik zu üben, um ungerechtfertigte Angriffe anderer, welche einzig und allein in solchen Syllogismen zu Hause sind, und deren einziges Hobby darin zu bestehen scheint, ‚Bauchmenschen‘ systematisch in die aussagenlogische Pfanne zu hauen, erfolgreich abwehren zu können.
Wer dagegen alle Probleme gerne immer alleine mit Hilfe seines scharfen Verstandes zu lösen gewohnt ist, tut gut daran, zu verinnerlichen, das einmal immer das erste Mal ist. Das erste Mal, wo ihm ein Problem begegnet, welches zu groß für ihn alleine ist. Er tut gut daran, auch seine sozialen Skills zu üben.
Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, beide Bereiche als geistige Heimat zu betrachten.
Der Yin und Yabg-mäßige Ausgleich ist auch in der Art, wie wir eigene Interessen und die Interessen der Anderen berücksichtigen, interessant. Wenn wir nicht beide Pole, die eigenen Interessen und die der anderen gleichermaßen berücksichtigen, schaden wir damit nur uns selbst, aber natürlich auch den anderen.
Tatsächlich weiß ich nicht, was es ist, was den Ausgleich zwischen den Polen so schwer macht. Ob dies einfach unterschwellig tief sitzende Gruppenzwänge sind und auf Konformitätsdruck zurückzuführen ist. Dass Verhaltensunterschiede da sind, zumindest statistisch, zweifle ich gar nicht an. Das ist nun nichts ungewöhnliches. Auch im Tierreich gibt es Verhaltensunterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Diese Tatsache an sich als Begründung für einen Kampf oder gar Krieg zwischen den Geschlechtern zu rekrutieren, halte ich für absolut infantil, wo man sich kooperativ ergänzend, mit etwas gutem Willen doch soviel gegenseitig geben könnte.
Ich hab keine Angst vor so einem Krieg, aber ich sehe seinen Sinn nicht ein und ich würde mich einfach vom Kampfschauplatz entfernen, wenn ich in solche Kriegshandlungen verwickelt werden würde. Eine Schlacht mit nur einem Kombattanten ist eine recht langweilige, verletzungsfreie Angelegenheit.
Wenn ich die Chance hätte, eine Message an alle Frauen zu schicken, die denken, der Geschlechterkampf sei die einzige Möglichkeit, würde sie etwa so lauten:

Liebe Frauen, ich weiß nicht, wieso ihr denkt, dass ich ein Feind oder eine Bedrohung für euch darstellen soll. Ich wünsche mir einen freundschaftlichen und fairen gegenseitigen Umgang miteinander. Mir selbst wäre es peinlich, wenn eine Frau, die offensichtlich besser ist, als ich es bin, unter mir arbeiten müsste und genauso fände ich es unangenehm, wenn meine Chefin, meine Chefin ist, nur deshalb, weil sie eine Frau ist, sofern sie mir von ihrer Kompetenz her unterlegen wäre. Ich hätte keine Probleme damit, in Dingen wie Hausarbeit, meinen Anteil zu leisten. Bedenkt bitte, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, mich auf meine Pflichten aufmerksam zu machen. Solche, dass ich meine Pflichten zu hassen beginne und solche, dass ich sie mit großer Freude erledige. Ich wäre für letztere Methode sehr dankbar und würde meine Dankbarkeit durchaus auch zeigen. Ich finde nicht, dass es unterwürfiges Verhalten von euch darstellt, wenn ihr mich mit einem verführerischen Augenaufschlag dazu bringt, etwas zu tun. Ich finde dies einfach nett von Euch und ihr steigt dadurch in meinem Ansehen. Solange ihr den Hauptzweck der Konstellation Männlein-Weiblein darin seht, eine siegreiche Auseinandersetzung mit Kräftemessen zu absolvieren, kann ich euch verraten, dass euch der schönste Teil des Lebens entgeht und dass ich überdies dafür nicht zur Verfügung stehe. Ich gebe zu, dass ich auch nur eine schwache Kreatur bin und nicht etwa so kaltblütig wie ein Terminator. Ich gebe zu, dass ihr manchmal so verdammt verführerisch ausseht, dass meine Knie weich werden. Bitte verurteilt mich nicht dafür. Wenn ihr findet, dass ich es überhaupt nicht verdiene, mich an eurer Schönheit zu erfreuen, bitte beschimpft mich nicht, wenn ich zu schwach bin, meinen Blick von Euch zu lassen, versteckt eure Schönheit meinetwegen vor mir. Denkt bitte nie von mir, dass ich Euch nur rumkriegen will. Egal, wie geil ihr auch immer aussehen mögt, egal wie blond eure Haare sein mögen, egal wie ungeschliffen eure Bildung und Ausdrucksweise sein mag, egal ob ihr in eine soziale Randgruppe gerutscht seid oder nicht, egal ober ihr nun hetero, lesbisch, oder bi seid, ich werde euch stets als vollwertigen Menschen achten und nie als (billiges) Sexualobjekt betrachten. Mir ist bewußt, dass nicht alle meine Geschlechtsgenossen so denken wie ich, aber bitte bestraft mich nicht für die Fehler, die andere begangen haben. Bedenkt auch, dass wie sehr ich mich auch immer anstrengen mag, ich niemals fehlerfrei sein werde, aber ihr seid es schließlich auch nicht, dies stellt aber keine Tragödie dar.

Fragen, wie solche Einparkgeschichten beschäftigen mich eigentlich gar nicht. Und ich teile Menschen auch nicht in Kategorien ein. Für mich ist einfach jeder Mensch ein einzigartiges (nicht immer angenehmes) Individuum. Es fällt mir aber tatsächlich ein Unterschied auf, der die meisten Männer von Frauen unterscheidet. Wirklich gut kommunizieren kann ich meist nur mit Frauen. Viele Männer haben ein recht enges und stereotypes Kommunikationsspektrum. Unterhaltungen mit Männern erscheinen mir persönlich daher öfter wie eine Art Ritual, und nicht wie echte Kommunikation. Das ist natürlich ebenfalls eine Frage der Bildung, aber erstaunlicherweise scheint ein Mann eine wesentlich höhere Bildung zu brauchen als eine Frau, um annähernd gleichwertige Kommunikation bieten zu können.

Mehr will ich für den Anfang nicht sagen.

Hi unimportant,

Mehr will ich für den Anfang nicht sagen.

Das ist sehr viel (und damit meine ich nicht die Textlänge). Was Du mit dem Prinzip von Yin und Yang beschreibst, betrachte ich ganz „weltlich“ genau in diesem Sinne: Unterschiede (nicht nur in der Geschlechterkonstellation) als Bereicherung aufzufassen, gegenseitig wertzuschätzen und gemeinsam zu nutzen.
Kampf schwächt, Kommunikation ist Bereicherung.
Dir ein schönes Wochenende,
Anja

Hallo Anja
Zitat:
Mich interessiert im Rahmen der Geschlechterverständigung eher die Frage, was diese „Verständigung“ offensichtlich so schwer macht. Ich sehe sie nicht wirklich, weil ich die Unterschiedlichkeit der Geschlechter als konstruktiv und bereichernd empfinde.
Zitat Ende.
Du hast meine volle Zustimmung zu diesem Passus. Als jemand, der seit seit seinem 14. Lebensjahr in frauendominierten Berufen (Friseur, Krankenpfleger) arbeitet, wenn wir die Bundeswehrzeit einmal ausser Acht lassen.Meiner Meinung nach liegt das an einer , leider immer noch, verkehrten Erziehung. Kurz gefasst, Mädchen müssen zurückhaltend, Jungens müssen forsch sein. Keiner von beiden darf seine wahren Gefühle zum Audruck bringen. Da ich sehr viel mit Jugendlichen arbeite, kann ich sagen, dass das auch heute leider immer noch so ist.
Diese Tatsache kann ganz sicher weder durch „Emanzen“ noch durch „Machos“ geändert werden. Auch „Frauenversteher“ oder „Weibchen“ können da nicht helfen.
Nur gegenseitiger Respekt und Offenheit führen zu einer Gemeinsamkeit, die zu einem Miteinander anstatt zu einem Gegeneinander helfen.
Meiner Meinung nach wären 99% aler Scheidungen durch Ehrlichkeit _vor_ der Eheschliessung zu verhindern.

