Gesetzlicher Feiertag in Berlin 8. März

ich bin jetzt etwas einfach in der ansage (und für den ersten teil deiner rede zuständig, weil es meine antwort war):

selbstverständlich wäre es für juden ein für andere verpflichtender trennender ihre besonderheit hervorhebender gedenktag, wie so viele andere gedenktage übers jahr gesehen. können sie ja so machen.

das ist aber so was von irrational aus der schublade heraus moralisierend mittlerweile, weil

  1. du den frauentag
    und ich respektive @anon92935296
  2. den mauerfall

als vorschläge für einen feiertag diskutieren.

wenn juden in berlin einen eigenen feiertag haben möchten, sollten sie das einfordern.
steht aber nur für dich zur debatte offensichtlich.

pasquino

Es geht nicht darum, dass Juden vielleicht ihren eigenen Feiertag haben wollen könnten, sondern vielmehr darum, dass es pietäts- und geschmacklos wäre, den Jahrestag der Reichspogromnacht, also den 9.11., zu einem Feiertag zu machen.

Und apropos Trennendes und Verbindendes: Gerade in der früher geteilten Stadt Berlin hat es meines Erachtens durchaus etwas Verbindendes, wenn nicht nur die bislang üblichen westlichen Feiertage begangen werden, sondern auch dem Frauentag - der im Westen weitgehend unbekannt war, aber in der DDR sehr wichtig war und feierlich begangen wurde - eine wichtige Rolle zuzuweisen.

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gefeiert werden soll ja nicht der 09.11. als solcher, und auch nicht die reichsprogrammnacht, sondern entweder frauen oder mauerfall. verquicke doch nicht etwas, was nicht zusammen gehört oder passt.

pasquino

Nun ist aber das Datum des Mauerfalls das gleiche wie das der Reichspogromnacht - nämlich der 9.11. - und deshalb untrennbar damit verbunden. Das eine zu feiern und das andere zu ignorieren ist nicht möglich.

Eigentlich sollte man annehmen, dass das in den letzten Jahrzehnten wirklich zu jedem durchgedrungen ist - und spätestens in diesem Jahr, als Neonazis am 9.11. in Berlin aufmarschieren wollten und es wegen des Verbots dieser Veranstaltung mittelschwer im rechten Medienwald rauschte.

Das ist völlig richtig.
Ich würde den 9.11. aber durchaus für einen guten (bundesweiten) „Feiertag“ halten, denn wann hat Deutschland schon mal eine so dichte Ansammlung wichtiger historischer Ereignisse wie an diesem Tag.
Dass sich da gute und furchtbare Ereignisse treffen, macht den Tag aus meiner Sicht umso geeigneter dafür, herausgehoben zu werden. Mann muss sich das „Feiertag“ halt nicht ganz so wörtlich, sondern als „Gedenktag“ vorstellen. Ich meine, an allen „Feiertagen“ wird ja auch nicht wirklich gefeiert. Karfreitag zum Beispiel.

Aber das nur nebenbei.

Gruß
F.

P.S.: Dein Argument, der Frauentag würde Ost (DDR) und West verbinden, finde ich an den Haaren herbeigezogen.

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Wenn Du Zeit und Lust hast, Dich über alle möglichen „FEIERTAGE“ zu informieren, wirst Du feststellen, dass fast jeder Tag irgendeiner Idee verpflichtet ist. Das sagt ziemlich viel über deren Wertigkeit aus.
LG
Amokoma1

Natürlich ist das nicht weltbewegend, aber wenn ein allgemeiner Feiertag neu eingeführt wird, der genau (und zwar genau so gewollt) die Hälfte der Bevölkerung im Namen trägt (und damit unweigerlich die andere Hälfte nicht), dann ist das aus meiner Sicht schon eine Diskussion wert.
Nach diesem Muster ist ja kein andere Feiertag bisher gebildet.

Gruß
F.

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Was ist denn mit dem Tag der Arbeit? Werden da nicht Kinder, Arbeitslose und Rentner diskriminiert? Auch der repräsentiert nur einen Teil der Bevölkerung symbolisch…

Berechtigtes Argument, auf das ich unten schon eingegangen bin:

… denn:
Arbeit = Form menschlicher Tätigkeit
Frauen = Bevölkerungsgruppe

Kinder werden arbeiten, Arbeitslose wollen / haben schon / werden arbeiten, Rentner haben gearbeitet und beziehen daher ihre Rente. Ausgeschlossen sind bestehenfalls die Hummerschwanzlutscher, aber die lassen immerhin arbeiten :wink:

Gruß
F.

Auf Karfreitag fällt die Kreuzigung Christi. Trotzdem ist das ein Feiertag…

das ist doch schon im ansatz quatsch.
gesetzliche feiertage sind ländersache.
und wenn du dir die liste der gesetzlichen feiertage ansiehst, dann sind es mit ausnahme 1.mai (und tag der deutschen einheit, der einzige durch staatsvertrag geschlossene bundesfeiertag) alles kirchliche/religiöse/brauchtümliche (neujahr) gesetzlche feiertage.

wenn man nun beginnt, einen gesetzlichen frauenfeiertag einzuführen, dann kommen auf jeden fall noch m und div dazu. und dann all das gesocks, dass ich in einem anderen beitrag schon geschrieben habe.

dass gerade berlin damit herkommt, als failout-bundesland, ist nicht verwunderlich.
irgendwie haben sie ja sogar recht.
denn bevor sie etwas anpacken, dass dann doch nicht gelingt, sollte man sie vielleicht das ganze jahr durch feiern und nichts tun lassen.
inklusive regierung.
nennt sich schadensminimierungspflicht.

scnr
pasquino

Vermutlich sehe ich das zu luschig, das kann sein. Wenn der Stadtstaat Berlin es für richtig hält, so einen Feiertag einzuführen, ist das sein Ding. In meinem Bundesland hätte ich mich deutlich dagegen ausgesprochen, obwohl ich Frau bin. Wenn man allen vermeintlich oder wirklich benachteiligten Bevölkerungsgruppen aus Glei chberechtigungsgründen einen Feiertag zugestehen würde, komme ich auf ziemlich viele Feiertage. Und würde bei den Gruppierungen beginnen, die %ual eben nicht bei mehr als 50 liegen. Das wäre stimmrechtlich aber kaum durchsetzbar.
Kurzum; vermutlich eine dem politischen Stimmenfang geschuldete Idee.
LG
Amokoma1

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