Gibt es eine Religion

Bei den zig tausend Religionen auf diesem Planeten(ausgeübt/nicht mehr ausgeübt), gibt es Religionen die nicht von sich selbst behaupten die einzig wahre zu sein?

Oder eine Religion die einräumt, dass es noch andere göttliche Figuren geben kann außer den eigenen(nur bei den Religionen die an einen/mehrere Götter glauben)?

Bei den zig tausend Religionen auf diesem
Planeten(ausgeübt/nicht mehr ausgeübt), gibt es Religionen die
nicht von sich selbst behaupten die einzig wahre zu sein?

Der Diskordianismus. Wahrscheinlich auch:

  • FSM (dort scheinen Schismen dazuzugehören)
  • das unsichtbare rosafarbene Einhorn
  • Russels Teekanne und
  • unintelligent Falling

Oder eine Religion die einräumt, dass es noch andere göttliche
Figuren geben kann außer den eigenen(nur bei den Religionen
die an einen/mehrere Götter glauben)?

Achtung! Verengte westliche Sichtweise. Nicht alle Religionen haben transzendente Elemente. Aber mach’ dir nichts draus, diese falsche Denke haben die meisten. Man verwechselt auch pauschal Nicht-Theistisch oder A-Theistisch mit Nicht-Religiös.

Gruß

Stefan

Die alten Römer …
… waren meines Wissens ziemlich tolerant gegenüber den Vorstellungen/Religionen der eroberten Völker. Sie haben deren Götter lediglich als anderen Ausdruck ihrer eigenen angesehen.

Ungemütlich wurden sie erst, als die Christen sich weigerten, den Kaiser als Gott (-ähnlich oder so) anzubeten. Nun ja, die Christen waren ja auch nicht zimperlich gegenüber anderer Vorstellungen.

Also bei den Bahai wird eine fortlaufende Entwicklung angenommen und damit anderes nicht entwertet. Damit ist dort schon wenig von diesen Tendenzen zu sehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai

http://vimeo.com/6257054

http://www.youtube.com/watch?v=MlssaevyQYg (1/3)

Hi

Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf: Die meisten Religionen behaupten NICHT die einzig wahre Religion zu sein (vielleicht die beste oder effektivste aber nicht die einzige und wahrhaftigste).

Welche Religionen behaupten das denn von sich?
Zunächst diverse Gruppierungen im Judentum, Christentum, Islam und die Splittergruppen, die es davon gibt oder die sich aus diesen neu gegründet haben. Ebenso splittergruppen anderer Religionen, die mit Islam oder Christentum in Kontaktkamen und diese Vorstellungen übernommen haben. Dazu zählen auch viele der Neu-Religionen (ab 19. Jh.) und neuen Neu-Religionen (ab Mitte 20. Jh.)

Dann kann man vielleicht den Konfuzianismus anbringen - aber der ist eigentlich keine Religion in diesem Sinne.
Ebenso gibt es extreme Ausrichtungen des Buddhismus, aber dieser kümmert sich ansonsten recht wenig um andere Religionen.

Die Ureinwohner der Amerikas wussten dass andere Stämme andere Götter verehren, die Südostasiens auch.

Manche Leute behaupten der Hinduismus hätte einen Wahrheitsanspruch, das stimmt aber nicht, da es nicht den Hinduismus gibt, sondern viele Hindu-Religionen, die sich zwar teilweise auf die selbe Ethik und Geschichte berufen - tatsächlich aber sehr unterschiedliche Ausrichtungen haben.

Der Daoismus hat alles assimiliert, was nicht bei drei auf den Bäumen war, flapsig gesprochen. Und die chinesische Volksreligion an sich ist pluralistisch mit einer nur teilweisen Ausnahme der Taipingjing-Nachfolgebewegungen (nicht mit der Taiping-Bewegung der späten Kaiserzeit verwechseln, dass ist etwas anderes).

lg
Kate

Zustimmung
Hallo Kate,

Du kannst durchaus auch die sonstigen „alten“ Religionen als tolerant hinzunehmen, insbesondere alle polytheistischen, also namentlich die germanischen und die griechisch-orientalischen.

