Gibt es heute weniger Weinbergschnecken als vor 30 Jahren?

Liebe Schneckenexperten und Wissenden,

gestern ist mir eine Weinbergschnecke im Wald begegnet. Ich habe mich wahnsinnig gefreut und habe mich an lustige Tage meiner Kindheit erinnert. Ein beliebtes Spiel war Weinbergschneckenwettrennen. Das Spiel haben wir zwar in Frankreich gespielt, aber ich kann mich erinnern, dass ich früher auch hier viele dieser Tiere gefunden habe.

Gibt es heute weniger Weinbergschnecken als in den 80er Jahren oder liegt das an meiner veränderten Wahrnehmung? Mit zunehmendem Alter ist man einfach weniger im Ulterholz unterwegs und dreht Steine um.
Falls es weniger Schnecken gibt, warum ist das so?

Vielen Dank für Euere Antworten,
die Schlauchbootsafari

Hallo,

ich bin zwar unwissend, da mich die Frage aber auch interessiert, habe ich mal gegoogelt.Mit folgendem Ergebnis: https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/sonstige-arten/schnecken/arten-niedersachsen/10064.html

Schöne Grüße
Ann da Cava

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Die niedersächsischen Weinbergschnecken sind alle bei uns im Garten versammelt! :smiley:

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Servus,

vermutlich spielt es hier eine ziemliche Rolle, wo genau „hier“ ist.

Auf kalkarmen Böden nimmt die (trotz ihres Namens in Mitteleuropa heimische) Spanische Wegschnecke den Platz der Weinbergschnecke ein - die braucht (vergleichsweise) viel Kalk für den Bau ihres Schneckenhauses, auf das man als Nacktschnecke verzichtet.

Die Spanische Wegschnecke kommt besser (auch) mit frischen Pflanzenteilen klar, während die Weinbergschnecke stärker auf welkende Pflanzen spezialisiert ist.

Die ziemlich zügige Zunahme der Spanischen Wegschnecke seit den 1950er Jahren hat dazu geführt, dass sie für ein Neozoon gehalten wird, obwohl außer ihrem Namen nichts dafür spricht (und sie beiläufig in Spanien kaum vorkommt). Woher ihre starke Ausbreitung und damit auch die Tendenz zur Verdrängung der Weinbergschnecke kommt, kann ich nicht sagen - und ich zweifle daran, dass das überhaupt bekannt ist.

Die Ausbreitung der Spanischen Wegschnecke verläuft von Süddeutschland (bereits in den 1970er Jahren starke Vorkommen) in Richtung Nordosten und sie geht nicht sehr schnell (erste Beschreibungen z.B. in Dänemark Anfang der 1990er Jahre). Da kannst Du jetzt schauen, wie der unbekannte Ort „hier“ in diese Wanderungsbewegung passt.

Schöne Grüße

MM

Hallo @Aprilfisch,

stimmt, das hatte ich vergessen. Ich befinde mich in einem kalkarmen Teil Süddeutschlands - also volles Herrschaftsgebiet der spanischen Wegschnecke.

Viele Grüße,
die Schlauchbootsafari