Gewalt an Schulen

Hallo,

in dieser Woche erregte ein besonders brutaler Fall von Gewalt an einer Gladbecker Hauptschule Aufmerksamkeit.

Wie man mit Gewalt an Schulen vorbeugen kann,
hier das Thema der Woche bei der Aktuellen Stunde:
mit weiterführenden Links

http://www.wdr.de/tv/aks/thema_woche.html

Gruß Henry

Hallo Henry!

Gewalt an Schulen, Mobbing an Schulen, Schülerterror an Schulen!
Für viele Außenstehende hört sich das wenig tragisch an, aber wenn ein solcher Mißstand bekannt wird, schreit alles auf.
Die Projekte sind alle recht und gut, aber wer selber schon mal in einer solchen Situation war, der weis, dass es meist wenig Hilfe gibt. Sicher sind solche Projekte gut, nur sind sie viel zu selten anzutreffen.
Aus eigener „leidiger“ Erfahrung weis ich leider nur zu genau, dass die wenigsten Schulen zu dem Gewaltproblem stehen. Meistens wird es unter den Tisch gekehrt und wird trotzdem Mal etwas bekannt, dann verweist man auf einen einmaligen Vorfall.
Wie gesagt, die Projekte an sich sind ok, aber im Ernstfall helfen sie den einzelnen Betroffenen kaum weiter.
Mein Großer mußte über einen langen Zeitraum vieles an Grausamkeiten ertragen (bis hin zum Versuch, ihn zu ertränken!!!) und keiner hatte offene Ohren, weder Eltern, noch Lehrer. Als ich nicht mehr weiter wußte, ging ich an die Öffentlichkeit. Es kam groß in der Zeitung, aber wenn jetzt jemand glaubt, die Schule hätte was getan, der irrt. Man hatte nur Sorge, dass der Ruf der Schule ruiniert werden könnte. Von all den Lehrern (incl. Schulleitung) war nur eine Lehrerin bereit, meinem Sohn zu helfen und dieser Lehrerin gehört all mein Dank.
Gegen die Gewalt anzugehen sollte nicht nur Sache bestimmter Projekte sein, sondern sollte von uns allen angegangen werden. Nicht nur wegschauen, sondern handeln. Wäre dieses der Fall, gäbe es weit weniger solcher Übergriffe, egal in welcher Form.

Gruß

Suse

Hallo Henry!

Gewalt an Schulen, Mobbing an Schulen, Schülerterror an
Schulen!

Gewalt an Schulen hat andere Ursachen, aber es ist zwecklos, darüber zu reden. Es ginge ein Aufschrei durch die Internet-Gemeinde, denn man darf die kleinen Monster nur ja nicht in ihrer freien Entwicklung hemmen, indem man sie beispielsweise in der Pause wieder in Zweiergruppen durch den Pausenhof gehen läßt.

So war das in meiner eigenen Schulzeit, und ich kannte dort weder Gewalt an Schulen noch Angst vor der Schule oder vor Mitschülern.

Als mein Sohn zur Schule ging, da war das schon anders. Da hat es mir gegruselt, während der Pause am Schulhof vorbeizugehen, weil ich es nicht mitansehen konnte, wie die Schüler einander treten, miteinander raufen, sich bespucken und piesacken.

Im übrigen ist zur Zeit ja nur die Rede von Zivilcourage gegen rechte Gewalt. Andere Gewalt ist ja nicht up-to-date, sozusagen.

Freundlichen Gruß, die Beobachterin

1 Like

Hallo Suse, hallo Beobachterin,

es ist genau so wie ihr es sagt.
Wir haben auch zwei Söhne ( 7 Jahre / 13 Jahre ) und ebenfalls Eure Erfahrungen gemacht.

Da müßte es doch eine Marktlücke sein, wenn man ein Lehrgang über VHS oder sonst wie anbieten würde, nach dem Motto:

Wie erlerne ich Zivilcourage und wie wende ich sie an?

