Gibt es 'emanzipierte Kultfrauen'? Emma Peel?

Hallo Marion,

Wer mich
letztens dabei beobachtet hat, wie ich an einer Tankstelle
vergeblich versucht hab, an einem fremden Wagen den Tankdeckel
aufzubekommen, der hätte mir in meiner zufällig dazu passenden
Aufmachung die Tussi sofort abgenommen. *g*

da wäre ich gerne Mäuschen gewesen :smile:)))))
ich kichere immer noch.

Aber durch optische Aufmachung etc. eine bestimmte Wirkung auf
Männer erzielen zu wollen, wird für MICH immer ein spannendes
Spiel, je nach Gelegenheit und Lust und Laune sein und
bleiben, nie jedoch Lebensinhalt und „ernst“. Schließlich (und
zum Glück) muss ich mein Lebensunterhalt ja nicht damit
verdienen.

Oooh, ja! das kommt mir sehr bekannt vor. Das sieht man manchen Männern richtig an, wie sich die Assoziation „typisch blonde Tussi“ in ihrem Geiste formiert, nur weil die Außentapete danach aussieht. Entweder besitzen sie die Fähigkeit dieses Vorurteil zu revidieren, oder sie halten daran fest (eine Frage der Intelligenz?).

Dass frau hier nicht falsch verstanden wird:
Ab Pupertät muss so manche Frau lernen die Gradwanderung zwischen der richtigen Betonung ihres weiblichen Erscheinungsbildes und der angemessene Zurschaustellung ihrer Persönlichkeit zustande zu bringen. Ist sie herb und unangepaßt, dann hält Mann die Schublade Emanze parat, mit großem Dekolleté und langem Wallehaar wird Intelligenz und Eigenständigkeit ausgeschlossen.
Wäre es nicht besser, wenn einem in der Kennenlernphase Neutralität oder Zurückhaltung von Vorurteilen entgegengebracht wird, egal wie man gerade aussieht? So mancher Mann wäre überrascht, in wie vielen vermeindlichen Tussis kampffähige Agentinnen mit Esprit und Stil stecken, mehr oder weniger. Denn das ist, was uns Durchschnittsfrauen auszeichnet, wir haben die Fähigkeit zur Ambivalenz, was nicht jedermann erkennen (ver)mag.

Viele Grüße
Claudia

huhu Claudia

Wer mich
letztens dabei beobachtet hat, wie ich an einer Tankstelle
vergeblich versucht hab, an einem fremden Wagen den Tankdeckel
aufzubekommen, der hätte mir in meiner zufällig dazu passenden
Aufmachung die Tussi sofort abgenommen. *g*

da wäre ich gerne Mäuschen gewesen :smile:)))))
ich kichere immer noch.

AHA, das sind mir die richtigen. Mich auslachen statt mir zuhilfe zu eilen. Wo ist die so oft beschworene Solidarität unter Frauen ??? äh…*hmmmmpf* Das war früher aber anders. Da stürzten auf die Frage „Haste mal nen Tampon“ gleich von allen Seiten hilfreiche lila Latzhosen auf einen zu…ach ja…*wehmütig seufz*.

Naja, wer mir dann tatsächlich zuhilfe eilte trug einen Anzug und sah viel netter aus. Das hätte der Anfang von…
Aber nein, er bekam mein dankbarstes Lächeln geschenkt (absolut aufrichtig) und ich machte mich davon.

Dass frau hier nicht falsch verstanden wird:
Ab Pupertät muss so manche Frau lernen die Gradwanderung
zwischen der richtigen Betonung ihres weiblichen
Erscheinungsbildes und der angemessene Zurschaustellung ihrer
Persönlichkeit zustande zu bringen.

Hm…ich hab in der Pubertät hauptsächlich gelernt, wie ich meine mit eigenhändig aufgenähten Flicken verzierte Jeans und meinen BW-Parka davor bewahren konnte, von meiner Mutter in den Müll geworfen zu werfen *g*. Ja doch, sicher war das Persönlichkeit und der Rest ergab sich schon allein dadurch, dass die Jeans hauteng waren, nun ja, falls man nicht grade im Winter über 3 m lange, im Biologieunterricht gestrickte Schals stolperte oder sich im Knielangen Wollpuli verfing…betonte das ein weibliches Erscheinungsbild ? keine Ahnung *g*

Ist sie herb und

unangepaßt, dann hält Mann die Schublade Emanze parat, mit
großem Dekolleté und langem Wallehaar wird Intelligenz und
Eigenständigkeit ausgeschlossen.
Wäre es nicht besser, wenn einem in der Kennenlernphase
Neutralität oder Zurückhaltung von Vorurteilen
entgegengebracht wird, egal wie man gerade aussieht?

hm…eigentlich interessiert mich das gar nicht so arg, in welche Schublade Mann mich nun stecken will, außer natürlich bei den Männern, die MICH interessieren, aber deren geistige Größe reicht eh meistens übers Dekolleté (himmel wie schreibt man das) hinaus *g*.

So

mancher Mann wäre überrascht, in wie vielen vermeindlichen
Tussis kampffähige Agentinnen mit Esprit und Stil stecken,
mehr oder weniger. Denn das ist, was uns Durchschnittsfrauen
auszeichnet, wir haben die Fähigkeit zur Ambivalenz, was nicht
jedermann erkennen (ver)mag.

naja, aber mal ehrlich, ist „mancher Mann“ und „jedermann“ wirklich so wichtig ? Ich finde eigentlich eher nicht.

Gruss
Marion

huhu Claudia und Marion

Wer mich
letztens dabei beobachtet hat, wie ich an einer Tankstelle
vergeblich versucht hab, an einem fremden Wagen den Tankdeckel
aufzubekommen, der hätte mir in meiner zufällig dazu passenden
Aufmachung die Tussi sofort abgenommen. *g*

AHA, das sind mir die richtigen. Mich auslachen statt mir
zuhilfe zu eilen. Wo ist die so oft beschworene Solidarität
unter Frauen ???

Also, mit runtergesprungener Kette (vom Fahrrad) wäre dir meine Hilfsbereitschaft sicher gewesen. Auf Tankstellen treibe ich mich nur selten herum…

Dass frau hier nicht falsch verstanden wird:
Ab Pupertät muss so manche Frau lernen die Gradwanderung
zwischen der richtigen Betonung ihres weiblichen
Erscheinungsbildes und der angemessene Zurschaustellung ihrer
Persönlichkeit zustande zu bringen.

