Gewalt in 1. Klasse

Hallo,

ich bin 1. Elternbeirat in einer 1. Klasse.

In der Klasse gibt es ein sehr gewalttätiges Kind. Schläge und neuerdings Sprünge ins Rückrad anderer Kinder. Vom stören im Unterricht ganz zu schweigen. 

Es wurden bisher wenige Maßnahmen eingeleitet wie Strafaufgaben und Zeit absitzen in anderen Klassen.

Auch haben wir eine Verantwortliche einer Schule für schwer erziehbare Kinder da gehabt, die dieses Kind definitiv in Ihre Schule aufnehmen würde.

Problem liegt beim Vater.
Getrennt lebende Eltern, Vater macht genau das Gegenteil was für das Kind gut ist. Bestes Beispiel: das Kind darf gewaltätige Videos ab 18 Jahre schauen.

Die Lehrerin ist nicht durchsetzungsfähig und schickt die Eltern der Opferkinder nun zu mir.

Ich möchte mich der Sache gerne annehmen.

Welche rechtlichen oder schulischen Schritte sind schnell möglich oder müssen die Eltern anzeigen erstatten so dass sich das Jugendamt einschaltet.

Ich danke euch für eure Hilfe.

D.B.

Ich finde es grundsätzlich schwierig, verhaltensauffällige Kinder „abzuschieben“, auch wenn der Schutz der anderen Kinder natürlich wichtig ist. Aber dieses Kind scheint, der Schilderung nach, selber Schutz nötig zu haben. Wenn die Interaktion mit der Schule nicht ausreicht, halte ich es für eine gute Idee, mal Kontakt zum Jugendamt aufzunehmen. Die haben sicher Erfahrung mit solchen „Fällen“ und können Tipps und Hilfestellung geben, was man machen kann.

Vielen Dank für die Antwort. Grundsätzlich sehe das genauso, nur haben wir den Rabenvater der uns diesbezügliche die Knüppel zwischen die Beine haut. Morgen werde ich mal Kontakt zur Sozialpädagogin aufnehmen und notfalls mal den Direktor ansprechen.

Hallo,

traurige Geschichte.

ich bin 1. Elternbeirat in einer 1. Klasse.

Das ist gut, denn so hast Du die uneingeschränkte Möglichkeit Vertrauen zwischen Eltern und den Lehrern aufzubauen. Hast Du noch ältere Kinder? Wenn nicht, dann gestehe Dir auch ein, dass Dir die Erfahrung fehlt. Damit meine ich auch das Besonnene Umgehen mit Problemen und auch darauf vertrauen, dass es naheliegende Lösungen gibt.
Das funktionierende Schulsystem (zumindestens in den ersten Klassen) baut auf die Kooperation zwischen Eltern und Lehrer - die Kinder selbst sind schon fast zweitrangig. Die Kinder funktionieren und lernen (sowohl das Sozialverhalten als auch den Schulstoff) nur durch die Unterstützung der Eltern und der Lehrer.

In der Klasse gibt es ein sehr gewalttätiges Kind. Schläge und
neuerdings Sprünge ins Rückrad anderer Kinder. Vom stören im
Unterricht ganz zu schweigen. 

Es wurden bisher wenige Maßnahmen eingeleitet wie
Strafaufgaben und Zeit absitzen in anderen Klassen.

Das sind auch keine adäquaten Mittel um das Verhalten abzuschalten. Hier geht es nicht um Strafarbeiten (die einem Kind in der ersten Klasse auch wenig interessieren dürfte), sondern in erster Linie sollten intensive und klar formulierte Eltern-Lehrer-Gespräche stattfinden. Das Problem liegt nicht primär beim Kind. Den Eltern sollten unmissverständlich klar gemacht werden, dass sie bestimmte Verhaltensweisen in der Klasse absolut nicht dulden. Konsequenzen hieraus sollten aber eher eine intensivere Aufsicht beinhalten (z.B. das Kind nach vorne setzen, an einem Einzeltisch und in den Pausen „an die Hand“ nehmen). Da höre ich schon gleich die Lehrer schreien: keine Zeit, keinen Bock. Tja, dann muss mal auf den Kaffee vor der Hofpause verzichtet werden, oder man nimmt das Kind mit ins Lehrerzimmer (das hatten wir auch schon und da saß es dann ganz ohne Beschäftigung und Aufmerksamkeit 10 Minuten herum, bis es mit einem Lehrer auf den Hof durfte).