Aber leider haben die Leute einfach keine Zeit, bzw. solange sie selber nicht betroffen sind…

Gruß Henry

Nicht Dein Ernst?!
Hi!

Gewalt an Schulen hat andere Ursachen, aber es ist zwecklos,
darüber zu reden. Es ginge ein Aufschrei durch die
Internet-Gemeinde, denn man darf die kleinen Monster nur ja
nicht in ihrer freien Entwicklung hemmen, indem man sie
beispielsweise in der Pause wieder in Zweiergruppen durch den
Pausenhof gehen läßt.

Am besten noch im Gleichschritt zu guter alter Marschmusik, oder wie? Und wenn die Aufsicht dann „AAAACHTUNG!“ brüllt, müssen sie strammstehen… So ein „In-2er-Gruppen-Rundlauf“ erinnert mich irgendwie an das Bild des guten alten Gefängnishofs!
Wie bitte sollen Schüler miteinander Kommunizieren (eine sehr gute Maßnahme zur Problembewältigung), wenn sie abgeschottet werden?

Damit verlagerst Du die Gewalt lediglich vom SchulHOF auf den SchulWEG!

Im übrigen ist zur Zeit ja nur die Rede von Zivilcourage gegen
rechte Gewalt. Andere Gewalt ist ja nicht up-to-date,
sozusagen.

Dieser Spruch musste von Dir ja kommen…

Gruß
Guido

Hi Henry,

die Entwicklung von Gewalt an den Schulen geht einher mit der Entwicklung gesellschaftlicher Prinzipien wie Freiheit des Einzelnen, Abkehr vom Gemeinschaftssinn usw.
Solange der vielgepriesene Individualismus das zentrale Ziel jeden Mitglieds in unserer Gesellschaft ist, wird die Gewalt gegen andere immer eine Begleiterscheinung sein.
Aus diesem System heraus zu kommen, ist Aufgabe der Erziehung und da in erster Linie der Schulen und der Elternhäuser.
Wenn es den Schulen nicht gelingt, ihren Schülern ein respektables Maß an Gemeinschaftssinn und entsprechendem sozialen Verhalten beizubringen, wird das Thema Gewalt den Schulalltag beherrschen.
Unter dem Aspekt, Gemeinschaftssinn zu erlernen, ist auch das unten genannte Beispiel aus früheren Zeiten, dass die Schüler sich in Zweierreihen auf dem Schulhof aufstellten und im Klassenverband ihre Klassenräume aufsuchten, gar nicht so daneben.

Gruß,
Francesco

Am besten noch im Gleichschritt zu guter alter Marschmusik,
oder wie? Und wenn die Aufsicht dann „AAAACHTUNG!“ brüllt,
müssen sie strammstehen… So ein „In-2er-Gruppen-Rundlauf“
erinnert mich irgendwie an das Bild des guten alten
Gefängnishofs!

Wieso gleich so radikal, Guido? Immer diese Extremisten :wink:

Dieser Spruch musste von Dir ja kommen…

Wann und wo sind wir uns begegnet?

Grüßchen, die Beobachterin

Hallo Guido!

Ohne dir nahe treten zu wollen, aber es ist allgemein bekannt, dass bei „Gewalt an Schulen“ der Schulweg miteinbezogen ist. Oder glaubst du wirklich, dass die Gewalt unter den Schülern am Schulgelände endet?

Gruß

Suse

Hallo Suse!

Ohne dir nahe treten zu wollen, aber es ist allgemein bekannt,
dass bei „Gewalt an Schulen“ der Schulweg miteinbezogen ist.
Oder glaubst du wirklich, dass die Gewalt unter den Schülern
am Schulgelände endet?

Natürlich nicht! Ich ging ja auch nur auf die Zweierreihe ein!

Grüße
Guido

Hi!

Am besten noch im Gleichschritt zu guter alter Marschmusik,
oder wie? Und wenn die Aufsicht dann „AAAACHTUNG!“ brüllt,
müssen sie strammstehen… So ein „In-2er-Gruppen-Rundlauf“
erinnert mich irgendwie an das Bild des guten alten
Gefängnishofs!

