Gibt es berechtigte Zweifel an der Urknalltheorie?

wenn man sein Unwissen ablegen will, darf man sich nicht im Kreis drehen.

Die Gefahr aber ist groß, wie schon die Lateiner in einem Palindrom sagten: „in girum imus nocte et consumimur igni“ wenn man an Planetenbahn und Rote-Riesen-Ende denkt.

Hallo Fragewurm,

Ich schließe aus all den Beiträgen, dass man vielleicht eher
sagen sollte: Die Urknalltheorie ist die, die momentan alle
Beobachtungen am besten erklären kann, was aber nicht heißt,
dass sie das auch in Zukunft sein wird. Also aktuell die
Theorie die am besten passt, bis evtl. eine andere aufgestellt
wird die die Beobachtungen noch besser erklären kann.

Das ist eigentlich das normale Vorgehen in den Naturwissenschaften.
Wenn die Aussagen der Theorie nicht mit den Beobachtungen übereinstimmen, wird der Fehler gesucht. Der Fehler kann dann entweder im Experiment oder der Theorie stecken.

In der Technik ist es „noch schlimmer“. Hier werden oft veraltete oder vereinfachte Modelle benutzt, weil diese immer noch genauere Vorhersagen erzeugen, als technisch umsetzbar ist, aber weniger Rechenaufwand benötigen.

MfG Peter(TOO)

Wenn schon in unserem kohaerenten Teil unserer Raumzeit
Gleichzeitigkeit relativ ist, wie kann dann zwischen
disjunkten Universen ein Vorher-Nachher definierbar sein, also
auch Vorgänger-Nachfolger?

Könntest Du bitte genauer beschreiben, wo Du da ein Problem siehst? Ich kann keins erkennen.

In der Technik ist es „noch schlimmer“. Hier werden oft
veraltete oder vereinfachte Modelle benutzt, weil diese immer
noch genauere Vorhersagen erzeugen, als technisch umsetzbar
ist, aber weniger Rechenaufwand benötigen.

Davon abgesehen, dass Modelle immer vereinfacht sind, macht man das auch in der Naturwissenschaft.

Wenn jedes Universum aus einem Vorgängeruniversum hervorgeht, dann kann es kein erstes Universum geben

Ich sehe keins, aber Du hast mit dieser Antwort eins. In einem solchen -immer schon- bestehenden Gesamt-Universum gibt es weder Zeit noch Nachher oder Vorher.

Wenn jedes Universum aus einem Vorgängeruniversum hervorgeht,
dann kann es kein erstes Universum geben

Ich sehe keins, aber Du hast mit dieser Antwort eins.

???

In einem
solchen -immer schon- bestehenden Gesamt-Universum gibt es
weder Zeit noch Nachher oder Vorher.

Warum nicht?

Hallo,

Ich schließe aus all den Beiträgen, dass man vielleicht eher
sagen sollte: Die Urknalltheorie ist die, die momentan alle
Beobachtungen

mit riesengrossem Abstand

am besten erklären kann,
was aber nicht heißt,
dass sie das auch in Zukunft sein wird. Also aktuell die
Theorie die am besten passt, bis evtl. eine andere aufgestellt
wird die die Beobachtungen noch besser erklären kann.

Was meint ihr dazu?

Formal korrekt, aber der Laie würde ein zutreffenderes Bild erhalten, wenn man „den“ Urknall einfach als Tatsache hinstellt.

TR

Warum nicht?

Die Frage ist leicht gestellt, notwendig, aber allein nicht hinreichend. Also:
Ein immerwährender Zyklus, dessen Periode der Durchlauf aller (entropischen) Zustände ist, ließe sich par ordre du moufti in einen Kalender stopfen. Aber die wohl auch dort monoton zunehmende Entropie scheint dem Treiben Grenzen zu setzen. Einfach die Perioden stetig zu verlängern durch Vermehrung der Zustände (ähnlich Steady State), geht nach oben vielleicht endlos, aber nach unten? auch endlos, ohne Anfang?

Welche Prozesse, an denen man Zeit festmachen könnte, sind in einem ewig existierenden Kosmos überhaupt möglich, wenn es nicht gleichzeitig eine Senke für „Stoffwechselprodukte“ und eine unerschöpfliche Energiequelle gibt? Ein derartiges Universum ohne Entwicklung kann auch keinen Zeitablauf haben, -nicht einmal einen moufti- und was wäre Zeit ohne Lauf?

Es sieht darum so aus, als gäbe es Zeit samt Ablauf(datum?) nur in einem sich entwickelnden Universum, in dem zumindest die Entwicklung einen Anfang nahm. Es könnte davor eine prozesslose Ewigkeit gelegen haben, in die ein Chirourgos, die Langeweile beendend, eingegriffen hat. Aber die Story?

Das Ende? Ob der altmodische Wärmetod aller Zeiten Ende bringt, ist im Umfeld Ewigkeit zwar fraglich, aber ohne was los, ist die schönste Zeit nur ein Strich. Also Ende. Gruß, eck.

Einfach die Perioden stetig zu verlängern durch Vermehrung der
Zustände (ähnlich Steady State), geht nach oben vielleicht
endlos, aber nach unten? auch endlos, ohne Anfang?

Ja. Dazu muss das Universum nur unendlich groß sein.

Welche Prozesse, an denen man Zeit festmachen könnte, sind in
einem ewig existierenden Kosmos überhaupt möglich, wenn es
nicht gleichzeitig eine Senke für „Stoffwechselprodukte“ und
eine unerschöpfliche Energiequelle gibt?

Weder das eine noch das andere ist notwendig. Es genügt eine unerschöpfliche Entropiequelle und die liefert die Expansion des Raumes.

Der Rest Deines Beitrages sagt mir überhaupt nichts.

Es genügt eine unerschöpfliche Entropiequelle und die liefert die Expansion des Raumes.

Entropiequelle! Ist das Dein Ernst?

Es genügt eine unerschöpfliche Entropiequelle und die liefert
die Expansion des Raumes.

Entropiequelle! Ist das Dein Ernst?

Ja.

Ja.

Und wirst nicht einmal rot dabei! Das wird ein schlimmes Ende nehmen mit Deiner Welt. Die armen Bewohner, denen ein vergnügter Mephisto zuruft, sorget euch nicht, Entropie habt ihr zu Genüge.

Hallo,

mich würde mal interessieren, ob es denn von Seite der
Wissenschaft berechtigte Zweifel an der Urknalltheorie gibt?

Durchaus.
Bojowald, Zurück vor den Urknall.
Verlag s. Fischer

B. vertritt die Ansicht, daß der Urknall nicht der Anfang der Welt sei.

Falls du mir Deine E- mail nennst, schicke ich Dir eine Buchbesprechung/Interwiev aus dem Handelsblatt v. 18.06.09 (wenn es Dich interessiert)

Gruß:
Manni

Hallo,

mich würde mal interessieren, ob es denn von Seite der
Wissenschaft berechtigte Zweifel an der Urknalltheorie gibt?

Durchaus.
Bojowald, Zurück vor den Urknall.
Verlag s. Fischer

B. vertritt die Ansicht, daß der Urknall nicht der Anfang der
Welt sei.

Ich glaube hier muss erst einmal definiert werden, was „berechtigte Zweifel“ sind. Hypothesen, die aus experimentell nicht bestätigten Theorien abgeleitet wurden, würde ich jedenfalls nicht dazu zählen.

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