Auch haben wir eine Verantwortliche einer Schule für schwer
erziehbare Kinder da gehabt, die dieses Kind definitiv in Ihre
Schule aufnehmen würde.

Ach herrje - abschieben also? So sollen also auch die anderen Kinder lernen, dass Probleme dadurch gelöst werden, dass man sie aus dem unmittelbaren Leben verbannt und es anderen überlässt?

Problem liegt beim Vater.

Na dann wird der Vater zum Gespräch geladen und der bekommt etwas zu hören!

Getrennt lebende Eltern, Vater macht genau das Gegenteil was
für das Kind gut ist. Bestes Beispiel: das Kind darf
gewaltätige Videos ab 18 Jahre schauen.

Konkret ansprechen und ihn unmissverständlich klar machen, dass es seinem Kind schadet. Man kann auch mit Schulpsychologen oder gar Jugendamt drohen.

Die Lehrerin ist nicht durchsetzungsfähig und schickt die
Eltern der Opferkinder nun zu mir.

Das ist natürlich doppelt blöd. Wenn sie nicht durchsetzungsfähig ist (in einer 1. Klasse!!), dann sehe ich das als mindestens genauso problematisch wie der Rüpel-Papa und sein Sprößling.

Ich möchte mich der Sache gerne annehmen.

Was genau verstehst Du darunter. Ich an Deiner Stelle hätte dabei ein Ziel: eben dieses Kind zu retten.

Welche rechtlichen oder schulischen Schritte sind schnell
möglich oder müssen die Eltern anzeigen erstatten so dass sich
das Jugendamt einschaltet.

Anzeige erstatten gegen wen? Gegen das Kind? Oder gegen die Aufsicht, die versagt hat?
Bei uns würde ein Kind mit solchen Verhalten an die kurze Leine genommen werden, die Eltern zu unbequemen Gesprächen zitiert werden und am Ende der ersten Klasse wäre das Kind integriert.

Ihr habt aber die falsche Lehrerin für einen solchen Weg. An Deiner Stelle würde ich es ablehnen die Elterngespräche zu führen, denn das ist Aufgabe der Klassenleitung und in schweren Fällen der Schulleitung. Du kannst aber Gespräche mit der Lehrerin führen und ihr dabei helfen, wenn Du das Gefühl hast, dass Du dafür die Qualifikation hast.
Eine weitere Möglichkeit, die nicht unausgeschöpft bleiben sollte, ist einen Gewalterzieher und einen Schulpsychologen heranzuziehen.
Es sollte Dir in Deiner Funktion klar sein, dass es einerseits um die Sicherheit der Klasse geht, aber auch darum alles Mögliche zu unternehmen das Kind in der Klasse zu integrieren.

Bevor man das Kind wegschickt, kann man auch versuchen eine Einzelfallbetreuung zu beantragen.

Viele Grüße

Hallo D.B.,

ich denke, Du kannst als Sprecher für die Elternschaft der ganzen Klasse auf die Direktion der Schule massiven Druck ausüben. Sie müssen und dürfen handeln wenn die Lehrerin es nicht alleine schafft.

Wenn der Vater des Kindes nicht einlenkt oder gesprächsbereit ist, wäre eine Meldung ans Jugendamt vielleicht sinnvoll. Das würde ich aber erst machen, nachdem er alle Hilfe abgelehnt hat. Wahrscheinlich ist er auch verzweifelt.

