Unser Haus möchte ich verkaufen. Es geht um viel Geld. Deswegen möchte ich auf Nr. Sicher gehen und einen guten Makler wählen. Wie soll ich vorgehen? Gibt es Qualifikationen ausserdenen vom IVD, die hab ich schon gecheckt.
Unter den Maklern gibt es sehr viele „Schwarze Schafe“, die die Unwissenheit und Gutgläubigkeit ihrer Kunden rigoros ausnutzen. Keinesfalls überstürzt handeln!
Hallo!
Makler sind Vermittler. Immobilienmakler betreiben die Vermittlung von Vertragsabschlüssen im Immobilienbereich. Als Qualifikation sollten sie ihren eigenen Namen halbwegs fehlerfrei schreiben können und im Verlauf von 3 Jahren 20 Stunden Fortbildung mit einem nicht näher bezeichneten Bezug zur Immobilienwirtschaft absolvieren. Damit sind die Anforderungen an formale Qualifikationen denkbar gering. Um Menschen zusammenzubringen, die miteinander eine Willenserklärung unterschreiben, benötigt der Vermittler keinerlei Sachkenntnis über den Gegenstand der Vermittlung. So hat ein Hausmakler im Regelfall (es mag Ausnahmen geben) nicht die geringste Ahnung von Häusern an sich. Seine Kunst besteht zu einem guten Teil darin, den Mangel an Expertise z. B. durch die Art des Auftritts gar nicht erst hinterfragen zu lassen.
Dass Makler nur Vermittler ohne Ahnung vom zu vermittelnden Gegenstand sind, ist weiter nicht störend, wenn alle Beteiligten um die Ahnungslosigkeit des Maklers wissen. Für die Kenntnis des örtlich üblichen Preisniveaus reichen Zahlen vom Gutachterausschuss der Kommune sowie Stöbern in Aushängen der regionalen Sparkasse, im Immobilienteil der regionalen Zeitung und in Internetportalen. Wer aber als Verkäufer oder Käufer z. B. Beurteilungen über den Zustand eines Gebäudes oder die Qualität des Bodens drumherum erwartet, sollte lieber die Verkäuferin beim Bäcker oder seinen Frisör fragen. Die können nämlich Dekorationsschäden in ähnlicher Weise wie ein Makler erkennen, sind aber bei Belangen unterhalb der Tapeten überfordert.
Ein Makler sollte jemanden mit der Fähigkeit kennen, Fotos per Handy zu knipsen und ihm schick vorkommende Formulierungen per copy & paste in die eigenen Offerten zu übernehmen.
Beschreib’ doch mal, welche Fertigkeiten und Kenntnisse sonst noch erforderlich sind, um Deine Hütte an den Mann oder die Frau zu bringen. Als Krönung der nützlichen Qualifikationen fallen mir noch sachgerechter Umgang mit einem Zollstock ein und für Makler mit der Bereitschaft zu immensen Investitionen der Umgang mit einem Taschenentfernungsmesser von Bosch für € 49,95 .
Erfahrene Makler verfügen über Fähigkeiten, die man mit keiner formalen Qualifikation fassen kann. So müssen sie manchen verkaufswilligen Eigentümern den Zahn von Wertvorstellungen ziehen. Mache mal Leuten klar, die einst Hunderttausende für ihr gepflegtes Häuschen bezahlten, dass sie nur noch einen Bruchteil erlösen können, sofern sich überhaupt ein Kaufinteressent in die Gegend verirrt. Bringe dem Interessenten für eine Stadtwohnung nahe, dass er 5.000 € für einen einzigen Quadratmeter einer Geschosswohnung zahlen soll, während der gleiche Interessent für den Preis eines einzigen Quadratmeters keinen Käufer für sein Haus bei Anklam mit riesiger Wohnfläche und in Hektar bemessenem Grundstück findet.
Wer weit ab vom zu verkaufenden Objekt lebt, will vermutlich nicht für jeden mit Interessenten, die womöglich gar nicht auftauchen, vereinbarten Termin durch die Republik reisen. Für solche Fälle ist die Beauftragung eines Maklers sinnvoll. Der übernimmt die Vermittlung des Kaufvertrags und macht den Beteiligten klar, dass nix per Handschlag geht, man vielmehr einen Notar braucht. Wer aber selbst mit Zollstock und Fotoapparat umgehen kann, womöglich sogar einen Grundriss zustande bekommt, sodann aus den regionalen Verhältnissen einen marktgerechten Preis ermittelt und sich mit verbummelten Terminen von Kaufinteressenten amüsieren will, braucht keinen Vermittler, kann das Inserat selbst schalten.
Ähnliches gilt für Kaufwillige. Wer dabei außer Vermittlung auf fachkundiger Bewertung des Zustands der Immobilie durch den Makler vertraut (statt vor dem Gang zum Notar einen Architekten zu beauftragen), ist arm dran.
Gruß
Wolfgang,
Hallo,
Makler sind vor allem gut darin, Haus und Lage auf Fotos möglichst gut aussehen zu lassen und an den richtigen Stellen anzubieten.
Schau Dir einfach mal an, was bei typischen Immobilienseiten so zu sehen und beschrieben ist. Das kannst Du verm. auch selbst machen.
Haus aus der besten Sicht fotografieren, möglichst ohne Nachbarhäuser im Bild und am besten bei schönem Wetter.
Die Beschreibung hebt alle möglichen Vorteile hervor.
Eine Bruchbude ist z.B. ein interessantes Handwerkerobjekt, Einzellage direkt an der Autobahn eine günstige Alleinlage usw…
Bedenke: die Maklergebühren zahlst am Ende Du, denn der Käufer wird sie vernünftigerweise zum Kaufpreis dazurechnen.
Viel Erfolg, Paran