Getrennt oder zusammen?

Hallo ZUSAMMEN,

getrennt oder zusammen…

…diese Frage betrifft nicht die diversen zurzeit in der Auflösung befindlichen Prominentenehen, sondern die folgenden Begriffe, bei denen ich mir leider nicht sicher bin. Könnt ihr mir helfen?

  • wachstumsbedingt
  • umsatzbasiert
  • hochsignifkant
  • gleichverteilt (statistischer Fachbegriff)
  • aufeinanderfolgend
  • zugrundeliegend

LG

Jan

Hallo ZUSAMMEN,

Hallo, Jan

getrennt oder zusammen…

…diese Frage betrifft nicht die diversen zurzeit in der
Auflösung befindlichen Prominentenehen, sondern die folgenden
Begriffe, bei denen ich mir leider nicht sicher bin. Könnt ihr
mir helfen?

Ich glaube, trotz aller Reformen der Reformen ist da nicht alles fest gelegt (oder „festgelegt“), wie man hier nachlesen kann:
http://www.duden.de/deutsche_sprache/sprachwissen/re…
Hier meine unmaßgeblichen Vorschläge:

  • wachstumsbedingt

auf jeden Fall zusammen

  • umsatzbasiert

auf jeden Fall zusammen

  • hochsignifkant

auseinander, da der erste Bestandteil gesteigert werden kann

  • gleichverteilt (statistischer Fachbegriff)

würde ich zusammen schreiben

  • aufeinanderfolgend

vermutlich „aufeinander folgend“

  • zugrundeliegend

zu Grunde liegend

LG

Jan

Gruß
Brandy

hallo,

  • hochsignifkant

auseinander, da der erste Bestandteil gesteigert werden kann

ist auch ein statistischer Fachbegriff. ich kenne es zusammen

  • gleichverteilt (statistischer Fachbegriff)

würde ich zusammen schreiben

  • aufeinanderfolgend

vermutlich „aufeinander folgend“

  • zugrundeliegend

zu Grunde liegend

aber bei diesen beiden: ist das nicht jeweils zweierlei?

aufeinanderfolgend wie 5 und 6. aber die soldaten gingen durch die stadt, (auf) einander folgend?

die zugrundeliegende annahme
zu Grunde liegend, nachdem es untergegangen war?

so wie: hier zu Lande (und nicht hier in der Luft)…

aber das ist nur ein gefühl.

tilli

Hi Brandy, hi Tilli,

danke für eure Antworten.

Bei den letzten beiden strittigen Audrücken habe ich noch mal recherchiert und bin auf diese Webseite gestoßen:
http://www.phil.uni-passau.de/linguistik/rsreform/al…

Ist vielleicht eine ganz gute Seite, wenn noch mal Fragen zur Getrenntschreibung auftauchen. Entsprechend habe ich jetzt folgende Varianten gewählt:

„die zugrunde liegende Methode“
„in zwei aufeinander folgenden Jahre“

LG
Jan

Vorsicht! Ich glaube, die Seite ist nicht aktuell!
Dort steht, es müsse „kennen lernen“ heißen, soweit ich weiß, hat man das aber in der letzten Variante der Reform widerrufen.

Ich glaube, diese Änderung dürfte auch die beiden von dir nun getrennt geschriebenen Wörter betreffen, aber kann dir leider keine Quelle nennen. Sagt die Duden-Seite da nichts?

Gruß,

  • André
1 Like

Hallo Brandy,

vermutlich „aufeinander folgend“

nein, ganz bestimmt getrennt!

  • zugrundeliegend

zu Grunde liegend

Falsch, die erste Wahl ist auch hier nach aktuellem Duden die mäßig getrennte Variante zugrunde liegend. Die anderen denkbaren Varianten sind aber auch erlaubt.

http://www.canoo.net/services/Controller?dispatch=sp…

Alle anderen genannten Beispiele schreibt man zusammen.

Wachstumsbedingt und umsatzbasiert sind Komposita, was man bei ersterem schon am Fugen-S und ansonsten an fehlenden Präpositionen und Artikeln erkennt:

durch das Wachstum bedingt,

  • auf dem Umsatz basiert

Hochsignifikant ist ebenfalls ein Kompositum.
Das war es auch schon nach der ersten Fassung der Rechtschreibreform von vor 13 Jahren so, weil man hoch nach dem Test, der damals in Zweifelsfällen maßgeblich war, in diesem Kontext nicht steigern kann:

  • *höher signifikant.
    wenn schon dann:

  • in höherem Maße signifikant

Gleichverteilt wie normalverteilt immer zusammen, weil normal und gleich insbesondere hier in den Fachbegriffen ebenfalls nicht erweiter- oder steigerbar sind.

  • *völlig normal verteilt

  • *normaler verteilt als […]

  • *völlig gleich verteilt

  • *gleicher verteilt als […]

Gruß Gernot

Vorsicht! Ich glaube, die Seite ist nicht aktuell!
Dort steht, es müsse „kennen lernen“ heißen, soweit ich weiß,
hat man das aber in der letzten Variante der Reform
widerrufen.

ach, isses nicht häälich?

keiner weiss nix mehr.
bald sind wir wieder vor luther…

noch ein baar gleene reförmchen…

tilli

Hallo Gernot,

vermutlich „aufeinander folgend“

nein, ganz bestimmt getrennt!

