Hi auch,
aber ich muss sagen die
Bindung ist einfach stärker zumindest wenn du ihn als Welpe
oder Jungspund bekommst… ein älterer Hund wird dir nie
richtig Vertrauen können.
Das ist meine Meinung !
Sag das dem Wuschel, der da keine 2m links von mir auf dem Teppich friedlich vor sich hinschnarcht, der keinen Meter von meiner Seite weicht, der sich jede Nacht irgendwie in mein Bett mogelt und sich über meine Füße legt, der sich in der Früh als erstes ausgiebig streckt und ankuschelt und sich wohling brummend den Bauch kraulen lässt
Ich habe ihn wie schon geschildert als 8-jährigen aus der Tiernothilfe bekommen, und er war so fertig dass der Tierarzt Zweifel hatte dass er je wieder wird. Nicht nur dass er zerbissen und krank war, er wurde offenbar regelmäßig geschlagen, oder mit Gegenständen bewurfen, denn er duckt sich auch heute noch jedes Mal wenn man mit dem Arm ausholt.
Die ersten 6 Monate hatte er klar Angst vor mir, dann wurde er langsam entspannter, und ich habe mit ihm zu arbeiten begonnen. Mit 9 waren wir die Stars in der Hundeschule, weil er derart offensichtlich an mir hing dass es ganz rührend anzusehen war, und so nebenbei war er auch ausgesprochen „arbeitswillig“ und gelehrig. Wir wurden bei der Abschlussprüfung zweite, „verloren“ haben wir lediglich gegen einen reinrassigen Deutschen Schäfer, musste ja wohl so sein .
Ich kann ihn überall frei laufen lassen, er geht nie weit von mir weg, und hat mich ständig im Auge. Manchmal verstecke ich mich, wenn er kurz nicht aufpasst, und es dauert nicht lange bis er mich zu suchen beginnt.
Ich werde mich auch immer an den Sonntagabend erinnern wo ihn die Leiterin der Tiernothilfe bei mir zu Hause „vorgestellt“ hat. Ich hatte erst einmal meine Zweifel, ob er zu mir passen würde, denn der Hund war völlig fertig, stand nur zitternd im Wohnzimmer und hat als erstes da wo er stand auf den Boden gepinkelt. Vor mir hatte er panische Angst.
Zum Verhängnis wurde ihm seine Gefräßigkeit, mit einigen Leckerli ließ er sich dann von mir berühren, und ich hatte einfach ein gutes Gefühl bei dem Kerl, frag mich nicht, warum.
Ich wüsste nicht, dass eine engere Bindung möglich wäre. Noch mehr wäre vermutlich bereits ungesund.
Genau deshalb meine ich übrigens, dass ein erwachsener Hund die bessere Wahl ist. Man kann ernsthaft Kontakt mit ihm aufnehmen und sehen, ob man harmoniert. Ich habe nämlich auch das Gegenbeispiel erlebt. Wir hatten früher einen Schäfer/Huskie Mix, er kam als Welpe zu uns. Bereits im Welpenalter war er ein Grobian, und zeigte bereits als Junghund ein extremes Dominanzverhalten, wir mussten ihm alle, also auch die Kinder, klar seine Stellung im Rudel zeigen (meine Frau hat ihn sogar mal gebissen …), und danach war er innerhalb des Rudels der Traum-Familienhund. Nur spielen konnte man nicht mit ihm, weil er sofort grob wurde. Und er wurde leider jedes Jahr gefährlicher für die Umgebung. In der Hundeschule war er super gelehrig, aber leider auch permanent gefährlich und auf Raufereien aus. Mehrer Trainer und zwei Hundepsychologen später waren wir am Ende der Möglichkeiten, und die nächsten 6 Jahre lebten wir ständig unter Strom. Drei Mal passierte es trotdzem, dass er entwischt ist, und jedes Mal gab es eine Katastrophe. Ich lebe hier auf dem Dorf, aber trotzdem haben wir natürlich Nachbarn. Als er dann auch noch begonnen hat, den Gartenzaun anzugreifen, war klar, dass wir ihn nicht länger halten können. Bei einem super aggressiven Hund, der 1,60m überspringen kann, hätten wir unseren Garten wie eine JVA sichern müssen.
Ich hätte diesen Hund mit 2 Jahren niemals zu mir geholt, es war klar dass man ihn zwar für sein eigenes „Rudel“ disziplinieren kann, aber dass er eine ständige Gefahr für die Umgebung werden und bleiben würde.
Deshalb bin ich der Meinung, dass man seinen Hund, mit dem man dann ja die nächsten 10-15 Jahre verbringen wird, erst dann einschätzen kann, wenn er aus dem Welpenalter heraus ist.
Gruss Armin