Gewaltspiele verbieten ? Studie Uni Bochum

Hello und guten Tag.

Robert S. der Massenmoerder in Erfurt - auch jene in den USA in Littleton - haben wochenlang Counterstrike und DOOM dezockt;

Robert S. hat sich im Internetcafe monatelang aggressiv gemacht.

Diese Studie der Uni Bochum stellt aggresives Verhalten der Kinder nach Gewalt-PC-Spielen fest.

Wissenschaftler in den USA stellen nach dem Massaker von Kindern an Kindern - und sich selbst ebenso - in Littleton fest:

"Wir haben es hier mit einem unleugbarem Zeugnis der Wut einer ganzen Generation zu tun. "

Ich denke es ist hoechste Zeit diese Gewaltspiele aller Art zu indizieren, - da das oft nicht hilft wg. der unerfindlichen Beschaffungsmentalitaet - ggf. den Import zu verbieten.

Wie seht ihr dies bitte ?

Verbote sind sicher nicht gut, grenzen jedoch stark den Bezug ein.

=====

Studie der Uni Bochum:

Gewalt-Computerspiele machen Kinder aggressiv

Gewaltverherrlichende Computerspiele machen Kinder einer neuen Studie zufolge aggressiv. Bei Kindern, die mit aggressiven Computerspielen ihre Zeit verbringen, sei die Hemmschwelle gesunken, sagte die Psychologin der Ruhr-Universität Bochum, Rita Steckel, am Freitag in München.

„Das kann dazu führen, dass aus einer harmlosen Rangelei unter Kindern und Jugendlichen eine schwere Prügelei wird“, sagte Steckel.

Diese Kinder könnten ihre Aggression nicht mehr regulieren. Die Hemmschwelle der Kinder und Jugendlichen würde verstärkt direkt nach dem Computerspiel sinken.

Aber auch langfristig neigten diese Kinder eher zu Aggression und Gewalt.

Ein Drittel der Kinder findet Gewalt in Computerspielen nach den Worten Steckels gut.

Allerdings gebe es auch positive Auswirkungen von Computerspielen. Videogames, die helfende und eher soziale Spielsituationen darstellten, lösten bei den Kinder ein höheres Unrechtsbewusstsein aus.

Die Wissenschaftler testeten nach den Angaben in der Studie 280 Kinder zwischen acht und 14 Jahren. Nach den Spielen legten sie ihnen Mitleid erregende Bilder vor. Kinder, die sich mit gewaltverherrlichenden Spielen beschäftigten, hätten wesentlich mehr Bilder von Kinder in Notsituationen angeschaut. Die anderen Kindern dagegen hätten rascher weggeschaut.

Die meisten Kinder sitzen sieben Stunden in der Woche vor dem Computer.

Nur 13 von 280 Kindern hätten keine Möglichkeit gehabt vorm PC zu sitzen.

===

Diese Untersuchungen wurden per Video aufgezeichnet und ueber Finger-Elektroden gemessen.

===

MfG
zapriano

Wo ist die Quelle???
Hi,

Link, Datum, Veroeffentlichung??? Wo nachzulesen?

Tom

MfG
zapriano

Beantworte bitte die Frage ot

Guten Morgen!

Ein Blick ins Fernsehprogramm, in irgendwelche Piratenfilmchen, wo der säbelschwingende Held reihenweise Leute umbringt; ein Blick in die Welt Karl Mays, wo Hundertschaften von Pfeilen durchbohrt der Skalp abgeschnitten wird; ein Blick in Grimms Märchen, in Kindergeschichten aller Art, zeigt, daß die Darstellung der Gewalt keineswegs neu ist, sondern nur ihr Gesicht verändert hat.

Kinder, die in diese Märchen- und Filmwelt eintauchen, können unter Alpträumen leiden, Ängste entwickeln. In den meisten Fällen lernen sie, Filmgeschichte und Realität zu unterscheiden. Auch in späteren Lebensjahren kann sich der entsprechend konditionierte Jugendliche und Erwachsene von Film- und Mediendarstellungen ins Irreale ziehen lassen.

