Gesteinsbestimmung

Hallo,

ich bräuchte dringend Hilfe bei der Bestimmung dieser Gesteine… Es ist leider schon eine ganze Weile her, dass ich tatsächlich Steine in der Hand hatte und Minerale erkennen musste, deswegen bin ich mir seeeehr unsicher, trotz des Heranziehens zahlreicher Bestimmungshilfen und lernen der „Basics“ aus Büchern und von Abbildungen… Ich weiß, dass es anhand von Fotos nicht wirklich möglich ist Aussagen zu treffen, deswegen bin ich auch eigentlich nur auf der Suche nach Feedback zu dem was ich mir nach Betrachtung der Gesteine so gedacht hab…also ob das so grob sein kann oder nicht :-s Leider stehen in unserer Gesteinssammlung nämlich keine Bezeichnungen bei den Steinen und dort ist auch keine Menschenseele die mir AUskunft geben kann…

Nummer 1 : Was ich meine identifiziert zu haben: vulkanisch,Plagioklas, Pyroxene und Olivin, kein Quarz sondern Nephelin (obwohl ich mir da nicht sicher bin, weil ich nix zum ritzen hatte, aber weil ich Olivin bestimmt hatte dachte ich es kann eh kein QUarz drin sein)… deswegen dachte ich es ist ein Basanit. Falls es sich bei den von mir als Olivin identifizieren Mineralen aber doch um Clinopyroxene handeln sollte (weil ich ehrlich gesagt nicht viel erkenne im Bezug auf Farben, Spaltflächen usw, weil das Umsetzen vom Buch aufs Gestein sich als schwierig herausstellt und ich garnicht so richtig weiß wo überhaupt anständige Bruchflächen sind…) und bei dem Mineral welches entweder quarz oder nephelin ist doch um quarz, dann ist es doch einfach nur ein Balsalt? Könnte ja auch en Andesit sein, aber das sieht man ja nicht wirklich…?

Nummer 2: vulkanisch, porphyritisch, Plagioklas, kein Quarz, Olivin, Leucitoeder als Einsprenglinge… Thephrit?

Nummer 3: plutonisches Ganggestein, alkalifeldspat und viel Muskovit… Pegmatit?

und das Sorgenkind Nummer 4 (ich weiß man erkennt fast nix): keine ahnung…ich dachte an was vulkanisches porphyritisches… Trachyt mit Sanidineinsprenglingen weil alles so nach Feldspat aussieht…oder doch Tuff?! Auf jeden fall was Magmatisches…

Bin etwas ratlos wie ich das anstellen soll :frowning:

Vielen Dank schonmal…Kira

Nummer1
http://postimage.org/image/n5jwycmmh/

Nummer 2
http://postimage.org/image/cmoimx9c9/

Nummer 3
http://postimage.org/image/9nm7djp8p/

Nummer 4
http://postimage.org/image/7tu2ridbj/

Hallo Kira,

zu 1.: stimme zu dass das vulkanisch ist, hatte aber auch einige Zeit um Kristalle zu bilden. Ich glaube die Bestimmung steht und faellt mit dem weissen Mineral. (Pyroxen ist ziemlich eindeutig, ggf. koente das ein oder andere auch Amphibol sein) Koennte das weisse auch Plagioklas sein? Dann kaeme Andesit in frage. Ansonsten waere bei der Menge an Quarz sowohl Basalt als auch Andesit ausgeschlossen (Streckeisen-Nomenklatur). Olivin kann ich nicht erkennen, mir scheint das Gestein aber zu sauer um Olivin fuehren zu koennen.

zu 2.: fuer mich auch ein Andesit, zumindest sieht er auf dem Bild so aus. Aber koennten die hellgrau/durchsichtigen Minerale nicht doch Quarz sein?

zu 3.: Pegmatit passt ganz gut, allerdings kann ich das grosse Mineral nicht genau identifizieren. VOm Photo koennte das auch ein sekundaer gebildeter Gips sein (sollte leicht ueber die HAerte auszuschliessen sein)

zu 4.: mein erster Gedanke war auch Tuff oder Ignimbrit. Eindeutiges Kriterium (aber kein Muss) waeren gesteinsbruchstuecke in der MAtrix. Auffaellig auf jeden Fall die Fliess-Textur (eingeregelte Minerale). Die ganz hellen Einsprenglinge koennten Bimsstuecke sein, dann waerst Du wieder eindeutig beim Tuff. Ich kenne sehr aehnliche Gesteine vom Eifelvulkanismus (z.B. Ettringer oder Weiberner Tuff).

Hoffe dass hilft, Gruss,
Christoph

Hallo Kira!
Leider ist mein Gesteinsbestimmungskurs an der Uni schon eine längere Zeit her. Zudem beschäftige ich mich jetzt beinahe ausschließlich mit Sedimentgesteinen, weswegen ich Dir bei der Bestimmung leider keine genauen Lösungen bieten kann. Nur soviel: Deine Bestimmungen klingen zwar plausibel, allerdings würde ich als Geologe die Stücke gerne selbst in der Hand halten wollen, bevor ich eine Bestimmungsprognose abgebe. Fazit: Du liegst mit Deinen Bestimmungen sicherlich nicht ganz falsch. Genaue Lösungen kann ich Dir jedoch leider nicht bieten.
Schönen Gruß,
Uli

Hallo Kira,

es ist immer problematisch bis fast unmöglich, Gesteine anhand von Fotos zu bestimmen. Und das gilt auch für Minerale.
Bei Bild 1 liegt zudem die Schärfenebene nicht auf der Gesteinsoberfläche. Trotzdem könntest du mit Olivin richtig liegen, so grünlich und unregelmäßig wie die sind. Das dürfte Quarz unwahrscheinlich machen. die schwarzen Minerale sind möglicherweise Amphibole, vermutlich Hornblenden. Amphibole zeigen in den Spaltwinkeln gerne 120° Winkel, Pyroxene 90° Winkel. dadurch glitzern Amphibole stärker als Pyroxene. Wie gesagt, die Unterscheidung am Foto ist fast unmöglich.

Im Prinzip gilt das auch für die folgenden Bilder. Nummer 2 ist nicht nah genug aufgenommen, um etwas zu erkennen. Ich könnte aber vermuten. Und das tue ich mal munter drauf los. Die Einsprenglinge sind länglich und eingeregelt, sie zeigen außerdem viele verschiedene Farben. Manche eckig, andere laufen spitz zu und sind sogar gebogen. Es könnte sich um die Fiamme-Struktur eines Ignimbrits handeln.

Bei Nr. 3 könntest du recht haben. Die Größe der Kristalle deutet auf einen Pegmatit hin. Ein wenig geraten ist heller Glimmer (Muskovit) und Feldspat (Alkalifeldspat) (nach Farbe und Glanz) und in den Zwickeln vielleicht Quarz.

Nr. 4 ist sicher magmatisch. Sanidin könnte zutreffen, aber ich werde das Gefühl nicht ganz los, das es keiner ist. Die Umrisse der Kristalle scheinen manchmal sechseckig und damit ins hexagonale oder kubische hineinzuspielen, und Sanidin ist monoklin. Manche scheinen auch zoniert zu sein. Könnte eventuell ein Feldspatvertreter sein. Die dunklen Minerale sind eventuell Amphibole oder Pyroxene. Ich tippe auf Leucit oder Nephelin. Bei ersterem könnte das Gestein ein Basanit sein, bei letzterem ein Nephelinbasanit.

Hallo kira999,
Ich nehme mal an, dass diese Aufgaben Teil einer Semesterarbeit sind. Wir mussten damals glaube ich auch drei oder vier bestimmen, allerdings saß der Prof. daneben.

Anhand der Fotos (ohne Lupe, Säure und Härteskala) es natürlich wirklich nicht ganz so einfach. Hilfreich wäre es auch, wenn du wüsstest, wo die Gesteine herkommen.

