Getrennt lebende Kindsväter - ein paar Fragen

Hallo allerseits,

ich hab eine Frage an die Kindsväter hier, die ihre Kinder nur jedes zweite Wochenende sehen.
Wie verhaltet ihr euch in der Zwischenzeit?
Ruft ihr an, um euch nach dem Wohlbefinden eures Kindes zu erkundigen? (Wenn nicht, warum nicht?)
Fahrt ihr zwischendurch bei eurem Kind vorbei bzw. holt es unter der Woche mal für ein paar Stunden, um z.B. auf dem Spielplatz zu gehen, um einfach nur Zeit miteinander zu verbringen? (Wenn nicht, warum nicht?)
Wie nehmt ihr euren Jahresurlaub? Legt ihr den so, dass z.B. die Schließzeiten des Kindergartens hälftig mit der Mama geteilt werden? Oder sagt ihr: Ich brauch auch mal Zeit für mich und die Mama kann nicht verlangen, dass ich mir die Hälfte der Schließzeiten nehme? (Oder gar Schulferien, die ja noch viel mehr Wochen/Jahr umfassen)
Immerhin habt ihr ja von 14 Tagen 11 Tage „für euch“, die Mama jedoch von 14 Tagen nur 3 für sich.

Ich würde auch gerne von Erfahrungen der alleinerziehenden Mamas lesen, die mit o.g. „Problemen“ konfrontiert wurden und sie gelöst haben…

Ich danke euch für eure Antworten.
Schönen Tag wünscht
Anke

Getrennt lebende Mutter - ein paar Anregungen
Hallo liebe Anke,

zunächst möchte ich einmal anmerken, dass egal wie viele Schilderungen hier kommen, in evtl. deinem Fall keine Änderung eintritt. So etwas ist wirklich individuell, und festnageln aufgrund diverser Erfahrungsberichte wirst du keinen Vater können.
Laut Auskünften an mich haben Väter zwar ein Umgangsrecht, aber keine Umgangspflicht!

Bei uns läuft es eigentlich Bilderbuchmäßig, wir hatten uns schon vor Geburt getrennt, brauchten aber ca. 1 Jahr nach Geburt, um uns soweit zusammenzurappeln, dass es auch klappt. Man weiß dann in etwa, was auf einen zukommt.

Der Vater meines Sohnes: hat Schichtdienst, daher sind festgelegte Tage nicht planbar. In der Regel hat es sich so eingependelt, dass er ihn abwechselnd 2x oder 3x in der Woche vom Kindergarten abholt und ihn zwischen 18 und 18.30 Uhr nach Hause bringt. Einen Tag am Wochenende haben wir ein familiäres „Spaghetti-Essen“, abwechselnd bei ihm oder bei mir. Familienfeste von Städten organisiert in Parkanlagen oder der City machen wir zu dritt, oder auch mal ein Picknick, Ausflug, Wanderung zu dritt. Wenn er Zeit hat, übernachtet der Kleine bei ihm, das findet momentan etwa 1x/Monat statt, ich habe aber häufiger angeregt. Urlaub teilen wir etwa hälftig auf, wobei er letztes Jahr 3,5 Wochen mit ihm in die USA flog zu seinen Verwandten. Weihnachten verbringen wir Heiligabend gemeinsam, 1. Feiertag er mit Kind bei seinen Verwandten, 2. bei meinen.

Bei außerordentlichen, belastenden Ausgaben (letztes Jahr wuchs Sohn aus ALLEN Klamotten gleichzeitig heraus, eine komplette Garderobe musste neu angeschafft werden) beteiligte er sich bisher aus eigenem Antrieb hälftig, neben dem Unterhalt.