Unsere Welt ist voller Grausamkeiten gegenüber der lebenden und fühlenden Kreatur. Manche Fotos von Tierversuchen können auch dem Hartgesottenen Tränen in die Augen treiben, Bilder von Hinrichtungen oder das tatsächliche Erleben bei einem Verkehrsunfall mit zerfetzten Leibern, leeren, blutigen Augenhöhlen und blankgelegten Knochen bringen psychisch schwer Verdauliches. In keiner Überlieferung mittelalterlicher Geschichte und in keinem entsprechenden Museum fehlt Anschauliches zu allerlei Foltermethoden. Christen finden es angemessen, in Schulklassen, an Straßenrändern und an allen erdenklichen Orten einen an Händen und Füßen angenagelten Menschen darzustellen. Wem das alles nicht reicht, dem sei ein Blick in einen Schlachthof empfohlen. Hilfsweise reicht auch das Studium eines Urteils des Verfassungsgerichts, wo dargelegt wird, auf welche Weise man aus rein rituellen Gründen einem Lebewesen die Kehle durchschneiden darf.

Blumige religiöse Geschichten voller Blut und Grausamkeit und deren festspielmäßige Aufführung gehen anstandslos durch. Jeder junge Mann muß und jede junge Frau darf zur Bundeswehr. Dort wird nicht Polonäse geübt, sondern den noch jugendlichen Menschen beigebracht, wie man anderen Menschen auf Befehl Hirn und Eingeweide mit dem Schießeisen zerfetzt. Zu Weihnachten, dem christlichen Fest der Liebe, fehlen in keinem Supermarkt fein säuberlich aufgereiht in Blisterpackungen die Schießprügel und Panzer aus Plastik, damit die lieben Kleinen etwas zum Spielen haben. Vom Erlös kassiert der Fiskus die Umsatzsteuer und beim Gewinn aus diesem Handel ist er mit der Körperschaftssteuer dabei. Auch die Gemeinde wird nicht vergessen. Sie bekommt die Gewerbesteuer aus dem Gewinn, der mit dem Ballerzeuchs erwirtschaftet wurde. Dann ist alles gut. Was wird mit dem Spielzeug wohl gemacht? Liebesspiele? Es sind Gewaltspiele!

Erfurt ist wieder einmal eine sprudelnde Quelle von Patentrezepten. Politiker können mit saurer Trauermine verkünden, wo die Ursache des Übels zu suchen ist. Es folgt eine kurze Liste aus 3 oder 4 Punkten, aber nie fehlt: Das Internet! Wir brauchen - glaubt man den Damen und Herren - eine Kontrolle dieses Mediums. Wir brauchen die Kontrolle, weil von ein paar Millionen Jugendlichen einer ausgerastet ist. Wir brauchen diese Kontrolle, um ein paar Pädophile, die ihrem Drang auch früher schon nachgingen, dieses Medium benutzen. Es läßt sich in der Bevölkerung vermitteln, daß man alles gegen Kinderschänder tun muß und gegen die Wiederholung des Erfurter Vorfalls. Ja, und deshalb müssen wir das Internet kontrollieren. Wie platt müssen die Argumente noch werden, damit wenigstens ein paar Bürger bemerken, wie traurige Anlässe instrumentalisiert werden?.

Der Erfurter Vorfall muß herhalten, um dem schon länger verfolgten Ziel ein Stück näher zu kommen: Kontrolle über ein suspektes Medium, das vorbei an staatlichen Stellen und beamteten Überwachern von ganz alleine funktioniert. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Bürger wie in diesem Forum Zugang zur Öffentlichkeit hat!?

Die Bochumer Studie kenne ich nicht, kann deren Qualität deshalb nicht beurteilen. Nur so viel: In einer von Grausamkeit durchdrungenen Geschichte und Religion, in einer von Gewalt durchsetzten Realität, ist das Herausnehmen einzelner Gewaltdarstellungen gerade so, als wollte man durch Abschöpfen eines Teelöffels Seewasser aus der Nordsee die nächste Sturmflut verhindern.

Gerade höre ich den Kanzler schwadronieren, daß der Erfurter Vorfall nun entschlossenes Handeln des Staates erforderlich mache. Ich muß nun aufpassen, daß mir angesichts solcher oberflächlichen Dummheit an der Staatsspitze nicht die Sachlichkeit abhanden kommt.