Gruss
Mike

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Hallo,

Bei den zig tausend Religionen auf diesem
Planeten(ausgeübt/nicht mehr ausgeübt), gibt es Religionen die
nicht von sich selbst behaupten die einzig wahre zu sein?

Klar, z.B. das Judentum. Da können auch alle Nichtjuden an der „zukünftigen Welt“ teilhaben, so lange sie die Noahidischen Gebote erfüllen. Diese entsprechend weitgehend den 10 Geboten, also so selbstverständliche Dinge wie nicht morden, etc.

Oder eine Religion die einräumt, dass es noch andere göttliche
Figuren geben kann außer den eigenen(nur bei den Religionen
die an einen/mehrere Götter glauben)?

Da muss ich an die Heiden denken, die zu den Zeiten, als Europa langsam christlich wurde, eben zu ihren eigenen Göttern und zur Sicherheit auch noch zu diesem neuen Gott gebetet haben. Frei nach dem Motto, „man kann ja nie wissen - doppelt hält besser“.

Es ist gar nicht so selten, dass fremde Götter eben als neue Figuren in den Götterhimmel aufgenommen wurden.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra

gibt es Religionen die

nicht von sich selbst behaupten die einzig wahre zu sein?

Klar, z.B. das Judentum. Da können auch alle Nichtjuden an der
„zukünftigen Welt“ teilhaben, so lange sie die Noachidischen
Gebote erfüllen.

aber diese Vorgabe wird doch auch als „wahr“ als Voraussetzung
für das Heil von Nichtjuden gesehen.Auch den einen Gott müssen sie
doch anerkennen denn sonst gäbe es keine (verbotene) Gotteslästerung.
Auch das Christentum sieht (auch für alle Menschen) letztendlich
das Heil durch die Erfüllung des „einen Gebotes“.Und dies Heil kann
sogar auch dem zukommen, welcher den einen Gott und das eine Gebot
so nicht kennt aber ihm durch gerechtes Streben entspricht.
Natürlich ist dies schwieriger,denn nach Deiner Darlegung wäre es
für einen Nichtjuden nicht heilshinderlich, wenn er Jemand anderes
quält(Tiere darf er nicht quälen !), ausbeutet, ihnen Hilfe verweigert
keine Zuwendung zukommen läßt,ihnen ewig ihre Schwächen anlastet und
keinem je vergibt usw.usw. weil ja die Beachtung der 7 Gebote
ausreicht welche dies alles nicht enthalten.(auch nicht das 7.Gebot)
Nach christlicher Auffassung ist das Heil nicht zu erlangen für den,
der sich hartnäckig weigert, diesem „einen Gebot“ zu entsprechen,
wer also nicht nach Gerechtigkeit (für andere) strebt.

Also, sehr vorsichtig sein, ehe man sich voreilig festlegt.
Auch das Judentum hält seine Lehre für wahr - eben die Heilszuweisung
aus Gebotsanforderungen jeweils für Juden oder für Nichtjuden.
Es gibt praktisch überhaupt keine Religion, welche etwas lehrt und
gleichzeitig sagt, daß dies auch falsch sein kann und deshalb dies
eigentlich für die Katz sei.
Keine Religion hält „ihre Wahrheiten“ für verhandelbar.
Gruß VIKTOR

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Hi

Nun ja. Die chinesische Volksreligion richtet sich nach _ling_ (Effektivität), dies wird durch Hörensagen weitergegeben. Jemand weiß also nicht, ob der Gott, zu dem gebetet wird, einen erhört. Es besteht die Chance dass er es nicht tut, das ist schlecht für sein Ling und seinen Ruf, und Bittsteller wird einen neuen Gott aus einem anderen Kult ausprobieren.

lg
Kate

Hallo Kate.

Nun ja. Die chinesische Volksreligion richtet sich nach _ling_
(Effektivität), dies wird durch Hörensagen weitergegeben.

sie ist wohl keine „geschlossene“ Lehrreligion, wenn man sie
überhaupt als solche bezeichnen kann.Sie hat keine"theologische" Basis
Unverbindliche religionsartige Suche nach „Wahrheit“ und oder
übergeordnerter Kraft oder Macht wird es wohl schon von Anbeginn
der menschlichen Kultur gegeben haben.
Anspruch auf alleinige „Wahrheit“ konnte aber nur entstehen im
Disput mit konkurrierenden Ideen , welche durchdacht (wie auch immer)
aber auch formuliert (schriftlich ?) sein mußten.
Doch auch so wurden andere „Wahrheiten“ (Götter u.a.) oft nicht geduldet.
Die Bibel gibt da anschauliche Beispiele.
Z.Bsp.hat Moses erst mal tausende „Abweichler“ niedermetzeln lassen
nachdem er gerade die „10 Gebote“ vom Sinai mitgebracht hatte.
Und dies ging nur unter der Rechtfertigung, die alleinige Wahrheit zu
besitzen.
Gruß VIKTOR

Moin,

Bei den zig tausend Religionen auf diesem
Planeten(ausgeübt/nicht mehr ausgeübt), gibt es Religionen die
nicht von sich selbst behaupten die einzig wahre zu sein?

Klar, z.B. das Judentum.

Eben nicht, denn:

Da können auch alle Nichtjuden an der
„zukünftigen Welt“ teilhaben, so lange sie die Noahidischen
Gebote erfüllen.

Millionen von Hindus und Buddhisten werden nicht im Traum daran denken, einen einzigen oder überhaupt einen Gott anzuerkennen. Es reicht eben auch beim Judentum nicht aus, dass Nichtjuden „gute Menschen“ sind.

Gruß
Marion, im Sinne des Judentums wohl „durchgefallen“

Klar, z.B. das Judentum. Da können auch alle Nichtjuden an der
„zukünftigen Welt“ teilhaben, so lange sie die Noahidischen
Gebote erfüllen.

Das bedeutet aber doch nicht, dass die anderen Religionen auch „Recht“ haben.

Da muss ich an die Heiden denken, die zu den Zeiten, als
Europa langsam christlich wurde, eben zu ihren eigenen Göttern
und zur Sicherheit auch noch zu diesem neuen Gott gebetet
haben. Frei nach dem Motto, „man kann ja nie wissen - doppelt
hält besser“.

Geht so, verstößt ja gegen die zehn Gebotem, nach denen man eben keine anderen Götter haben soll.

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Hi Viktor,

na dass die Bibel uns Beispiele für Intoleranzen liefert wissen wir ja alle :confused:

Aber bitte mach das Religion-sein nicht an der Schriftlichkeit eines Kultes fest. Das tut weh.

lg
Kate

1 Like

Hallo Kate

Aber bitte mach das Religion-sein nicht an der Schriftlichkeit
eines Kultes fest. Das tut weh.

und wenn es Dir noch so weh tut, so ist die „Schriftlichkeit“ hier
doch erforderlich um sich mit einer Religion auseinanderzusetzen
oder sie zu bewerten im Sinne der Frage des Users.
Religosität,Volksglaube oder sonstiger Kult ohne eine schriftliche
Bekundung seiner eigenen Wertevorstellungen ist eben von „außen“
nicht einsehbar, nicht fassbar.
Die chin.Volksreligion ist jedenfalls keine geschlossene Lehrreligion

  • so habe ich mich geäußert.Es gibt übrigens keine wissenschaftlich
    allgemein anerkannte Definition des Begriffs „Religion“.

Gruß VIKTOR

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Hallo Scotty,

Also bei den Bahai wird eine fortlaufende Entwicklung
angenommen und damit anderes nicht entwertet. Damit ist dort
schon wenig von diesen Tendenzen zu sehen.

falsch.
Die Bahai sind eine Religion, welche missioniert, also eine
Botschaft für alle Menschen hat - wie das Christentum.
Das impliziert einen Wahrheitsanspruch für das, was sie lehren - und
das ist sehr umfangreich.
Gruß VIKTOR

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Nein, denn die Bahai erkennen auch andere Glaubensrichtungen an und sehen nicht nur sich. Darum ging es ja eigentlich hier. Du hast die Videos doch nicht gesehen oder nicht verstanden.

Das ist das „Problem“ des Gottes dieser Welt" (Offb.12,9), der seine Widersprüche somit kundtut (Eph.2,2; 2. Kor.4,4).
Unser ewige Schöpfer benötigt keine „Wahrheit“, denn Fettgedruckter TextER ist diese (Ps.119,142; Joh.17,17).