Irgendwie habe ich es nur selten geschafft, von Männern wegen einer etwas überdimensionierten Oberweite nicht als ideales Sex-Objekt (ab etwa 14. Lebensjahr, bis die Haare grau wurden) und danach als die ideale Mutti angesehen zuwerden, zumindestens beim ersten Kennenlernen.

Und sage mir keine, das sei nicht schlimm: Wer wie ich lieber arbeiten geht als einen Haushalt zu führen, ist mit dem Mutterbild des deutschen Durchschnittsmannes (ich weiß, den gibts nicht, aber leider begegnet er einem trotzdem recht oft) wirklich abgrundtief gestraft.

Wäre es nicht besser, wenn einem in der Kennenlernphase
Neutralität oder Zurückhaltung von Vorurteilen
entgegengebracht wird, egal wie man gerade aussieht?

Tja Claudia, weißt Du nicht, warum es viel wichtiger ist, dass Frauen gut aussehen, als dass sie gescheit sind? Die Pointe spare ich mir erst mal

hm…eigentlich interessiert mich das gar nicht so arg, in
welche Schublade Mann mich nun stecken will, außer natürlich
bei den Männern, die MICH interessieren, aber deren geistige
Größe reicht eh meistens übers Dekolleté (himmel wie schreibt
man das) hinaus *g*.

Nur, das Muttibild sitzt glaube ich nocht tiefer fest als alle anderen.

So
mancher Mann wäre überrascht, in wie vielen vermeindlichen
Tussis kampffähige Agentinnen mit Esprit und Stil stecken,
mehr oder weniger.

Und in welcher Mutti eine völlig unangepasste und trotzdem erfolgreiche „Beinahe-Karriere-Frau“

naja, aber mal ehrlich, ist „mancher Mann“ und „jedermann“
wirklich so wichtig ? Ich finde eigentlich eher nicht.

Mnachmal ist es wirklich nervig, immer in die gleiche Schublade gesteckt zu werden.

Dies alles nur als Anmerkung.

Schönen Tag noch beieinander,

Karin

Grosse Erwartungen
hallo thomas

Beim unbegründeten Vorwurf der Tussigkeit ist zwischen Fällen
zu unterscheiden, bei denen der Vorwurf auf einen
tatsächlichen Eindruck von einer Attraktivitätsdifferenz
zurückgeht und zwischen Fällen, bei denen der Vorwurf auf
einen tatsächlichen Eindruck von „unfairem Wettbewerb“ durch
Verwendung der Hilflosigkeitsmasche zurückgeht.

Sofern gefürchtet wird, auf Attraktivität aber käme es an,
handelt es sich um den falschen Job. Wenn ich Nobelpreisträger
wäre, wäre ich auch nicht traurig, wenn man mich dann als
Preisboxer nicht mehr nehmen würde. Ich finde wir haben einen
ordentlichen Kapitalismus und keine persönliche
Gefälligkeitswirtschaft. Wenn ich eine Frau wäre und den
Eindruck hätte, „eine andere“ werde wegen einer Äußerlichkeit
bevorzugt, dann würde ich dem Chef sagen, das es für die
Bedürfnisse, denen er da auf Firmenkosten nachgeht, schon seit
Urzeiten das älteste Gewerbe der Welt gibt. Ich würde nicht
der betreffenden Frau unterstellen, diesem Gewerbe anzuhängen,
sondern nur dem Mann empfehlen, sich auf eigene Kosten mal der
Branche anzuvertrauen. Sowas vor der Aktionärsversammlung
gebracht, und der Typ ist erledigt. Da brauchts gar keinen
Zank mit der Frau.

keine sorge: blonde haare, huebsches gesicht und kurvige figur werden nicht bevorzugt im geschaeftsleben. jedenfalls nicht in fuehrungspositionen.

dass gerade sogenannte feministinnen auf erotische frauen
losgehen finde ich traurig.

Und ich finde es traurig, dass sich erotische Feministinnen so
wenig trauen, hemmungslos auf Männer zuzugehen.

stell dir vor: eine frau mit dem aussehen von pamala anderson, intelligent und bekennende feministin geht hemmungslos auf eine mann zu. was passiert? der mann fluechtet in panik.

es ist wohl neid und

konkurrenzkampf der auch vor feministinnen keinen halt macht.

Ach was, das ist alles Angst vor der eigenen Courage!

???

es wird zeit, dass eine frau schoen und intelligent sein darf.

Wenn sie sich das zumuten möchte. Schließlich kann nicht nur
die Schönheit tussig wirken, sondern auch die Intelligenz
arrogant. Ein glatt verdoppeltes Risiko also

das eine schliesst das andere nicht aus. aber entweder muss
man sich bloed stellen oder in schutt und asche kleiden, um in
ruhe gelassen zu werden. erotische frauen werden von der
gesellschaft fuer ihre anziehungskraft bestraft.

Es schließt es nicht aus. Aber ich würde das zeitlich und
gelegenheitstechnisch unterscheiden und jeweils sauber
signa-lisieren. Ich mag z.B. Situationen nicht, in denen ich
nicht ahnen kann, ob ich nun die Klugheit einer Frau
bewundern, oder ihren G-Punkt finden soll. Das erfordert von
mir nämlich jeweils völlig andersartige hormonelle
Dispositionen und ein völlig anderes herangehen. Falls mal
Unklarheiten entstehen, finde ich es auch wichtig, erfahren zu
können, woran man ist.

genau so ist es, es scheint im hirn des mannes ein schalter zu geben der entweder auf testo steht oder auf geist. beides zusammen geht nicht. und nun muessen die frauen den maenner klar signaliseren wo der schalter stehen soll? und wenn eine frau erotisch wirkt, heisst das dann, sie will sich von jedem mann der ihr begegent den g-punkt suchen lassen?