Ich bin unglaublich froh, dass wir uns so gut verstehen und im Sinne des Kindes handeln können, denn ich finde nichts schlimmer, als Kinder gegen den anderen Elternteil zu nutzen um eigene offene Rechnungen oder emotional nicht abgeschlossene Baustellen zu begleichen. Das fodert allerdings auch Kompromissbereitschaft meinerseits. Flexibel sein in den Abholtagen, einverstanden sein, dass „die Neue“ in den Gesprächen des Kindes freundlich erwähnt wird (was vielen Müttern ein Dorn im Auge ist), akzeptieren, dass in der Vaterwohnung Vaterregeln gelten, die evtl einhergehen mit anderer Einstellung zur Ernährung :wink: ich habe im November das gemeinsame Sorgerecht mit ihm beim Jugendamt vereinbart, und nun hat der Kleine letzte Woche den Namen des Kindsvaters bekommen. Man muss sich viel miteinander absprechen, was Verbote, Besonderheiten, Miss-Stimmigkeiten zwischen den Eltern angeht, den anderen Elternteil vor dem Kind nicht schlecht machen, um ihn nicht in eine Zwickmühle zu bringen…

Viel Arbeit, auch an sich selbst, aber es lohnt sich vor Allem fürs Kind und ich als Mutter führe keinen belastenden Rosenkrieg. Interessant wirds in der Pubertät :wink: ich werde sicher einen Umzug zum Vater in der Periode befürworten ^^

liebe Grüße und viel Erfolg bei eurem Umgang,

Dany

Hallo,

Deine Geschichte freut mich sehr. Sie hat das Kind im Mittelpunkt und ihm bleiben Mama und Papa - auch mal gemeinsam - erhalten.

Seit vielen Jahren kenne ich die Frage von Anke eigentlich anders herum. Das Kind darf nur so wenig wie irgendmöglich zum getrenntlebenden Papa.

Anke, mir sind viele Väter bekannt, die um jede Sekunde und überhaupt um jeden Umgang mit ihrem Kind kämpfen, oft sogar Gerichte bemühen, müssen.

Sie würden sich freuen wie Schneekönige, wenn sie eine längere Urlaubszeit mit ihren Sprößlingen verbringen oder sie unter der Woche vom Kindergarten bzw. Schule abholen dürften.

Wie wäre es, wenn Du den Vater Eures Zwerges mal zu solchen Vätern schleppen würdest? Er käme von so einem Treffen vermutlich ohne Hals wieder, weil sein Kopf völlig in den Schultern verschwunden ist. Shampoo benötigt er dann für die nächsten Jahre auch nicht mehr, so sehr würde ihm der Kopf gewaschen werden.

Die Umgänge sind nämlich nicht nur für die betreuende Mutter eine Entlastung und ein Freiraum, sie helfen auch dem Kind.

Zwei aktuelle Beispiele aus meiner Verwandtschaft:

Vor 15 Jahren Trennung, drei Kinder, Umgang zum Vater wurde boykottiert. Ergebnis nach 15 Jahren: ältestes Kind - inzwischen um die Dreißig - Borderline, Angststörungen, Depressionen, Panikattacken, Schmerzattacken usw. usw. usw.

Zweites Kind ist damals nach 5 Jahren von der boykottierenden Mutter zum Vater gewechselt.
Ergebnis nach 15 Jahren: sie ist selber Mutter und kämpft (ähnlich wie Du) nach der Trennung vom Kindesvater darum, dass er häufig das Kleine nimmt.

Damals jüngstes Kind: Depressionen und ewiger Student. Benötigt 10 Semester zum Vordiplom. Keine Freunde, keine Partnerschaft.

Zweiter Familienfall: Trennung vor etwa 15 Jahren, 2 Kinder. Vater verweigerte eine gewisse Zeit den Umgang mit den Kindern, weil sie ihn ja verlassen hatten. Die Mutter „zwang“ ihn dann zum Umgang.

Ergebnis: Beide - inzwischen erwachsene - Mädchen haben immer noch Schlüssel zu beiden Elternhäusern. Papa (und seine LG) wird genauso ins tägliche Leben eingebunden wie Mama (und deren Mann).

Vor ein paar Monaten heiratete die Ältere: Mama organisierte die Feierlichkeiten. Stiefvater bezahlte sie. Papa beteiligte sich mit einer festen Summe. Papa führte die Braut zum Altar und war auch bei der Standesamtlichen anwesend. Naja, nicht nur der Papa war da, auch seine Mutter, sein Bruder mit Familie usw.

