Hallo Profis!
Bald werde ich meinen Bauernhof anfangen aus- und umzubauen.
Da es schon recht große Gebäude sind die es betrifft (LBH 30 x 17 x 14m + 35 x 16 x 13 m + 15 x 10 x 10 m + 9 x 9 x 7 m) und ich neben viel Selbstmachen auch die Baustoffe möglichst en groß einkaufen möchte, würde es sehr hilfreich sein auf eine Liste zurückgreifen zu können die alle zum Bauen benötigte Baustoffe/Zubehörteile auflistet. Einfach eine Abhakliste in aphabetischer Reihenfolge. Gibt es soetwas? Gruß
am Besten einen Baustoffhändler in deiner näheren Umgebung suchen und mit denen Kontakt aufnehmen.
Natürlich wirst du nicht die gleichen Konditionen bekommen wie ein Großabnehmer (Bspw. ein Baumeister oder Baufirma), aber fragen kostet bekanntlich nichts.
Ggf. kannst du auch noch einen Baumeister fragen, ob du über seinen Namen einkaufen kannst, da er wie gesagt bessere Konditionen haben wird.
Eine Liste zum Abhaken gibt es so nicht, da jedes Bauvorhaben andere Materialien benötigt.
Wichtig:
Vergiss nicht die Bauabfälle die bei so einem Projekt anfallen. Diese fachgerecht zu entsorgen ist oft sehr kostspielig.
Solltest du bspw. einen Stall umbauen, ist der anfallende Betonabbruch kontaminiert.
…usw…
Du wirst für dein Vorhaben sowieso einen Einreichplan benötigen und damit zumindest eine Bauanzeige machen müssen.
I.d.R. macht dir so einen Einreichplan der Baumeister -> diesen kannst du dann auch nach einem Angebot fragen wenn du Bauherrenmithilfe leistest.
Geld über die Materialien einzusparen wird dir nur (wenn überhaupt) bedingt gelingen.
Gruß
Nein.
Oder besser, natürlich gibt es das.
es nennt sich Leistungsverzeichnis und ist die listenmäßige Zusammenstellung einer Ausschreibung. Das ist die genaue Berechnung der einzelnen Handwerkerleistungen nach Fläche, Volumen, Gewicht oder Stück.
Also wenn dein Archi/Statiker die Umbauwünsche detailliert (müsste das nicht längst vorliegen, wenn man so großräumig umbaut und deshalb auch eine Genehmigung braucht ?) erarbeitet hatte.
Leistungsverzeichnis/Ausschreibung ist eine extra Position zu seinem Honorar. Aber darin ist eben all das enthalten was aus seiner fachlichen Sicht erforderlich oder vorgeschrieben ist.
Nach dieser Ausarbeitung kann man selbst Angebote einholen. Oder sich das Material daraus zusammenstellen und bestellen (was ich nicht empfehle, evtl. abschnittsweises Vorgehen möglich)
Es gibt natürlich grobe „Listen“ als Hilfsmittel unter dem Motto „Was muss ich alles beachten“ für DIYer bei überschaubaren Umbauten.
MfG
duck313
Was heißt „aus- und umbauen“? Das kann ja sehr unterschiedlich sein. Und daher kann es hierzu auch keine pauschalen Listen geben! Aber du kannst selbstverständlich eine Liste der Gewerke machen, die du vorhast selbst zu erledigen, und dann kannst du hierfür die benötigten Massen der verschiedenen Materialien zusammentragen. D.h. du misst Strecken, Flächen und Volumen, schaust in die verschiedenen Listen, die es so zur Dimensionierung diverser Dinge von den Herstellern oder auch ganz allgemein im Internet gibt, rechnest hiernach deine Massen aus, und vergisst dabei den nötigen Sicherheitszuschlag für Verschnitt nicht. Dann noch auf die passenden Gebindegrößen runterrechnen, und gut ist.
Das ist eine ziemlich nervige Geschichte, funktioniert aber mit Maßband und Excel wunderbar, solange der Appetit beim Essen nicht zu groß wird, und dann die Materialmengen entsprechend ansteigen.
Habe das gerade für einen Dachausbau hinter mir, bei dem ich das Material noch vor dem Schließen des Dachs oben haben wollte. Da es da insbesondere um Trockenbau ging, habe ich einfach bei den einschlägigen Herstellern im Internet gesucht, und bin da auch problemlos fündig geworden, z.B. auf wieviel laufende Meter Wand man wieviel Ständerprofile und auf wieviel Quadratmeter Decke man was an Abhängern, Kreuzverbindern, …, so braucht. Den Rest machten dann Maßband und Excel.