Wenn eine Frau Eros und Esprit zugleich versprühen möchte,
dann müsste sie in metakommunikativen Disziplinen wie Ironie,
Provokation, Understatement, Burleske, Parodie und Zitat
bewandert sein. Wenn nicht, dann sollte sie das besser
trennen.

den schoenen frauen sollen eigenschaften diktiert werden?
warum kann man den menschen nicht einfach voruteilsfrei begegnen und nicht aufgrund des aussehens gleich schubladisieren?
warum sind die erwartungen an eine schoene frau so gross?

traurig! darum reagiere ich auf das wort tussi allergisch. hat
jetzt nicht direkt was mit dem thema kultfrauen zu tun (oder
doch?)…

Ich meine doch. Die Kultfrauen, von denen ich Eigenschaften
angedeutet habe, können das eine performen, ohne sich das
andere kaputt zu machen. Sie können beides, ohne beides zu
müssen. Sie können von dem einen oder anderen mal absehen und
zu ihm wieder zurückkehren. Sie können spielen ohne zu
„spielen“.

gut, aber wieviele kultfrauen gibt es im wirklichen leben?
na - bescheiden sind deien erwartungen und ansprueche an die frauen ja nicht gerade …

gruesse
india

Hi!

Aber durch optische Aufmachung etc. eine bestimmte Wirkung auf
Männer erzielen zu wollen, wird für MICH immer ein spannendes
Spiel, je nach Gelegenheit und Lust und Laune sein und
bleiben, nie jedoch Lebensinhalt und „ernst“. Schließlich (und
zum Glück) muss ich mein Lebensunterhalt ja nicht damit
verdienen.

Ich empfinde das als eine Belästigung. Wie heisst es doch in ultrafeministischen Kreisen: „Sexuelle Belästigung ist das, was Frau als solche empfindet“. Das Gleiche hat auch für den Mann zu gelten. Gleichberechtigung! Zum Glück bin ich in der Lage, auf sowas mit eiskalter Gleichgültigkeit zu reagieren, was auf der Gegenseite immer sehr genugtuende Wirkung zeigt. Ich bestimme immer noch selbst, wen ich attraktiv finde und wen nicht. Da können mich auch keine aufgebrezelten Barbie-Tussen beeinflussen.

Ist genau wie bei Autos: Was nützt die geilste Karosserie, wenn der Motor, der drinsteckt, schon `nen massiven Lagerschaden hat.
mfG Ferdi

Hi Ferdi,

Ich empfinde das als eine Belästigung.

Was empfindest du als eine Belästigung ?
Dass ich anzieh, war mir Spass macht ?

*hmmmpf*
gute Besserung
M.

Selbstverständlich kannst Du anziehen, was Du willst und was Dir Spass macht. Tue ich ja auch. Gleiches Recht für alle. Kein Thema!

??

Selbstverständlich kannst Du anziehen, was Du willst und was
Dir Spass macht. Tue ich ja auch. Gleiches Recht für alle.
Kein Thema!

Und wodurch fühlst du dich dann belästigt ? Oder muss ich das jetzt nicht verstehen ?

*grübel*
M.

Also, das sollte mal geklärt werden …
Hi Ferdi,

Aber durch optische Aufmachung etc. eine bestimmte Wirkung auf
Männer erzielen zu wollen, wird für MICH immer ein spannendes
Spiel, je nach Gelegenheit und Lust und Laune sein und
bleiben, nie jedoch Lebensinhalt und „ernst“. Schließlich (und
zum Glück) muss ich mein Lebensunterhalt ja nicht damit
verdienen.

Ich empfinde das als eine Belästigung. Wie heisst es doch in
ultrafeministischen Kreisen: „Sexuelle Belästigung ist das,
was Frau als solche empfindet“. Das Gleiche hat auch für den
Mann zu gelten. Gleichberechtigung!

Das läßt sich natürlich im Sinne von „Gleichberechtigung“ so postulieren. Aber ich finde, in dem Thema steckt mehr drin. Es steht ja nirgendwo geschrieben, dass Männer von „ultrafeministischen Kreisen“ die klügsten Antworten für ihre sexuellen Belange erwarten können. Solle mann daher auch nicht tun, finde ich.

Zum Glück bin ich in der

Lage, auf sowas mit eiskalter Gleichgültigkeit zu reagieren,
was auf der Gegenseite immer sehr genugtuende Wirkung zeigt.

Wenn es denn so enden soll, so soll es so geschehen.

Doch was wollte die Kollegin eigentlich noch mal? Sie wollte

eine bestimmte Wirkung auf Männer erzielen

als ein

für MICH immer (ein) spannendes Spiel,

So, so.

Ich bestimme immer noch selbst, wen ich attraktiv finde und
wen nicht. Da können mich auch keine aufgebrezelten
Barbie-Tussen beeinflussen.

Da muss man natürlich ehrlich sein mit sich selbst, sonst tut man sich keinen Gefallen. Verfehlt sie ihre Wirkung, oder hätte ich nur gerne, dass sie ihre Wirkung verfehlt? Beides kann der Fall sein, aber immer nur eines in einem Fall, glaube ich. Wir haben da ja extra einen Indikator für.

Wenn ich mich wirklich total daneben und billig angemacht fühle, was absolut der Fall sein kann, dann sehe ich da auch durchaus Möglichkeiten, für sozial vertretbare Retourkutschen.

Mann kann z.B. schlicht fragen, ob die Dame wert darauf legt, als attraktiv angesehen zu werden. Oder vielleicht: ob sie den Eindruck hat, erfolgreich bei Männern zu sein. Damit dürfte das Spiel in 99% der Fälle auch schon abgeblasen sein. Falls nicht, ließe sich die Frage nachreichen, ob sie sich sicher sei, sich im für sie richtigen Revier als Beute darzubieten und wenn ja, zu fragen, womit du diesen Verdacht verdient hättest. Hier ginge es also darum, ein Spiel abzusagen. Nicht sich zu verbitten, oder so, schlicht abzusagen.

Der ja auch nicht ganz auszuschließende Fall, dass die Dame ihre Wirkung nicht gänzlich verfehlt haben könnte, liegt dagegen ganz anders. Sie will ein spannendes Spiel und das sollte doch zu bieten sein!