Versehentlich fing die LG des Vaters den Brautstrauß auf. Jetzt hoffen beide Mädels (und deren Mutter), dass es endlich auch hier zu einer Hochzeit kommt. Beide Mädels haben keiner psychische Auffälligkeiten und sind bzw. lernen Erzieherinnen.

Bleibt bei Eurem Weg, den Kindern beide Eltern zu erhalten - auch wennn ein Elternteil nicht so perfekt sein sollte.

Anke, wenn Du eine Vätergruppe suchst, wo dem Vater der Kopf gewaschen werden soll, sag Deine Postleitzahl und ich versuche eine passende aufzutreiben.

Gruß
Ingrid

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Ruft ihr an, um euch nach dem Wohlbefinden eures Kindes zu
erkundigen? (Wenn nicht, warum nicht?)

Selten - entweder um das folgende Umgangs-WE noch einmal abzuklären oder um es abzusagen.

Fahrt ihr zwischendurch bei eurem Kind vorbei bzw. holt es
unter der Woche mal für ein paar Stunden, um z.B. auf dem
Spielplatz zu gehen, um einfach nur Zeit miteinander zu
verbringen? (Wenn nicht, warum nicht?)

Nein - Gründe die ich jetzt nennen würde, würde er garantiert verneinen.
Das Kind passt nicht in sein „Leben“ und an den Umgangstagen wird dieses Leben halt für ein paar Stunden teilweise zumind. umgestellt.

Wie nehmt ihr euren Jahresurlaub? Legt ihr den so, dass z.B.
die Schließzeiten des Kindergartens hälftig mit der Mama
geteilt werden?

Mein absoluter Traum. Wenn 2 Wochen Ferien im gesamten Jahr von ihm abgedeckt werden ist es viel. Hängt mit den o.g. Gründen zusammen

Oder sagt ihr: Ich brauch auch mal Zeit für
mich und die Mama kann nicht verlangen, dass ich mir die
Hälfte der Schließzeiten nehme? (Oder gar Schulferien, die ja
noch viel mehr Wochen/Jahr umfassen)

Früher gabs noch die Ausrede: ich bekomme keinen Urlaub in der Ferienzeit… heute gibts keine mehr

Immerhin habt ihr ja von 14 Tagen 11 Tage „für euch“, die Mama
jedoch von 14 Tagen nur 3 für sich.

Wieso 3? Umgangs-WE sind normalerweise Freitag bis Sonntag - also 2
Ich habe 1,5 an den Umgangs-WE, verlängerte WE grundsätzlich nicht - Urlaub ohne Kind für mich wird vom KV nicht gern gesehen.

Ich würde auch gerne von Erfahrungen der alleinerziehenden
Mamas lesen, die mit o.g. „Problemen“ konfrontiert wurden und
sie gelöst haben…

Ich finde mich damit ab, Kind auch, und wir haben es bisher immer hinbekommen. Kind wird älter und selbständiger und kann jetzt auch mal für 2-3 Stunden alleine bleiben.
Früher hab ich damit gehadert nie Zeit für mich zu haben, inzwischen denk ich einfach in die Zukunft: in 5-6 Jahren werd ich vielleicht mehr Zeit haben als mir recht ist :wink: und die Jahre gehen so schnell vorbei.
Er verpasst vieles von seinem Kind und nachholen wird er es nie können.

Ich danke euch für eure Antworten.
Schönen Tag wünscht
Anke

Dir auch
Bröselchen

Hallo,

ich beneide jeden Vater, der sein Kind öfter als ich sehen kann. Meinen Sohn (jetzt 6) sehe ich maximal 14 Tage im Jahr. Er lebt mit seiner Mutter im Ausland (sie ist ausgewandert, er war damal 15 Monate alt).

Interssant ist die Frage nach der Umgangspflicht. Nach der Trennung war ich so stocksauer auf sie (ich weiß bis heute den Grund für die Trennung nicht), das ich mehrere Monate den Kontakt einstellte. Ich mußte mein Leben neu ordnen, was völlig zusammengebrochen war.

Immerhin, mein Sohn erkennt mich, wenn ich ihn mal habe. Auch weiß er das ich sein Papa bin. Wie er genau denkt, weiß ich jedoch nicht. Und wenn ich in mich reinschaue, so sehe ich leider einen leeren Vater, obwohl ich überzeugt bin meinen Sohn zu lieben.

