…die noch nicht dem Werteverfall und der Kommerzialisierung anheim gefallen sind?
Hi
Die Frage hinkt an der Definition von „zivilisiert“, die oft an dem Vorhandensein von Kommerz festgemacht wird (wenn auch nicht in diesen Worten).
lg
Kate
Welche Werte …
… sollen denn da verfallen bzw. evolvieren, die möglicherweise sowieso Schnee von ewigvorgestern sind?
…die noch nicht dem Werteverfall und der Kommerzialisierung
anheim gefallen sind?
Was meinst du mit Kommerzialisierung? Dass Menschen ihren Hintern bewegen um was zu beissen zu kriegen und deshalb käuflich sind? Das ist uralt. So ca. 200 Mio Jahre.
Gruß
Stefan
Hallo ?uestor
interessante Frage. Was steckt dahinter? Es ist schwierig eine Antwort zu gebe, obwohl ich das Thema sehr ansprechend finde. Könntest du die Frage konkretisieren?! Willst du auf das Thema Religion hinaus?!
Grundsätzlich denke ich, sind die Menschen, die weit von der „Zivilisation“ entfernt sind am zivilisiertesten, was Kommerz und Geldsucht angeht. Ich bin gerade hier in Kolumbien. Ich wohne in der Stadt, war aber übers Wochenende in kleinen Dörfern abseits von jedlichem Konsumdenken und Kommerz. Diese scheinen glücklicher zu sein und sind im Ummgand mit dem nächsten Zivilisierter als die Großstädter hier.
Ich denke aber, dass auch hier mit dem Jahren das städtische Denken Einzug halten wird. Jeder kann nur sich selbst zivilisieren, egal wie die Kultur um einen herum denkt und handelt. Aber auch „kulturen“ im Sinne von Glaubensgemeinschaften können auf gleicher lebensphilosophie basierend eine zivilisierte Gruppe bilden, über Landes- und SPrachgrenzen hinaus!
Hallo JKL, das ist eine ebenfalls sehr interessante Antwort!
Um mal die Missverständnisse auszuräumen, mit „zivilisiert“ meinte ich Völker oder Gruppen, die nicht im Wald oder in der Wüste als Nomaden leben, da ich diese Antworten ausschließen wollte. Ich hatte es mir selbst für meine Frage nicht konkretisiert.
Es ist aber, auch bezogen auf deine Antwort, widerum genau der Knackpunkt. Also, ich suche nach einer aufgeklärten, nicht abergläubischen Gemeinschaft, mit Zugang zu allgemeinem Wissen, die in Häusern lebt, Straßen befährt (oder begeht), also annähernd so lebt, wie die Menschen in Europa (Ob Stadt- oder Landleben lasse ich hier mal außen vor).
Dein Satz, jeder könne sich nur selbst zivilisieren, klingt für mich so, als bliebe einem nichts anderes übrig, sich an die Verhältnisse anzupassen und sie so hin zu nehmen, wie sie sind. Oder redest du von Isolation? Denn wenn keiner mehr nach Moralischen Grundsätzen lebt, kann man nicht davon ausgehen, dass einem der „Nächste“ noch freundlich gesinnt ist, geschweige denn von „Nächstenliebe“ reden. Dadurch fallen zB alle Grundlagen weg, die ich als Christ von Haus aus mit auf den Lebensweg bekommen habe.
Denkst du, dass es zum Fortschritt dazugehört, dass jeder nur an sich denkt? Oder ist es vielleicht einfach nur der beengte Lebensraum der Städte, der die Menschen dazu veranlasst, sich ihren Freiraum zu erkämpfen, weil sie sich ehr im Weg sind, als aufeinander angewiesen zu sein? (Liegt es vielleicht auch einfach am überzogenen Kommerzdenken?)
Bleibt dabei nicht etwas ganz entscheidendes auf der Strecke, nämlich die Zwischenmenschlichkeit?
Hallo Stefan.
Ich habe unter einer anderen Antwort zu meiner Frage selbige konkretisiert und kommentiert. Falls trotzdem noch Unklarheiten auftreten, werd ich versuchen, sie zu beseitigen.
Gefällt mir übrigens ganz gut, dein Sarkasmus. Allerdings sind 200 Millionen Jahre reichlich übertrieben, ich denke nicht, dass die Dinosaurier käuflich waren, zumindest nicht alle.
Hallo Kate, ich habe die Frage unter der Antwort von JKL bereits konkretisiert. Aber danke für den Hinweis!
Hallo,
gabs denn solche Kulturen bisher schon?
Mir fällt grad keine ein, zumindest keine seit Zenon von Kition…
grüße
miamei
Hallo,
…die noch nicht dem Werteverfall und der Kommerzialisierung
anheim gefallen sind?
Gibt es das überhaupt?
Zusatzfrage: Gab es das irgendwann einmal?
Die Geschichte von den „Edlen Wilden“ erscheint mir unglaubwürdig …
http://de.wikipedia.org/wiki/Edle_Wilde
Gruß
Jörg Zabel
Hallo ?uestor,
ich quetsche mich mal hier rein, auch wenn ich nicht JKL bin. Aber um dich zu zitieren, geht es irgendwie nicht anders.
Denkst du, dass es zum Fortschritt dazugehört, dass jeder nur
an sich denkt?