Ihre Bereitschaft zu einem Spiel hat zunächst einmal Anerkennung verdient, finde ich. „Sie tun eine ganze Menge dafür, als Frau attraktiv rüberzukommen, habe ich Recht?“ So oder so ähnlich wäre korrekterweise wohl auch erst einmal ein „Go!“ für das Spiel abzufragen. Ein Erröten zusammen mit einem verlegenen Lächeln wäre als Bejahung zu protokollieren. Vielleicht mit der Bemerkung. „Ich habe mich nicht getäuscht, wie ich sehe.“

An dieser Stelle wäre dann auch eine Erforschung der eigenen inneren Spielbereitschaft angemessen. Ein netter Flirt, eine Anbandelung mit Perspektive, oder ein One Night Stand dürften zur Auswahl stehen. Selbstverständlich gibt es immer die Möglichkeit zum „Abtörneren“ a la: „Da sollte ich meine Frau/Freundin wohl von Ihnen informieren.“ Aber wir wollen mal positiv weiterdenken. Vielleicht ein: „Und wissen Sie, was ich noch glaube?“ Pause. „Dass sie eine Frau sind, die auch hält, was sie verspricht.“ Hier bestünde nun bereits eine Gelegenheit, eventuelle eigene Sondervorstellungen sinnvoll zu thematisieren.

Etwa in dem Stil: „Eine Frau, die auch wert legt auf…“ oder dialektisch für Soziologinnen „Die sich nicht abspeisen lässt mit…“ Wichtig in dem Spiel ist, eine Rückzugsmöglichkeit nur zum Preis eines Eingeständnisses zu gestatten, dass die Dame sich nicht zutrauen mag, IHRER Wirkung gerecht zu werden. Sie hat ein Recht darauf, eine solche Barriere errichtet zu bekommen; das gehört zur Spannung in ihrem Spiel, und auf diese Spannung hat sie ein Recht. Sie kann natürlich immer mit den Worten abbrechen: „Oh, ich glaube, das ist alles ein Missverständnis.“ Was dann mit einem taxierenden „Schade eigentlich“ zu quittieren wäre und was die Möglichkeit zur späteren Wiederaufnahme des Spiels offen lässt. Aber wenn sie so etwas nicht sagt, dann geht das spannende Spiel weiter. Und immer genügend Sprechpausen lassen, wegen der Spannung - und der Fairness.

Positivenfalls würde ich nunmehr die Zeit für gekommen sehen, das eine oder andere markante Detail unter den Vorzügen der Dame, dessen Hervorhebung ja das Spiel einleitete, taktvoll zu thematisieren. Hier jetzt natürlich nicht plump werden. Das würde die Rückzugsbarriere gefährden und wäre ein Jammer. Soviel Zeit muss einfach sein. Als nächstes dürfte die Zeit gekommen sein, ihre Phantasie ein wenig anzuregen. Bei intellektuellen Frauen natürlich mit einer Hypothese. „Ich stelle mir vor, was in Ihnen vorgeht, wenn …“ Pause lassen und jetzt nicht über das Ziel hinausschießen. „… wenn sich dieser Mund öffnet und sich diese Augen schließen.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann sagt: „Warum sollte ich das tun?“ halte ich für sehr gering. Zumal die Formulierung auf einen Reflex anspielt („sich schließen“) und nicht auf einen Willensakt. Letzteres wäre eine plumpe Überstürzung. Wenn sie wirklich eine Intellektuelle ist, wird sie hauchen: „Und was stellen Sie sich da so vor?“ Und wenn sie eher eine Tussi ist, wird sie es einfach geschehen lassen, die besagten Reflexe.

Obwohl, diese Bewertung ist vielleicht nicht ganz fair von mir. Immer fair bleiben! Das ist wichtig. Angenommen sie fragt nach: Dann wäre eine hypothesenhafte Anspielung auf eine plausible körperliche Reaktion von Erregung angemessen. Im Standardfall auf beschleunigten Herzschlag. Im begründeten Sonderfall, auf aus Jungendschutzgründen hier nicht weiter zu spezifizierende einschlägige Entwicklungen in den eingangs Veranlassung gegeben habenden Körperzonen. Sie hat selbstverständlich die Möglichkeit, das Tempo zu regulieren. Sie kann sagen: „Worauf
wartest du noch?“ (Gerade dann nichts überstürzen!) Oder aber: „Kommen Sie immer so schnell zur Sache?“

Diese Frage ist gefährlich, weil unbedingt verhindert werden muss, den „Drang“ des Mannes zu thematisieren. Der steht nicht zur Debatte, es ist ihr Spiel und einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Und lässt sich natürlich auch nicht schauen, als guter Hengst.

Wenn sie fragt: „Kommen Sie immer so schnell zur Sache?“ also den Ball zurückspielen mit: „Das hängt ganz von der Sache ab.“ Auf die Stimme achten dabei. Wichtig für alles weitere ist spätestens jetzt die körpersprachliche Konstellation und der sich daraus ergebende Handlungsbedarf. „Ich sehe da Sachen, bei denen es ein Jammer wäre, sie sich entgehen zu lassen“. Eine Ergänzung der Frage mit einem „Oder was meinen Sie?“ wäre eine zulässige Gemeinheit für intellektuelle Frauen. Noch mehr Spannung; denn für irgendwas muss ja die ganze akademische Plackerei schließlich auch erotisch für frau gut gewesen sein dürfen. Wichtig ist, nicht etwa einen Willen zum Tempo zu bestätigen, sondern das Interesse an ihr.

Es sollte Raum bleiben, eine Verabredung treffen zu können. Wir befinden uns ja schließlich nicht auf dem Niveau eines rastlosen Samenraubopfers aus der Boulevardpresse. Eine Verabredung ließe sich etwa anbahnen mit den Worten: „Ich glaube, dass ich mir einmal richtig Zeit nehmen sollte, für das … was sich hier abzeichnet.“ Allerdings sollte sich dann auch wirklich etwas abzeichnen. Sonst müsste die Formulierung sein, „für das was sich hier abzeichnen könnte.“ Ich breche hier mal aus den bereits erwähnten Jugendschutzgründen ab.

Das Spiel hat Regeln, die der Verstand nicht zu bejubeln braucht, sondern gefälligst zu berücksichtigen hat. Im Prinzip geht das Spiel, auf das die Kollegin angespielt hat so, egal welche Besonderheiten später noch zum Tragen kommen mögen.

Die beste Lektüre, die ich zu dem Thema empfehlen kann, ist das Buch: „Die 24 Gesetze der Verführung“.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3446201467/028…

Das „Verrückte“ ist, das die Spannung genauso funktioniert, wie die Fairness. Die Spannung kommt nämlich von den gebotenen, aber nicht genutzten Ausstiegschancen her. Und erotische Intensität speist sich aus einem sorgfältig geführten Explorationsspiel von Distanz und Interesse. Also, es muss nicht alles, was nach einem Spiel aussieht, eine „Belästigung“ bleiben. Für Niemanden.

