Gesundheitsförderung vs. Prävention

Liebe/-r Experte/-in,
ich habe eine Frage zu Gesundheitsförderung und Prävention.
Während Prävention versucht Risikofaktoren zu vermindern, setzt die Gesundheitsförderung bei den Schutzfaktoren und Ressourcen an, im Sinne der Salutogenese. Ich möchte das Projekt Kochspaß für junge Mütter vorstellen. Persönlich hätte ich dies eher als Gesundheitsförderung angesehen, da die Koch- und Haushaltfähigkeiten gefördert werden. Das Programm läuft aber unter dem Stichpunkt Prävention.
Ich wäre ihnen sehr dankbar über eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Anna Müller

Hallo Anna,
du hast mit deiner Einordnung recht, bei deinem Angebot handelt es sich um eine gesundheitsfördernde Maßnahme.
Die Begriffe werden aber von weniger differenzierten Menschen / Institutionen oftmals synonym verwendet. Krankenkassen sprechen üblicherweise von Primärprävention, meinen damit aber alles, was primärpräventiv und gesundheitsförderlich ist. Ich nehme an, dass das in deinem Fall auch so gelaufen ist. Wenn du von diesen Institutionen gefördert werden möchtest, solltest du die Begriffe benutzen, die sie hören wollen. In deinem Kurs kannst du dich dann ja korrekt artikulieren.

Der Gipfel der Unerträglichkeit wird übrigens mit dem Begriff „Gesundheitsprävention“ erreicht. Er findet leider immer mehr Verwendung. Wenn ich das höre, kriege ich regelmäßig Ohrenschmerzen :wink:

Viel Erfolg bei deinem Kochkurs und beste Grüße
Carsten

Hallo,

was ist denn konkret die Frage?

Ich muss das Projekt Kochspass für junge Mütter in einer Hausarbeit vorstellen. Leider hat es den Link dazu in meiner Frage nicht angezeigt. Deshalb hier noch einmal. http://www.engagiert-in-deutschland.de/toro/resource…
Auf dieser Seite läuft das Projekt als Prävention, ich persönlich hätte es wie schon gesagt eher als GEsundheitsförderung eingeschätzt. Bin mir allerdings unsicher.

Hallo,

was ist denn konkret die Frage?

Liebe Frau Müller,

eigentlich heisst Prävention=Vorbeugen.

Somit fällt alles darunter was sowohl die Gesundheit fördert, erhält und auch die Aufklärung von Risikofaktoren und deren Reduzierung.
Man kann also sagen , dass die Gesundheitsförderung ein Teil der Prävention ist.

Eine gute Zeit

M. Rinn

Hallo,

also ich bin mehr Naturwissenschaftler und weniger Ökotrophologe oder ähnliches. Dagher kann ich leider zu den genauen Begrifflichkeiten nicht mehr sagen als das, was sich aus dem allgemeinen Verständnis ergibt:

Dieses Projekt setzt darauf, dass junge Mütter ordentliche Zubereitung von Mahlzeiten aus echten Lebensmitteln erlernen.

Dies ist ohne Zweifel für die Kinder ebenso wie für die Eltern selbst gesundheitsförderlich, betrachtet man die Zusammensetzung der ansonsten verwendeten Fertigprodukte („Lebensmittel mit hohem Vorfertigungsgrad“), die weniger natürliche Inhaltsstoffe enthalten (Vitamine, Sekundäre Pflanzenstoffe) und dafür Stoffe, die Lebensmitteln ähnlich sind, aber in unserern „natürlichen“ kost nicht vorkommen (z.B. modifizierte Stärke, Maiszuckersirup en masse, Trans-Fette etc.)

Das Projekt ist im doppelten Sinn auch präventiv:

  1. eine gesündere Ernährung senkt das Risiko gegenüber Fertiggerichten in Punkten wie Fettleibigkeit, Diabetes mellitus, und den ganzen Folgen (Herz-Kreislauf-Probleme, Arteriosklerose etc.) d.h. zum einen wird vermieden dass Kinder schon in jungen Jahren zuckerkrank werden, zum anderen hilft die Erziehung in gesundem Ernährungsstil dass sie selber im Alter nicht so viele Luxuserkrankungen wie eben Herzinfarkte etc. erleiden.

  2. Die familien lernen, sich aus echten Primärlebensmitteln Mahlzeiten zuzubereiten, was präventiv gegen eine Abhängigkeit von industriell gefertigten „Lebensmitteln“ wirkt. Das heißt es wirkt sogar finanziell präventiv. Bekanntermaßen sind Fertiggerichte wesentlich teurer als die Summer der Einzelbestandteile.

Ich hoffe etwas geholfen zu haben und dass jemand anderes ggf. genauere Begriffsabgrenzungen ziehen kann.

Guten Tag
Gehören die jungen Mütter einer Gruppe an, die ein erhöhtes Risiko zu Übergewicht oder zu einer Form von ‚Magersucht‘ aufweist, dann wäre es wohl Prävention.
Der Gesundheitsförderung zuordnen kann man das Projekt, falls es zu Steigerung von Kompetenzen oder zur Förderungen von Stärken oder der individuellen Entwicklung beiträgt. Vielleicht ist es aber einfach nur ein sozialpädagogisches Projekt. Aus den knappen Angaben lässt sich das nicht endgültig beurteilen.

Mit Gruss