Viel Erfolg,
MDB

Lass Dich nicht missbrauchen!
Hallo,

Du solltest auf jeden Fall die Rolle als „Beschwerde-Instanz“ ablehnen, die die Lehrerin Dir zuschustert. Es ist zwar gut, dass Du auf diese Weise über die Zahl der Opfer informiert bist und die Umstände der Übergriffe von den Betroffenen aus eigenem Mund erfährst. Aber Ihr Elternvertreter seid dafür nicht die richtige Zielperson.

Ich befürchte, dass die Lehrerin damit nicht nur ihren Mangel an Durchsetzungswillen kaschieren, sondern die Angelegenheit auch aus der Schule wegverlagern will.
Wenn Du die Initiative zu offiziellen Schritten alleine ergreifst, wird der Vater des Jungen Dich als Urheber eventueller Maßnahmen betrachten, und Du wirst zum Sündenbock.

Alles Gute!
Pit

Guten Tag,

Aber Ihr Elternvertreter seid dafür
nicht die richtige Zielperson.

Auf keinen Fall.

Ich befürchte, dass die Lehrerin damit nicht nur ihren Mangel
an Durchsetzungswillen kaschieren, sondern die Angelegenheit
auch aus der Schule wegverlagern will.

Der Elternvertreter kann und sollte die Schulleitung informieren. Und wenn das nicht hilft, die nächste schulische Instanz. Er kann die Beschwerden sammeln und darüber informieren, was die Schule tut. Aber er ist niemand, an den die Beschwerden als erstes geleitet werden sollen und der selbsttägig agieren sollte.

MfG
GWS

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genau jetzt muss man schnell handeln, man darf die sache aufkeinenfall unterschätzen auch wens noch kleine kinder sind…so ein benehmen muss sich schnellst möglich ändern, sonst lernt das kind nie und wächst so auf…was keiner will…

am besten ist es mit ihm täglich zu reden …die kinder sollen abstand von ihm nehmen, so erkennt er das mit so eij verhalten keiner mit ihm spielen will…
videos machen und es den vater zeigen…vielleicht versteht er es so

Guten Tag,

Lies doch mal die anderen Antworten, bevor du schreibst (da du neu bei werweisswas bist, bin ich sicher, dass du nicht über die Zwangs-Expertenvermittlung angeschrieben wurdest), dann würdest du sehen, dass die Diskussion bereits ein paar Schritte weiter ist.

MfG
GWS

PS: Gilt übrigens auch für dein Posting im Familienbrett.

Hallo,

Es wurden bisher wenige Maßnahmen eingeleitet wie
Strafaufgaben und Zeit absitzen in anderen Klassen.

sowas nutzt nix.

Problem liegt beim Vater.

Urteile sind da wohl ganz schnell gefällt.

Getrennt lebende Eltern, Vater macht genau das Gegenteil was
für das Kind gut ist. Bestes Beispiel: das Kind darf
gewaltätige Videos ab 18 Jahre schauen.

Sagt wer? Sagt das der Vater oder die anderen Kinder (Eltern) der Klasse. Oder gar die Mama, die ihrem Ex eins auswischen will.
Man muss mit solchen Behauptungen behutsam umgehen. Die Gerüchteküche entwickelt da gerne eine gefährliche Eigendynamik!

Die Lehrerin ist nicht durchsetzungsfähig und schickt die
Eltern der Opferkinder nun zu mir.

Das geht gar nicht, denn dies ist definitiv NICHT deine Aufgabe. Damit kannst du zwischen die Fronten geraten und dir dabei unglaublich die Finger und Nerven verbrennen. Lass das lieber.

Ich möchte mich der Sache gerne annehmen.

Nur kein Aktionismus an den Tag legen. Am besten über die Schulleitung, Schulamt, schulpsychologische Beratungsstelle, Vertrauenlehrer, Schulsozialarbeit, Jugendamt aber bitteschön KEINE Elternvertreter!!!