Ans Werk!

Thomas

P.S. Von mir aus können wir dem LL Brett ruhig mal etwas Konkurrenz machen. Wenn das aber moderationstechnisch nicht so konveniert, habe ich auch nichts dagegen, das Ganze nach LL zu verlegen. Ich weis aber nicht, ob ich da dann auch noch Extra-Tipps für Intellektuelle abgeben sollte. Also, überlegt’s euch!

Hi Marion,

Selbstverständlich kannst Du anziehen, was Du willst und was
Dir Spass macht. Tue ich ja auch. Gleiches Recht für alle.
Kein Thema!

Schönes Thema. Zu der Frage, wie unsere Spezies da noch jemals wieder aus den Klamotten herauskommen soll, habe ich an Ferdi mal was geschrieben. Guck dir das doch bitte wegen „Korrektheit“ mal an, ob das eventuell zu LL verlegt werden müsste.

Ich finde das von mir aus nicht und glaube, die Regeln des sittlichen Wohlanstandes gewahrt zu haben. Aber ich muss einräumen, da auch nicht alle Regeln zu kennen.

Und wodurch fühlst du dich dann belästigt ? Oder muss ich das
jetzt nicht verstehen ?

Das bleibt Männergeheimnis, denke ich mal, ihr habt schliesslich auch Geheimnisse. Dafür, dass es aber mal öfter zu Geheimnissen kommt, die Spass machen, habe ich zur Feder gegriffen.

*grübel*

Nicht zuviel, es gibt Schöneres!

Gruß
Thomas

Mr. Steed calling for Mrs. Peel!
Hi Di,

ich will nicht versäumen, mich für die Referenz, die dein Posting meiner jugendlichen Geschmacksfindung erweist, zu bedanken!

…meine Mutter hat schon gewußt, warum sie bei ihrer vierten
Tochter diese Namenspatronin gewählt hat :wink:

Meine Mutter traktierte mich dagegen mit einem gewissen „Heintje“ als Rollenmodellidee, jener schwersten Belastung des deutsch-niederländischen Verhältnisses seit Rudi Carell oder der Erfindung des Lastwagens.

Der Weg zur Gelassenheit ist lang, das nur nebenbei *lächel*

Lang, aber lohnend, wie alles wirklich Gute.

Beste Grüsse,

Thomas

Moin Thomas,

Schönes Thema. Zu der Frage, wie unsere Spezies da noch jemals
wieder aus den Klamotten herauskommen soll, habe ich an Ferdi
mal was geschrieben. Guck dir das doch bitte wegen
„Korrektheit“ mal an, ob das eventuell zu LL verlegt werden
müsste.

Schon ok. Schließlich geht es in diesem Thread ja um Klischees und Stereotypen und da passt es doch wunderbar rein :smile:

Gruss
Marion

immer noch Thema Tussi :smile:
Aaaber Marion,

mein Gelächter war ein Gelächter der Sympathie und der Freude. Ich bin dermaßen tolpatschig und ungeschickt, mir passieren andauernd solche Dinge. Das hat bei meinem ersten Auto eine ganze Weile gedauert, bis ich die blöde Motorhaube aufbekommen habe (ich habe heute noch Angst davor auf Tankstellen zu fahren, und mich dort zu blamieren). Aber ich bin so tolpatschig wie hartnäckig, und probiere solange herum bis es klappt. Auch wenn ich im ersten Augenblick dem Bild einer Tussi gerecht werde, das Bild kann sich auch immer gewandelt.

und sah viel netter aus. Das hätte der Anfang von…
Aber nein, er bekam mein dankbarstes Lächeln geschenkt
(absolut aufrichtig) und ich machte mich davon.

Es gibt noch die nette Typen, die keine blöden Bemerkungen machen, sondern einfach mit einem Lächeln zufassen und gut ist´s , das kann ich nur bestätigen.

Ab Pupertät habe ich eine ganze Weile nach meinem Typ gesucht. Von struppiger Greenpeece-Sympathisantin mit Jesus-Bereifung, über aufgetakelte Büro-Tussi mit blondierter Fönfrisur bis zur verschlampten Vollzeitmami. Im nachhinein bin ich draufgekommen, dass diese Äußerlichkeiten wahre Freunde nicht beeindruckt haben. So eine Art Maßstab, wer sich bei einem die Mühe macht, einen als Mensch, egal wie man aussieht oder was man gerade verkörpert, so nimmt wie man ist.

hm…eigentlich interessiert mich das gar nicht so arg, in
welche Schublade Mann mich nun stecken will, außer natürlich
bei den Männern, die MICH interessieren, aber deren geistige
Größe reicht eh meistens übers Dekolleté (himmel wie schreibt
man das) hinaus *g*.

so isses. Aber ich bin gegen Vorurteile gegen mich nicht unempfindlich. Das ist mein Problem.

naja, aber mal ehrlich, ist „mancher Mann“ und „jedermann“
wirklich so wichtig ? Ich finde eigentlich eher nicht.

Nö, das stimmt! :wink:)
Doch finde ich es nie uninteressant, auch im allgemeinen über den Mann und die Frau in unserer Gesellschaft nachzudenken. Emanzipierte Frauen und tolerante, freidenkende Männer hat es schon immer gegeben, obwohl sich das Verhalten der Geschlechter zueinander im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder gewandelt hat.
Wahrscheinlich haben wir beide das Gleiche gemacht, nämlich uns für die Männer interessiert oder wichtig genommen, die uns gut getan haben.
Als Jugendliche habe ich in einem schrecklichen Dorf gewohnt, wo es Männer gab, die unverhohlen an platten Klassefizierungen bei Frauen (blond - blöd, großer Busen - guter Sex, kurze Haare - unweiblich) festhielten. Das waren Männer, die ganz klar ihre Ziele hatten: erstmal sich am Weibe austoben, die sollte schon was hermachen (viel Busen, möglichst blond und knackig, und bloß nicht viel reden), und später eine zum Heiraten suchen, schlicht soll sie sein, kochen sollte sie können, gesund sein (zwecks Vermehrung). Da hat keiner darüber nachgedacht, dass hinter so manchem blondem Pony gescheite Gedanken stecken könnten.
Und es gibt immer noch genügend Frauen, die unter ihren Wert eingeschätzt werden, nur weil sie wie Tussi aussehen, und werden auch entsprechend behandelt.
Es gibt eine Statistik, die besagt, dass junge Frauen nur dann entsprechend ihrer Talente berufliche Karriere machen können, wenn sie vorurteilslos von Eltern und Schule unterstützt werden. Und junge Männer werden nach wie vor immer noch vor jungen Frauen in ihrem Fortkommen gefördert („schließlich muss ja mal der Mann eine Familie ernähren“).