Nein, ganz bestimmt zusammen! (Seit der letzten Reform der Rachtschreibung, vorher hattest Du natürlich recht.)

Man kann einfach ebenfalls Canoo bemühen und findet dort

http://www.canoo.net/services/Controller?input=aufei….

Da ich mich aber mit den Canoo-Links nicht so auskenne (wo steckt Kreszenz mit den entsprechenden Regeln?), gebe ich hier einfach mal den Link aufs amtliche Regelwerk:

http://www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk.pdf.

Hier erfährt man unter §34: „Partikeln, Adjektive, Substantive oder Verben können als Verbzusatz mit Verben trennbare Zusammensetzungen bilden. Man schreibt sie nur in den Infinitiven, den Partizipien sowie im Nebensatz bei Endstellung des Verbs zusammen.
Dies betrifft
(1) Zusammensetzungen mit einer Verbpartikel als erstem Bestandteil.
Verbpartikeln sind Bestandteile, die
[…]
(1.2) formgleich mit Adverbien, insbesondere Adverbien der Richtung,
des Ortes, der Zeit sowie mit Pronominaladverbien sind, zum Beispiel:
abwärts-, auseinander-, […]“ (_auf_einander- wird nicht explizit erwähnt),

und unter §36: „Substantive, Adjektive, Verben, Adverbien oder Wörter anderer Kategorien können als erster Bestandteil zusammen mit einem adjektivischen oder adjektivisch gebrauchten zweiten Bestandteil Zusammensetzungen bilden.
(1) Es wird zusammengeschrieben, wenn
[…]
(1.3) das dem Partizip zugrunde liegende Verb entsprechend § 33 bzw.
§ 34 mit dem ersten Bestandteil zusammengeschrieben wird.“

Liebe Grüße
Immo

1 Like

Hallo Immo,

vermutlich „aufeinander folgend“

nein, ganz bestimmt getrennt!

Nein, ganz bestimmt zusammen! (Seit der letzten Reform
der Rachtschreibung, vorher hattest Du natürlich recht.)

Nun, da habe ich die letzte Reform der Reform wohl tatsächlich noch nicht ganz mitbekommen.
Vielleicht können wir uns einigen auf: beides ist richtig?

Man kann einfach ebenfalls Canoo bemühen und findet dort

http://www.canoo.net/services/Controller?input=aufei….

http://www.neue-rechtschreibung.de/regelwerk.pdf.

Hier erfährt man unter §34: „Partikeln, Adjektive, Substantive
oder Verben können als Verbzusatz mit Verben trennbare
Zusammensetzungen bilden.

„_ Können als Verbzusatz mit Verben trennbare Zusammensetzungen bilden_” heißt ja nicht, dass sie diese Zusammensetzungen auch unbedingt bilden müssen.

In Canoo findest du Einträge für aufeinander und folgen ja durchaus auch getrennt.

An anderer Stelle in dem von dir zitierten Regelwerk (letzter Fassung) heißt es auch:

_(2) Zusammen- wie auch getrennt geschrieben werden kann, wenn der entsprechende Ausdruck sowohl als Zusammensetzung als auch als syntaktische Fügung angesehen werden kann.

Dies betrifft
(2.1) Verbindungen von Substantiven, Adjektiven, Verben, Adverbien
oder Partikeln mit adjektivisch gebrauchten Partizipien_

Und in einem etwas anderem Zusammenhang heißt es darüber hinaus:

In Zweifelsfällen entscheidet die Akzentplatzierung, vgl. er ist höchstpersönlich
gekommen – das ist eine höchst persönliche Angelegenheit.

Ob man aufeinander fólgend (als syntaktische Fügung) oder aufeinánderfolgend (als Zusammensetzung) sagt bzw. schreibt, macht nach meinem Dafürhalten auch semantisch keinen großen Unterschied.

Gruß Gernot

Hallo Gernot!

Vielleicht können wir uns einigen auf: beides ist richtig?

Ja, können wir.

In Zweifelsfällen entscheidet die Akzentplatzierung, vgl.
er ist höchstpersönlich
gekommen – das ist eine höchst persönliche Angelegenheit.

Ob man aufeinander fólgend (als syntaktische Fügung)
oder aufeinánderfolgend (als Zusammensetzung) sagt
bzw. schreibt …

Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Hier überlassen wir es dem Schreiber, wie er betont, und ziehen uns zurück. (Diese Betonungsregel, die es ja schon immer gab, ist m.E. in der aktuellen Rechtschreibregelung bisher am konsequentesten umgesetzt worden.)

Liebe Grüße
Immo

Hallo Immo!

Ob man aufeinander fólgend (als syntaktische Fügung)
oder aufeinánderfolgend (als Zusammensetzung) sagt
bzw. schreibt …

Und genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Hier überlassen wir
es dem Schreiber, wie er betont, und ziehen uns zurück. (Diese
Betonungsregel, die es ja schon immer gab, ist m.E. in der
aktuellen Rechtschreibregelung bisher am konsequentesten
umgesetzt worden.)

… womit dann auch der semantische Unterschied zwischen „Hier(,) zu Lánde (nicht zu Wasser und nicht in der Luft)” und „híerzulande (in keinem anderen Land als diesem hier, wo ich gerade spreche)” wieder deutlich wird.

Gruß Gernot