Mein bester MMM123a,
dein Vorschlag und Plan geht genau in die engegengesetzte Richtung der sonstigen Sprachentwicklung, die immer einfachere Formen anstrebt
Wozu so Wortungetüm wie „sich oppositionieren“ wenn man „opponieren“ hat?
Und eine Konstruktion mit einer Präposition wird von den meisten Leuten leichter verstanden und höher geschätzt als ein reflexives Verb.
Wenn du das anders betrachtest, so ist das deine Sache.
Andererseits ist die deutsche Sprache - gerade was Neuschn angeht - stets schon sehr kreativ gewesen.
Also spricht eigentlich nichts gegen die Wortbildung „sich oppositionieren“.
Es gibt nämlich auch solche Tendenzen wie die reflexive Verben mit Präpositionen zu transitiven Verben, also mit Akkusativobjekt und ohne Präposition, zu machen.
Bleistift:
Früher musste man sagen:
I"ch kommuninziere mit meinen Geschäftpartner per Emails über die finanzielle Lage unseres Betriebs."
Heute ist es möglich zu sagen:
„Wir müssen unsere finanzielle Lage kommunizieren.“
Grausig in meinen Ohren, aber das gibt es. Wenn nur genug „Sprachkrüppel“ ein Wort verhunzen, so wird es schließlich von der Mehrheit akzeptiert, übernommen und gebraucht; und dauert es nicht mehr lange und man findet es im Duden.
Um um das vorzuziehen:
- Kann ich sagen, „ich opponiere mich“?
Nein! Aber du könntest sagen: „Ich oppositioniere mich!“, auch wenn dich dann manche Leute zweifelnd anschauen werden.
- Gibt es das Wort ‚oppositionieren‘?
s.o.
Gibt es das Wort ‚oppositionieren‘ in der deutschen Sprache?
In der „offiziellen“ Standartsprache natürlich nicht, darum steht es auch nicht im Duden, der ja den aktuellen Wortschatz enthält.
Im Duden findet es sich nicht. Wenn es nicht existiert, warum nicht?
„Warumfragen“ in diesem Zusammenhang sind unbeantwortbar, da der völlig regellose Sprachgebrauch solche Sachen entscheidet, und daher sind solche Fragen auch unstatthaft.
Wenn dir nun das Verb „sich oppositionien“ so am Herzen liegt, so liegt es an dir, es in Umlauf zu bringen.
Schreibt ein Lied, nimm es als Platte auf und wenn du erst 500 000 Exemplare verkauft hast, ist das Wort auch etabliert.
Ein Beispiel:
Das Verb „düsen“ war in den Duden-Ausgaben vor 1985 nicht enthalten.
1983 aber sange die Gruppe DÖF in ihrem Hit „CODO“ einige Dutzzend Male: „Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt …“ und die Platte wurde Wochenlang mehrmals täglich auf allen Sendern gespielt. Und in der Auflage des Dudens von 1986 tauchte das Verb „düscen“ auf.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Einführung dieses Wortes. Ich werds aber nicht benutzen.
Ich hoffe, du kannst mit der Antwort was anfangen.
Gruß Fritz