Gibt es eigentlich Vorurteile gegen Männer aufgrund ihres Erscheinungbildes, die sie einschränkt? Mir fällt keines ein.

dir noch einen lieben Gruß
Claudia

Hallo Karin,

zeitweise habe ich den Eindruck, dass manche Männer Frauen nicht als Einzelpersonen oder Individuen wahrnehmen, sondern die Frauentypen nach Funktionsfähigkeiten einrichten und entsprechend zuordnen, je nach dem am stärksten wahrgenommenen Erscheinungsbild und Verhalten der jeweiligen Frau.
Es ist, als ob sie nur eine Handvoll Frauenbilder im Hinterkopf haben, und dann staunen, wenn der vermeindliche Hase kein Vegetarier ist, und sogar bissig sein kann.

Mein Ziel, nicht mehr zuordenbar zu sein, glaube ich erreicht zu haben. Sollen sich doch andere Frauen so verkaufen (Tussi oder Emma Peel) wie sie meinen am besten gefallen zu können.
Aber ich habe den Vorteil, dass ich keinem Mann aus besonderen Grund (z.B. Partnerschaftssuche) gefallen muss. Darum empfinde ich vorallem für die Frauen Sympathie, die auf Partnersuche sind, somit mit Klischeebildern zu kämpfen haben und gleichzeitig als Persönlichkeit und Individuum gewertschätzt werden wollen. Es ist nämlich nicht einfach sich bereitgehaltenen Klischees zu entziehen, sich auf seine Person zu besinnen und dann noch für gute Stimmung zu sorgen.
Wer eine blaue Brille aufhat, sieht eine Zitrone grün. Es ist nicht einfach, manchen Männern ihre Brille abzunehmen.

viele Grüße
Claudia

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Hallo India,

stell dir vor: eine frau mit dem aussehen von pamala anderson,
intelligent und bekennende feministin geht hemmungslos auf
eine mann zu. was passiert? der mann fluechtet in panik.

Ich glaube, bei Juliette Binoche würde ich nicht flüchten.

Es schließt es nicht aus. Aber ich würde das zeitlich und
gelegenheitstechnisch unterscheiden und jeweils sauber
signa-lisieren. Ich mag z.B. Situationen nicht, in denen ich
nicht ahnen kann, ob ich nun die Klugheit einer Frau
bewundern, oder ihren G-Punkt finden soll. Das erfordert von
mir nämlich jeweils völlig andersartige hormonelle
Dispositionen und ein völlig anderes herangehen. Falls mal
Unklarheiten entstehen, finde ich es auch wichtig, erfahren zu
können, woran man ist.

genau so ist es, es scheint im hirn des mannes ein schalter zu
geben der entweder auf testo steht oder auf geist. beides
zusammen geht nicht. und nun muessen die frauen den maenner
klar signaliseren wo der schalter stehen soll?

Nun ja, ich würde sagen, es geht ja auch darum, Missverständnisse zu vermeiden. Ich finde „unerwünschte Annäherungen“ peinlich und Enttäuschungen über ausgebliebene Annäherungen traurig. Natürlich ist das nicht nur einseitig Sache der Frauen, sondern auch eine von Männeren. „Beides zusammen“ kann sicher auch gehen, aber es kann eben auch passieren, dass eine Frau sich völlig fehlwahrgenommen fühlt, wenn mitten in einem „geistreichen Gespräch“ ein intimer Schlenker eingeflochten wird. Soll schon vorgekommen sein. Und intime Bereitschaften sollen auch schon mal totgequatscht worden sein. Von mir jedenfalls, ist mir mal gesagt worden. Aber ein gewisses „Grunddilemma“ wird nicht ganz auszuräumen sein.

Keine Geringere als die göttliche Claudia Cardinale soll einaml ausgerufen haben:

„Männer tun meistens nur das, was wir von ihnen erwarten, jedoch selten das, was wir erhoffen.“

Wenn selbst die Cardinale das feststellen muss, dann scheint das auf ein ziemlich fnudamentales Problem hinzudeuten.

und wenn eine frau erotisch wirkt, heisst das dann, sie will
sich von jedem mann der ihr begegent den g-punkt suchen lassen?

Keineswegs. Für solche eine Operation würde ich die Schwelle entschieden höher ansetzen, als bloss eine erotischen Wirkung an den Tag gelegt zu spüren.

Wenn eine Frau Eros und Esprit zugleich versprühen möchte,
dann müsste sie in metakommunikativen Disziplinen wie Ironie,
Provokation, Understatement, Burleske, Parodie und Zitat
bewandert sein. Wenn nicht, dann sollte sie das besser
trennen.

den schoenen frauen sollen eigenschaften diktiert werden?
warum kann man den menschen nicht einfach voruteilsfrei
begegnen und nicht aufgrund des aussehens gleich
schubladisieren?
warum sind die erwartungen an eine schoene frau so gross?

Das sind Worte, mit denen ich beschreibe, was da auf mich so alles schon mal bezaubernd gewirkt hat. Neutrale Beobachter des jeweiligen Geschehens wären für eine Beschreibung sicher auch mit bescheideneren Worten ausgekommen. Schließlich bin ich ja auch bezaubert worde und nciht die. Aber die betreffenden Frauen hätten wahrscheinlich keine Einwände gegen diese Worte gehabt.

Bzw. hatten sie definitiv nicht gehabt.

Nicht gross, sondern besonders sollten Erwartungen sein. Ich gebe ja zu, dass meine Beschreibung gross klingt, aber ich fand keine einfacheren Wörter für das, was da auf mich so gewirkt hatte. (Übrigens: Nie alles auf einmal, was wäre dann auch wohl etwas zu heavy, acuh für mich :smile:

gut, aber wieviele kultfrauen gibt es im wirklichen leben?
na - bescheiden sind deien erwartungen und ansprueche an die
frauen ja nicht gerade …

Knapp wird es mit den Kultfrauen erst dann, wenn alle Männer die gleichen „besonderen Erwartungen“ hätten. Mit individueller Unterschiedlichkeit der Erwartungen, denke ich, kann sich das allerdings schon recht breit verteilen.

viele lesben wirken aber sehr maennlich - das stimmt.

