Gewölbekeller- Ziegel-, Backstein- od. Betonboden?

Liebe Leute,

bei der Renovierung unseres Häusles (Bj 1958) wollen wir eine „sauberere“ Variante des jetzigen Lehmbodens im Gewölbekeller, damit man nicht allen Dreck ins Haus schleppt. Weiss jemand, welches Material am besten geeignet ist? Der Keller soll weiter als Lagerkeller für Gemüse, Kartoffeln etc. genutzt werden. Waschbeton oder Granit oder lieber Ziegel bzw. Backsteine? Nimmt man besser Sand oder Split (der sich verzahnt)drunter? Und: ist ein Stein, der Feuchigkeit aufnimmt / abgibt noch bezahlbar? Das Zeug, das wir neulich im Baumarkt angeschaut haben, wiegt Unmengen…
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand, der zu diesem Thema Erfahrung gesammelt hat oder sich auskennt, mir antworten würde. Vielen Dank im voraus! (Ich kann in der nächsten Zeit nur selten ins Internet, daher werde ich nicht gleich zurückschreiben.)
Elissie

Hallo,

ich habe ein ca. 200 Jahre altes Haus mit gleichaltrigem Gewölbekeller aus Granitsteinen.
Der Vorbesitzer hatte einen dünnen und unebenen Betonboden eingelassen den ich komplett bis auf das Erdreich herausgehauen habe.
Ich war der Meinung, dass ein Lehmboden das Beste wäre, habe dann aber dennoch aus den gleichen Gründen wie du einen Festboden reingemacht. Ich habe nun einen Granitboden hineinlegen lassen, 3 cm dicke Granitplatten in ein Betonbett. Ich hatte die Befürchtung, dass sich das Kellerklima ändern würde, was sich aber nicht bestätigte. Wir sind ausgesprochen zufrieden mit dieser Lösung, sie sieht gut aus und ist sehr sauber. Der Gewölbekeller ist nun unser Weinkeller.
Sandstein wäre ein feuchtigkeitsabgebender Stein. Wir haben ihn bewusst nicht genommen, da er optisch nicht gepasst hätte. In meine anderen Gewölbekeller, die aus Sandstein gebaut sind, werde ich vermutlich einen Sandsteinboden einbauen (Schwarte, in Kies gelegt).
Die Preise für die Steine sind so hoch nicht, eine Palette Granit- oder Sandsteinplattenbruch bekommt man schon für ca. 30 €. Mein Vorteil ist, dass in meiner Gegend Sandstein- sowie Granitbrüche sind, eine Tonne kostet je nach Steinform und -art ab 40 € aufwärts. Bei dir dürften die Transportkosten den reinen Steinpreis übertreffen.
Für die Frage, welchen Boden du nehmen könntest, wäre es sicher günstig, einen zu dem Gewölbestein passenden Boden einzubauen.

Gruss

Iru

Hallo,

wir haben in so einem Haus gewohnt und da war der Boden mit gebrannten Ziegeln ausgelegt worden. Diese lagen wenn mich nicht alles täuscht einfach in Sand. Das Ganze war eine saubere Sache und der Keller konnte gut atmen. Alte Ziegel kannst Du aus Scheunenabrissen gut bekommen.

In unserem jetzigen Haus (110 Jahre alt) gibt es auch einen Weinkeller - da haben die Vorbesitzer Beton reingegossen, da das Grundwasser ab und an hoch gedrückt wurde. So ganz glücklich sind wir nicht, da es weder gut aussieht noch atmet - eine andere Lösung gegen die Fontänen die einem entgegen sprühen wenn man den Boden wieder entfernt haben wir noch nicht gefunden.

Hallo,

So ganz glücklich sind wir nicht, da es weder gut aussieht noch atmet - eine andere Lösung gegen die Fontänen die einem entgegen sprühen wenn man den Boden wieder entfernt haben wir noch nicht gefunden.

Das war auch eins der Probleme, das sich mir mit meinem Keller stellte. Gerade im Frühjahr, wenn der Schnee taut (so wie jetzt) steigt das Schichtwasser heftig an. Der Betonboden ist zwar dicht, aber trotzdem tritt Wasser ein. Ich habe als für mich einzige Möglichkeit eine automatisch anspringende Entwässerungspunpe eingebaut, die in kritischen Zeiten den Keller trocken hält.

Gruss

Iru

Hallo Irubis,

wir lassen den Beton drinnen, auch wenn ich alles andere schöner finde - Grundwasserspiegel steigt hier mehrmals im Jahr auf knapp 50 cm unter Oberfläche an und wir hätten ein Dauerschwimmbad. An einigen Stellen lässt auch der Betonboden dank Rissen das Wasser durch, aber das trocknet meistens so wieder ab.

Wir wohnen hier am tiefsten Punkt im Dorf umgeben von Weinbergen - da kommt einiges an Wasser zusammen. Früher lief der Bach bei uns vor der Haustür vorbei - der wurde umgelegt und seitdem scheint es diese Grundwasserprobleme zu geben. Das war aber vor unserer Zeit - also leben wir erst mal mit dieser Lösung.

…im Übrigen ist es besser geworden, seitdem eine Schwarzerle auf unserem Grundstück steht :o)

Gruß,
Alexandra