wenn ich hierzu ein wenig brainstorming betreibe, fällt mir so einiges ein, das man kulturell-gesellschaftlich unter angst-vorzeichen sehen könnte… wenn man wollte…
bitte jedoch folgende aufzählung nicht ganz ‚tierisch ernst‘ sehen. ist nur ein sich immermal wieder aufdrängender gedanke.
z.b. glaube ich, dass in unserer kultur -zumindest traditionell- eine wirkliche angst vor zu starkem gebrauch von GEWÜRZEN herrscht. in verbindung mit der scheu vor dem, was man nicht kennt (was allerdings eine universelle angelegenheit íst), neigen wir deutschen, so wie ich sie/uns kenne, doch zu einer gewissen ANGSTHAFTIGKEIT, es könne irgendetwas dominant und schädlich eine art vorgestellt ‚natürlichen wohlgeschmack‘ der speisen verändern -ganz im gegensatz z.b. zur indischen küche, bei der z.b. allein mit über 40 voneinander unterschiedenen CURRY-würzungen gerichte bis zu einer art individuellen kunst einzelner meister angereichert werden.
auch das westliche erhöhte SCHLAFEN auf betten, ENTFERNT VOM BODEN, hat vielleicht ein wenig mit einem VERZAGTEN bedürfnis nach sicherheit
-einer art podest, auf dem man sich bettet- zu tun. UNTEN auf dem boden schlafen hier nur arme leute, bei denen es zur matratze und nicht zum standesgemäßen lattenrost reichte, oder eine ‚erhöhte‘ schicht, die schon wieder ein wenig über der kulturgebundenheit steht und futons kauft.
die angst, BEOBACHTET zu werden verleitet noch heute viele deutsche zum gardinenkauf als pflichtübung (fernab eigentlichen schmückens), denke ich. auch bereits während des hausbaus führt dies z.b. im vergleich mit unserem nachbarn NIEDERLANDE zur erstellung durchschnittlich KLEINERER fenster in deutschland (!im ernst! schon mal drauf geachtet?)
eine angst ZU VERSAGEN ist auch sehr verbreitet, im allgemeinen leistungsdruck. schüler begehen selbstmord nach zeugnissen. müsste eigentlich ja nicht sein, das denken, ohne verdammtes immer-weiter-immer-höher-kommen wäre kein persönlicher weg aus dem moment heraus möglich.
ebenso der ANPASSUNGSDRUCK, in alltäglichen dingen alles ‚RICHTIG‘ zu machen, überhaupt ‚RICHTIG‘ auszusehen und zu sein, z.b. beim sex alles ‚RICHTIG‘ zu machen und eine art leistung zu erbringen.
und und und
(mal so als GANZ ALLTÄGLICHE beispiele, fernab der schlimmen vorgestellten krankheiten und der ach so bösen fremden leute).
hoffe, zum interessanten thema etwas beigetragen zu haben
- lieben gruß
i.i.a./christian
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