,… kleine Anmerkung am Rande noch:
alles was „Marke Eigenbau“ ist, wird im Schadensfall von den meisten Versicherungen nicht gedeckt.
Sprich, solltest du einmal einen Versicherungsfall haben (Wasserschaden, Elektro - Kabelbrand,… usw…) und es gibt keine Rechnung über die „fachgerechte Installation“ steigen dir viele Versicherungen aus…
Habe noch einen leeren Silo den ich damit verfüllen werde.
Es gibt schon eine Baustoffliste. Die legt man normalerweise an, wenn man mit der Fertigungsplanung durch ist.
Du kannst aber auch mit dem Plan zu einem guten Baugeschäft gehen und dir alles dort zusammenstellen lassen.
Ja wird er schon machen aber ich wollte schon anfangen (mir) die Details auflisten um dann verschiedene Baustoffhändler ein Komplettangebot machen lassen.
Eine Stallhälfte (mit Zwerchhaus) wird z.B. neu gedeckt. Das sind ca. 7500 Ziegel, das Wohnhaus ebenfalls neu decken ca. 2200 glassierte oder engobierte Ziegel. Die anderen Dachflächen werden (3 x ca. 7000 Ziegel) umgedeckt und mit den guten Ziegeln aus der neu gedeckten Fläche ergänzt. Das sind schon Größenordungen bei dennen ein Hersteller von Ziegeln bei seinem Vertragspartner „vermittelnd“ einspringt. Hatte diesbezüglich schon mal vorgefühlt. Entsprechende Volumina sind es dann auch bei den Dachlatten, Unterspannbahn, ect.
Wenn ich bei den Mengen, dann 10% oder mehr sparen kann ist das schon mal ein netter Urlaub (oder eine zusätzlich Gaube).
Gruß
ui ui ui ui!
aufpassen!
das würd ich mir 3x überlegen!
wenn du den Abfall nicht fachgerecht entsorgst, hast du dich diesen illegal entledigt.
Eine Strafanzeige + ALSAG-Nachzahlung sind die Folge.
Schlimmsten Falls noch eine Klage wegen Steuerhinterziehung!
Bist du von Österreich oder Deutschland?
Wieso das denn! Ich hebe mit die Sachen für später auf
Irgendwann kann ich die bestimmt gebrauchen. Wenn ich ich nicht vorher sterbe.
aus D
wie du meinst
ich sage dir nur wie es in der Praxis abläuft.
Ich kann es dir sehr genau sagen wie es in Österreich abläuft - in Deutschland kenne ich die aktuelle Gesetzeslage nicht, aber meist unterscheidet sich „der große Bruder Deutschland“ nicht all zu weit von Österreich.
Wenn du deine Bauanzeige aufgibst, wandert dies (zumindest in Österreich) an das Zollamt --> diese erhebt die sogenannte „ALSAG-Gebühr“ ein. (ALSAG = Altlastensanierungsgesetz)
Das Zollamt kann bis zu 7 Jhare NACH der Bauanzeige bei dir nachfragen und sagen: „Hr. XY… Sie hatten im Zeitraum von… XY 2018 XY… Umbau- und Abbrucharbeiten bei ihrem Objekt durchgeführt. Wir benötigen einen Entsorgungsnachweis der angefallenen Abfälle“
Wenn du diesen Entsorgungsnachweis nicht bringen kannst, weil du diese wo anders vergraben hast, wirds teuer… richtig teuer.
€ 9,20/to musst du dann je Tonne nachzahlen. Die gesamte Tonnage wird von der Behörde sehr großzügig geschätzt
Du bekommst eine Anzeige wegen illigaler Entledigung der Abfälle.
Das Argument „ich habs für eventuell spätere Verwendungszwecke zwischengelagert“ - zieht nicht. Dafür würdest du ein behördlich genehmigtes Zwischenlager benötigen. Wenn die Teile dann länger als 3 Jahre herumliegen - gilt dies rechtlich als Deponie!
Welche Konsequenzen eine illegale Deponie mit sich tragen brauch ich glaube ich nicht erwähnen.
