Geschmacksverlust im Alter-was tun?

Sehr geehrte Experten,
momentan arbeite ich als freiwillige Mitarbeiterin im Altersheim, wo mir einige Damen sehr ans Herz gewachsen sind. Viele berichten mir, dass sie keinen Appetit mehr verspüren und zwar unter anderem, weil sie über den Verlust ihres Geschmacks klagen. Sie würden das Essen schlichtweg nicht mehr schmecken können, was mich sehr erschrocken hat. Deshalb möchte ich gerne wissen,ob das Alter diesen Effekt tatsächlich mit sich bringt und noch wichtiger: kann dagegen etwas unternommen werden?
Vielen Dank!
Kiri

Hallochen
Ja, im Alter kannes durchaus zu einer Veränderung oder zum Abbau der Geschmacksnerven kommen. Dagegen kann man allerdings wohl nicht allzuviel tun.

Im altersheim werden die Speisen oft leider nur mit salz gewürtzt und auf weitere Küchenkräuter oft verzichtet.
was kann den Effekt haben, dass die Leute das Essen einfach leid sind.
Viele sinnvolle Methoden um den Appetit zu steigern sind leider aufgrund der Strukturen in vielen Altenpflegeeinrichtungen nicht möglich.
Beispielsweise könnte man das Essen auf der Station zubereiten, Geschmack geht ja auch viel über den Geruchssinn- also den Duft gebratener zwiebeln anbieten oder generell den geruchssinn trainieren.
es kann aber auch zu einem Geschmacksverlust durch mangelnde Mundhygiene und einem ggf entstandenen Mundsoor kommen.

Aber sehr schön zu lesen, dass du so engagiert bist:smile:

Diese Frage sollte ein HNO Arzt erklären
Grüße
Mannheimer

Hallo,
leider kann ich dir dazu nichts sagen, da ich medizinisch nicht ausgebildet bin. Ich weiß aber von Bekannten jüngeren Alters, dass sie auch diese Probleme hatten und sich damit in ärztliche Behandlung begeben haben und denen ist geholfen worden, wenn mich nicht alles täuscht, lag es bei ihnen an einer Mangelerscheinung irgendeines Vitamins

Liebe Kiri,
ja, das ist so.
Nein, dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen.
ALle Sinne lassen nach, auch der Geschmackssinn.Ich arbeite auch in einem Seniorenheim und höre das öfters.
Es gibt auch Geschmäcksveränderungen, so daß Dinge, die man früher mochte, wie Orangesaft, plötzlich bitter oder zu scharf sind.
So schade!

Hallo,

sicher kann man dagegen was machen, aber nicht pauschal und nicht per mail. Die Ursache müßte gessucht werden. Sieh Dir einmal an wie die Menschen in Heimen „gefüttert“ werden. Sie bekommen nach der Zeit Essen und haben überhaupt keinen Hunger. Sie bewegen sich ja auch kaum noch und schon gar nicht an der frischen Luft. Durch viele Milchprodukte sind sie total mit Eiweiß überladen, was dann im Körper „Blockaden“ aufbaut. Es ist fast hoffnungslos, da etwas zu tun.

Viele Grüße

R.N.

Ja, der Geschmacksverlust kommt tatsächlich mit dem Alter, doch nicht bei jedem - So meine Beobachtungen. Was man dagegen tun kann: Eine verstärkte Würzung der Zutaten sollte in den meisten Fällen ausreichen.

Viele Senioren salzen schon von selbst nach. Ein positiver Nebeneffekt: In den meisten Fällen erzeugt das zusätzliche Salz ein gesteigertes Durstgefühl (Jedoch nicht bei jedem!).

Hallo, Kiri

ich bin 71 Jahre alt und „leide“ auch darunter, nicht mehr alle Gewürze zu schmecken. Das ist aber mit zunehmenden Alter ganz normal. Rs ist nur schade, dass ich meiner Frau nicht mehr sagen kann, wie schackhaft sie gekocht hat.

Mit freundlichen Grüßen
R.Zobel

Hallo liebe Kiri,

ist es möglich, dass die älteren Herrschaften Schilddrüsenprobleme haten? oft ist dies mit Geschacksverlust verbunden. Wir sind keine Mediziner, wir können nur unsere Erfahrungen weitergeben. allerdings ist oft der Fall, dass in Seniroenheimen sehr geschmacklos gekocht wird. Wir machen sehr oft eine Gourmettour mit unseren Senioren, was in Berlin sehr einfach zu machen ist. Es gibt Sterneköche mit preiswerten Mittagsmenues…was sehr oft ein Geschmackserlebnis für die Senioren ist.

Gruß
werner

Sorry, ich komme erst jetzt dazu die Frage zu beantworten. Ich komme ehrenamtlich mit mehreren älteren Leuten über 70 und 80 zusammen, aber von Keinem habe ich bisher erlebt, dass Sie unter Geschmackverlust leiden.Könnte es beiden von dir zitierten Damen sein, dass das Eßverhalten eine psychologische Auswirkung hat?

Liebe Grüße Bernward

HAllo,
leider kann ich Ihnen dazu nicht viel schreiben,
setzen Sie sich doch mal mit Seniorenberatungen, der Caritas, etc, in Verbindungen. Oder auch mit Schulen für Altenpflege etc, oder einem(Ihren) Allgemeinmediziner.

Viel Erfolg, viel Spaß
internette Grüße
ulf-c. roggendorff