Gibt es eigentlich sichere Funksteckdosen, die 100% vom Netz trennen?

Hallo Leute, ich habe eine Frage zu Funksteckdosen.

Heute hätte mir möglicherweise eine Funksteckdose (billig, Aldi) in Flammen aufgehen können, wenn ich das sirrende Geräusch nicht gehört hätte.
Diese Funksteckdosen haben auch nie ganz vom Netz getrennt. Eine LED-Lichterkette glomm zum Beispiel immer noch, wenn man die Steckdose vermeintlich abschaltet.

Gibt es auch Funksteckdosen, die komplett vom Netz trennen? Ich stelle mir das so vor: In der Funksteckdose ist eine kleine Pufferbatterie, die den Funkempfänger empfangsbereit hält, während die Steckdose komplett vom Netz getrennt ist. Beim anfunken aktiviert die Batterie das Schaltrelais…oder so ähnlich. (Man merkt, ich bin elektronischer Laie).

Ich suche also sichere Funksteckdosen, bei denen ich keine Angst haben muss, dass sie abrauchen könnten und so mein Haus in Brand stecken.
Was gibt es auf dem Markt?

Ich würde mich über fachkundige Antworten freuen.
Vielen Dank im Voraus.

Das Problem liegt nicht an der Netztrennung, sondern an der Qualität!

Es gibt seit der Elektrifizierung Geräte, welche dauernd am Netz hängen, wie z.B. der Klingeltrafo. Allerdings unterliegt der Klingeltrafo seit je her bestimmten, verschärften Vorschriften. z.B. darf ein Klingeltrafo bei einem Kurzschluss nicht abrauchen.

Das technische Problem ist, dass Qualität einen gewissen minimalen Preis fordert.
Billiger geht es dann nur noch, wenn man an der Qualität spart.

Das Problem für den Kunden ist, dass man auch Ramsch teuer anbieten kann.

MfG Peter(TOO)

Hallo!

Wie @Peter_TOO schon schrieb, es gibt da Qualitätsunterschiede.

Allerdings bin ich von deiner Problembeschreibung nicht sonderlich beunruhigt, das klingt relativ normal. (Wobei man das aus der Ferne natürlich nie genau sagen kann)

  1. In der Funksteckdose ist ja ein winziges Netzteil, und die neigen dazu, gerne mal ein hochfrequentes zirpen abzugeben. Das wird meist verhindert, indem das Netzteil, oder zumindest die verantwortlichen Teile eingegossen oder mit Klebstoffartigen Substanzen eingekleistert werden. Das mag bei deinem Exemplar nicht / nicht vollständig passiert sein. Das ist doof, stört aber i.A. nicht. ich hatte nen ziemlich teuren Röhren-Monitor von Samsung, der das im Standby auch tat, der wurde jetzt erst nach über 20 Jahren in den Ruhestand geschickt.
  2. Die wenigsten Schalter trennen das Gerät allpolig vom Netz, von den zwei Adern wird meist nur eine getrennt. Bei normalen Schaltern ist das einfach zu erkennen: ist der Schalter nur ca. 1cm breit, trennt er nur eine Leitung. Ist er eher 2cm breit, trennt er beide. Und jetzt geh mal im Haushalt suchen…
    Und so wird auch deine Funksteckdose nur einpolig schalten. Vermutlich steckte sie so in der Steckdose, daß der Nullleiter (die „Rückleitung“ für den Strom) unterbrochen ist. Dann ist die Lichterkette permanent mit der Phase („Hinleitung“) verbunden, dann kann durch kapazitive Effekte etc. immernoch ein winzger Strom fließen. Das ist nicht tragisch, allerdings glimmen LEDs auch schon, wenn 1/1000stel und weniger des normalen Stroms durch sie hindurch fließt.
    Auch das lässt sich einfach prüfen. Stecke die Funksteckdose mal um 180° gedreht in die Steckdose. jetzt sollten die LEDs nicht mehr glimmen.

Aber nochmal: Das ist das, was höchstwahrscheinlich bei dir der Fall ist, ob da ein wirklicher Defekt vorliegt, kann man aus der Ferne nicht sagen

Von Geräten, die auch ihre eigene Versorgung vom Netz trennen, und dann per Batterie auf den Einschaltbefehl warten, habe ich noch nie gehört, das macht auch irgendwie keinen Sinn. Wir haben viele Millionen Geräte, die permanent am Strom hängen, und so viel passiert da nicht.