Wieso gleich so radikal, Guido? Immer diese Extremisten :wink:

Dieser Spruch musste von Dir ja kommen…

Wann und wo sind wir uns begegnet?

Ich muss nicht auf jeden Beitrag, der mich aufregt antworten. Das heißt nicht, dass ich Deine Beiträge ignoriere…

Grüße
Guido

Hi Francesco!

die Entwicklung von Gewalt an den Schulen geht einher mit der
Entwicklung gesellschaftlicher Prinzipien wie Freiheit des
Einzelnen, Abkehr vom Gemeinschaftssinn usw.

Bis hierher stimme ich überein!

Solange der vielgepriesene Individualismus das zentrale Ziel
jeden Mitglieds in unserer Gesellschaft ist, wird die Gewalt
gegen andere immer eine Begleiterscheinung sein.

Hier nur noch zum Teil! Wenn ich meinem Kind Individualismus versuche näher zu bringen, aber auch den Respekt vor jedem Individuum, sollte es auch ohne Gewalt zu realisieren sein!
Allerdings wird es immer einen Teil geben, der es nicht schafft, sich ohne Gewalt zu individualisieren (heißt das so?).
Da sind Leute gefragt (in erster Linie die Eltern), die als Vorbild agieren!

Aus diesem System heraus zu kommen, ist Aufgabe der Erziehung
und da in erster Linie der Schulen und der Elternhäuser.

Da gebe ich Dir wieder völlig Recht! Allerdings bin ich nicht so guter Hoffnung, wenn ich mir anschaue, wie in den meisten Schulen einfach nur der Lehrplan runtergerasselt wird! Mein ehemaliger Klassenlehrer (der mittlerweile ein Freund ist) war (und ist es auch heute noch) der Meinung, Schule sollte für Kinder und Lehrer mehr sein als eine reine Lehranstalt. Leider war er zumindest damals eher eine Ausnahme!

Wenn es den Schulen nicht gelingt, ihren Schülern ein
respektables Maß an Gemeinschaftssinn und entsprechendem
sozialen Verhalten beizubringen, wird das Thema Gewalt den
Schulalltag beherrschen.
Unter dem Aspekt, Gemeinschaftssinn zu erlernen, ist auch das
unten genannte Beispiel aus früheren Zeiten, dass die Schüler
sich in Zweierreihen auf dem Schulhof aufstellten und im
Klassenverband ihre Klassenräume aufsuchten, gar nicht so
daneben.

Wenn ich richtig gelesen habe, ging es darum, dass die Schüler ihre Pausen in Zweiergruppen verbringen. Und da kann es dem Gemeinschaftssinn nicht zuträglich sein, da man maximal einen Kontakt pflegen kann!

Grüße
Guido

Gewalt, Mobbing, Terror
Hi Suse,

Gewalt an Schulen, Mobbing an Schulen, Schülerterror an
Schulen!

…sind 3 Phänomene, mit denen ziemlich unterschiedlich umgegangen werden sollte.

Gegen Gewalt als aggressives Verhalten (physisch aggressives Verhalten), worauf sich z.B. der oben angegebene Link bezieht, gibt es ein Bündel gut gemeinter Aktionen. „Sport gegen Gewalt“ „Streitschlichterprogramme“ um nur mal zwei zu nennen. Leider werden die nie wissenschaftlich begleitet. Das heißt, niemand kann mit Sicherheit sagen, was warum funktioniert und was nicht.

Mobbing braucht (zunehmend) die ganze Klasse/Gruppe, um den „gewünschten“ Effekt (Statusgewinn) zu zeigen. Maßnahmen, die bei Streitigkeiten supi funktionieren (z. B. sich-an-einen-Tisch-setzen) sind bei Mobbing katastrophal (für die armen Betroffenen). Da ist Arbeit mit der ganzen Klasse gefragt und wenn zu lange nichts von der Schule unternommen wird, ist irgendwann nichts mehr zu holen.

