Gibt es einen Verband oder Verein der privat Krankenversicherten?

Ich bin seit mehr als 30 Jahren bei der DKV privat Krankenversichert.
Diese teilt mir nun in einem Schreiben mit, dass sich mein Beitrag
nahezu verdoppelt. Die Beitragsänderung wäre von einem unabhängigen
Treuhänder geprüft worden und er habe zugestimmt. Bisher habe ich die
Versicherung nicht in Anspruch genommen, weil ich nicht krank war. Will
die DKV Kunden über 50 loswerden? Bein jährlicher Verdoppelung des
Beitrages, werden meine finanziellen Grenzen schnell erreicht.

Sollte dieses Geschäftsmodell nicht verboten werden? Schadet es nicht dem Gemeinwohl?

Gibt es eine Vereinigung der Kunden von privaten Krankenversicherungen als Gegengewicht zum Verband der privaten Krankenversicherung https://www.pkv.de/ ?

Hallo,

Dann hast du ja sicherlich eine Menge an Beiträgen gespart.

Das fällt dir nach 30 Jahren auf? Jetzt, wo es teuer wird ist es natürlich abzulehnen, aber als du noch Geld gespart hast, statt in die GKV einzuzahlen, war das natürlich ganz anders. Ist das nicht eine gewisse Doppelmoral?

Gruß,
Steve

Ja, Du hast recht. Ich war immer selbstständig, deshalb bin ich dort hineingeraten…
Warum kann man eigentlich die Altersrückstellungen nicht in eine andere Versicherung mitnehmen?

Wenn sich dein Tarif um 98% erhöht hat, dann hast du irgendeinen mit extrem hoher Selbstbeteiligung, in dem du kaum Beiträge bezahlst. Hie darf man auch getrost annehmen das du kaum Altersrückstellungen aufgebaut hast.

Sollte dieses Geschäftsmodell nicht verboten werden? Schadet es nicht dem Gemeinwohl?

Ja, die private Krankenversicherung sollte verboten werden, weil sie dem Gemeinwohl schadet.
Sie ist eben keine Solidarversicherung wo alle einen einheitlichen Beitrag zahlen.
Es ist eine Möglichkeit gut( sehr gut !) verdienender junger und gesunder Menschen sich aus der dem Gemeinwohl verpflichteten Solidarität der Betragszahler zu entziehen.

Hallo,
Du kannst Dich zum einen an den Ombudsmann des genannten Verbandes oder an die Verbraucherschutzzentrale wenden. Bei Patientenvereinigungen sollte man in dem Segment vorsichtig sein und sich von der Verbraucherschutzzentrale beraten lassen.

Es ist allerdings bei einigen seltsamen (bzw. besonders „geschäftstüchtigen“) privaten Krankenkassen Usus, über Jahre recht günstige Tarife - gerade aus Gründen der Kundenwerbung - anzubieten und sie dann schlagartig gewaltig zu erhöhen. Das machen halbswegs seriöse Versicherer - u.a. die, die Beihilfezusatzversicherungen anbieten bzw. überwiegend auf diese spezialisiert sind - vergleichsweise selten.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,
man könnte allerdings auch genauso auf den Trichter kommen, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen dem Gemeinwohl schaden, so wie mit den Beitragszahlungen umgehen…

Gruß vom
Schnabel

Hallo Ulrich. Bei einer Verdoppelung der Kosten kannst Du einfach sofort kündigen. Dann suchst Du Dir eine andere private Krankenkasse.

Ich bin bei der Central in Köln. Wenn Du nicht krank wirst, kannst Du dort bis zu 3 Monatsbeiträge pro Jahr zurück bekommen. Du kannst zum Beispiel den Tagessatz vom Krankentagegeld reduzieren, oder ganz darauf verzichten. Dies senkt Deinen Beitrag.

Und falls Du dann trotzdem für längere Zeit krank wirst, hole Dir Harz 4. Dann zahlt der Staat die Kosten für die Krankenversicherung. Auch dann, wenn Du selbständig bist.

Du kannst bei der Central in einem solchen Fall auch in den Modus ohne Selbstbeteiligung wechseln. Und danach wechselst Du wieder zurück, wenn Du wieder arbeiten kannst. Allerdings werden bereits abgezogene Kosten für die Selbstbeteiligung nicht zurück gerechnet.

[Email Adresse entfernt - www-Team]

Genau: Die Kosten werden sozialisiert, die Gewinne privatisiert …

Immer so, wie man es gerade braucht.

Schöne Grüße

vV

Das ist ja auch richtig so. Warum sollte für privat versicherte im Falle von H4 etwas anderes gelten wie für gesetzlich versicherte???

Die privat versicherten Zahlen und finanzieren das Gesundheitssystem weit überproportional mit. Mit den lachhaften Beträgen aus der gesetzlichen KV ist so machen Praxis gar nicht am Leben zu erhalten. So richtig asozial sind meiner Meinung nach die gesetzlich Versicherten, die völlig gratis eine ganze Großfamilie mit versichern können. Das kann ein PKV Kunde nicht - der muss zahlen.

Gefährlicher Unsinn, bei einem mutmasslich weit über 50-jährigen einen Versichererwechsel zu empfehlen !! Und dann auch noch die Central, die selber durch abenteuerliche Beitragserhöhungen in einigen Tarifen (nicht allen !) vor einigen Jahren eine expansive Geschäftspolitik ausbügeln musste !!

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Bei Neuverträgen ab 2009 ist das möglich, bei alten nicht, weil halt anders kalkuliert.

Für einen DKV-Versicherten aber nicht nötig, die hat einen solchen Bauchladen an Tarifen, dass da genug Passendes dabei ist. Bei einer so hohen Selbstbeteiligung wird ein Wechsel allerdings kaum ohne Gesundheitsprüfung funktionieren.