Es sagt doch keiner (außer mein Hinweis auf die Geschichte von Alexander Herrmann), dass man gekörnte Brühe selbst machen soll. Setze Gemüse-/Hühner-/Rinder-/…-brühe an, und die kommt dann in den Kühlschrank, kann gut portioniert im Eiswürfelbeutel eingefroren oder im Weckglas eingekocht werden. Bei Bedarf nimmt man dann eben den ein oder anderen Eiswürfel/Schluck der passenden Brühe, und gut ist.
BTW: Bitte daran denken, dass es neben dem Zusatz des chemischen Reinstoffs Mononatriumglutamat auch einen ganz natürlichen Glutamatanteil in den Lebensmitteln gibt, der gerade für den „würzigen“ Geschmack (umami) verantwortlich ist, den man auch durch den Zusatz einer ohne Zusatzstoffe selbstgemachten Brühe erzielt. D.h. wir reden hier prinzipiell von ein und der selben Sache! Nur ist das natürliche Glutamat nicht so hoch konzentriert in Lebensmitteln zu finden, wie das oft künstlich zugesetzte.
Einen Zwischenweg beschreiten dabei die Hefeextrakte, die einerseits einen natürlichen Glutamatanteil haben, andererseits durch die Konzentration gemessen auf das Gesamtprodukt eben wieder auf recht hohe Werte kommen.
Aber wenn du z, B. ein Nudelgericht mit viel Tomaten, Fleisch und Parmesan (Spitzenreiter des natürlichen Glutamatanteils) zu dir nimmst, dann langst du dann schon ordentlich beim Glutamat zu, ohne auch nur eine Prise Fertigpulver zu verwenden.
Aber auch in Hülsenfrüchten ist Glutamat ganz natürlich in ordentlicher Dosis vorhanden, und wenn man an fermentierte Lebensmittel denkt (da kommt man dann auch wieder zu den Hefeextrakten), die einen extrem konzentrierten würzigen Geschmack haben, dann geht es auch hierbei um natürliches Glutamat. D.h. wenn z.B. David Chang oder René Redzepi in ihren Spitzen-Restaurants mit natürlich fermentierten Fisch-/Fleisch/Gemüseprodukten experimentieren, um ganz viel umami, also würzigen Geschmack zu erzielen, dann geht es rein chemisch insbesondere um die Anreicherung von Glutamat! Es ist also gar nicht so einfach bei diesem Thema von gut oder schlecht zu sprechen, und man sollte daher insbesondere auch vorsichtig mit solchen Allgemeinplätzen wie einer „Allergie gegen alle Geschmacksverstärker“ sein. Denn wenn man meint, hierzu „einfache Alternativen“ zu finden, wird man feststellen, dass es auch bei diesen Alternativen immer um einen mehr oder weniger hohen, natürlichen Glutamat-Anteil gehen wird. Egal wo der her kommt.