Na da geht ja gerade die volle Paranoia mit Dir durch. Denke mal eine Minute darüber nach, wie viele Elektrogeräte bei Dir im Haushalt unmittelbar 7/24/365 am Netzstrom hängen, ohne dass Du Dir jemals auch nur eine Sekunde lang daran gedacht hast, ob die im ausgeschalteten Zustand allpolig getrennt werden. Gehe davon aus, dass der weit überwiegende Teil solcher Dinge entweder gar nicht (Standby) oder eben nur einpolig getrennt werden, und in letzterem Fall dann auch noch rein zufällig aufgrund der Richtung des eingesteckten Steckers mal die Phase und mal der Nullleiter getrennt wird.

Und was passiert dabei? Regelmäßig und über viele Jahre gar nichts! Natürlich gibt es gelegentlich mal einen Brand durch ein defektes Elektrogerät. Aber selbst bei denen muss man dann ins Detail schauen, was die konkrete Brandursache war. Der im Betrieb durchbrennende … wäre auch dann im Betrieb durchgebrannt, wenn er über einen allpoligen Schalter verfügt hätte, weil der schließlich im Betrieb eingeschaltet gewesen ist. D.h. von den wenigen Bränden durch Elektrogeräte, darfst Du schon mal jede Menge abziehen, die sich auch bei Einsatz allpoliger Trennung ereignet hätten, weil sie dummerweise im laufenden Betrieb passiert sind. Wir reden hier also von einem wirklich geringen Risiko.

Trotzdem sollte man zusehen, nicht unbedingt den letzten chinesischen Billigschrott zu verwenden, bei dem schon konstruktiv und auf den ersten Blick erkennbar Grundsätze der elektrischen Sicherheit missachtet wurden.

BTW Brandgefahren: Worauf man mE eher achten sollte, wäre das Laden von LiO-Akkus. Die besser nur auf nicht brennbarer Oberfläche laden.

Hallo @WIZ,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Vermutlich hast du Recht…aber mich hatte das erst einmal nervös gemacht…

Die billigen Aldi-Dinger haben ja auch in der Tat sicherlich an die 10 Jahre gehalten…
Wenn ich nochmal welche kaufe, werde ich keine billigen nehmen, sondern Testberchte lesen.
Aber wie das immer so ist…war gerade bei Aldi und da lagen die im Angebot…

Ja, mit Li-Io Akkus bin ich eh vorsichtig.

Danke Dir :slight_smile:

Hallo Peter,

Auch dir danke ich für deine Antwort.
Wie ich unten schon @WIZ geantwortet hatte, werde ich jetzt keine billigen mehr kaufen - war halt eine typische Aktionsware und bis heute haben die ja auch gehalten.

Danke

Jens

Hallo sweber,

auch dir danke für deine Antwort :smile:

Also zuerst ist mir nur aufgefallen, dass die eingeschaltete Steckdose keinen Strom übertrug. Dann ließ sie sich nicht schalten, was ich zunächst ignoriert hatte.
Abends dann zirpte die, da habe ich sie abgebaut und dem Elektroschrott zukommen lassen.
Sie war auch recht warm - aber nicht heiß! Brandgefahr bestand offenbar nicht unmittelbar…aber man weiß nie.

Ansonsten hast du Recht, andere Geräte sind bisher nicht abgeraucht und die hängen twentyforseven am Netz…
Grundsätzlich vermeide ich sowas aber, wenn ich kann, wie zum Beispiel meinen Rechner, den ich über einen separaten Schalter völlig vom Netz trenne, nachdem ich ihn runtergefahre habe.

Ich werde mich also nach guen Funksteckdosen umsehen. Hast du einen Tipp, welche man getrost nehmen kann oder soll ich den „Testberichten“ in Web trauen?

Bis dann

Jens

So ein typisches Sparpotential ist der X-Kondensator.

Dieser liegt am Eingang eines Gerätes direkt zwischen L und N, also an der vollen Netzspannung und dient der Entstörung. Meistens liegt er sogar noch vor einem vorhandenen Netzschalter.

Die Entstör-Funktion leistet jeder normale billige Kondensator auch.
Allerdings muss ein X-Kondensator noch zusätzliche Bedingungen erfüllen und ein entsprechendes Zertifikat vorweisen, weshalb er teurer ist.
So ein X-Kondensator darf bei einem Defekt alles, nur nicht anfangen zu brennen!
Es gibt noch Y-Kondensatoren mit den Gleichen Anforderungen wie beim X-Kondensator, nur dürfen diese bei einem Defekt zusätzlich auch keinen Kurzschluss haben.

Vor allem waren Zeitweise viele TV-Brände auf die Verwendung von normalen Kondensatoren, an Stelle eines X-Kondensators, zurück zu führen.

MfG Peter(TOO)

3 Like

Hi Peter,
nochmal danke für die Informationen :smile: