Ich kenne Homöopathie nur als eine zu Anfang des 19. Jahrhunderts entstandene Therapielehre (wollte das ganz neutral ausdrücken).
Wer kümmert sich eigentlich um die „Produktpflege“ und Weiterentwicklung ? Immerhin handelt es sich um eine millionenschwere Industrie. Gibt es da Neuerungen und wie werden diese eingeführt (beworben) ?
Danke Udo Becker
Hallo,
es werden Immer mal wieder neue Produkte eingeführt, wie zermahlene Berliner Mauer, die gegen Zurückgezogenheit helfen sollen. Wie diese beworben werden kann ich leider nicht sagen, allerdings gibt es ja immer wieder mal Bücher, in denen alle Mittelchen aufgezählt werden. Für einen Homöopathen also regelmäßige Kost.
Ob aber zum Beispiel die Konzerne Verträge mit Homöopathen haben und diese zu Seminaren einladen, Proben und Kataloge verschicken, ähnlich wie es die klassischen Pharmaziehersteller mit Ärzten tun, ist mir nicht bekannt.
Grüße
Pierre
Hi,
das wäre der Hit und würde die Psychotherapie revolutionieren und Asperger heilen.
die Franzi
Nicht zu glauben, Murus Berlinensis, ich lach mich kaputt 
Lustig ist auch TDM Mülleri - Tausend Deutsche Mark in homöopathischer Verdünnung (Quelle: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2008/06/16/medikamente-aus-hundekot/)
Darauf muss man erst einmal kommen!
Ich kann den link nicht öffnen, weil mein besserwisserisches Gerät ihn für zu gefährlich halt 
Wogegen hilft der Geldschein?
Das steht in dem (eigentlich völlig ungefährlichen) Artikel leider nicht. Noch nicht einmal die komplette Liste eines der größte Homöopatika-Herstellers gibt die angebliche Wirkung der jeweiligen Produkte preis. Da gibt es übrigens auch so lustige Mittelchen wie Meeressand, Maulwurfsfell und Mississippi-Alligator. Etwas eklig, aber zum Glück genauso verdünnt sind diverse Substanzen, die durch Krankheiten entstehen, also z.B. Eiter und Rotz.
Wie die jeweiligen „Wirkstoffe“ getestet werden, ist in dem verlinkten Artikel beschrieben:
Dazu werden sogenannte Arzneimittelprüfungen durchgeführt. Das klingt ja erstmal recht seriös. Es wird hier aber nicht überprüft, ob bestimmte Mittel bestimmte Krankheiten heilen können oder nicht.
Homöopathie basiert ja auf dem Ähnlichkeitsprinzip (“Simile-Prinzip”). Laut Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, kann gleiches durch gleiches geheilt werden: ein Mittel das Fieber auslöst, kann auch zur Heilung von Fieber verwendet werden; etwas, das bei gesunden Menschen zu Angstzuständen führt kann dazu benutzt werden, Angstzustände zu heilen.
Deswegen erfolgt eine Arzneimittelprüfung nur an gesunden Personen. Diese Testpersonen bekommen ein bestimmtes Mittel und beobachten, was passiert. Über Tage und Wochen hinweg wird Tagebuch geführt und die Leute schreiben alles auf, was in ihrem Körper und Geist vorgeht (auch Träume sind sehr wichtig!). Anhand dieser Informationen bestimmt ein Prüfer dann, was für Eigenschaften das entsprechende Mittel angeblich hat.
Es gibt auch sg. “Kontaktprüfungen”, bei denen das Mittel nichtmal eingenommen werden muss sondern nur am Körper getragen oder unter das Kopfkissen gelegt wird.
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Ah ja. Interessant.
Ich glaube, ich sollte tatsächlich mal ein paar Stücke Berliner Mauer verzehren, ich bin etwas abgekapselt.
Geht es auch, wenn man einfach mal an einem Stück Mauer lutscht? Ich hab so ein Bruchstück im Keller. Wäre das eine Überdosis und würde das Leiden verschlimmern?
Du bringst mich gerade auf eine wunderbare Idee!
Ich wohne in einem buchstäblich jahrhundertealten Haus mit teilweise unverputzten Bruchsteinwänden. Wenn ich davon ein wenig abkratze und das Ganze gründlich verdünne, lässt sich damit bestimmt ein wunderbares Elixier zusammenschütteln, mit dem man bei regelmäßiger Einnahme steinalt werden kann. Gleich morgen früh werde ich in den Keller traben! Natürlich verschicke ich das Mittelchen auch gerne zu einem unschlagbar günstigen Preis. 
Wird es solchermaßen wirken, indem hohes Alter mit hohem Alter bekämpft wird, also so wie ein Jungbrunnen? Und wenn ich die Wände eines Neubaus einkochen und den Süd trinken würde, würde ich dann stark altern?
Wenn ich also Den Süd von Brot trinke (dumm wie Brot), dann würde ich sehr KLUG?
Das mit dem Ähnlichkeitsprinzip war mir bekannt, aber wie das gemacht wird und offenbar auch heute noch für neue Produkt"Entwicklungen" passiert, war mir nicht bekannt. In einem Buch aus dem Jahr 1829 (Archiv für hömöopathische Heilkunst) werden für das Mittel „Schwefelsäure“ (natürlich in ca 9. Potenzierung, nicht unverdünnt) ca 300 Fallbeispiele angeführt, für die sich das Mittel als geeignet erwiesen hat. Also von Ohrensausen über Gelbsucht und Kopfweh zum Kreuzweh usw. Wenn man nun bedenkt, dass es hunderte von homöopathischen Mitteln gibt und dazu noch die Dosierung eine Rolle spielt, so kann man rein statistisch abschätzen, dass jedes Mittel im Schnitt gegen hunderte verschiedener Krankheitszustände wirken muss. Da müsste ein Homöopath eigentlich leicht den Überblick verlieren oder im Umkehrschluss, wenn man 3 beliebige Mittelchen verschreibt muss man immer auf der richtigen Seite sein.
Udo Becker