Gibt es noch Komunen?

Hallo ich wollt mal fragen ob es irgndwo auf der Welt noch sowas wie Komunen oder ähnliches gibt. Ich interessiere mich speziell für Komunen bei denen es keine Währung gibt. Also wo Leute von dem Leben was die Natur herbgibt. Ich hab mich in Deutschland noch nie wohl gefühlt und hab keine Lust auf dieses 0815 Arbeiter leben. Es ist nicht so das ich keinen Job finden würde, ich verfüge jedenfalls über die notwendigen „qualifikationen“…Ich finde heutzutage lebt der Durchschnittsbürger nur noch um zu arbeiten. Man steht morgens auf, isst sein Frühstück(oder auch nicht) und geht 8h lang zur Arbeit(meistens unterbezahlt), kommt nach Haus und verbringt die restelichen paar Stunden mit seinen Lieben…und das jeden Tag aufs neue, das is einfach nix für mich Aber wenn man in dieser Gesellschaft funktionieren möchte und nicht als Sozialschmarotzer enden möchte muss man sich fügen und irgnend ein Beruf lernen in dem man sich vielleicht garnicht wohlfühlt. Ich möchte auf jedenfalls etwas beitragen…aber nicht so. Ich wünschte es gibt ein Ort auf der Welt wo die Menschen friedlich zusammen leben und sich gegenseitig helfen, wo jeder gleichberechtig wird und auf sowas wie Geld geschissen wird. Wie heißt es so schön? „Geld ist die Wurzel allen Übels“ Und das sehe ich persönlich genau so. Ich kann und will auf diesen ganzen Luxus wie Internet, Telefone, Autos usw verzichten…Naja genug gejammert…Falls sich jemand mit dem Thema auskennt und derartige Orte/Komunen kennt wärs echt toll wenn er sich hier zu Wort melden könnte. Mich würde auch interessieren wie ihr darüber denkt. Ist es verwerflich das ich so leben möchte? Seht ihr das genau so oder ähnlich? Oder hat vielleicht jemand sogar schon mal in einer Komune oder so gelebt? Freue mich über jede Info und Meinung =)

mfg

Gibt es noch Kommunen?
Servus,

Die Findhorn Foundation in der Gegend von Inverness/Schottland gibt es noch, und einige Höfe von Longo Mai auch (davon einen in Deutschland: Hof Ulenkrug bei Dargun). Christiania kämpft (auch das nichts Neues) ums Überleben und sammelt Geld ein, um das Gelände endgültig vom dänischen Staat zu erwerben.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Gibt es noch Kommunen?
Hallo,

da es ja viele Menschen mit ähnlichen Träumen gibt, gibt es auch heute noch jede Menge Kommunen, Ökodörfer, Projekte etc.
Es ist nur immer schwierig, daß für Dich richtige Projekt mit den richtigen Leuten, der richtigen Philosophie etc. zu finden…
Besorg Dir am Besten das Eurotopia Buch, da stehen viele drinnen (aber sicherlich längst nicht alle) und dann mach ein paar Besuche und schau, ob Du was passendes findest…
Ausserhalb Europas gibt es auch noch jede Menge, Hippies gibt es so gut wie überall…

Viel Glück

Ganz ohne Geld (es gibt ja auch eine „Aussenwelt“) wird´s nirgends gehen…
Longo Mai in der Camargue (Frankreich)
Kibbuz (auch für „Kurzaufenthalte“) in Israel
Wingnut Anarchist Collective in Richmond, Virginia (USA)
etc.
Bezweifle allerdings, ob Dir das Leben in einer Kommune auf die Dauer wirklich gefallen wird…denn zumeist ist das durchaus mit harter Arbeit verbunden und nicht sehr „romantisch“…

liebe Grüße
nicolai

Hallo

Eine Longo-Mai-Kommune besteht auch im Schweizer Jura. Die verkaufen immer tiptoppe selbstgemachte Ware auf dem Markt in unserem Städtchen. Man kann dort auch seine Ferien verbringen (nicht gratis natürlich).