LG Selorius

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Hallo Bröselchen,

Wieso 3? Umgangs-WE sind normalerweise Freitag bis Sonntag -
also 2

Ich zähle den Freitag voll dazu, da der Papa die Kleine direkt vom KiGa abholt und ich den Freitag nach Feierabend voll verplanen kann… für mich…

Er verpasst vieles von seinem Kind und nachholen wird er es
nie können.

Das ist der EINZIGE Grund, warum ich „klage“.
Ich stehe zu meiner Tochter und damit auch zur eingeschränkten Freizeit und ich stehe hinter der Trennung und zu der Tatsache, dass ich ALLEINerziehend bin.
Von dem Zeitpunkt an, als wir nach sieben Jahren Beziehung geplant haben ein Kind zu zeugen, war mir bewusst, dass sich mein Leben grundlegend verändern wird und ich andere Prioritäten setzen muss und dies auch so will! (Und war nebenbei natürlich fest überzeugt, dass wir das BEIDE wissen und wollen)
ER weiß, was er tut (bzw. was er nicht tut), er weiß, dass die Zeit nicht nachzuholen ist und er sooo vieles verpasst, aber meine Kleine… hach… da bleiben mir die Worte im Hals stecken… :frowning:

Grüße
Anke

Hallo Selorius,

Immerhin, mein Sohn erkennt mich, wenn ich ihn mal habe. Auch
weiß er das ich sein Papa bin.

dann kennt er Dich ja doch recht gut.

Wie er genau denkt, weiß ich jedoch nicht.

Denk Dir nichts: Ich habe meine Tochter alleine erzogen, war viel mit ihr zusammen, sie ist gut groß geworden (obwohl ihr Vater sich nicht arg viel gekümmert hat).

Ich hätte aber nie geglaubt, dass ich je gewusst hätte, was oder wie sie genau denkt. Es ist und bleibt ein anderer Mensch.

Und wenn ich in mich reinschaue, so sehe ich
leider einen leeren Vater, obwohl ich überzeugt bin meinen
Sohn zu lieben.

Vielleicht stellst Du aber auch nur zu hohe Erwartungen an Vaterliebe?

Gruß, Karin

Hi Kuhmax,

Vielleicht stellst Du aber auch nur zu hohe Erwartungen an
Vaterliebe?

Sehr interessant… vielleicht tu ich ebenfalls genau DAS…

Gruß, Karin

Ebenfalls
Anke

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Hallo Anke,

ich hab eine Frage an die Kindsväter hier, die ihre Kinder nur
jedes zweite Wochenende sehen.

Ich hab mich dabei schon über den Tisch ziehen lassen, bei mir heißt es jedes 2. und 4.Wochenende im Monat :frowning:

Wie verhaltet ihr euch in der Zwischenzeit?
Ruft ihr an, um euch nach dem Wohlbefinden eures Kindes zu
erkundigen?

Natürlich, so jeden 3. - 4. Tag. Inzwischen ruft sie (6 Jahre)auch hin und wieder selbst an.

Fahrt ihr zwischendurch bei eurem Kind vorbei

Manchmal

unter der Woche mal für ein paar Stunden, um z.B. auf dem
Spielplatz zu gehen, um einfach nur Zeit miteinander zu
verbringen?

Das bringt anscheinend den Lebensrythmus der Mama durcheinander…aber ist auch schlecht durchzuführen, wenn man bis 17 Uhr arbeitet und hinfährt, bleiben einfach nicht „ein paar Stunden“ übrig, bevor sie ins Bett muss. Da bin ich froh, wenn es eine halbe oder ganze Stunde wird.

Wie nehmt ihr euren Jahresurlaub? Legt ihr den so, dass z.B.
die Schließzeiten des Kindergartens hälftig mit der Mama
geteilt werden?

Wenn möglich ja. Ich mußte da lange für kämpfen, dann möchte ich da auch so.

Oder sagt ihr: Ich brauch auch mal Zeit für

mich und die Mama kann nicht verlangen, dass ich mir die
Hälfte der Schließzeiten nehme?

