Gewerbeschein für private Zwecke?

Hallo zusammen, wie gehts, wieder mal brennt mir was auf der Zunge…… und bin froh hier sein zu dürfen wo ich Auskunft kriege.!

Also, jeder kann sich doch einen Gewerbeschein ausstellen lassen, ist es rechtens sich diesen ausstellen zu lassen, bzw. ein Gewerbe anzumelden, das man gar nicht betreibt, sondern nur deswegen die Ware zu Einkaufspreisen zu bekommen??? Als Beispiel ich bin Angelfan, melde ein fiktives Gewerbe damit an, hole mir den Gewerbeschein, und kaufe dann von den Grosshändlern mein Equipment zu Wiederverkäufer, bzw. Einkaufspreisen. Ist das legal, kann das jeder einfach so machen, oder gibt es ein Gesetz dafür das wenn man ein Gewerbe anmeldet dann auch Handel ist dieser Ware betreiben muss?? Wer kontrolliert sowas dann eigentlich???

Hallo,

es gibt natürlich kein Gesetz, dass das verbietet und die meisten Großhändler interessiert es auch nicht. Einige haben Mindestbestellmengen, werden dir also keine einzelne Angel liefern, aber ansonsten nehmen sie dein Geld natürlich gerne.

Das Problem liegt auf der anderen Seite. Mit einem Gewerbe hast du auch Pflichten. Zuerst mal die Abgabe der Steuererklärung und Umsatzsteuervoranmeldung. Dazu evtl. Mitgliedschaft in der IHK. Dieser ganze Aufwand lohnt sich nicht, nur um bei ein paar Einkäufen ordentlich zu sparen.

Ach ja, und das Fernabsatzgesetz gilt natürlich dann auch nicht, man könnte also eine Angel, die einem nicht gefällt auch nicht einfach zurücksenden.

Gruß,
Steve

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Du kaufst dann als Gewerbetreibender für den Eigenbedarf. Das wird recht oft betrieben.

Übersehen würd dabei gerne, dass dabei die Vorteile eines Verbrauchers verloren gehen. Das betrifft z. B. die Sachmängelhaftung und oft auch Garantien. Hinzu kommt, dass die meisten Waren explizit für Verbraucher als End-Kunden deklariert werden.

Zudem werden erhöhte Anforderungen bzgl. der Aufmerksamkeit bei der Vertragsgestaltung und auch z. B. die Übergabe der Ware gestellt.

Auch wird Steuer hinterzogen, wenn ein Gewerbetreibender Eigenbedarf verbucht, es sich aber in Wirklichkeit und eine Privat-Entnahme handelt. https://www.haufe.de/finance/haufe-finance-office-premium/privatentnahmen-5-wie-sich-entnahmen-auf-die-umsatzsteuer-auswirken_idesk_PI20354_HI6135268.html

Ich arbeite in einem Großhandel, komme also auch ohne Gewerbeschein an solche Konditionen. Oft ist es sogar teuerer, den die guten Kontition kommen mit hohen Mengen und/oder über umsatzabhängige Rückvergütungen zustande. Für mich lohnt es sich diesbezüglich nur bei s. g. B-, C- und D-Ware, dass ich einen solchen Arbeitgeber habe.

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Hallo zusammen, schon mal besten Danke für die raschen Antworten, ……
aber d.h. wenn ich das so mache meine Vorsteueranmeldung mache dafür braucht man ja heute keinen Steruerberater mehr, vor allem wenn es sich um so geringe werte handelt, kann ich wenn ich will ernsthaft einen Gewerbeschein machen, und dann die Ware günstiger einkaufen als der Rest der Bevölkerung oder? Das heißt wenn ich so dreißt bin, stelle ich mir einen Gewerbeschein aus für Einzel-Handel mit Lebensmitteln, mach meine Vorsteueranmeldung privat um Kosten zu sparen nicht beim Steuerberater und kaufe in Zukunft alle meine Lebensmittel von Grosshändlern die keine größeren Abnahmemengen haben wesentlich günstiger ein als alle andren die so sorry dämlich sind das nicht so zu tun, wenn das ja keiner kontrolliert ob ich wirklich damit Handel betreibe oder??? Ist das wirklich möglich und so einfach, warum macht das dann dummerweise niemand… da wäre man ja doof wenn man das nicht so macht oder , oder ist das ein wohlgehütetes Geheimnis um Geld zu sparen??? :slight_smile: Bitte löscht sofort diesen Beitrag wenn man damit die Welt zerstört, sprich dazu beiträgt dass niemand mehr in einen Laden geht um dort einzkaufen!!!