Aber… Mein Tipp…
Back to the basics. Mache ersteinmal eine Bestandsaufnahme der Minerale, die du sicher mit den o.g. Hilfsmitteln bestimmen kannst und zwar Prozentual.
Bei Mineralen, die du nicht sicher bestimmen kannst, hilft entweder nur ein Dünnschliff (was du aber vermutlich nicht machen darfst) oder Auschlussverfahren. Wenn es sich um das Mineral xy handelt, dann ist es ein …Gestein. ähnlich wie du es mit dem Olivin beschrieben hast. Das Gesteinsgefüge gibt dir schon einige Hinweise über die Entstehungsgeschichte. So… Mit den Infos kannst du in den Streckeisendiagrammen zur Gesteinsbestimmung schon starten. Da würde ich dann auch nicht in die ganz exotischen Ecken abwandern, sondern nach den Klassikern suchen, denn da es sich um Stücke aus der Sammlung handelt, sind dort einfach repräsentative Handstücke vorhanden. Also kannst du vermutlich auch ein wenig deinen Büchern bzw. Abbildungen Vertrauen.

Von deinen Beschreibungen her liegst du glaube ich ganz gut. Prüfe bitte aber wirklich noch einmal die %-Anteile der Hauptkomponenten. Und wie gesagt… Kopf erst mal leer machen. Einfach nur stumpf aufschreiben, ohne Bildervergleich, denn oftmals geht es dann in die falsche Ecke.

Achja… Vielleicht findest du im Sammlungsraum ja noch ein Binokular. Gut ausgeleuchtet entdeckst du vielleicht doch noch die ein oder andere Spaltfläche.

So… So ganz ohne die Stücke in der Hand wird es eben noch schwieriger, aber keine Panik du machst es goldrichtig.

Falls alle Stricke reißen, ist es eben ein Phäno-Gestein.

LG

Hallo Kira,

Nr 4 ist völlig richtig erkannt. Im Buch kommen die Sanidine einfach stärker heraus.

Nr 3 auch richtig erkannt. Der Feldspat kann sich nur deshalb so entwickeln, weil er in einem Gang auch den entsprechenden Platz hatte.

Nr. 2 weiß ich nicht. Man sieht aber gerundete Quarze und schwarze längliche Minerale. Das bedeutet das Gesteinsmaterial ist verwittert und wieder versenkt worden, also kein originäres plutonisches Gestein.

Nr 1 es ist kein Basalt und kein Andesit. Bestimme einfach die Eintelkomponenten. Es ist so ähnlich wie Nr. 2 zu betrachten.

Eutre Assistenten haben sicher eine Sprechstunde und dann kann man sie auch sprechen.

Besten Gruß

Hallo
ist natürlich ohne Fundort immer sehr schwierig, irgendetwas definitives zu sagen.

Nr 3 ist klar ein Granitoider Pegmatit.

nr. 1, 2, sieht alles nach Alkalischen Vulkaniten aus, (Quarzuntersättigt) eine genaue Bestimmung würde aber voraussetzen, dass man das Plagioklas/Alkalifeldspatverhältnis kennt.

Eistufungen nach Steckeisen hängen auch davon ab, ob das Gestein mehr als 10% Glas enthält, keinen melilith und auch kein Pyroklastit ist.
1 und 2 könnten (!) Pyroklastite sein, bei Nr 4 bin ich mir ziemlich sicher.

Nr 1: phonolithischer Basanit???

Nr 2: Phonolitischer Trachyt???

Nr 4: ganz schwer zusagen, da die Matrix nicht aufgelöst ist. ausserdem sieht es sehr nach einem Pyroklastit aus, und zwar nach einer Ignimbritablagerung (Glutwolke)
Genaueres kann man da nur mit einer Chemischen Analyse sagen.

LG
Mike

Hallo Kira999,
Es tut mir leid, aber ich kann dir dabei auch nicht helfen, all deine Vermutungen kann ich nicht nachvollziehen außer dass es sich um Vulkanite oder Plutonite handelt. Ich versuch noch meinen Bekanntenkreis abzuklopfen, und melde mich wenn ich fündig werde.
Gruß
Kundig

Hallo Kira,

da kann ich die leider nicht weiterhelfen. Dass ich mir ernsthaft Vulkanite/Magmatite angeschaut habe, ist viel zu lange her, um dir eine halbwegs seröse Antwort geben zu können.

Ich hiffe, du hast bei jemand anders mehr Erfolg.

Viele Grüße
prixjeuensse