Dem Vernehmen nach war der Erfurter Täter zwar formal volljährig, lebte aber wie viele seiner Altersgenossen noch im Elternhaus. Dort war bis zuletzt nicht bekannt, daß der junge Mann von der Schule verwiesen wurde. Man hatte offenkundig zu wenig Kontakt zueinander, ein isolierter, ratloser junger Mensch ohne Gesprächspartner, mit der Eigenverantwortung überfordert. Das ist das sich zumindest nach außen bietende Bild. Somit ein familiäres Problem, möglicherweise in einem schwierigen Umfeld, aber allemal nichts, was „entschlossenes staatliches Handeln“ erfordert, es sei denn, man verstünde darunter langfristiges Handeln zu Gunsten von Bildung, Jugend und Familie.

Gruß
Wolfgang

Link, Datum, Veroeffentlichung??? Wo nachzulesen?

Da Zap aus irgendwelchen Gründen selbst nicht mehr zu wissen scheint woher er seine Quellen hat helfe ich hier gerne aus:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen-200…

Wobei mir jedoch die Versuchsdurchführung eher suspekt ist.

SAN

Hallo zapriano,

du vergisst eins: die meisten dieser Spiele sind indiziert.

Was nützt ein Verbot? - Definitiv gar nichts.

Selbst wenn die Spiele in Deutschland nicht erhältlich wären, würden die Kids, deren Wissen über Computer meist das Ihre Eltern exponential übersteigt, das ganze aus dem Internet runterladen. Und die Welt bekommst du nie auf eine Linie bei der Diskussion.

Außerdem wirst du - wenn du den Artikel aufmerksam gelesen hättest - sehen, daß dies alles nur eine Folge eines gesellschaftlich viel größeren Problems ist.

Damit, das so Computerspiele verboten werden ist doch nit das Problem gelöst, daß hier al Kernaussage im Artikel drin steht.

Gruß ivo

Ah ja…
hi San

Das Ergebniss dieser Studie zeigt m.E. nur, dass die „Schockwirkung“ mitleiderregender Bilder auf Kinder, welche Gewalttätige Computerspiele gespielt haben, geringer ist.
welch ein Ergebnis!
Dass dies zu mehr Agressionen führt, erscheint mir als Schlußfolgerung etwas gewagt. (Die Autoren schreiben ja selbst: „Unter bestimmten Umständen“)

Dann müssten z.B. alle Zivis, die Notfalleinsätze fahren, Rettungsdienstler, Feuerwehrler, Polizisten, Ärzte, etc pp. zu einer stärkeren Gewalttätigkeit neigen, bzw eine statistisch signifikante Erhöhung der Gewaltbereitschaft in dieses Gruppen auftreten.
Denn auch bei ihnen tritt eine „Abstumpfung“ auf, die aber zwingend Notwendig ist, um überhaupt arbeiten zu können.

Und noch was:
san… nicht die heiligen Bücher von Fa nati selber lesen und interpretieren… das bringt gaaaaanz gaaaaaanz großes Unglück…

Gruß
Mike

Hallo Wolfgang,

wenn ich Dich recht verstanden habe, wirfst Du Kanzler&Co. vor die Gunst der Stunde nutzen zu wollen, um Zensuren und umfangreiche Kontrollfunktionen bei Medien - besonders beim Internet - einzuführen. Und das Volk, aufgewühlt vom Erfurter Attentat, akzeptiert das, ohne sich dabei zu überlegen, dass Gewalttaten so alt sind wie die Menschheit.

Bist Du da mit Deinem Vorwürfen nicht ein wenig vorschnell? Und ich glaube auch, dass die Studie für Durchschnittsmenschen und Presse lesbar gemacht wurde, so dass daraus eigentlich keine vernünftige Schlußfolgerungen gezogen werden kann.