Weiters (je nach Schwere des vergehens) kann es passieren, dass du eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung bekommst, weil die ALSAG eine Steuerschuld ist.
und zu guter letzt kann die Behörde verlangen, das ganze Material wieder ausgraben zu lassen und fachgerecht zu entsorgen (selten aber doch wird dies bei „maßgeblicher Verunreinigung“ verlangt… dieser Begriff ist zugunsten der Behörde sehr dehnbar. Sollte es sich dabei um Abbruchmaterial aus einem Stall handeln wird dies wahrscheinlich auch geltend gemacht, da die Grenzwerte für Sulfate usw. um das X-fache (40,50,60 fache) überschritten werden).
Einzige Option die du hast, ist die „bautechnische Verwertung vor Ort“ um unbedingt erforderlichen Ausmaß
Dies aber nur unter unzähligen Anforderungen die hier den Rahmen sprengen würden dies zu erklären, da die RBV (Recyclingbaustoffverordnung) sehr schwammig geschrieben wurde, sodass sich das Zollamt wieder zu deren Gunsten auslegen kann.
Ich empfehle dir DRINGEND sich an einen Deponiebetreiber/Erdbauer zu wenden!
„Wo kein Kläger da kein Richter“ - alles recht und schön, aber du musst eine Bauanzeige machen und diese wandert automatisch an das Zollamt - und die kontrollieren sehr gerne und sehr genau was du mit den Bauabfällen machst.
und glaub mir eines: mit denen ist nicht zu spaßen
Ich wünsch dir alles Gute. Solltest du noch Fragen haben kannst mich gerne anschreiben! Behalte dir nur im Hinterkopf, dass dies nicht so einfach ist wie du es dir vorstellst - und es ohne die nötigen Vorgehensweisen und Genehmigungen sehr sehr teuer werden kann.
Ich habe persönlich schon Leute kennen gelernt die wegen solchen Sachen an ihr Existenzminimum gepfändet wurden --> das ist echt nicht lustig!
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung und Warnung. Werde mit meinem Architekten darüber sprechen.
Die Silos sind je 30 m3 groß und überrirdisch mit Abdeckung. Es besteht eigentlich keine Gefahr einer Kontamination von Erdreich und Grundwasser und ein späteres Entsorgen ist mit einem Greifer kein Problem.
Gruß Tomthall
dass hier keine Gefahr von „Kontamination“ ausgeht ist uns allen bewusst, aber der Gesetzesgeber sieht das anders. Warum? weil er Geld bekommt (die ALSAG-Gebühr)
Kleines Beispiel:
Wenn die Kacke von den Kühen auf das Feld gestreut wird -> auf Lebensmittel die wir essen -> ist das kein Problem.
Wenn die Kacke den Beton „kontaminiert“ darf man ihn nicht mehr ins Erdreich einbauen.
Klingt komisch - ist aber LEIDER so!
Ist ne reine Geldmacherei! Einen logischen Hintergrund hat das nicht mehr.
Der Behörde geht es (in deinem Fall) definitiv nicht um eine Umweltgefährdung, sondern rein darum Geld zu kassieren.
Ob der Abfall gefährlich ist oder nicht spielt keine Rolle! Sobald du den Abbruch beginnst fallen Abfälle an die fachgerecht entsorgt werden müssen --> da bei bestimmten Abfällen der Staat eine ALSAG-Gebühr verlangen kann.
Wichtig:
Sobald du den Abbruch beginnst und du Ziegel, Beton, Schlacke, usw… da liegen hast, handelt es sich rechtlich gesehen um Abfall!
Und Abfall muss jeder fachgerecht entsorgen oder fachgerecht verwerten!
Zu sagen „das ist nicht gefährlich“ (weil im Silo verschlossen, usw…) ist irrelevant! Es ist (ob gefährlich oder nicht) Abfall!
Wenn du diesen ABFALL nicht von einem „Sammler- und Behandler von Abfällen“ entsorgen/verwerten lässt hast du dich diesem illegal entledigt!
Frage deinen Architekten. Auch wenn diese Berufsgruppe eigentlich nur wenig damit zu tun hat, kann er dich hoffentlich an einen Professionisten vermitteln.
Wie gesagt - ich schreibe hier die Gesetzeslage in ÖSTERREICH. Kann leicht sein dass es in Deutschland (etwas) anders ist - sofern du Deutscher bist
Gruß,
Baumi
am einfachsten, du trägst alle Teile in eine Excelliste ein und sortierst sie anschließend