Sag mal … liesst Du auch die Antworten? Ich habe recht klar geschrieben, dass das so eben nicht funktioniert.

Wenn Du in haushaltsüblichen Mengen beim Grosshandel kaufst, bezahlst Du in der Regel mehr, selbst wenn Du keine Steuer abführen solltest.

Gerade im Lebensmittelbereich gibt es zahlreiche Grosshändler … bei uns z. B. Handelshof. Das ist a…teuer. Allerdings ist das Sortiment umfangreich.

Den „macht“ man nicht, da geht man einfach zum Amt, füllt ein Formular aus, zahlt ein bischen Geld und das war es.
Anschließend wird man Pflichtmitglied in der SIHK.
Anschließend bekommt man Post vom Finanzamt.

Dann geht man zum Großhändler und fragt nach einem Kundenkonto. Seriöse Händler schicken da meist erst einen Außendienstler für ein Kennenlern-Gespräch. Der wird dann schon seiner Firma sagen, wie das mit deiner „Gewerbetätigkeit“ in Wahrheit aussieht.

Sollte dir jemand dennoch ein Kundenkonto einräumen, so wirst du Kleinstmengen eben NICHT deutlich billiger als im Einzelhandel bekommen, übrigens bei Lebensmitteln schon mal gar nicht.
Statt dessen wirst du merken, dass du online vieles preiswerter bekommst.

Wenn du Dinge für den privaten Verbrauch über deinen Betrieb einkaufst, dann musst du diese auch aus deinem Betrieb entnehmen. Wer diese Buchung „vergisst“, begeht Steuerhinterziehung.
Immerhin würde dir bei der Umsatzsteuer wohl die Kleinunternehmerregelung helfen, dem Finanzamt könnte man das Gewerbe als „Liebhaberei“ verkaufen.

Aber vergiss deine fixe Idee, beim Großhandel sei alles viel billiger.

Ich bin selber Gewerbetreibender und könnte so ziemlich jeden Artikel irgendwo online auch etwas preiswerter bekommen. Nur halt nicht garantiert sofort am nächsten Tag und in garantierter Qualität.
Bei Lebensmitteln ist der Großhandel sowieso von geringer Bedeutung. Hier regieren die großen Discounterketten mit ihren Knebelverträgen.
Du kannst dir ja einmal die Verkaufspreise der Metro anschauen (da kann zur Zeit jeder einkaufen).
Völlig uninteressant.

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Das Problem sind weniger die Preise, sondern die Mengen. In der Metro findest du Großpackungen rauf und runter, da muss man schon ein guter Esser sein, um das wegzuputzen!

