Hallo!
meine, da geht es auch/v.A. um Blei aus U-Boot-Akkus.
Blei wird ja zur Abschirmung gegen Strahlen benutzt, da macht
es sich schlecht, wenn es selbst strahlt.
Heieieiei!
Ich fand die Ursprungsfrage schon komisch, den Wiki-Artikel (ohne Quellenangabe) sehr zweifelhaft und Deine Antwort … naja, ich versuche, die Sache mal ein wenig zu ordnen.
Bis 1963 wurden Atombomben überirdisch getestet, danach nur noch einzelne (Frankreich und China). Deswegen gab es in den Jahren 1945 bis 1963 eine erhebliche Strahlenbelastung in der Atmosphäre. Das sind zwar 18 Jahre, aber dennoch eine recht kurze Zeitspanne. Die freigesetzte Radioaktivität ist zum Teil abgeklungen bzw. zum überwiegenden Teil durch Regen und trockene Deposition aus der Atmosphäre verschwunden und im Boden bzw. Wasser gebunden.
Dass größere Mengen des Fallouts bei der Stahlherstellung (bzw. wie Du vermutest bei der Bleigewinnung) mitverarbeitet wurde, ist unwahrscheinlich. Es kann zwar durch die Strahlen zu einer Aktivierung von eigentlich stabilen Atomkernen kommen. Das ist aber ein äußerst seltener Prozess. Zudem entstehen meist sehr kurzlebige Nuklide, die innerhalb kürzester Zeit ihre Aktivität durch Zerfall wieder verlieren.
Es kommt noch hinzu, dass Stahl nur zu einem gewissen Teil aus Schrott hergestellt wird und zu einem großen Teil aus Eisenerz, dass in den Lagerstätten auch weitgehend vom Fallout geschützt liegt.
Daher halte ich es - bis man mir das Gegenteil beweist - für unwahrscheinlich, dass man überhaupt aufgrund der Aktivität nachweisen kann, ob ein Stahl vor oder nach dem 2. Weltkrieg gewonnen wurde.
Nehmen wir mal spaßeshalber an, dass es diesen Effekt doch gibt. Dann ist die zusätzliche Aktivität natürlich sehr gering. Ich kann mir vielleicht noch ausmalen, dass es bei sehr empfindlichen Messgeräten die auf kleine Dosen angewiesen sind, das Signal-Rausch-Verhältnis beeinträchtigen kann, wenn geringst kontaminierte oder aktivierte Werkstoffe verwendet werden. Für die Abschirmung hat das aber sicherlich keine Bedeutung.
Michael