Hallo Zusamnen in Sprachen gibts ja Offiziell Stufen A1, A2, B1 usw. gibt es sowas ähnliches auch für Mathematik?
Das ist unser Problem in Deutschland. Wir sollten eigentlich die besten Experten als Lehrer in die Schulen schicken, damit unsere Kinder das nötige Know-how für die Zukunft lernen. Stattdessen haben wir als Lehrer viele Ausgemusterte oder Quereinsteiger, die im echten Berufsleben keine Chance haben. Dieser Mathe-Lehrer gehört sicherlich nicht zu den besten, sonst wüsste er, dass unser Wohlstand in der Zukunft einzig und allein durch MINT-Wissen gesichert werden kann.
Du redest grad vom Leseverstehen?
Informier dich mal, was der Postillon ist.
Auch wenn der Postillion eher für satirische Beiträge steht, lassen sich einige Beobachtungen aus der Erfahrung heraus wohl kaum abstreiten:
-fachliche Top-Leute werden eher dorthin gehen, wo man tendenziell mehr verdienen kann und mehr Verwirklichungschancen hat (was eine Laufbahn als Lehrkraft aber nicht pauschal ausschliesst)
-fachliche Brillianz bringt gar nichts, wenn die pädagogischen (oder menschlichen) Qualitäten (objektiv oder subjektiv) eher überschaubar sind
-die vermittelten fachlichen Qualifikationen können aus (interner und) externer Perspektive unbrauchbar (sprich: veraltet oder mittlerweile unvollständig) sein
mfg M.L.
Sowas wüsste ich nicht.
Ganz grob könnte man sagen, man beherrscht Mathe auf Grundschulniveau, auf Mittelstufenniveau und auf Oberstufenniveau, orientiert am Unterrichtsstoff bis Klasse 4, bis Klasse 10 oder bis Abitur. Wer noch darüber hinaus geht, sagt vielleicht einfach, was er studiert hat :-).
Damit das auf der Grundlage dieser Angaben eingeschätzt werden kann, müßte allerdings noch das Bundesland und das Jahr der Einschulung oder das des Abiturs genannt werden - und natürlich auch die laufende Praxis in der Anwendung seit Schule, weil nicht genutztes Wissen zuerst einschläft und dann verschwindet.
Schöne Grüße
MM
Ich habe seit Beendigung meines Studiums - obwohl in einem zahlenlastigen Beruf arbeitend - rein praktisch lediglich (aber natürlich ständig) die Grundrechenarten und die Zins-/ Prozent-/ Dreisatzrechnung gebraucht, natürlich mit allen kaufmännischen Verästelungen der verschiedenen Zinsrechnungsmethoden usw. Excel und eine Tischrechenmaschine sind meine ständigen Begleiter im Arbeitsalltag.
Trotzdem empfinde ich die relativ gründliche Ausbildung im Studium (Statistik, lineare Algebra, Matrizenrechnen, Boolsche Algebra usw. und Anwendung des ganzen Krams insbesondere in der VWL und teilweise im Bereich Informatik) als sehr hilfreich, weil es natürlich ein tieferes Verständnis von Zusammenhängen ermöglicht. Wenn einem irgenwelche Graphen vorgesetzt werden, geht man dait ganz anders um, ebenso kann man statistische Auswertungen besser interpetieren. Und das, obwohl ich vieles nicht mehr selbst berechnen könnte.
Ja, das stimmt. Aber das Handwerkszeug der Stochastik so zu beherrschen, dass man mit elegantem Florett alle möglichen angeblich wer weiß wie „sicheren“ Aussagen zerlegen konnte, war halt „eigentlich“ schon auch was Schönes…
Schöne Grüße
MM
Mein elegantes Florett ist inzwischen das Verfahrensrecht, mit dem ich Verwaltungsakte zerlege
[quote=„Aprilfisch, post:7, topic:9476711“]
nicht genutztes Wissen … dann verschwindet.
[/quote] Teilweise verschwindet „Wissen“ aber zurecht in der Klamottenkiste. Bspl. aus der Mathematik: das Black-Scholes-Modell wurde auf Teufel-komm-raus auf Situationen angewendet, in denen dieses Werkzeug gar nicht sinnvoll war (-> Finanzkrise 2007). Oder man vergleiche den Wissensstand (und Alterungsprozess desselben) über Covid-19 vom Dez. 2019 mit dem vom Oktober 2020…
mfg M.L.
Hallo,
das Problem in meinen Augen ist, daß Sprache ganz anders funktioniert als Mathematik. Letzteres ist eine Art Werkzeugkiste: Der Geometer braucht Konzepte wie Punkt, Dimension, Gerade oder Volumen. Der Zahlentheoretiker hingegen braucht Konzepte wie Ganzheit, Ring oder Abschluß. Kann der eine jetzt mehr oder weniger als der andere?
Sprache ist kein Werkzeugkasten. Ich kann nicht sagen, ich habe mich ausgiebig mit dem Singular beschäftigt, oder ich lerne nur den ersten und zweiten Fall. Es gibt zwar auch Konzepte oder Werkzeuge in Sprachen, die Einzug halten oder veralten (z.B. der Dual oder Ablativ und Lokativ), aber das ist eher Sprachwissenschaft und wird von den erwähnten Stufen ohnehin nicht abgedeckt.
Servus,
und das ist nur eines der Modelle aus dem Bereich von Makroökonomie und Marktlehre, bei denen ich argwöhne, dass sie vor allem deswegen als „Standard“ gelten, weil es sie eben gibt, weil sie sich rechnen lassen und weil man, um sie in Zweifel zu ziehen, bessere Mathekenntnisse bräuchte als viele ihre Anwender haben, unter denen etwelche sind, die ganz glücklich sind, wenn sie eine Elastizität unfallfrei bestimmen oder gar eine Regression „von Hand“ rechnen können.
Schöne Grüße
MM