so wirds auch nicht besser
Wenn die Christen nun unbedingt eine Trinität aus dem sog. NT
herauslesen wollen …
Dies ändert nichts an dem Factum, dass es nicht geschrieben
steht
Ich habe, wie du wohl weißt, keinen Trieb, mich hier in üblichen völlig absurden Bekenntnispolemiken zu beteiligen. Deshalb habe ich dir so geantwortet, wie ich es tat.
Ob du es gelesen hast, muß ich jedoch bezweifeln. Zu allen deinen auch neuerlichen Bemerkungen habe ich etwas gesagt aus einer theologiehistorischen Perspektive, ob du sie nun kennst oder nicht.
Einige(!) von den an der jahrhundertelangen Entwicklung der zu dem besagten Problem gehörigen Formulierungen beteiligten Personen habe ich dir genannt: Die Entwicklung geschah nicht im 3./4. Jhdt, sondern sie begann bereits im 1. Jhdt.
Und der Ausdruck „Erfindung“ bzgl. des τριας-Begriffes ist historisch eben abwegig. Denn alle Diskussionen gingen ausschließlich um die Frage, wie das, was die Evangelien, die paulinischen Briefe, der 1. Johannes-Brief und einige andere Schriften an Text bieten, zu interpretieren(!) sei.
Ich erwähne nur das ομοουσιος-ομοιουσιος-Problem, damit du einen Einblick in eines der zahlreichen Interpretationsprobleme bekommst.
Später kamen dann noch Überlieferungsprobleme hinzu, unter denen das bedeutendste das comma ioanneum ist (ich brauche dir gewiß nicht zu erklären, was das ist, denn du bist ja gut informiert), über dessen Echtheitfrage erst 1927 eine neue Beschlußfassung erfolgte.
das die Trinität erst durch die christlichen Kirchenväter
geschaffen wurde, ist bis heute unbestreitbar.
Der Audruck „geschaffen“ ist begriffsgeschichtlicher Unsinn, aber um das zu sehen, muß man schon recht gründlich mit den Streitigkeiten der ersten 5 Jahrhunderte vertraut sein. Darüber kann in einem solchen Forum nicht en detail diskutiert werden, aber dazu ist es eben ein Expertenforum, bei dem man sich leisten darf, sich einmal von Experten einfach Informationen geben zu lassen.
Mit der hebräischen RUACH liegst ganz und gar daneben, du
darfst nicht unbedingt etwas christianisieren, weil es dem
christlich Denken entsprechen muss.
Hier beweist du, daß du nicht gelesen hast, was ich darüber im obigen Posting schrieb. Ich vertrete hier auch keinen christlichen, sondern einen religionshistorischen Standpunkt, das dürfte dir auch bekannt sein.
… bleiben heidnisch, sowie die gesamte christliche Religion heidnisch geworden ist.
Ebenso wieder ein historisch nicht zu haltender Standpunkt, auch wenn du es noch hundertmal hier polemisiert. Im Übrigen habe ich zum Begriff „heidnisch“ etwas geschrieben, das ich doch zu lesen bitte, wenn du dein Posting hier denn tatsächlich als Antwort auf meines verstehst, und nicht als inzwischen hier üblich gewordene Bekenntnispropaganda irgendwelcher obskurer Provenienz.
Ich habe schließlich ebenfalls auf deine Aussagen geantwortet.
Und wenn du also meinen letzten Absatz gesehen hast, wirst du einsehen müssen, daß mit deinem Verständnis von „heidnisch“ sowohl der ältere, als auch der spätere israelitische Gottesbegriff als „heidnischen Ursprungs“ bezeichnet werden müßte. Zumal beide auch Resultate von jahrhundertelanger theologischer Arbeit sind, wenn auch in ganz anderer Form, wie es die in der griechischen Philosophie geschulten ersten christlichen Theologen taten.
Und daß die Ausformungen christlichen Gedankengutes von Anfang an von anderen Kulten (ich nannte anderen Orts einige davon), die den orbis terrarum damals bestimmten (teils als Staatsreligionen) kontaminiert waren und sich großenteil im Kontrast dazu ausprägten, das hat ebenso von Anfang nie ein christlicher Theologe bestritten.
Dies ist ebenso selbstverständlich, wie sich die israelitische Religion in der Auseinandersetzung und Kontamination mit altsyrischem, kanaanäischem, assyrischem, babylonischem, persischem und ägyptischem Gedankengut entwickelt hatte.
Es gab keine Religion auf der Erde, bei der das anders war.
Gruß
Metapher