Hi,
Nuja, du hast es zum Thema gemacht
Nix da, das war der erste Satz im Spiegelartikel
Aber nur so am Rande, auf welche wissenschaftlichen Studien
beziehen sich denn so Küchenschwarten wie das Einparkbuch, die
Marsianer oder ähliches ?
Weiß ich im Moment nicht, wobei ich das Marsianerbuch gar nicht kenne. Aber die überspitzten Formulierungen oder leicht ironischen Beschreibungen in solchen Büchern, schließt ja nicht von vornherein aus, dass da nicht was Wahres dran ist. Schließlich gibt es auch genügend ernsthafte Literatur, in denen z.B. über unterschiedliche männliche und weibliche Gehirne und deren Auswirkungen geforscht wird.
Klar, aber „Aggression“ ist hier eben zu pauschal. Einen
nennenswerten Unterschied gibt es laut der Tabelle nur bei
körperlicher Aggression, wobei wir vermuten , dass diese
bei Männern häufiger ist als bei Frauen (was aber aus der
Studie nicht hervorgeht). Das muss aber nicht so sein.
Muss nicht, aber ehrlich gesagt, kann ich mir im Moment beim besten WIllen nicht vorstellen, dass das anders ist.
Nur mal so: Was vermutest du, welche Form der körperlichen
Aggression ist häufiger: Männer, die jemanden schlagen, oder
Frauen, die jemanden schlagen (zum Beispiel ein Kind) ? Ich
kenne kaum Männer, die schon mal physische Gewalt gegen einen
anderen Menschen angewendet haben, aber ich kenne eine Menge
Frauen, die schon mal ihr Kind geschlagen haben.
Ich vermute, dass es häufiger Männer gibt, die schlagen.
Grund: es gibt Frauen, die schlagen ihre Kinder. Korrekt.
Aaaber: Es gibt Männer, die schlagen ihre Kinder, ihre Frauen und - auch wenns nicht so häufig vorkommt - andere Frauen und andere Männer.
Von daher setze ich die Wahrscheinlichkeit, dass Männer physische Gewalt anwenden, wesentlich höher an.
Naja, wenn ich die Kriminalitätsstatistiken richtig im Kopf
habe, dann sind Opfer männlicher physicher Aggression in den
meisten Fällen ebenfalls Männer (Vergewaltigungs- und
Sexualdelikte mal ausgenommen). Opfer weiblicher physischer
Aggression sind hingegen häufig Kinder.
So sehe ich das auch. Und an dieser Stelle könnte man dann gleich die Diskussion über Sinn oder Unsinn von Frauenparkplätzen nachschieben.
Das alles ändert aber meiner Meinung nach nichts an der Tatsachem, dass Männer gewaltbereiter sind. Nimm noch reale Kriege und die ganzen Kriegs- und Kampfsimulationen hinzu (Schieß-, Kampf, Boxsportvereine; PC-Simulationen, die sich mit Kämpfen und Kriegen befassen usw.). Ich denke, da können Frauen nicht mithalten.
Ganz im Gegenteil sogar, laut Tabelle sind die Unterschiede
bei den räumlichen Fähigkeiten (spatial ability) sogar extrem
gering (+0,19), genau wie bei den räumlichen Beziehungen
(space relations: +0,15)
Ok, wobei ich aber im Moment Probleme habe, das Ergebnis nachzuvollziehen.
Die Diskussion dreht sich doch darum,
ob einige dieser Anlagen biologisch, kulturell oder durch die
Erziehung erklärbar sind.
Richtig. Und diese Diskussion ist nunmal extrem wichtig.
So sehe ich das auch.
Schließlich stellt uns das Verhalten von großen
Bevölkerungsgruppen ja auch immer wieder vor gesellschaftliche
Probleme. Um Verhaltensänderungen herbeiführen zu können, muss
man wissen, wo man ansetzen kann.
Ganz genau. Und ich tu mich mit der Erziehungstheorie immer äußerst schwer. Das ist in meinen Augen viel zu einfach. Das riecht immer danach, als hätte man die Schuldigen, die für alle Ungerechtigkeiten dieser Welt verantwortlich sind ganz schnell ausgemacht:
Die Mütter!
Nur weil Mutter in einem unbedachten Augenblick mal die Stirn gerunzelt hat, mag das Mädchen jetzt lieber mit Puppen spielen und Sohnemann läuft draußen mit der Knarre rum und spielt Cowboy. Das wäre mir zu einfach.
So leicht kann man andere Menschen, selbst wenn es die eigenen Kinder sind, nicht manipulieren, da bin ich ziemlich sicher.
Es sagt ja auch niemand, dass es hier keine Unterschiede gibt.
Die Studie sagt ja „nur“ aus, dass diese Unterschiede extrem
überbewertet werden, bzw. welche wahrgenommen werden, wo de
facto gar keine vorhanden sind (statistisch gesehen).
Wir einigen uns darauf, dass wir nur über statistische Größen sprechen, ok?
Meine Meinung ist, dass die Überbewertung, die erwähnt wird, eine reine Frage der Interpretation ist. Unterschiede können sehr gering sein (wie gesagt, egal ob genetisch, kulturell, erziehungsbedingt), doch schließt das nicht aus, dass diese geringen Unterschiede eben großen Einfluss auf die weitere Entwicklung haben können.
Öhm…nö…solche Studien sind diesbezüglich unbrauchbar. Da
Oder noch deutlicher gesagt:
Vermutlich sind die Unterschiede im Verhalten zwischen zwei
Männern größer, als die Unterschiede im Verhalten zwischen
Männern und Frauen als Gruppe allgemein.
Ja, aber siehst du das jetzt negativ oder positiv, oder wie.
Wenn ich sage, dass Männer größer sind als Frauen (statistisch) so stimmt das, auch wenn die Varianz zwischen den Geschlechtern größer ist, als der Unterschied der Mittelwerte der Gruppen. Und da gibt es eine ganze Menge Frauen (du z.B mit deinen 1,80(?)) die mich (mit meinen 1,74) deutlich überragen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Männer größer sind als Frauen. Und dieses Ergebnis ist durchaus wichtig, z.B. für Produzenten von Betten, Klamotten und - ganz wichtig - von Schuhen
Und deshalb wird es immer wieder Untersuchungen geben, die versuchen Unterschiede auszumachen. Und so uninteressant ist das Thema ja auch nicht.
Eben daher ja auch meine Verwunderung
Aber vielleicht verhält sich der Pubi ja tatsächlich völlig
anders, wenn er unbeobachtet ist.
Das tut er doch bestimmt auch. Alles andere wäre doch auch für einen Pubi viel zu anstrengend
Richtig. Und laut der Studie gibt es zumindest keinerlei
Hinweise, dass Frauen obiges grundsätzlich anders angehen als
Männer.
Nee, natürlich nicht. Aber die Strategien dahinzukommen, sind sicherlich unterschiedlich und zum großen Teil (aber nicht nur) genetisch vorgeprägt.
Vor allem sind die geschlechtsspezifischen Vorurteile, gegen
die Frau und Mann ein ganzes Leben lang ankämpfen, wenn sie
eben keine Lust haben, sich rollenkonform zu verhalten,
prägend für ein ganzes Leben.
Du hörst von mir keinen Widerspruch.
Studien wie die genannten
versuchen diesen Klischees wissenschaftliche Fakten
entgegenzusetzen, und selbst das scheint ja Widerstand
hervorzurufen. Warum eigentlich ?
Du hast die Antwort doch schon selbst gegeben. Ich darf zitieren: „Um Verhaltensänderungen herbeiführen zu können, muss man wissen, wo man ansetzen kann.“
Ein Verfechter der Biologie wird natürlich nach wie vor darauf hinweisen, dass diese Studien zu dem Schluss kommt, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern kleiner sind als angenommen, aber es bestätigt darüber hinaus, dass es diese Unterschiede gibt. Und eine der möglichen Interpretationen kann nun sein, dass diese durchaus prägend für das ganze Leben sein können. Also muss das ein wichtiger Forschungsschwerpunkt bleiben (wegen dem Ansetzen von Veränderungen usw.).
Und nur das das klar wird: ich glaube nicht an eine einzige Theorie, die das menschliche Verhalten beschreiben kann. Ich denke, dass da Erziehungsaspekte, kulturelle und biologische Faktoren eine Rolle spielen.
Aber ich würde niemals grundsätzlich die Biologie außen vorlassen. Warum auch. (Zu Diskussionszwecken übernehme ich gerne mal den Part des Biologen.)
Ist es so viel angenehmer anzunehmen, dass andere Menschen (z.B. die Mama) soviel Macht über mich hatte, dass dies mein ganzes Leben bestimmt? Und ich kann mir bei mir auch nicht vorstellen (was sich jeden Tag bestätigt), dass ich meine Kinder so manipulieren könnte, dass sie genau so werden wie ich mir das vorstelle. Das wäre mir ehrlich gesagt unheimlich, außerdem viel zu einfach und hat sich auch in den seltensten Fällen bestätigt.
Gruß
Roland
So, und nun gibt es eben verschiedene Meinungen und Studien.
Gruß
Marion