Terror , da meinst du besonders schwere Fälle delinquenter Handlungen? Die sind glücklicherweise (im Gegensatz zu den beiden oben genannten) die Ausnahme und fallen in den Bereich der Zuständigkeit der Polizei…

Die Projekte sind alle recht und gut,

sind sie leider nicht.

aber wer selber schon
mal in einer solchen Situation war, der weis, dass es meist
wenig Hilfe gibt.

ja, das seh ich auch so. Wir arbeiten dran!

Aus eigener „leidiger“ Erfahrung weis ich leider nur zu genau,
dass die wenigsten Schulen zu dem Gewaltproblem stehen.

Aber das Bewusstsein dafür wächst, gib uns noch ein paar Jahre, dann werden wir, wie in England oder Skandinavien länderweite Programme haben, die wissenschaftlich Stand halten können. *hoff*

Meistens wird es unter den Tisch gekehrt

Ja, das ist leider immer noch so

Mein Großer mußte über einen langen Zeitraum vieles an
Grausamkeiten ertragen (bis hin zum Versuch, ihn zu
ertränken!!!) und keiner hatte offene Ohren, weder Eltern,
noch Lehrer.

Das ist das Hauptproblem an der Geschichte. Und dann wird den Betroffenen noch die Schuld zugeschoben (weil der immer so und so ist…). Die rechtliche Situation ist übrigens eindeutig: Die Schule hat dafür zu sorgen, dass KEINEr SchülerIn körperlicher oder seelischer (!!) Schaden in der Schule zugefügt wird (OLG Zweibrücken). Und wenn die Schule das nicht tut, hat auch die Schule Vorgesetzte (Schulamt) und letztlich verantwortlich ist das Land.

Gegen die Gewalt anzugehen sollte nicht nur Sache bestimmter
Projekte sein, sondern sollte von uns allen angegangen werden.
Nicht nur wegschauen, sondern handeln. Wäre dieses der Fall,
gäbe es weit weniger solcher Übergriffe, egal in welcher Form.

Ja, der Aufruf geht auch an die Lehrenden. Konsequentes Hinschauen wär schon was… Trotzdem sind sicher einige Punkte zu finden, die alle Schulen verwirklichen können (= Projekt)

sorry für den vielen Text

Gruß
S_

Hallo Henry,

meines Erachtens hängt es davon ab, wie die Bevölkerungsschicht im Einzugsgebiet der jeweiligen Schule ist, ob Kinder selber Opfer von Gewalt durch Erwachsene oder größere Geschwister sind. Diese Kinder lassen dann unter den Kleinen Dampf ab.

In unserer Schule agieren die Streitvermittler recht erfolgreich. Das sind Kinder aus höheren Klassen, die bei körperlichen Auseinandersetzung eingreifen und zu vermitteln versuchen. So kann ich sagen, dass ich bisher (in den 3 Jahren Volksschule meiner Großen) keine extremen Fälle mitbekommen habe.
Ich weiß, dass die Rektorin auch bei einzelnen Fällen sehr streng eingreift (ein Mädchen hat mal mit einem Stein nach einem anderen Kind geworfen. Das zog Reaktionen von allen Seiten nach sich-Lehrerin ließ Eltern kommen, Elternsprecher thematisierten dies bei einer Konferrenz, Verweis durch die Rektorin).
Eigentlich kann es sich keine Schule leisten, ständige gewalttätige Auseinandersetzungen im Schulgelände zu tolerieren. Dies zu unterbinden setzt voraus, dass Schulleitung, Lehrer und Elternvertreter geschlossen und entschlossen dagegen handeln. Wird Gewalt auf dem Schulhof ignoriert, weitet sich dies zu chaotischen Verhältnissen aus.
Wenn mein Kind in einer Schule wäre, wo sich Kinder gegenseitig mißhandeln, und dies wird von Schulleitung und Lehrern ignoriert, würde ich mich nicht vor einem Schulwechsel oder gar vor einem Umzug scheuen. Ich selbst hatte scheußliche Pausenhoferfahrungen machen müssen.
Einmal hat ein Junge, den ich so vom Heimgehen her kenne, eine meiner Töchter zu Boden gehauen. So bin ich zu ihm hin, und fragte ihn, ob er es nicht auch feige fände ein kleines Mädchen zu schlagen. Wenn er Lust auf einen Kampf hat, würde ich mich zur Verfügung stellen. Er hat Gott-sei-Dank das Weite gesucht.
Mir war das Auge in Auge schauen wichtig, nicht weggucken, und meine Tochter mit einem „es-wird-schon-wieder“ abzuspeisen.
Wie gesagt, ich bin froh, dass ich nicht die Ärmel hochkrempeln mußte. :wink:

viele Grüße
Claudia

Hallo Claudia,

meines Erachtens hängt es davon ab, wie die
Bevölkerungsschicht im Einzugsgebiet der jeweiligen Schule
ist, ob Kinder selber Opfer von Gewalt durch Erwachsene oder
größere Geschwister sind. Diese Kinder lassen dann unter den
Kleinen Dampf ab.

Da gebe ich Dir voll Recht.

In unserer Schule agieren die Streitvermittler recht
erfolgreich. Das sind Kinder aus höheren Klassen, die bei
körperlichen Auseinandersetzung eingreifen und zu vermitteln
versuchen. So kann ich sagen, dass ich bisher (in den 3 Jahren
Volksschule meiner Großen) keine extremen Fälle mitbekommen
habe.
Ich weiß, dass die Rektorin auch bei einzelnen Fällen sehr
streng eingreift (ein Mädchen hat mal mit einem Stein nach
einem anderen Kind geworfen. Das zog Reaktionen von allen
Seiten nach sich-Lehrerin ließ Eltern kommen, Elternsprecher
thematisierten dies bei einer Konferrenz, Verweis durch die
Rektorin).
Eigentlich kann es sich keine Schule leisten, ständige
gewalttätige Auseinandersetzungen im Schulgelände zu
tolerieren. Dies zu unterbinden setzt voraus, dass
Schulleitung, Lehrer und Elternvertreter geschlossen und
entschlossen dagegen handeln. Wird Gewalt auf dem Schulhof
ignoriert, weitet sich dies zu chaotischen Verhältnissen aus.
Wenn mein Kind in einer Schule wäre, wo sich Kinder
gegenseitig mißhandeln, und dies wird von Schulleitung und
Lehrern ignoriert, würde ich mich nicht vor einem Schulwechsel
oder gar vor einem Umzug scheuen. Ich selbst hatte scheußliche
Pausenhoferfahrungen machen müssen.

Ja, Claudia, das mit den Streitschlichter kenne ich von unserem Ältesten.Finde ich echt gut, wenn dann auch richtig angewandt bzw. eingesetzt wird. Wie bei Dir beschrieben.

Einmal hat ein Junge, den ich so vom Heimgehen her kenne, eine
meiner Töchter zu Boden gehauen. So bin ich zu ihm hin, und
fragte ihn, ob er es nicht auch feige fände ein kleines
Mädchen zu schlagen. Wenn er Lust auf einen Kampf hat, würde
ich mich zur Verfügung stellen. Er hat Gott-sei-Dank das Weite
gesucht.
Mir war das Auge in Auge schauen wichtig, nicht weggucken, und
meine Tochter mit einem „es-wird-schon-wieder“ abzuspeisen.
Wie gesagt, ich bin froh, dass ich nicht die Ärmel
hochkrempeln mußte. :wink:

Durch Erfahrungen mit der Schule habe ich es auch immer so gesehen selber erledigt.
Unser Sohn wurde vor Jahren einmal Gewalt/Schläge angedroht.
Ich rief den Schläger an. Die Mutter wollte wissen, ob etwas passiert sei. Ich verneinte und sagte, das ich nur den … sprechen wollte.
Ihm sagte ich dann, er solle unseren Sohn in Ruhe lassen.
Da ich weiß wo er wohnt , würde ich sonst nächste Tage mit seinen Eltern darüber sprechen.
Das Thema hat sich dann erledigt.