Nein, eine Woche im Jahr mache ich kinderlos Urlaub. Das reicht mir vollkommen.

Immerhin habt ihr ja von 14 Tagen 11 Tage „für euch“, die Mama
jedoch von 14 Tagen nur 3 für sich.

Arme Mama… :wink: da würde ich gerne tauschen.

Ich würde auch gerne von Erfahrungen der alleinerziehenden
Mamas lesen, die mit o.g. „Problemen“ konfrontiert wurden und
sie gelöst haben…

Da kann ich nicht helfen.

Schönen Tag wünscht

auch so
Didi

Ich zähle den Freitag voll dazu, da der Papa die Kleine direkt
vom KiGa abholt und ich den Freitag nach Feierabend voll
verplanen kann… für mich…

Freu dich, ich habe frühstens Freitag 19 Uhr und spätestens Sonntag 12 Uhr.

Das ist der EINZIGE Grund, warum ich „klage“.
Ich stehe zu meiner Tochter und damit auch zur eingeschränkten
Freizeit und ich stehe hinter der Trennung und zu der
Tatsache, dass ich ALLEINerziehend bin.

dito

Von dem Zeitpunkt an, als wir nach sieben Jahren Beziehung
geplant haben ein Kind zu zeugen, war mir bewusst, dass sich
mein Leben grundlegend verändern wird und ich andere
Prioritäten setzen muss und dies auch so will! (Und war
nebenbei natürlich fest überzeugt, dass wir das BEIDE wissen
und wollen)

dito

ER weiß, was er tut (bzw. was er nicht tut), er weiß, dass die
Zeit nicht nachzuholen ist und er sooo vieles verpasst, aber
meine Kleine… hach… da bleiben mir die Worte im Hals
stecken… :frowning:

„unserer“ weiß es wohl nicht und ich denke es gibt irgendwann ein böses Erwachen für ihn.
Mein Kind hat inzwischen akzeptiert, dass es vom Papa geliebt wird aber dass dieser nicht bereit ist sein Leben für das Kind einzuschränken bzw. zu ändern.

Grüße Bröselchen

Hallo Anke,

Vielleicht stellst Du aber auch nur zu hohe Erwartungen an
Vaterliebe?

Sehr interessant… vielleicht tu ich ebenfalls genau DAS…

nee, so habe ich das auf keinen Fall gemeint. Eher in die Richtung, dass alle Welt glaubt, dass eine zwischenmenschliche Zuneigung nahezu die Vernunft ausschalten müsste.

Sowas wie die sogenannte „Affenliebe“: Mein Kind ist mein Kind und kann deswegen nichts falsch machen.

Wenn sich ein Vater nicht/kaum kümmert, obwohl es von der Entfernung her möglich wäre, dann IST das traurig.

Gruß, Karin

Hallo,

leider ist so eine Meinung (traurig, weil Papi sich nicht kümmert) recht einseitig. Egal ob jetzt Mutter oder Vater, immer ist es doch die Trennung, die davorliegt. Und bei eigentlich der Mehrzahl der Paare ist genau in dem Moment das Kind hintenan. Klar kann man sich friedlich einigen über den Umgang, doch bald kommt immer Frust auf. Warum schenkt Papi mir mehr als Mami, warum ist Mami immer da und Papi arbeitet so viel, warum kann Papi abends nicht mir spielen, wenn er (geschafft) von Arbeit kommt? Und so weiter.

Wenn zwei auseinandergehen ist der Dritte (das Kind) außerhalb jeglicher Familie. Es ist definitiv was Anderes, wenn das Kind beide Elternteile bei sich sieht, egal ob einer wegen der Arbeit seltener da ist oder weniger Zeit hat. Der Elternteil ist greifbar! DAS ist der Unterschied.

Status Alleinerziehend ist leider in Mode oder ich gehöre einer verwesenden Generationsschicht an. Die Kinder werden trotzdem groß, das stimmt. Ich bin jedoch der Meinung, das hier der individuelle Egoismus „gezüchtet“ wird. Auf beiden Seiten, Kind und Elternteil.