Es gibt ein Buch von Jan-Uwe Rogler, das ich mit großem Interesse gelesen habe. „Kinder können fernsehen“. Darin wird beschrieben, dass wir alle (auch wir Erwachsene) für die Medien und Geschichten zugänglich sind, die unser derzeitiges Lebensgefühl zum Ausdruck bringen und kanalisieren können. Es gibt immer einen Grund warum wir uns für etwas interessieren. Kleine Mädchen lieben Biene Maja, weil sie weiblich, frech und unternehmungslustig ist. Kleine Buben lieben Pumuckel, weil er die Erwachsenen mit seinen Streichen und Sprüchen verwirren kann. Zu Zeiten als das Volk keine Bücher hatte, ließ man mittels Märchen Dampf ab, spielte Reichen Streiche, brachte (Staats-)Riesen zu Fall…
Ich will damit sagen, dass Computerkampfspiele dem Robert wohl recht kamen, zum Dampf ablassen. Wer diese Spiele ununterbrochen spielt, verliert mit der Zeit den Sinn für Realität. In seinem Fall entsteht vor seinem inneren Auge beim Auftauchen eines Lehrers das Bild, das er von den Computerspielen her schon kannte, ein grimmiger Feind, der sich mit einem Mousestreich beseitigen läßt. Klar, der Mann war nicht mehr bei sich.
Und das Ergebnis der Studie ist sicher nicht verkehrt. Wenn Menschen sehr lange vor der Kiste (Fernsehen oder Computer) hocken, brauchen nochmal solange um auf der Erde wieder landen zu können. Nur, solche Spiele machen den „Richtigen“ skrupel- und erbarmungslos - und das ist ein gesellschaftliches Problem - das geht uns alle an.

Es geht nicht darum, alle Gewalt in Deutschland vermeiden zu wollen. Doch hat meiner Ansicht nach der Staat die Aufgabe miese kleine Gegebenheiten, wie den unkontrollierten zunehmenden Verkauf von gewaltverherrlichenden Medien, ein wenig einzudämmen. Für mich mich hat das noch nichts mit „staatlicher Kontrolle“ zu tun, im Sinne „big brother is watching you“.
Die Zunahme von Skrupelosigkeit bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Jugendlichen ist nicht vom Tisch zu wischen, und deshalb ernst zu nehmen. Das hat nicht mehr die Qualität von Grimms Märchen.
Von dem Problem habe ich schon gelesen, da war unser Mobbelchen Kohl noch am Ruder. Darum erzeugen diese Studien bei mir ein Kopfschütteln, und die Sprechblasen der Politiker veranlassen mich zum wegzappen.

viele Grüße
Claudia

Medienkompetenz
Hallo zapriano,

warum könne wir heute Goethes ‚Wether‘ lesen. ohne uns Reihenweise umzubringen ?

Woran liegt es, das nur ausgewählte Exemplare der CS-Spieler austicken?

Ich denke es liegt an zwei Faktoren:
a)persönliche Voreinstellung: v.a. labile Menschen oder ‚verkorkste‘ Biographien sprchen auf Medienkonsum an.
b)Unfähigkeit, das Medienereignis von dem realen Leben zu trennen.

Vor 300 Jahren war halt Goethes Werther für eine nennenswerte Anzahl Liebeskranker der Anlass sich in Werthertracht um die Ecke zu bringen, heute nutzen gefrustete Jugendliche halt Filme oder PC-Spiele als Vorlage.
Die Vorlage bestimmt die Art der Ausführung, aber nicht die Ursache oder das ob. Dies liegtim Umfeld und im Charakter des ‚gefrusteten‘ begründet.

Tschuess Marco.

P.S.: In wieviel Brettern diskutierst Du denn deine These ? 2,3 oder wieviel ?

Hallo Marco,

genauso sehe ich das auch. Weder das Fernsehen noch die PC-Spiele sind Schuld an entsprechenden Gewaltausbrüchen. Hab’s weiter unten schon mal gepostet. Es hat immer schon bestimmte Formen von extremen Gewaltausbrüchen gegeben, lange vor den PC-Spielen und in noch viel schlimmerer Form (Hexenverfolgung, Nazis, RAF-Terrorismus, Massaker gegen die Indianer usw.). Es wäre einfach zu naiv zu glauben, daß man durch Verbote von solchen Spielen etwas erreichen würde, so schön das auch wäre. Menschen mit diesem extremen Gewaltpotential werden immer ein Vorbild finden, was dann als Auslöser fungiert.

warum könne wir heute Goethes ‚Wether‘ lesen. ohne uns
Reihenweise umzubringen ?

Woran liegt es, das nur ausgewählte Exemplare der CS-Spieler
austicken?

Ich denke es liegt an zwei Faktoren:
a)persönliche Voreinstellung: v.a. labile Menschen oder
‚verkorkste‘ Biographien sprchen auf Medienkonsum an.

Richtig. Und das sind dann leider auch genau die, die man durch Appelle an soziales Verhalten und Kooperationsbereitschaft nicht erreichen kann.

b)Unfähigkeit, das Medienereignis von dem realen Leben zu
trennen.

Glaube ich weniger.

Die Vorlage bestimmt die Art der Ausführung, aber nicht
die Ursache oder das ob. Dies liegtim Umfeld und im Charakter
des ‚gefrusteten‘ begründet.

Absolute Zustimmung.

Gruß
Roland

Hallo Ivo,

du vergisst eins: die meisten dieser Spiele sind indiziert.

CS NICHT.

Was nützt ein Verbot? - Definitiv gar nichts.

Doch samt Import , das grenzt stark ein.

Selbst wenn die Spiele in Deutschland nicht erhältlich wären,
würden die Kids, deren Wissen über Computer meist das Ihre
Eltern exponential übersteigt, das ganze aus dem Internet
runterladen. Und die Welt bekommst du nie auf eine Linie bei
der Diskussion.

Alles bekannt: Aber Kids werden nach Erfurt deutlich mehr im Hause kontrolliert, aber ganz sicher!!!

Außerdem wirst du - wenn du den Artikel aufmerksam gelesen
hättest - sehen, daß dies alles nur eine Folge eines
gesellschaftlich viel größeren Problems ist.

Natuerlich , auch…Agression kommt jedoch von Killerspielen.

Damit, das so Computerspiele verboten werden ist doch nit das
Problem gelöst, daß hier al Kernaussage im Artikel drin steht.

Richtig. ( Ist aber nicht Sache der UNI )

Wird aber so kommen mitsamt Kontrolle Zuhause.

cu
zpriano

Guten Morgen auch dir!

Thanks fuer dein Feedback.

Ein Blick ins Fernsehprogramm, in irgendwelche
Piratenfilmchen, wo der säbelschwingende Held reihenweise
Leute umbringt; ein Blick in die Welt Karl Mays, wo
Hundertschaften von Pfeilen durchbohrt der Skalp abgeschnitten
wird; ein Blick in Grimms Märchen, in Kindergeschichten aller
Art, zeigt, daß die Darstellung der Gewalt keineswegs neu ist,
sondern nur ihr Gesicht verändert hat.

Warts ab, wird weniger.

Kinder, die in diese Märchen- und Filmwelt eintauchen, können
unter Alpträumen leiden, Ängste entwickeln. In den meisten
Fällen lernen sie, Filmgeschichte und Realität zu
unterscheiden. Auch in späteren Lebensjahren kann sich der
entsprechend konditionierte Jugendliche und Erwachsene von
Film- und Mediendarstellungen ins Irreale ziehen lassen.

Eben.

Unsere Welt ist voller Grausamkeiten gegenüber der lebenden
und fühlenden Kreatur. Manche Fotos von Tierversuchen können
auch dem Hartgesottenen Tränen in die Augen treiben, Bilder
von Hinrichtungen oder das tatsächliche Erleben bei einem
Verkehrsunfall mit zerfetzten Leibern, leeren, blutigen
Augenhöhlen und blankgelegten Knochen bringen psychisch schwer
Verdauliches. In keiner Überlieferung mittelalterlicher
Geschichte und in keinem entsprechenden Museum fehlt
Anschauliches zu allerlei Foltermethoden. Christen finden es
angemessen, in Schulklassen, an Straßenrändern und an allen
erdenklichen Orten einen an Händen und Füßen angenagelten
Menschen darzustellen. Wem das alles nicht reicht, dem sei ein
Blick in einen Schlachthof empfohlen. Hilfsweise reicht auch
das Studium eines Urteils des Verfassungsgerichts, wo
dargelegt wird, auf welche Weise man aus rein rituellen
Gründen einem Lebewesen die Kehle durchschneiden darf.