Manche „Heten“ auch. Und manche Männer stehen auch da drauf.

lesben lassen sich auch nicht gleich vom gaengigen
schoenheitsideal lenken. haben den ehrgeiz nicht,
fuer die maenner begehrenswert zu sein und immer und
ueberall zu gefallen.

Ich habe mir von lesbischen Bekannten erzählen lassen, dass es beim Lesbian Beauty Contest und überhaupt in der Szene mehrere unterschiedlichen „Archetypen“ von Schönheitsidealen gibt, butch, femme, androgyn, mature etc. was ich für ausgesprochen smart halte, weil es ja doch generell wirklich viele Ausprägungen von Schönheit „aus eigenem Recht“ gibt, bei denen ich es immer einen Jammer finden, wenn mann die hierarchisiert und gegeneinander ausspielt und antreten lässt. Oder sie auf unterschiedliche Epochen verteilt. Also die bereits erwähnte Juliette Binoche wäre für mich ein Typ einer spirituellen und erotischen Synthese und insofern ein „Spitzentyp“.

Aber ich kenne mich ja. Im Ideal einer solchen Syanthese bin ich dann auch wieder nicht vollkommen aufgehoben und dann sehe ich eine Ellen Barkin und muss feststellen, dass ich deren lässig „schlampig“ augenzwinkernde Art (in The Big Heat z.B.) auch ausgesprochen anziehend finde.

Oder Liselotte Pulver, eine der ganz wenigen für mich (geschmacklich) überzeugenden Synthesen von schelmischer Ulkigkeit und Erotik. Ingrid Steeger ist dagegen sowohl für meinen Geschmack in ihren Glanzzeiten, also ja auch wohl biografisch, ein trauriger Fall. Die Monroe erscheint mir wie eine Pin-up Karikatur, während ich bei der Cardinale etwas empfinde, was ich als „Format“ bezeichne.

Was ich tödlich finde, ist dieser Konformitätsdruck und diese ganze homogenisierende, einebnende Tendenz von „Makellosigkeit“ hinter der jedes Profil verschwindet im „amtlichen“ Playboymäßigen Schönheitsbetrieb. Hochglanznormierte Playmates, ein Grauen. Die „Myhstic Models“ dagegen fnde ich interessant. Da finde ich diesen pluralen Ansatz in der Lesbenszene intelligenter für die Launen des Geschmacks. Im kommerziellen Mode- und Modelbetrieb scheint es so eine economy of scales zu geben, also man einigt sich auf ein Leitbildprofil und alle machen es nach. Furchtbar. Am Ende kommt etweas heraus, was man auch am Computer als Durchschnittsmittelung von Gesicht und Körper erzeugen kann,

Und das ist nicht nur bei den Gesichtern so, sondern auch bei den übrigen „Attributen“. Irgendwelche Modefuzzis einigen sich auf die Körbchengrösse der Saison und die "Schönheits"chirugen haben haben wieder neue Schnittmuster. Ich mag z.B. „puffy nippels“ das gilt aktfotografietechnisch als Fetisch und wahrscheinlich lassen sich jedes Jahr Tausende von Frauen dieses Merkmal wegpolstern, oder was immer Furchbares da gemacht wird.

und so wirken sie dann maennlich auf andere, die ein bild von
einer „richtigen frau“ haben…

Das ist schon ein Trauerspiel mit dem „veröffentlichten“ Männergeschmack, etwa so wie mit der veröffentlichten Meinung. Ich glaube nicht dass das authentisch ist, ich glaube, das da fatale Selbstorganisationsmechanismen, die mit Marktgrössen zu tun haben (der Mode- und Beautybranche, aber auch der Leitbildproduktion in Filmen, vom Schmachtschinken bis zum harcoresegment) und auch mit Konformität bis hin zu Feigheit zu tun haben. Viele (Männer) sind auch zu feige, sich zu einem besonderen Geschmack zu bekennen, weil sie den Verdacht fürchten, das es bei ihren Bemühungen für das jeweilige „Optimum“ wohl nicht gereicht hat.

Mit moralischne Bewertungen kommt man aber nicht weiter, ist meine Erfahrung. die schaffen nur Abwehr und Widerstände. Die gendermässige Dimension des Problems, also die Anfälligkeit der männlichen Sexualität für eine solche systematische Verkennung und Absehung von Profil und Authentizität der eigenen Geschmacksfähigkeit sehe ich in etwas, was mit der „vergleichsweise fixen Abspeisbarkeit“ männlicher Sexualität umschreiben würde. Ein Geschmack ist für vieole Männer ok, wenn er sie sozial nicht „blamiert“ (also konform ist) wenn er als Mastubationsvorlage taugt und wenn Frauen dazu genötigt werden können, ihm nachzukommen mit Mode, Kosmetik, Diäten und seit einiger Zeit auch mit der Chirurgie. Ein riesengrosser Irrsinnn ist das. Und verglichen damit, finde ich den pluralen Ansatz in der Lesbenszene (wenigstens soweit er für mcih erkennbar ist) erotisch intelligenter. Ich leiste mir jedenfalls auch ein kleines Spektrum von Präferenzen und Vorlieben und habe mir den einen und allein seligmachenden Idolanspruch abgeschminkt.

war nicht mal das thema tussi (ich kann das wort nicht ausstehen :frowning:) in diesem forum? tussi ist doch nur eine verkleidung der frau um dem mann zu gefallen.

Ich hatte das Wort karikaturhaft gebraucht für eine bestimmte Masche, nämlich die, Hilflosigkeit oder auch nur deren Anschein als Attribut zu pflegen in der Spekulation auf eine erotische Wirkung. Incl der entsprechenden Verkleidungen. Ich respektiere jede/n die oder der authetisch auf etwas steht, was aussieht, wir „Tussigkeit“. Gegenüber denen, die authentisch darauf stehen, so wie ich halt die schiefe Nase von Ellen Barkin mag, ohne sagen zu können warum, ist das natürlich unfair, wie ich den Begriff hier gebraucht habe. Und das Frauen schon das Wort überhaupt nervt, kann ich auch verstehen. Ich brauchte halt irgend einen „Gegenpol“ für meinen Ansatz mit den klischeefreien Kultfrauen. Gegen irgendwen musste ich da zwangsläufig ungerecht werden, soist das wohl nun mal, wenn man auf eine Sprache mit Kathegorien und Antinomien angewiesen ist. Die Inuit oder Hopi hätten das angemessener ausdrücken können.

