Gibt es nur noch 'moderne' Opern?

In Stuttgart hat es sich im

Schauspielhaus eingebürgert, bei derartigen Verhunzungen die
Pause zu streichen, damit die Aufführung nicht vor leeren
Zuschauerraum zu Ende gespielt werden muß! Mit anderen Worten,
wenn im Foyer das Schild „Heute keine Pause!“ aufgestellt ist,
geht man besser gleich nach Hause.

Wolfgang D.

"Wieder eine Pause
Manche geh’n nach Hause
Manche trinken Brause
Das ist der Zweck der Pause
Wie schön ist es, in einen Käse zu beißen
Und gleichzeitig Opern zu verreißen!
– Der Dirigent ist fürchterlich
So viel Talent, das hab auch ich
– Was reden Sie da? Sie sind nicht gescheit!
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
– Die Klara hat noch keinen Mann
– Das ist kein Wunder schauen Sie’s an!
– Mir tut ja nur die Mutter leid
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
– Ich halt’ die Oper für geschwollen
Wir hätten ins Kino gehen sollen
– Ich mach’s mir Butter und Kakao
– Das ist doch gar nicht seine Frau
– Die Paula wird schon ziemlich breit
– Wie finden Sie mein neues Kleid?
Da läutet die Glocke, das ist ein Glück!
Die Pause ist aus, gehen wir zurück!
(G. Kreisler „Opern-Boogie“)

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Hallo!
Also als Fan von Wagner-Opern musste ich mal antworten.
Mit Walküre sollte man vielleicht nicht beginnen.
Aber was ist traditionell, was modern? Sind echte Pferde (bei Wagner im Libretto vorgesehen) traditionell oder heute wieder modern, weil es sie schon lange nicht mehr auf Bühnen gibt?
Zuletzt habe ich „Das Rheingold“ (keine Pause!) in Hannover gesehen. Das Orchester muss leider noch üben, aber die Inszenierung ist modern und gut!
Nicht zuletzt gilt gerade bei Wagners Ring, dass sich einiges nur in der Inszenierung verstehen lässt, wenn man auch „vorne“ (also beim Rheingold) anfängt. Da wäre es vielleicht verständlich gewesen, was der Regisseur mit dem Zauberwürfel wollte.

Meine erste Oper war Mozarts Zauberflöte. Sicherlich ein guter Beginn (aber das ist schon locker 35 Jahre her und galt als Inszenierung damals modern bzw. sogar als epochal).

Bilder und Gedanken zu den Werken bieten Opern durch Videos auf ihren Internetseiten (gesammeltes z.B. auf www.theater-tv.com). Das könnte schon helfen. Aber auch, sich vorher allgemeiner (z.B. durch Opernführer, z.B. im „Harenberg“) über das Werk zu informieren. Die Programmhefte in den Opern selbst taugen dafür nicht und kommen zeitlich auch zu spät.

Meine Eingangsfrage beantwortet sich so: Es muss einem gefallen. Und je mehr man sieht, desto mehr schäft sich dieses Gefühl.

Dann reicht die CD zuhause. Außer man braucht den Geruch der Nachbarn, die Bonbonknisterei und das Husten, die Kleiderschau und die teuren Häppchen und Getränke in den Pausen.