Gibt es eine einheitlich richtige Interpretation?

Stimmt es, dass es nur eine einheitlich richtige Interpretation, nämlich die vom Autor, z.B bei einem Bild, existiert? Oder gibt es auch differente Interpretation, die zwar im legitimen Rahmen sind, jedoch nicht mit der vom Autor verfassten Interpretation korrespondieren?

Nein.

Beatrix

Könntest du das erläutern?

Weil es nun einmal das Wesen von Kunst ist, nicht eindeutig zu sein… „Dies ist keine Pfeife“

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Erläutere Du mal lieber was ein „Autor“ eines Bildes sein soll ?.

Bei „Bild“ dachte ich bisher immer an Künstler allgemein, also Maler, Grafiker, Fotograf usw.

Und die geben Interpretationen über ihr Werk ab ?

Nun, im Einzelfall mag das so sein, es steht ihnen ja frei. Auch hier ging ich eher vom Gegenteil aus, es bleibt dem Betrachter oder sonstigen Kunstinteressenten überlassen es zu interpretieren.

Oder meinst Du die wohlklingenden und blumigen Texte in Katalogen zu Ausstellungen die Galeristen oder Kunstkritiker verfassen ?

Und mal angenommen, ein Künstler interpretiert sehr genau und ausführlich sein Werk, was er sich dabei dachte, was ihn dazu anregte, was es aussagen soll usw.
Gut, das wäre dann dessen Aussage dazu, die man so hinnehmen muss.
Was aber nicht bedeutet, andere können es nicht anders deuten, selbst wenn sie den Kontext des Künstlers kennen und werten.
Es ist ja gerade in der Kunst so, „es liegt im Auge des Betrachters“ wie er es empfindet, was es für ihn aussagt usw.

Das alles nicht im Sinne von richtig und falsch- nicht das wir uns hier missverstehen !

mfG
duck313

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Wer behauptet denn sowas?
Interpretationen können natürlich unterschiedlich sein - und mitunter eskalieren (Beispiel).

Gruß,

Kannitverstan

Moin,

natürlich nicht!

Da Du als Beispiel von Bildern spricht, wie soll ich ein Bild genauso sehen, verstehen oder interpretieren, wie eine Frau.

Nein, es geht nicht um sexuelle Unterschiede.

Ich bin einer der 10% Männer, die eine Rot-Grün-Sehschwäche haben, wie soll ich also feine Abstufungen im Grün-Braun-Bereich erkennen?

Bei Frauen liegt diese Schwäche bei 0,1%.

Gruß Volker

Nein. Hier ein Beispiel anhand eines Selbstportraits von Albrecht Dürer: http://syndrome-de-stendhal.blogspot.com/2012/04/stolze-bescheidenheit.html?m=1

Die Interpretation mancher Künstler hätte im Laufe der Jahrhunderte sicherlich etwas gelitten oder wäre dem Zeitgeist angepasst worden.

Es gibt auch das Berufsbild des Kunsthistorikers, welches unter anderem die Interpretation von Werken beinhaltet

Und hier noch 2 Beispiele von Misinterpretationen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fettecke?wprov=sfla1

Wenn du verstanden hast, dass sich große Kunst dadurch auszeichnet, vielschichtig zu sein und sich keinesfalls mit einem primitiven Satz wie „Schillers Dramen zeigen, dass der Mensch frei ist“ erfassen lässt, dann hast du etwas ganz wichtiges erfasst, was vielen Menschen verschlossen bleibt.