Kennst du Mae West, eine Schauspielerin aus den 40 ger Jahren, souverän, erotisch, hochintelligent, schlagfertig, cool, bi und wasserstoffnaturblond. Völlig anders als Diana Rigg aber ebensoweit entfernt von jeder „Bemühtheit“ in dem Sinne, wie ich das Wort „Tussi“ gebraucht habe.

Im hohen Alter fragte sie ein Journalist, ob sie alle ihre vier Ehegatte noch mal heiraten würde. Sie sagte, „ja … aber in einer anderen Reihenfolge“. So etwas finde ich coll ohne, dass es unerotisch wird.

Zum Schluss ein Witz über den Vamp Mar West, der sie auch war:

Nach einem langen anstrengeden Drehtag kommt Mae West in ihrer Hotelsuite an. In ihrem Schlafzimmer warten zehn Fans auf sie, Seeleute. Sie guckt sich die Typen kritisch an und sagt: „Jungs, ich bin wirklich total fertig heute, also wirklich … zwei von euch müssen gehen.“

Göttlich.

Weltliche Grüße,

Thomas

Jaaaaadoch Claudia,

mein Gelächter war ein Gelächter der Sympathie und der Freude.

Weiss ich doch. Mein Kommentar war auch eher scherzhaft gemeint, ich dachte, das hätte ich auch deutlich gemacht…

Ab Pupertät habe ich eine ganze Weile nach meinem Typ gesucht.
Von struppiger Greenpeece-Sympathisantin mit Jesus-Bereifung,
über aufgetakelte Büro-Tussi mit blondierter Fönfrisur bis zur
verschlampten Vollzeitmami. Im nachhinein bin ich
draufgekommen, dass diese Äußerlichkeiten wahre Freunde nicht
beeindruckt haben. So eine Art Maßstab, wer sich bei einem die
Mühe macht, einen als Mensch, egal wie man aussieht oder was
man gerade verkörpert, so nimmt wie man ist.

Nüja, ich mute meiner Umgebung alle möglichen Erscheinungsformen zu. Wer mich gestern noch im Kostüm mit bis zum Hals zugeknöpfter weißer Bluse gesehen hat, kann mich morgen früh ungekämmt und in Jogging-Klamotten beim Bäcker antreffen. Man hat mich auch schon in Gummistiefeln im Baumarkt gesehen *uuuaaaah* Ja und ?

so isses. Aber ich bin gegen Vorurteile gegen mich nicht
unempfindlich. Das ist mein Problem.

Schreib dir „bekennende Emanze“ ins Profil. Sowas härtet ab *g*.

Und es gibt immer noch genügend Frauen, die unter ihren Wert
eingeschätzt werden, nur weil sie wie Tussi aussehen, und
werden auch entsprechend behandelt.

Naja, allerdings kann man da anführen, dass keine Frau „unfreiwillig“ wie eine Tussi aussieht. Niemand wird dazu gezwungen, sich die Haare zu blondieren und dauerzuwellen, die Fingernägel 3 cm lang wachsen zu lassen und rosa anzumalen und jeden Tag 3 Stunden im Sonnenstudio zu verbringen. Ich denke, Frauen, die so aussehen, spielen die „Tussi-Karte“ auch häufig bewusst aus (siehe Feldbusch etc.)

Ein Prof sagte mal während des Studiums zu uns: „Meine Damen, passen sie auf, dass sie später mal nicht für ihre eigene Sekretärin gehalten werden“. Ich denke, es ist klar, was er damit ausdrücken wollte.

Es gibt eine Statistik, die besagt, dass junge Frauen nur dann
entsprechend ihrer Talente berufliche Karriere machen können,
wenn sie vorurteilslos von Eltern und Schule unterstützt
werden. Und junge Männer werden nach wie vor immer noch vor
jungen Frauen in ihrem Fortkommen gefördert („schließlich muss
ja mal der Mann eine Familie ernähren“).

Das ist richtig, diese Erfahrungen hab ich auch gemacht.

Gibt es eigentlich Vorurteile gegen Männer aufgrund ihres
Erscheinungbildes, die sie einschränkt? Mir fällt keines ein.

Hm…naja…bei Männern heisst es doch auch schnell: Je mehr Muckis, desto weniger in der Birne. Und dem Schmächtie mit Brille nimmt man sofort ab, dass er gut Schach spielt und was von Computern versteht, aber hätte der auch eine Chance, wenn er sich als Türsteher bewerben will ?

Ich denke, auch bei Männern gibt es bestimmte Stereotypen, die das Fortkommen in einem Beruf erleichtern oder eher behindern.

Gruss
Marion

hallo marion

Und es gibt immer noch genügend Frauen, die unter ihren Wert
eingeschätzt werden, nur weil sie wie Tussi aussehen, und
werden auch entsprechend behandelt.

Naja, allerdings kann man da anführen, dass keine Frau
„unfreiwillig“ wie eine Tussi aussieht.

was ist nun eine tussi? ist das eine frau mit einem verhaltensschema oder ist es das aussehen. die definition „tussi“ war doch die masche „ich bin so hilflos - wo ist ein starker mann“… und nicht allein das aussehen.

und wenn doch (oder auch), wie sieht dann eine tussi aus?

Niemand wird dazu
gezwungen, sich die Haare zu blondieren und dauerzuwellen, die
Fingernägel 3 cm lang wachsen zu lassen und rosa anzumalen und
jeden Tag 3 Stunden im Sonnenstudio zu verbringen. Ich denke,
Frauen, die so aussehen, spielen die „Tussi-Karte“ auch häufig
bewusst aus (siehe Feldbusch etc.)

ich finde es gefaehrlich eine frau alleine aufgrund von haarfarbe und fingernaegel, aufgrund des aussehens also in die tussi-schublade zu stecken.

ich werde auch von vielen auf den ersten blick in die tussi-schublade gesteckt und nach einem gespraech ueber feminismus dann in die kampfemanzen-schublade. beides trifft nicht zu…

gruesschen
india