Ein Auto ist ein Stück (weiblicher)Persönlichkeit

Meine Freundin Brigitte hat sich zum Geburtstag ein knallgelbes Mercedes SLK-Cabrio gekauft. „Den erkennt jeder schon von weitem“, meinte sie stolz. Das fand ich einleuchtend. So ein Auto ist schließlich ein Stück der eigenen Persönlichkeit. Brigitte ist eben praktisch, aber auch ein wenig extrovertiert veranlagt.
Ganz anders als Claudia. Die ist bescheiden. Bisher fuhr sie immer einen Kombi – wegen der Kinder. Alle drei Jahre kaufte ihr Mann ihr einen neuen – wegen der Steuer. Als die Kinder aus dem Haus waren, bekam Claudia zum Trost einen Golf. Die allzeit bescheidene Frau hatte etwas Persönlicheres erwartet und mutierte zur Hyäne. Ihr Mann zog daraufhin schutzsuchend mitsamt seinem dicken BMW zu seiner dünnen Freundin. Claudia behielt das Haus und den Golf, aber in der Garageneinfahrt steht seit einer Woche ein lila Trike. Dieses dreirädrige Monstermotorrad kann sie mit dem normalen Führerschein fahren – sagt sie. Die Zeit, einen Motorradführerschein zu machen, hat sie jetzt nämlich nicht mehr – sagt sie. Und wenn sie gehässig werden will, dann sagt sie noch, dass man den Motor von ihrem Monsterding bis zum Brustbein spürt. Ganz im Gegensatz zu…
Brigitte hat ihren SLK übrigens umspritzen lassen. Silbermetallic. Das Knallgelb hatte sich als geschäftsschädigend erwiesen. Sie besitzt diverse Imbissbuden, die sie täglich überprüft. Praktisch, wie sie ist, weiß sie, was Sauberkeit und Qualität für den Umsatz bedeuten. Die Kunden nannten ihr schönes Auto „Kanarienvogel“ und waren sauer, dass sie sich von deren Curry-Euros so ein „Spielzeug“ leistete. Ihre Angestellten fanden den Wagen ganz toll, weil sie ihn früh genug sichten konnten, um noch mal schnell den Müll rauszubringen und die Kippe auszudrücken. Brigittes Ausdruck gelber Persönlichkeit muss wohl jetzt noch bis zur Rente warten, es sei denn, sie kauft sich für die Freizeit ein gelbes Trike. Dann kann sie am Wochenende mit Claudia die Landstraßen unsicher machen. Wenn die Zeit hat…

Liebe Grüße
Ricarda

Hi Anja,

ich kanns auch nicht beantworten, ich habe nur Ahnungen.

Eine Verständigung kann ja erst beginnen, wenn beide die gleiche Sprache sprechen und merken das sie ihrer beiden „Grenzen“ akzeptieren, ihre „Schwächen“ und „Stärken“. Wobei man da dann auch nicht mehr von Stärken und Schwächen reden sollte, einfach von Unterschieden. Genauso wie dem einem UNIX lieber ist als Windows. (Ganz platt verglichen)

Ein Unterschied ist ein Unterschied ohne Wertung und dann setzt man sich eben hin und arbeitet an einer Schnittstelle.

Wieso ist die Verständigung so schwer? *hüstel*

Also, als erstes fallen mir diese ganzen bescheuerten Bücher ein, die zur Zeit die Runde machen „Wieso Frauen nie zuhören und Männer nicht Kartoffel schälen können“ (oder wie die heissen).

Da wird mit irgendeiner psychologisch-verschwafelten Begründung eine Differenz erklärt, die eigentlich keine sein muss. Da wird etwas zum Thema, das keins ist und auch keinen wirklich interessiert oder irgendwie weiter bringt, ausser das Konto des Verfassers.

Und dann - unsere Vergangenheit! Sagen wir mal ab der uns bekannten Antike. Hier wurden ständig Übervorteilungsschlachten geschlagen, die bis heute ihre Nachbeben haben in offensichtlicher Benachteiligung (damit meine ich auch die Fabeln a la - Jungs haben nun mal von Natur aus mehr Interesse an Technik oder Mädchen sind einfach emotionaler, bla bla bla…).

Tscha und dann vier alle haben daran Anteil das es noch nicht so klappt, oder schon viel besser als zu Zeiten von Lysistrata :wink:.
Jeden Tag, ständig, in jeder Situation. Und das braucht Zeit…

Gruß
Helena