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Oha. Also MACHEN tust Du keinen Gewerbeschein! Den BEANTRAGST Du. DANN kommt es eben auch genau drauf an für WAS der Schein dann ausgestellt ist… dazu später kurz mehr.
Aber wie jetzt schon mehrfach erwähnt (ich wederhole das gerne und vereinfache das einfach mal) kaufst Du zwar zum Beispiel einen Blattsalat, der im Laden für den dummen Endkunden vielleicht 1,- kostet dann für wasweissich 0,70 / Stück. DA mußt Du aber eben wie erwähnt bedenken, das Du das eben nict Stückweise bekommst und auch nicht n solchen Kleinmengen, denn der großhändler verdient ja eben nicht an Einzelstücken sondern eben wenn die Mengen stimmen. Also ist der preis dann sagen wir mal für so eone Standarpalette da sind dann wasweissich 200-300 Salatköpfe dabei. Und JA, zu DIESEM Zeitpunkt hast Du lediglich 0,70 pro Kopf bezahlt … ABER DANN kommt eben die Steuer wieder drauf. Also gewerbesteuer, Umsatzsteuer, etc. Da Du nicht nur eine palette Salat und/oder wasweissich eine Palette äpfel pro Jahr bestellen solltest, weil eben auch da das Finanzamt dann sagt „huch, da wird ja garkein Umsatz gemacht das schauen wir uns mal genauer an!“ wirst Du sicherlich noch Post bekommen und es werden nach einigen Jahren sicherlich noch Steuernachzahlungen kommen. DANN eben die Frage ob Du wirklich Gewerbeteibender bist oder eben nur zu Schein (was eben an der Steuervoranmeldung und Deinen Umsätzen nachvollzoen werden wird) und dann zack wirst Du NOCHMAL zur Kasse gebeten. Wenn Du dann auf die Idee kommst eine Angel … oder eben die Mindestabnahme von 10 Angeln gekauft hast für den Eigenbedarf und da dann wie erwähnt auf den ganzen Käuferschutz des Endverbrauchers verzichtet hast wird auch da das Amt dann fragen warum eine Angel für ein Lebensmittelhändler für sein gewerbe wichtig wäre WENN Du das eben auf der „Steuererklärung“ angibst … die Du ja selbst ohne Wissen der Hintergründe gemacht hast … Also könntest Du eben NUR Dinge (günstig) kaufen, die auch dem Zweck Deines gewerbes entsprechen (weshalb man diese Angabe möglichst weiträumig fasst).
Genu dieses Spiel haben sich immer und immer wieder viele Schüler und Studenten gedacht, aber nach 2-3 Jahren fliegen ALLE damit eben auf die Schn***.
Du siehst es ist eben nicht so einfach wie Du Dir das denkst und Du wirst so wie Du das darstellst sicherlich am Ende draufzahlen!

Das Geheimnis ist ganz einfach: Man benötigt NUR ein Gewerbeschein wenn man auch ein gewerbe führen möchte. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Du machst einen Lebensmittelhändler auf, kaufst VIEL Lebensmittel und verkaugfst das auch alles wieder. Wenn dann von z.B. 5000Kg Äpfeln 5Kg Eigenbedarf sind und der Umsatz bzw. die Einnahmen das dann eben eh kompensiert DANN kann man das mal machen. Oder wenn man mal von einer Ladung Schokolade ein paar Tafeln als „Bruch“ deklariert. Aber dazu muß das Gewerbe eben auch was abwerfen. Ansonsten zahlst Du halt drauf.

Viel Glück.

@lfm001 und @christa

ggf. durch Corona die Nettiquette eingebüsst? ich dachte der Sinn solcher Foren ist wenn man nicht alles (gleich) versteht fragen zu können…ohne gleich blöd angesprochen und beleidigt werden zu müssen, hoffe die Admins kriegen das mit!!!

Schon, aber du reitest, trotz der ganzen Erklärungen, weiter auf deine Welle, wie doof alle Leute sind, dass sie keinen Gewerbeschein beantragen.

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Mag sein, im Garten- und Floristikbereich aber schon.

Welche Netiquette meinst Du? Da gibt es mehrere. Alle die ich kenne, enthalten auch, dass der Fragesteller sich genauso viel Mühe geben sollte die Antwortenden.

Und was an „Oft ist es sogar teuerer, den die guten Kontition kommen mit hohen Mengen und/oder über umsatzabhängige Rückvergütungen zustande.“ nicht verständlich ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Du hast auch z. B. nicht nachgefragt, was ich damit meine, falls es tatsächlich für dich nicht verständlich war.

Stattdessen bleibst Du stur bei deiner These, obwohl aus der Gemengenlage der Antworten zumindest klar hervorgeht, dass die nicht passt. Oder hast Du irgendeine zustimmende Antwort erhalten?

Wo Du beleidigt wurdest, würde ich nun gerne wissen, denn da finde ich nichts.