Gruss: Maggie

Servus,

allein in Frankreich gibt es fünf Standorte von Longo Mai.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo!

Bestimmt kann man in manchen anderen Ländern mit viel weniger Geld gut leben, ohne viel arbeiten zu müssen.
Ich habe von einer Polin gehört, die mit zwei 400 Euro Jobs hier ihre ganze große Familie plus Häuser in Polen unterhält.
In Ländern, die noch weiter weg liegen, lebt man bestimmt noch viel billiger. Man konnte z.B. 3 Monate im Jahr in Deutschland arbeiten und den Rest des Jahres es sich irgendwo weit weg gut gehen lassen.

Ich frage mich auch manchmal, was man eigentlich vom Leben hat, wenn man so fremdbestimmt wird. Naja, keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass man sich wesentlich besser fühlt, wenn man selbständig ist und nicht angestellt. Wenn man sein eigener Chef ist. Da fühlt man sich gleich besser.

LG, Amaryllis

Hallo Amaryllis,

ein Land, in dem man von drei Monaten Arbeit in D die restlichen 9 Monate wohnen, essen, nicht erfrieren kann, gibt es nicht.

In Ländern, in denen es sich vergleichsweise erheblich billiger (für deine Verhältnisse) leben lässt, sind deswegen die Löhne entsprechend niedrig, also auch nichts mit paarmal kurz kellnern, putzen, babysitten, paar Orangen pflücken und den Rest des Tages chillen.

Sonst würden das ja die Einheimischen zuvorderst genauso handhaben, aber was ist die Regel? Im niedrig entlohnten Dienstleistungs- oder Produktionssektor sind Arbeitszeiten von mindestens 12h die Regel. Glaubst du, die machen das, weil die da Spass dran haben? Oder alle einfach viel doofer sind als all die superschlauen deutschen Hardcore-Urlauber, die sich den Lenz machen?

Sehr, sehr blauäugig, diese sozialromantisch verträumte Schönfärberei. Nimm’s mir nich übel. Und das mit der Polin ist ein Gerücht, glaubs mir.

Freundlichen Gruß

Annie

Ich habe von einer Polin gehört, die mit zwei 400 Euro Jobs
hier ihre ganze große Familie plus Häuser in Polen unterhält.
In Ländern, die noch weiter weg liegen, lebt man bestimmt noch
viel billiger. Man konnte z.B. 3 Monate im Jahr in Deutschland
arbeiten und den Rest des Jahres es sich irgendwo weit weg gut
gehen lassen.

Das Beispiel mit der Polin halte ich für ein Gerücht. Aber natürlich gibt es Länder, in denen man mit wenigen hundert Euros im Monat leben kann. Wenn man berücksichtigt, dass man für die drei Monate in Deutschland einen Hin- und Rückflug sowie drei Monate Unterkunft und Verpflegung in Deutschland finanzieren muss, dann muss man schon ein bisschen mehr als zweimal 400 Euro verdienen, damit überhaupt noch was für das Leben in den restlichen neun Monaten übrig bleibt. Es gibt Leute, die das z.B. mit Thailand machen, aber die Frage im UP bezieht sich auf ein ganz anderes Lebensmodell.

Gruß
A.

ein Land, in dem man von drei Monaten Arbeit in D die
restlichen 9 Monate wohnen, essen, nicht erfrieren kann, gibt
es nicht.

Aber natürlich gibt es die - in mindestens einem Drittel aller Nationen ist dies problemlos möglich…
Nur - den „gewohnten“ Lebensstandard aufrechtzuerhalten ist gerade in diesen Ländern zumeist nicht oder nur mit erhöhten Kosten möglich, also sollte man mitbedenken, daß man, wenn man beispielsweise in Bangla Desh oder Indien von (in Deutschland ersparten) monatlich 300,-- Euro leben will, dann auch lebt wie ein nicht allzu wohlhabender Inder oder Bangla-Deshi.

Grüße
nicolai