Ich finde, solche Pauschalisierungen führen irgendwie nicht weiter. „Jeder denkt nur an sich“, das stimmt einfach so nicht, wie alle diese Aussagen „Männer sind alle so …“, „Frauen können nicht …“ usw. Es gibt genug Menschen, die nicht nur an sich denken und ob es früher weniger Egoisten gab, möchte ich auch bezweifeln. Dies scheint mir eine Variante der zu allen Zeiten geäußerten Behauptung „Früher war alles besser…“ zu sein. Nein, früher war eben manches anders, aber heisst das schon besser? Die Erinnerung verklärt auch vieles.
Viele Grüße
Marvin
…die noch nicht dem Werteverfall und der Kommerzialisierung
anheim gefallen sind?
Natürlich, die katholische Kirche z.B.
Dort kann man sogar den päpstlichen Segen
für ein wenig Geld erwerben, ein Segen, der ja
nunmal viel wertvoller ist als Geld!
http://www.katholisch.de/18352.html
Du stellst blöde Fragen!
Hallo,
Um mal die Missverständnisse auszuräumen, mit „zivilisiert“
meinte ich Völker oder Gruppen, die nicht im Wald oder in der
Wüste als Nomaden leben, da ich diese Antworten ausschließen
wollte. Ich hatte es mir selbst für meine Frage nicht
konkretisiert.
Der Begriff „zivilisiert“ scheint dir schon mal ziemlich
unklar zu sein. Im eigentlichen Sinne sind damit bürgerliche
Gesellschaften gemeint. Das diese auf moderner Ökonomie
beruhen muß, ist selbstverständlich.
Was also die „Zivilisiertheit“ angeht, haben wir doch gerade
in Mitteleuropa einen extrem hohen Stand:
- stabile bürgerliche Gesellschaft
- hohes Maß an induvidueller Freiheit
- konsequenz säkulare Verhältnisse
- hohe Rechtssicherheit, konsequente Gewaltentrennung
- hoher Lebensstandard, hoher Bildungsstandard
- rel. Sicherheit gegenüber allen existentiellen Gefahren
- rel. hohes Maß an Gemeinwohl (Solidargesmeinschaft)
Was also passt dir an unserer Zivilisation nicht?
Die Hinmweise auf Kommernz und Werteverfall sind doch
erst mal nur reine Schlagwörter, die reale Zusammenhänge
wenig reflektieren.
Es ist aber, auch bezogen auf deine Antwort, widerum genau der
Knackpunkt. Also, ich suche nach einer aufgeklärten, nicht
abergläubischen Gemeinschaft, mit Zugang zu allgemeinem
Wissen, die in Häusern lebt, Straßen befährt (oder begeht),
also annähernd so lebt, wie die Menschen in Europa (Ob Stadt-
oder Landleben lasse ich hier mal außen vor).
sind. Oder redest du von Isolation? Denn wenn keiner mehr nach
Moralischen Grundsätzen lebt, kann man nicht davon ausgehen,
dass einem der „Nächste“ noch freundlich gesinnt ist,
geschweige denn von „Nächstenliebe“ reden. Dadurch fallen zB
alle Grundlagen weg, die ich als Christ von Haus aus mit auf
den Lebensweg bekommen habe.
Deine Ideale in Ehren, aber diese vor sich herzutragen
ändert rein gar nix.
Denkst du, dass es zum Fortschritt dazugehört,
dass jeder nur an sich denkt?
??? Ist doch überhaupt nicht so.
Eine Konsequenz persönlicher Freiheit ist nun mal aber
auch die Tatsache, dass sich jeder zuallererst um sich
selbst zu kümmern hat.
Oder ist es vielleicht einfach nur der beengte
Lebensraum der Städte, der die Menschen dazu veranlasst, sich
ihren Freiraum zu erkämpfen, weil sie sich ehr im Weg sind,
als aufeinander angewiesen zu sein? (Liegt es vielleicht auch
einfach am überzogenen Kommerzdenken?)
??? Was hast du überhaupt für ein Problem?
Bleibt dabei nicht etwas ganz entscheidendes auf der Strecke,
nämlich die Zwischenmenschlichkeit?
??? Niemand verbietet dir persönliche Beziehungen!
Gruß Uwi
Hallo!
…die noch nicht dem Werteverfall und der Kommerzialisierung
anheim gefallen sind?
Die Fragestellung impliziert die Annahme, es hätte zu früheren Zeiten die gesuchten/ersehnten Gesellschaften gegeben.
Viele Werte und Wertigkeiten unterliegen einem laufenden Wandel. Dabei fällt mir auf Anhieb kein Wert ein (meine Erinnerung reicht etwa 50 Jahre zurück), dessen früher höhere Bedeutung ich vermisse. Im Gegenteil geht mir mancher Wertewandel viel zu zögerlich vonstatten. Nach meiner Kenntnis der Geschichte gab es in Europa noch nie Werte, die an Bedeutung verloren und denen ich auch nur eine Träne nachweine. Ich glaube nicht, dass zu irgend einer früheren Zeit irgend etwas besser war als heute.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Welche früheren Werte siehst Du im Verfall begriffen?
Zur Kommerzialisierung: Als Menschen vom Dasein als Selbstversorger zur Arbeitsteilung übergingen (inzwischen ist das eine oder andere Jahrtausend vergangen), wurde das tägliche Leben kommerzialisiert. Wenn Du mich fragst, eine ziemlich praktische Veränderung.
Gruß
Wolfgang