Nach Erfurt - dem groessten Massaker nach dem Kriege - ist alles im Fluss, denke ich.

Blumige religiöse Geschichten voller Blut und Grausamkeit und
deren festspielmäßige Aufführung gehen anstandslos durch.
Jeder junge Mann muß und jede junge Frau darf zur Bundeswehr.
Dort wird nicht Polonäse geübt, sondern den noch jugendlichen
Menschen beigebracht, wie man anderen Menschen auf Befehl Hirn
und Eingeweide mit dem Schießeisen zerfetzt.

Furchtbar…so wirds sicher nicht bleiben.

Zu Weihnachten,

dem christlichen Fest der Liebe, fehlen in keinem Supermarkt
fein säuberlich aufgereiht in Blisterpackungen die
Schießprügel und Panzer aus Plastik, damit die lieben Kleinen
etwas zum Spielen haben.

Auch das kommt auf den Pruefstand, aufgrung Erfurt’s Massaker sind alle furchtbar erschrocken.

Vom Erlös kassiert der Fiskus die

Umsatzsteuer und beim Gewinn aus diesem Handel ist er mit der
Körperschaftssteuer dabei. Auch die Gemeinde wird nicht
vergessen. Sie bekommt die Gewerbesteuer aus dem Gewinn, der
mit dem Ballerzeuchs erwirtschaftet wurde. Dann ist alles gut.
Was wird mit dem Spielzeug wohl gemacht? Liebesspiele? Es sind
Gewaltspiele!

Klar:Alles Mist.

Erfurt ist wieder einmal eine sprudelnde Quelle von
Patentrezepten. Politiker können mit saurer Trauermine
verkünden, wo die Ursache des Übels zu suchen ist. Es folgt
eine kurze Liste aus 3 oder 4 Punkten, aber nie fehlt: Das
Internet! Wir brauchen - glaubt man den Damen und Herren -
eine Kontrolle dieses Mediums. Wir brauchen die Kontrolle,
weil von ein paar Millionen Jugendlichen einer ausgerastet
ist. Wir brauchen diese Kontrolle, um ein paar Pädophile, die
ihrem Drang auch früher schon nachgingen, dieses Medium
benutzen. Es läßt sich in der Bevölkerung vermitteln, daß man
alles gegen Kinderschänder tun muß und gegen die Wiederholung
des Erfurter Vorfalls. Ja, und deshalb müssen wir das Internet
kontrollieren. Wie platt müssen die Argumente noch werden,
damit wenigstens ein paar Bürger bemerken, wie traurige
Anlässe instrumentalisiert werden?.

Schoen gesagt, Stern hoch drei!

Der Erfurter Vorfall muß herhalten, um dem schon länger
verfolgten Ziel ein Stück näher zu kommen: Kontrolle über ein
suspektes Medium, das vorbei an staatlichen Stellen und
beamteten Überwachern von ganz alleine funktioniert. Wo kommen
wir denn hin, wenn jeder Bürger wie in diesem Forum Zugang zur
Öffentlichkeit hat!?

Naja…man kann auch Uebertreiben.

Die Bochumer Studie kenne ich nicht, kann deren Qualität
deshalb nicht beurteilen.

Stelle ich DIR privat bei Bedarf gerne zur Verfuegung.
HIER nicht!!!

Nur so viel: In einer von

Grausamkeit durchdrungenen Geschichte und Religion, in einer
von Gewalt durchsetzten Realität, ist das Herausnehmen
einzelner Gewaltdarstellungen gerade so, als wollte man durch
Abschöpfen eines Teelöffels Seewasser aus der Nordsee die
nächste Sturmflut verhindern.

Naja…

Gerade höre ich den Kanzler schwadronieren, daß der Erfurter
Vorfall nun entschlossenes Handeln des Staates erforderlich
mache. Ich muß nun aufpassen, daß mir angesichts solcher
oberflächlichen Dummheit an der Staatsspitze nicht die
Sachlichkeit abhanden kommt.

OK: Aber einige Sender fangen an, der 1. war VIVA.

Man hatte offenkundig zu wenig Kontakt zueinander, ein isolierter, ratloser junger Mensch ohne Gesprächspartner, mit der Eigenverantwortung überfordert. Das ist das sich zumindest nach außen bietende Bild.

Auch meines!

Somit ein familiäres Problem, möglicherweise in einem

schwierigen Umfeld, aber allemal nichts, was „entschlossenes
staatliches Handeln“ erfordert, es sei denn, man verstünde
darunter langfristiges Handeln zu Gunsten von Bildung, Jugend
und Familie.

Richtig . Sehr wohl: Nach Robert S. Massaker wird jedes Elternhaus nachdenken, aendern, vor allem mit den Kindern anders , heisst verstaendlicher umgehen, mehr Zuhoeren vor allem…dessen bin ich sicher.

cu
zapriano

Kein Verbot, in der Familie ansetzen!
Hallo, versammelte Freunde der Diskussion!

Eine einfache Antwort auf die Frage, was Gewalt in den Medien bewirkt, gibt es nicht. Die Wirkmechanismen von Gewaltdarstellungen sind derart komplex und vielfältig, daß man pauschale Aussagen an dieser Stelle nicht treffen kann. Es geht soweit, daß Gewaltdarstellungen sogar eine psychohygienische Wirkung haben können, also eine Aversion gegen Gewalt zu erzeugen vermögen. Dies trifft besonders zu für sehr realistische Darstellungen von Gewalt, bei welchen die Folgen für die Opfer in aller Drastik dargestellt werden. Diese Wirkung kann sich aber wieder zum Gegenteil verkehren, wenn eine starke Identifikation mit dem Opfer stattfindet, was zur Auslösung von Rachegelüsten führt. Man kann die Reaktion auf Mediengewalt somit als mehr opferzentriert und eher täterkritisch bezeichnen.

Auch bei der Wirkung von Cartoons in der Machart von Tom und Jerry ist man sich derweil einig, daß bei Kindern der spielerische Umgang mit der dargestellten Gewalt im Vordergrund steht. Die Gewalt selbst tritt zu Gunsten der Faszination für die Helden in den Hintergrund.

Insbesondere kann die Wirkung der Gewaltdarstellungen immer nur im Kontext mit dem gesamten Umfeld gesehen werden. Ist die soziale Unterstützung durch Freunde und Familie vorhanden, so haben derartige Eindrücke keinen Angriffspunkt. Das gilt ganz besonders für die angesprochenen „Ballerspiele“. Wenn es aber normal ist, dass Kinder auf das Interesse der Erziehungsberechtigten (nach eigener Auffassung häufig jedoch nicht zur Erziehung verpflichteten) verzichten müssen, so darf man sich über die Resultate nicht wundern.

Eine interessante Äußerung zu diesem Thema machte Claudius Seidl:

„Vermutlich ist die Darstellung von Gewalt in der Kunst eine der Voraussetzungen dafür, daß eine Gesellschaft im Alltag auf die Gewalt verzichten kann. Vermutlich muß die menschliche Brutalität sich erst in die Fiktion entäußern, muß abstrahiert werden von der Wirklichkeit und verbannt auf die Bühne oder Leinwände – damit sie dem Publikum dann als das andere gegenübertritt; als etwas, über das man reden und nachdenken, als Sache, welche man verhandeln und die man schließlich bändigen kann.“

Spiegel-Essay, Heft 50/1993

Gruß
Ted

Thanks ! Kein Verbot, in der Familie ansetzen!ot

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Marco ,

warum könne wir heute Goethes ‚Werther‘ lesen. ohne uns
Reihenweise umzubringen ?

Woran liegt es, das nur ausgewählte Exemplare der CS-Spieler
austicken?

Ich denke es liegt an zwei Faktoren:
a)persönliche Voreinstellung: v.a. labile Menschen oder
‚verkorkste‘ Biographien sprechen auf Medienkonsum an.

Richtig.

b)Unfähigkeit, das Medienereignis von dem realen Leben zu
trennen.

So ist sicherlich.

