Hallo Chatairliner,
es ist nur der gravitationsunterschied. auf der mondzugewanden
seite wird das wasser staerker angezogen als auf der anderen
seite, da die gravitation mit der entfernung abnimmt…egal,
ob das system rotiert oder nicht…dadurch wird die erde quasi
ein wenig auseinandergezogen.
Ja, so kenne ichdas auch.
Ich hab mir (Schande über mich) nicht die Mühe gemacht, alle Artikel des früheren Threads zu lesen. Vielleicht hat also jemand schon einmal folgende Erklärung versucht:
Betrachten wir folgendes vereinfachtes Gedankenexperiment:
Ich nehme zur Erklärung jetzt mal die Sonne an Stelle des Mondes.
Ich entferne alle Himmelskörper außer Sonne und Erde aus unserem System, halten die Erde fest und lassen sie dann ohne Eigenrotation los.
Was passiert?
Die Erde stürzt geradlinig in die Sonne. Während des Fallens zieht die Sonne stärker an der ihr zugewandten Seite der Erde, weil diese ihr näher ist. Das Ziehen hört auch nicht auf. Die Erde wird ständig weiter beschleunigt. Und die ganze Zeit ist eine Seite der Sonne näher, daher ist die Gravitationskraft der Sonne dort auch stärker. Die Erdkugel wird auch noch etwas stärker angezogen als die Wassermassen auf der sonnenabgewandten Seite. Die Meere auf der sonnenabgewandten Seite hinken der Erdkugel also auch immer etwas hinterher.
Das ist ein bisschen, als ob man einen mit Wasser gefüllten Luftballon auf einen Wagen legt, und dann daran zieht. Man hört mit dem Ziehen nicht auf, und macht den Wagen ständig schneller. Der Ballon wird permanent in die Länge gezogen.
(Der Vergleich hinkt ein bisschen, aber passt scho…)
Bei diesem In-die-Länge-ziehen der Erde entsteht eine Art lang gezogener Ellipsoid aus Wasser, in dem die Erdkugel wie ein Eidotter liegt.
Das ist unabhängig von Eigenrotation der Erde und hat nichts mit einer eventuellen Rotation des gesamten Systems zu tun.
Wenn wir nun der Erde beim Loslassen einen kleinen Schubs zur Seite geben, stürzt sie in einer Spiralbewegung in die Sonns, doch der Gravitationseffekt mit dem Langziehen bleibt.
Geben wir schließlich der Erde einen so starken seitlichen Schubs, dass sie quasi ‚an der Sonne vorbei fällt‘, also nicht in sie stürzt, aber trotzdem in ihrem Gravitationsfeld permanent ‚fällt‘ (also um die Sonne zu kreisen beginnt), bleibt der Effekt immer noch erhalten. Die Wasser der Erde sind lang gezogen. Die Erdkugel liegt in der Mitte dieses Wassers und von ihr aus betrachtet, gibt es zwei Flutberge.
Wenn man der Erde nun noch eine Eigendrehung gibt, bleiben die Wassermassen weiterhin in ihrer Form und die Erdkugel dreht sich in ihnen, so dass Ebbe und Flut entstehen.
Der Mond ist kleiner (weniger Masse), aber auch näher. Mond und Erde kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt, die Erde dreht sich zusätzlich, und und und…
Dieses ganze Drumherum lässt alles komplizierter erscheinen, aber letztlich fallen Erde und Mond auch nur permanent aneinander vorbei und deformieren sich im gegenseitigen Schwerefeld.
Soweit ich das gelernt habe, ist das der hauptsächliche Grund für Ebbe und Flut. Fliehkräfte sind da eher nebensächlich bis unwichtig, glaube ich.
Viele Grüße
A.