Gibt es eine Gewerkschaft, die jeden Arbeitnehmer aufnimmt?

Guten Tag,

gibt es eine Gewerkschaft, die auch die Arbeitnehmer aufnimmt, die keinen Tarifvertrag haben und bei seinem Arbeitgeber auch keinen haben könnten? Also halt der durchschnittliche Arbeitnehmer, der z.B. als Rezeptionist bei einem Start-Up / einer Werbeagentur arbeitet.

Wenn jemanden nach einem Rat bzgl. einer Arbeitsrechtschutzversicherung frage, dann sagt man mir, dass man lieber eine Gewerkschaft beitreten soll. Na ja, würde ich gerne, aber wer würde mich beitreten lassen…

Danke

Jede Gewerkschaft freut sich über neue (womöglich noch aktive) Mitglieder. Mir wäre nicht bekannt, das nur Mitglied werden kann, dessen Betrieb auch Tarifpartner wäre.
Es hat nichts mit Tarifbindung oder so zu tun. Und welche Rechte du als Mitglied hast, musst du in den Infos dazu sehen. Also ob eine Rechtsschutz im Arbeitsrecht inklusive ist und wie die genau arbeitet.

Such dir eine Gewerkschaft raus du deinem Berufsbild entspricht, also metallindustrie, Chemische Industrie, Lebensmittelindustrie usw.
Forder Infomaterial an oder schaue auf deren Infoseiten zum Thema Mitgliedschaft.

Aber du zahlst Beitrag und wenn es dir nur um eine Rechtsberatung/-schutz ginge, dann könntest Du das ja selbst abschließen.

MfG
duck313

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Wenn es dir nur um die Beratung und Rechtsschutz im Streitfall geht, dann mögen 1 % vom Bruttolohn im Monat viel sein,weil Rezeptionist einer Agentur nicht gerade nach „üppig bezahlt“ klingt.

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…klingt für mich stark nach Dienstleistung, also Verdi. Und in einem (uralten) Artikel bei Spiegel-Online wurde auch tatsächlich darüber berichtet, dass sich Verdi darum kümmert.

Es stand übrigens auch drin, dass es dort zugeht wie im Wilden Westen…

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Es gibt immer mindestens eine Gewerkschaft, die sich zuständig fühlt. AFAIR nimmt einen jede Gewerkschaft auf, selbst wenn sie absolut branchenfremd ist.

Vielleicht liegt das daran, dass Du eben „gewerkschaftsnahe“ Leute fragst.

Ich ziehe eine Arbeitsrechtsschutzversicherung vor. Bei der Gewerkschaft schwebt auch ein bisschen mit, dass dein Fall auch im „gewerkschaftlichen Sinne“ gelöst wird. Meistens ist das 1:1 auch in deinem Sinne, kann aber auch mal anders sein. Habe ich selber so erlebt und bin deswegen ausgetreten.

Zudem sehe ich da auch eine Abhängigkeit vom Gehalt, so dass man finanziell mit einer Arbeitsrechtsschutzversicherung ab einem gewissen Gehalt besser fährt.

Siehst du da eine Gefahr bei

?

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@anon43214967 Du meinst also, dass der OP deswegen nicht einer differenzierten - und dadurch nicht einseitigen - Betrachtung folgen kann?

Dass man als Rezeptionist betrachtet wird ist mir klar. Dass man da ein gewisses Gehalt bekommt dagegen eher nicht. Kannst du das mal näher erläutern?

Hallo,
das ist sicherlich nicht falsch, so eine Arbeitsrechtsschutzversicherung, aber man sollte wirklich erst vergleichen, ob eine solche Versicherung auch all das leistet, was eine Gewerkschaft zu leisten vermag. Ich selbst bin seit mehr als 50 Jahren Gewerkschaftsmitglied. In meinem Gewerkschaftsbeitrag ist eine Unfallversicherung enthalten und, wenn ich mich recht erinnere (AFAIR) sogar eine Sterbegeldversicherung, um nur mal zwei Sachen zu benennen.
Letztendlich bin ich auch in einer Gewerkschaft, weil Gewerkschaften allgemein dafür sorgen, dass in vielen Branchen die Löhne und Gehälter so hoch sind wie sie sind - das machen Rechtsschutzversicherungen weniger bzw. gar nicht.
Dass Nichtorganisierte in der Regel von der Arbeit der Gewerkschaften profitieren, nämlich den Tariflohn erhalten, das wird gerne oft „vergessen“.
Gruss
Czauderna

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  • der OP bleibt vermutlich nicht sein ganzes Leben Rezeptionist.
  • es lesen hier noch andere mit.

Solange es nicht zu sehr ablenkt, ist es IMHO absolut sinnvoll, beeinflussende Kriterien mit zu nennen. Erst wenn irgendwelche Leute sich unnötig an diesen beiläufig erwähnte Dinge aufhängen, wird es verwirrend für den geneigten Leser.

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