Unseren Sohn habe ich aber immer gesagt, er solle sich die Namen merken.
Wie in unserem Fall, um die Adresse ( Telefonbuch ) raus zu bekommen. Er war ein oder zwei Klassen höher.

Dir Claudia, alles Gute

Gruß Henry

Jetzt muss ich auch noch was zum Thema sagen:

meine beiden Nichten (8+9,5)haben gerade in ihrer Grundschule einen Selbstverteidigungskurs. Mein Bruder sagt, sie werden dort richtig unter Stress gesetzt und lernen sich zu wehren, „Nein“ zu sagen und Hilfe zu holen. Es sind 5x2 Stunden, die Eltern sollten dabei sein (damit der Stress richtig verarbeitet wird).
Situationen sind die dort geübt werden sind z.B. "gib mir Deine Jacke (Walkman,5 DM, T-Shirt etc.), wie wehre ich mich, wenn mich jemand ins Auto zerren will?, höre auf dein Gefühl - sage „Nein“, schaue dem Gegner in die Augen, wehre dich und - laufe weg… was machst du, wenn du jemanden um Hilfe bittest und derjenige hilft nicht? etc…
Die Mädels waren die ersten Male wohl total fertig, aber mein Bruder wusste gar nicht wie heftig sie zutreten können… *gg*
Am Samstag ist zum Abschluss „Aussenprüfung“, d.h. jedes Kind muss alleine eine bestimmte Wegstrecke zurücklegen und irgendetwas passiert… Sie wissen aber nicht was und dort wirken dann auch Leute mit, die die Kinder bisher vom Kurs nicht kennen. Also für die Kinder wirklich Fremde.

Ich finde das Projekt klasse. Ob es nun gegen Gewalt an Schulen hilft weiss ich natürlich nicht, aber ich denke, wenn die Kinder selbst mal solchen „Stress-Situationen“ ausgesetzt waren, dass sie damit sensibler umgehen.
Für meine Nichten ist mir wichtig, dass sie sich auf gar keinen Fall als „Opfer“ missbrauchen lassen. Das sind bisher eh kleine Angsthasen gewesen. Durch den Kurs ist ihr Selbstvertrauen aber wohl mächtig gestiegen…

Gruss Zauberm@us

Crashkurse…
Hi!

Ich halte von diesen Crashkursen (10 Stunden sind allerdings schon recht viel) nicht sehr viel! Es mag sein, dass das Selbsbewusstsein gestärkt wird, allerdings sehe ich das Problem, dass die Kids (bei Erwachsenen ist es nicht anders) schnell zur Selbstüberschätzung neigen!
Solange intensiv das „Wegrennen“ eingeschärft wird, ist es vielleicht nicht ganz so schlimm…

Grüße
Guido

Ja, klar!
Wegrennen ist das wichtigste, aber dazu musst du ja erstmal kommen, wenn dich jemand festhält…
Deswegen finde ich es schon wichtig, dass sie lernen auch zuzutreten und zwar so, dass es demjenigen weh tut und sie sich nicht die Zehen brechen… *gg* Da lern ich ja sogar noch was… ;o)
Sie sollen ja z.B. auch die Hemmschwelle des Zutretens überwinden… Jahrelang trichtern wir ihnen ein „hauen ist doof“ etc… Wie sollen die Kinder unterscheiden können zwischen Gefahr und normaler Rangelei unter Kindern?
Vor allen Dingen werden sie darauf trainiert auf ihre innere Stimme zu hören um im Vorfeld der Situation aus dem Weg zu gehen… Gefahr erkannt = Gefahr gebannt oder so ähnlich…
Nur manchmal kann es halt zu spät sein.

Gruss Zauberm@us *DieamliebstenglücklicheKinderohneAngstsieht*

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi!