Kurzum, es ist in meinen Augen ein gesellschaftliches Problem, welches sich explizit auf folgende Generationen verlagert. Klar gibt es tausend Gründe (Arbeit, soziales Umfeld, staatliche Förderungen, eigene Ansichten…). Sind wir irgendwann eine Ein-Personen-Gesellschaft?

LG Selorius

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Hallo Anke,

Vielleicht stellst Du aber auch nur zu hohe Erwartungen an
Vaterliebe?

Sehr interessant… vielleicht tu ich ebenfalls genau DAS…

nee, so habe ich das auf keinen Fall gemeint.

Hallo Karin,
ich hatte das keinesfalls ironisch gemeint.
Ich weiß (oder sollt ich sagen ich meine zu wissen?!), dass der Papa seine Tochter liebt. Aber wahrscheinlich ist es so, dass ich zu viel von dieser Liebe erwarte. Das könnte ich mir durchaus vorstellen. Also zu viel von seiner Sicht aus gesehen… von meiner nicht :wink:

Wenn sich ein Vater nicht/kaum kümmert, obwohl es von der
Entfernung her möglich wäre, dann IST das traurig.

Ja, das ist es. Noch trauriger ist die Tatsache, dass es für ihn „normal“ zu sein scheint und er sich gar nicht mehr Zeit wünscht…
Von Anfang an kamen von mir Angebote wie auch mal unter der Woche für ein paar Stunden sehen, was dann verneint wurde mit der Begründung, man hätte ja noch die Arbeitsklamotten an und damit will man nicht nach Feierabend rumlaufen (nein, er trägt keine Uniform, weder Polizeit noch Müllabfuhr…absurd!) Der meint das völlig ernst und weniger als „Ausrede“. Das Argument, er könne sich doch ein paar andere Sachen in den Spint legen wird widerlegt mit „joa, aber das is ja auch so weit zu fahren“ (äh… 12 km?!)
Naja, wie gesagt: abwarten und so lange es meiner Tochter gut geht einfach nix machen und nicht mehr aufregen. Es ist wie es ist.

Viele Grüße
Anke

Hallo Selorius,

leider muss ich Dich aus eigener Erfahrung (als Kind und Teenie in den 60-ern des letzten Jahrhunderts) korrigieren:

Wenn zwei auseinandergehen ist der Dritte (das Kind) außerhalb
jeglicher Familie. Es ist definitiv was Anderes, wenn das Kind
beide Elternteile bei sich sieht, egal ob einer wegen
der Arbeit seltener da ist oder weniger Zeit hat. Der
Elternteil ist greifbar! DAS ist der Unterschied.

Nur, wenn die beiden Elternteile sich auch wirklich verstehen. Wenn beide anwesenden Eltern die Kinder dazu benutzen, vor ihnen über den jeweils anderen herzuziehen, kann eine Trennung eigentlich nur eine Verbesserung sein.

Status Alleinerziehend ist leider in Mode

Naja, mein „Status alleinerziehend“ ist schon 30 Jahre alt. Und mit dem Vater des Kindes zeichnete sich leider ein Dauerstreit ab, den ich dann lieber durch Trennung abgebrochen habe (siehe oben, eigene Erfahrung als Kind).

Die Kinder werden trotzdem groß, das stimmt.

Ja, auch mit dem Dauerstreit der anwesenden Eltern.

Ich bin jedoch der Meinung, das
hier der individuelle Egoismus „gezüchtet“ wird. Auf beiden
Seiten, Kind und Elternteil.

Womit, mit dem Dauerstreit? Mit Vorleben, dass einer alles darf (Geld versaufen, zuhause Rausch ausschlafen, perfekt geführten Haushalt verlangen)? Ich habe jetzt bewusst mal etwas überzogen, wie sich Beziehungen darstellen können, in denen es zur Trennung kam.

Und ob das dadurch zu einem gesellschaftlichen Problem wird, kann ich echt nicht sagen. Ich hatte für mich und meine Tochter viel mehr aushäusige Kontakte mit anderen Familien nach der Trennung von ihrem Vater als vorher. Aber das geht jetzt zu weit im Sinne dieser Diskussion.

Gruß, Karin