Ich danke euch für eure Hilfe.

Gib das faule Ei da hin wo es hingehört: in die Schule!!!

Grüße
Stefan

Hallo,

es wurde ja schon einiges geschrieben und ich bin wie andere der meinung, dass es sich die Lehrerin echt zu einfach macht. Das ist ihre Sache oder die der Schulleitung.
Es muss schnell etwas geschehen, denn die anderen Kinder müssen geschützt werden. Hierbei ist es erstmal zweitrangig, warum das Kind so ist, der Schutz der anderen geht vor!
Ich finde nicht, dass es abschieben ist, das Kind auf eine Schule für schwer erziehbare zu geben, denn wozu sonst gibt es solche Schulen? Was muss das Kind noch anstellen, damit die anderen endlich geschützt werden?
Muss es erst ein Kind in den Rollstuhl treten?
Ich würde der Lehrerin dringend klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann und schnell etwas geschehen muss, zum Schutz der anderen Kinder. Reagiert sie nicht, so schnell wie möglich das Jugendamt einschalten, oder willst du warten bis ein kind ernsthaft verletzt wird? Hier hilft keine Kuschelpädagogik, der Schaden ist durch die brutalen Spiele bereits angerichtet und wird durch noch so viele nette Worte nicht verschwinden.
Handle im Interesse der Kinder, ihre gesundheit gilt es zu schützen, zur Not mit Jugendamt und Polizei!

Nachtrag: ob es dem Vater des Jungen schlechtgeht hat uns hier nicht zu interessieren.
Er hat eine pädagogische Verantwortung und die hat er schwer missbraucht indem er das Kind Gewaltvideos schauen lässt und sich anscheinend nicht um ihn kümmert. Da hilft kein Mitleid weiter, und kein warum und wieso, die anderen Kinder müssen geschützt werden vor dem Gewalttäter und das ist er nunmal und zwar  so schnell wie möglich!
Das Kind muss, bis etwas passiert unbedingt von den anderen ferngehalten werden, ich persönlich würde mein Kind wenn es in dieser Klasse wäre und dieser Junge da immer noch frei rumläuft und die Lehrer nicht in der Lage sind das zu unterbinden, mein Kind zu Hause lassen, besser eine Lernlücke  als eine schwere Verletzung mit möglicherweise bleibendem Schaden.

Ich wäre auf jeden Fall für die Schule für schwer erziehbare, denn wenn nicht für welche Kinder, für wen ist sie sonst da?

Guten Abend Chili,

Das Kind an eine E-Schule zu schicken ist meiner Meinung nach definitiv nicht „abschieben“. Es kann dem Kind ein geeignetes Umfeld bieten um mit seinen Aggressionsproblemen fertig zu werden. Es wäre natürlich primär die Aufgabe das Kind an der jetzigen Schule (/Klasse) zu integrieren.

Anderer seits bietet ein Schulwechsel auch eine einzigartige Möglichkeit neu anzufangen, vorausgesetzt er wird gut darauf vorbereitet.

Mal abgesehen davon, es gibt bestimmt auch an einer E-Schule ein Schulleben. Natürlich wäre das wahrscheinlich die letzte Wahl, aber wenn sich das Kinder überhaupt nicht sozialisieren lässt muss es an einer Schule wo es intensivst betreut wird, da ist halt die E-Schule die beste Option. Was auch nicht vergessen werden darf, hier ist Personal am Werk, das viel Erfahrung in diesem Bereich hat.

Arbeitest Du an einer öffentlichen Schule, oder einer privaten? Ich frage, weil dass so ein intensiver Aufwand betrieben wird an öffentlichen Schule wäre mir jetzt neu.

Obwohl meine sechste hatte, als unsere Klassenleiterin ihre Lehramtsprüfung hatte, einer Sonderaufsicht für die Pause damit ja kein Streit angefangen werden konnte.

MfG
Lexduden

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