Ja, klar!
Wegrennen ist das wichtigste, aber dazu musst du ja erstmal
kommen, wenn dich jemand festhält…
Deswegen finde ich es schon wichtig, dass sie lernen auch
zuzutreten und zwar so, dass es demjenigen weh tut und sie
sich nicht die Zehen brechen… *gg* Da lern ich ja sogar noch
was… ;o)

Genau da sehe ich das Problem! Richtiges Treten lernt man nich in 10 Stunden!
Als ich noch so richtig im Saft stand (ich meine: Austrainiert war - ist ewig her :wink:), hat der Vertrauenslehrer unserer Schule mich mal darauf angesprochen, ob man nicht irgendwie so einen SV-Kurs zusammenstellen kann.
Ich habe damals meinen Trainer gefragt, und der war begeistert! Allerdings lief das Ganze zwei mal in der Woche (zwei Gruppen - die Nachfrage war riesig) nachmittags für 2 Schulstunden - über ein ganzes Jahr (als Wahlpflichtfach)!
Was meine Mitschüler anfangs noch als einfachen Spaß sahen, fanden sie nach einer gewissen Zeit dann doch recht komplex und ernsthaft (natürlich hat es weiter Spaß gemacht).

Sie sollen ja z.B. auch die Hemmschwelle des Zutretens
überwinden… Jahrelang trichtern wir ihnen ein „hauen ist
doof“ etc… Wie sollen die Kinder unterscheiden können
zwischen Gefahr und normaler Rangelei unter Kindern?

Eben! Jahrelang haben sie das eine gelernt (zumindest im Idealfall), und nun sollen innerhalb von 10 Stunden ihr Denken umstruktuieren. Das kann imho nicht klappen!

Vor allen Dingen werden sie darauf trainiert auf ihre innere
Stimme zu hören um im Vorfeld der Situation aus dem Weg zu
gehen… Gefahr erkannt = Gefahr gebannt oder so ähnlich…

Das ist in der Tat das Wichtigste - mein Lieblingszitat: Ein verhinderter Kampf ist ein gewonnener Sieg (Laotse)

Nur manchmal kann es halt zu spät sein.

Ich habe mal ein Vergewaltigungsdummy gesehen (ohne Mist!). Da konnten die Leute versuchen, ihm genau in die virtuellen Kronjuwelen zu treten. Du glaubst nicht, wie viele Fehlversuche dabei waren!

Gruss Zauberm@us *DieamliebstenglücklicheKinderohneAngstsieht*

Grüße zurück
Guido, der froh ist, das sein 3jähriger Zwerg Karate toll findet!

Der Lehrer meinte durch die Streßsituation vergessen die Kleinen bestimmte Dinge nicht mehr…
Mein Bruder sagte ja, dass in den ersten Stunden richtig Tränen geflossen sind, weil die Kinder hart angegriffen wurden. So richtig in den Schwitzkasten genommen, weggezerrt, angebrüllt etc… Deswegen sollten ja unbedingt die Eltern dabei sein.

Ich habe mal ein Vergewaltigungsdummy gesehen (ohne Mist!). Da
konnten die Leute versuchen, ihm genau in die virtuellen
Kronjuwelen zu treten. Du glaubst nicht, wie viele
Fehlversuche dabei waren!

Kann ich mir gut vorstellen. Der Trainer in der Schule ist gut geschützt an den Familienjuwelen, trotzdem ist er schon in die Knie gegangen *gg* Die Kinder dürfen also am Lebend-Objekt üben *gg*
Ich lass mir aber noch von den Kindern persönlich berichten… Vor allen Dingen wie die Aussenübung gelaufen ist, will ich wissen…

Grüssle Zauberm@us

Hallo an alle dieses threads,
Auf der Suche nach Konfliktbeispielen für ein Seminar gelangte ich auf folgende Site, in der ein Lehrer mit den Schülern am Gewaltproblem arbeitet - fand ich sehr beeindruckend.
http://www.huweber.ch/Lernen/pages/ExternalisierungB…
Liebe Grüße#
Birgit