Vor 300 Jahren war halt Goethes Werther für eine nennenswerte
Anzahl Liebeskranker der Anlass sich in Werthertracht um die
Ecke zu bringen, heute nutzen gefrustete Jugendliche halt
Filme oder PC-Spiele als Vorlage.

Aber massenweise.

Die Vorlage bestimmt die Art der Ausführung, aber nicht
die Ursache oder das ob. Dies liegt im Umfeld und im Charakter
des ‚gefrusteten‘ begründet.

So ists wohl.

cu
zapriano

Stimme vollumfaenglich zu ? Studie Uni Bochum

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Was soll denn der Mist???
Hallo, Zap.

Guten Morgen auch dir!

Das schrieb Wolfgang

Die Bochumer Studie kenne ich nicht, kann deren Qualität
deshalb nicht beurteilen.

Und das war Deine Antwort:

Stelle ich DIR privat bei Bedarf gerne zur Verfuegung.
HIER nicht!!!

Wer hat denn mit der Bochumer Studie angefangen, ohne die Quelle zu zitieren? Du! „Aber ganz sicher…“

Was Du hier machst ist Zeitverschwendung fuer die Leute, die immer noch Deine Postings lesen.

Gruesse
T.

Auch falsch …

hi San

Das Ergebniss dieser Studie zeigt m.E. nur, dass die
„Schockwirkung“ mitleiderregender Bilder auf Kinder, welche
Gewalttätige Computerspiele gespielt haben, geringer ist.

welch ein Ergebnis!

EBEN. Die Mitleidsschwelle!

Alamierend ist das.

Dass dies zu mehr Agressionen führt, erscheint mir als
Schlußfolgerung etwas gewagt. (Die Autoren schreiben ja
selbst: „Unter bestimmten Umständen“)

Liess auch hier genauer!

Dann müssten z.B. alle Zivis, die Notfalleinsätze fahren,
Rettungsdienstler, Feuerwehrler, Polizisten, Ärzte, etc pp. zu
einer stärkeren Gewalttätigkeit neigen, bzw eine statistisch
signifikante Erhöhung der Gewaltbereitschaft in dieses Gruppen
auftreten.

Bleib beim Thema, es geht eindeutig um Kinder die durch Gewalt-Spiele aggressiv werden.

Denn auch bei ihnen tritt eine „Abstumpfung“ auf, die aber
zwingend Notwendig ist, um überhaupt arbeiten zu können.

Aha, soo einfach machst du es dir, Pfui…

cu
zapriano

Oh mei…

  1. eine Asenkung der Mitleidsschwelle (die so gar nicht definiert ist) hat mit erhöhter Agression nichts zu tun.
    Weniger offen gezeigtes Mitleid bedeutet noch lange keine Senkung der Hemmschwelle.

  2. Wenn einen Rettungsdienstler im Falle eines Falles das Mitleid übermannt, dann ist der als Retter fast unbrauchbar.
    Ich nehme mal an, dass Du noch nie in einer solchen Situation warst.

  3. Entweder kannst Du die Argumentation anderer nicht verstehen, oder du willst sie nicht verstehen. ersteres lässt tief in deinen Verstand, letzteres tief in deinen Charakter blicken.
    Solange du deine eigene Wahrheit als absolut richtig setzt, kann keine Diskussion zustandekommen.

Mike

Unrichtig , total…INKOMPETENT !!!.

…denn die Uni liess am Freitag wissen:

" Gewaltverherrlichende Computerspiele machen Kinder einer neuen Studie zufolge aggressiv. Bei Kindern, die mit aggressiven Computerspielen ihre Zeit verbringen, sei die Hemmschwelle gesunken, sagte die Psychologin der Ruhr-Universität Bochum, Rita Steckel, am Freitag in München"

Da weder Du noch andere derart kompetent sind wie diese UNI und wissentlich die Uni -Ergebnisse enstellen…

denke ich, wir lassen die Diskussussion, da Du nur voellig sinnloses Zeug produzierst.

Bye
zapriano

Sorry, wegen Imkompetenz!!!

Gehe lieber nochmal zur Schule, und lerne Interpretationen und Messmethoden richtig zu deuten.